Quint
,
- Mitglied seit
- 13.08.2002
- Beiträge
- 6.602
- Reaktionen
- 0
Ein RL Freund von mir hat vor ein paar Jahren mit Onlinepoker angefangen. Er war darin nie wirklich erfolgreich, hat sich auch nicht um einen Job gekümmert und bei seinen Eltern gelebt. Wir haben uns damals aus den Augen verloren, bis ich seine Nummer zufällig von einer Freundin bekam und den Kontakt wiederherstellte. Irgendwie hab ich ihn dann dazu bringen können, von zu Hause auszuziehen und nochmal eine Ausbildung zu beginnen. Das hat anfangs auch gut geklappt, auch wenn er nebenbei immernoch sehr oft gepokert hat. Nach einiger Zeit habe ich dann durch reinen Zufall erfahren, dass er schon seit Monaten nichtmehr zu seiner Ausbildung kam, obwohl ich ihn desöfteren gefragt habe, wie es bei ihm läuft. Als ich ihn daraufhin angesprochen habe, hat er es sogar noch abgestritten. Ein paar Wochen später ist er dann ohne ein Wort zu sagen wieder weggezogen (zusammen mit einem Monitor, den ich ihm geliehen habe). Er war definitiv mein bester Freund, dem ich mehr an- und vertraut habe als irgendjemand anderen.
Zwei VL Freunde von mir, die ich beide seit gut +fünf Jahren kenne, spielen beide WoW. Der eine fing damit an, als er Probleme mit einem Mädchen hatte, der andere wohl aus Zufall. Mit beiden konnte man nicht nur BW spielen, sondern auch mal über ernstere Themen diskutieren, was mir viel bedeutet hat. Beide sind heute süchtig³. Mit ersteren habe ich den Kontakt schon länger abgebrochen, weil ihn alles, was nicht mit Arena/PVP/Epics zu tun hatte nicht interessierte und er aggressiv wurde, wenn ich mal angedeutet habe, dass er zuviel Zeit mit dem Spiel verbringt. Er hat nach seiner Ausbildung irgendeinen 0815 Job mit nur ein paar Stunden in der Woche angenommen, damit er möglichst viel Zeit für WoW hat und sich das Abo/Essen (in der Reihenfolge) finanzieren kann.
Der andere ist vor ein paar Tagen durchs Abitur gefallen, nicht zuletzt deswegen, weil er lieber gezockt hat und viel zu spät mit dem Lernen anfing. Auf die Frage hin, ob er seinen WoW-Konsum denn jetzt einschränken würde, kam lapidar "Ne, wieso denn?" zurück. Er ist 100% der Meinung, dass er einfach nur "zu faul" war und WoW damit nichts zu tun hatte. Er hat Schlafzeiten von 17:00 - 23:00 Uhr, damit er raiden kann. Er fragt mich im vollen Ernst und fast schon anklagend, was er "denn bitte sonst" in seiner Freizeit machen solle. Er hat im Übrigen früher in einer Band gespielt, kleinere Tracks als DJ gemixed und hatte eine Freundin.
Es macht mich einfach fertig zu sehen, wie sehr solche Leute der Sucht verfallen. Zumal ich weiß, dass sie früher völlig anders waren.
Alle werden - bzw. wurden - extrem aggressiv, wenn man das Wort "Sucht" auch nur angedeutet hat, und nur einer der beiden WoW-Spieler hat mal in einem schwachen Moment zugegeben, dass er sich selbst nichtmehr unter Kontrolle habe. Ein paar Tage später konnte er sich dann allerdings nichtmehr daran erinnern. Jeglicher Versuch, irgendwie zu helfen, ganz gleich wie subtil oder vorsichtig er war, fruchtete nicht, was ich in einem Fall fast zwei Jahre lang probiert habe. Denn es gibt ja kein echtes Problem und die Leute sind glücklich. Wenn man mal durchs Abitur fliegt, liegt das ganz sicher nicht daran, dass man für die letzten paar Monate jeden Tag +10h spielte und x-Fehltage in der Schule hatte.
