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Das Thread-Prinzip sollte kurz erklärt sein: Jeder kann hier posten, welches Buch er zuletzt gelesen hat oder gerade am lesen ist; ideal wäre es natürlich, wenn der Autor kurz von dem Buch erzählt und ob es ihm gefallen hat. In anderen Foren klappen solche Threads auch ziemlich gut und haben mich schon zu dem ein oder anderen Buch geführt, dass ich ohne die Empfehlung aus einem solchen Thread nicht gelesen hätte.

Ich mach einfach mal den Anfang:
Als letztes habe ich von Herrmann Hesse "Steppenwolf" gelesen; dieses habe ich gelesen, da ich mich für die sechziger und siebziger interessiere, sprich IRA, RAF, Hippies und so ein Kram und dieses Buch soll ja in den 60ern sein Revival erlebt haben. Nachdem ich von Siddhartha schon extrem begeistert war, bin ich ziemlich hoffnungsvoll an das Buch herangegangen und es hat mich nicht enttäuscht. Die Schilderungen sind präzise und nachvollziehbar, das Buch bleibt bis zum Ende spannend und es gehört zu dem Büchern, die einem versuchen etwas beizubringen und nach deren Lesen man imo ein Stück "erfahrener" ist. Es hat sich zwar in eine von mir nicht erwartete Richtung entwickelt, hat mir aber dennoch ausgesprochen gut gefallen. Wenn ich Siddhartha letztendlich auch bewegender fand.

Vor einigen Tagen habe ich dann angefangen Thomas Manns "Buddenbrooks" zu lesen. Wir haben im Deutsch-Unterricht einen Auszug daraus unter den Aspekten der (gestörten) Kommunikation untersucht und da ich schon länger etwas von Thomas Mann lesen wollte, habe ich es mir kurzerhand gekauft. Ich bin jetzt auf Seite ~200 und bis jetzt gefällt mir das Buch gut. Es ist die Geschichte einer Familie und im Moment befindet sie sich im Jahre 1848, also zur Zeit der ''gescheiterten'' Revolution. Das Buch ist bis jetzt noch nicht die Offenbarung, allerdings gefällt es mir gut und ich lese es gerne. Ich bin gespannt, wie es auf den nächsten 500 Seiten weitergeht.
 
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24.07.2003
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Hab grade fertig:
Sofies Welt von Jostein Gaarder
Sehr gutes Buch, hier wird die Geschichte der Philiosophie in Romanform erzählt. Das schöne ist, dass Infos wie in einem Sachbuch (von Demokrit bis Freud) in einer sehr interessanten Geschichte (in der es natürlich um "sein und nicht sein" ;) geht) vepackt werden. Das Buch ist der perfekte Einstieg in das Thema.
http://www.amazon.de/exec/obidos/AS...2666/sr=2-2/ref=sr_2_11_2/302-3617849-8338461

Und heute grad gekauft:
Die philosophische Hintertreppe von Wilhelm Weischedel
Werds erst gleich anfangen, deswegen Klappentext:
Weischedel machte die überraschende Entdeckung, dass der Weg zum Verständniss großer Philosophen einfacher und direkter über die Hinterreppe durch Küche und Schlafzimmerführt als durch dickleibige Folianten oder über gescheite Interpretation ihrer Werke.
http://www.amazon.de/exec/obidos/AS...2778/sr=2-1/ref=sr_2_27_1/302-3617849-8338461
 
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Goethe - Die Leiden des jungen Werther
Naja, die tragische Liebesgeschichte des Werthers ist ja recht bekannt. Obwohl ich bisher doch schon einige "Klassiker" gelesen hab, hatte ich bisher immer recht grossen Respekt vor Goethe und mich nie an eines seiner Werke herangetraut, bis mir meine Freundin den Werther empfohlen und gegeben hat...Bin jetzt am Anfang vom zweiten Teil und kann die Meinung vieler, dass das Buch langweilig sei, absolut nicht bestätigen, sondern bin eigentlich recht begeistert.
 