Mir ist schon klar, dass es ihr Leben und nicht meines ist. Trotzdem wird mir übel, wenn ich sehe, wie sowas immer und immer wieder passiert und man selbst eigentlich nur hilflos zusehen kann.
War jemand von euch selbst mal in einer solchen Situation (süchtig bzw. Freund)? Wie seid ihr in der jeweiligen Situation damit umgegangen? Und ab wann ist Internetkonsum für euch Sucht?
€: Nie war die Werbung passender t.t
Zwei VL Freunde von mir, die ich beide seit gut +fünf Jahren kenne, spielen beide WoW. Der eine fing damit an, als er Probleme mit einem Mädchen hatte, der andere wohl aus Zufall. Mit beiden konnte man nicht nur BW spielen, sondern auch mal über ernstere Themen diskutieren, was mir viel bedeutet hat. Beide sind heute süchtig³. Mit ersteren habe ich den Kontakt schon länger abgebrochen, weil ihn alles, was nicht mit Arena/PVP/Epics zu tun hatte nicht interessierte und er aggressiv wurde, wenn ich mal angedeutet habe, dass er zuviel Zeit mit dem Spiel verbringt. Er hat nach seiner Ausbildung irgendeinen 0815 Job mit nur ein paar Stunden in der Woche angenommen, damit er möglichst viel Zeit für WoW hat und sich das Abo/Essen (in der Reihenfolge) finanzieren kann.
Der andere ist vor ein paar Tagen durchs Abitur gefallen, nicht zuletzt deswegen, weil er lieber gezockt hat und viel zu spät mit dem Lernen anfing. Auf die Frage hin, ob er seinen WoW-Konsum denn jetzt einschränken würde, kam lapidar "Ne, wieso denn?" zurück. Er ist 100% der Meinung, dass er einfach nur "zu faul" war und WoW damit nichts zu tun hatte. Er hat Schlafzeiten von 17:00 - 23:00 Uhr, damit er raiden kann. Er fragt mich im vollen Ernst und fast schon anklagend, was er "denn bitte sonst" in seiner Freizeit machen solle. Er hat im Übrigen früher in einer Band gespielt, kleinere Tracks als DJ gemixed und hatte eine Freundin.
Es macht mich einfach fertig zu sehen, wie sehr solche Leute der Sucht verfallen. Zumal ich weiß, dass sie früher völlig anders waren.
Alle werden - bzw. wurden - extrem aggressiv, wenn man das Wort "Sucht" auch nur angedeutet hat, und nur einer der beiden WoW-Spieler hat mal in einem schwachen Moment zugegeben, dass er sich selbst nichtmehr unter Kontrolle habe. Ein paar Tage später konnte er sich dann allerdings nichtmehr daran erinnern. Jeglicher Versuch, irgendwie zu helfen, ganz gleich wie subtil oder vorsichtig er war, fruchtete nicht, was ich in einem Fall fast zwei Jahre lang probiert habe. Denn es gibt ja kein echtes Problem und die Leute sind glücklich. Wenn man mal durchs Abitur fliegt, liegt das ganz sicher nicht daran, dass man für die letzten paar Monate jeden Tag +10h spielte und x-Fehltage in der Schule hatte.
Mir ist schon klar, dass es ihr Leben und nicht meines ist. Trotzdem wird mir übel, wenn ich sehe, wie sowas immer und immer wieder passiert und man selbst eigentlich nur hilflos zusehen kann.
War jemand von euch selbst mal in einer solchen Situation (süchtig bzw. Freund)? Wie seid ihr in der jeweiligen Situation damit umgegangen? Und ab wann ist Internetkonsum für euch Sucht?
€: Nie war die Werbung passender t.t