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06.12.2000
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bin gerade dabei das buch "democracy in america" von alexis de toqueville zu lesen...in englisch

ich hab aber das dumme gefühl, dass ich das buch bald vorerst weglegen werde, weil ich wenig zeit hab, _wirklich_ konzentriert zu lesen und das ist bei dem buch ziemlich scheisse, weil's doch recht anspruchsvoll geschrieben ist.

geht um - wie könnte es auch anders sein - die demokratie in amerika, ihre ursprünge etc., ist von 1830 bzw. 1835 (2. teil) - also keine neuzeitliche, polemische moore-produktion ;) - und sollte damals untersuchen, wieso die demokratie in amerika so gut funktioniere und in der alten welt eigentlich noch gar keinen fuß gefasst habe...prinzipiell doch recht interessant, vor allem die betrachtungsweisen der gesellschaft, des freiheitsbegriffs und überhaupt der amerikanischen demokratie- und entstehungsgeschichte. aber, wie man sich sicher vorstellen kann, in englisch nicht einfach zu lesen.

fazit: nur wenn man zeit hat und sich mit der materie befasst (soziologische studie) wirklich empfehlenswert.
 
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21.01.2001
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Ich habe gerade fertig gelesen "Man and Microbes" - geht wie der Name schon vermuten laesst ueber Infektionskrankheiten.

Aktuell (aber mehr nebenher) lese ich L. Ron Hubbard "Dianetics". Ich wuerde wirklich gerne mal einen CLEAR kennenlernen...

edit: Beides englische Buecher.

Yussuf
 
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Original geschrieben von Yussuf
Aktuell (aber mehr nebenher) lese ich L. Ron Hubbard "Dianetics". Ich wuerde wirklich gerne mal einen CLEAR kennenlernen...

edit: Beides englische Buecher.

Yussuf
ist das net der scientology typ? was schreibt der so? -.- hab hier nur einen prospekt von scientology rumliegen, den ich mal in den staaten bekommen hab...der übelste spaß. kann mir nicht vorstellen, dass ich da durch ein buch durchkommen würde.
 
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Ich hab auch nur die ersten 50 Seiten oder so gelesen und jetzt schau ich mir nurnoch Kapitel an, die interessant aussehen.

Clears (also die Menschen, die mit Dianetik geheilt wurden) werden im Laufe ihrer Behandlung fast alle von Augenproblemen kuriert, haben ein allsensorisches Gedaechtnis, nutzen 98 % ihres Gehirns, sind (fast) nie krank, da fast alle Krankheiten psychosomatisch sind und auf der Wohlfuehlskala (0 ist der Tod durch Qual, 1 ist noch ziemlich lebensunwuerdig und hohe Werte (ich glaub so 5 oder 6) sind die Unsterblichkeit und Transzendenz) liegen sie im Alltag bei 4, waehrend Otto Normalbuerger bei 2.8 liegt.

Mit Dianetik lassen sich auch alle Geisteskrankheiten heilen, solange sie nicht massiv physisch bedingt sind. Auf den ersten Seiten schreibt er auch, dass er eine einfache Sprache waehlen wird fuer das Buch, und das tut er auch so fuer 20 Seiten, danach kommen dann die Kracher.

Sehr wichtig fuer die Lehre der Dianetik scheinen auch sog. "engrams" zu sein: schlechte "Praegungen", die unter anderem "demons" ausloesen koennen.

Yussuf
 
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Also ich würde mich sehr von der Church of Scientology in jeglicher Art und Weise distanzieren!

"Writing for a penny a word is ridiculous. If a man really wants to make a million dollars, the best way would be to start his own religion"
L. Ron Hubbard / Reader's Digest reprint, May 1980, p.1
Hubbard later created the Church of Scientology...

Sagt das nicht schon alles?

Das musste ich kurz einwerfen.
 

[USJ]LuNaTiC'

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"Der silberne Sinn" von Ralf Isau grade fertig, echt gut. Der mann hat es einfach drauf realität und fiktion so zu verknüpfen, dass man nicht mehr weiß was was is. als nächstes kommt dune dran.
 
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distanzieren? Ich bin im moment grade bissl auf so nem Trip, hab mir letztes Jahr sehr intensiv evangelische Freikirchen angekuckt, jetzt ist halt mal Scientology dran - auch wenn ich da nicht an Gottesdiensten teilnehmen werde :).

Yussuf
 
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hab gerade das dsa buch "koboldgeschenkt" gelesen. es geht um eine schelmin und einen jungen streuner, die auf dem weg nach perricum von einer elfe und ihrem söldner fast gefraggt werden. sie können sich allerdings retten, verlieren sich aber dabei aus den augen. beide gehen unabhängig voneinander weiter nach perricum, wo sie bald auch neue freunde finden und sich später auch wiedertreffen, genau wie die elfe. sie bekommen dann raus, dass sie eine borbaradanhängerin ist und hier in der stadt halt was fieses plant. ich denk mal, diese inhaltsangabe bringt auch nur dsa kennern was :)
aber klasse buch kann ich nur sagen.
 
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bitte mit mehr Kommentaren, sonst ist das so ein "was hört ihr gerade für ein Lied"-Thread :-/


also:
verschlungen (2Tage) habe ich gerade den "Geschichtenverkäufer" von Jostein Gaarder

ein sehr schönes Buch, dass die Welt mal leicht von Aussen betrachtet, in Person der Spinne, die zuviel Ideen hat und sie eben an andere Autoren verkauft ... einige dieser Ideen werden im Buch selbst wiedergegeben und sind zum Teil recht eindrucksvoll ... doch zum Schluss hin, finde ich, verliert das Buch an Schwung denn die Umstände, die als eine "grosse Überraschung" auf die Spinne einwirken, sind zu offensichtlich ... der grosse Ideenhaber und Geschichtenverkäufer stolpert am Ende, weil er einfache Assoziantion übersehen hat ...

hmmm :-/

insgesamt ein sehr schönes Buch, anfangs versucht tiefgreifend, später zu durchschaubar
 

Teegetraenk

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Günther Grass - Die Rättin

Muss ich in meinem Seminar lesen. Hab aber noch nicht angefangen, deshalb kann ich noch nicht mehr dazu sagen ;)
 
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J.R.R. Tolkien - Das Silmarillion

Beginnt etwas zäh und liest sich am Anfang wie ne Art Bibel. Soll aber am Ende recht spannend werden, hab ich gehört..
 
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Original geschrieben von Yussuf
Ich hab auch nur die ersten 50 Seiten oder so gelesen und jetzt schau ich mir nurnoch Kapitel an, die interessant aussehen.

Clears (also die Menschen, die mit Dianetik geheilt wurden) werden im Laufe ihrer Behandlung fast alle von Augenproblemen kuriert, haben ein allsensorisches Gedaechtnis, nutzen 98 % ihres Gehirns, sind (fast) nie krank, da fast alle Krankheiten psychosomatisch sind und auf der Wohlfuehlskala (0 ist der Tod durch Qual, 1 ist noch ziemlich lebensunwuerdig und hohe Werte (ich glaub so 5 oder 6) sind die Unsterblichkeit und Transzendenz) liegen sie im Alltag bei 4, waehrend Otto Normalbuerger bei 2.8 liegt.

Mit Dianetik lassen sich auch alle Geisteskrankheiten heilen, solange sie nicht massiv physisch bedingt sind. Auf den ersten Seiten schreibt er auch, dass er eine einfache Sprache waehlen wird fuer das Buch, und das tut er auch so fuer 20 Seiten, danach kommen dann die Kracher.

Sehr wichtig fuer die Lehre der Dianetik scheinen auch sog. "engrams" zu sein: schlechte "Praegungen", die unter anderem "demons" ausloesen koennen.

Yussuf
Das glaubst aber selbstverständlich nicht, oder?
 
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Kishon - im neuen jahr wird alles anders

ausgewählte satiren

naja - kishon eben...wer ihn kennt, weiss ihn zu schätzen. ein sehr kurzweiliger, intelligenter und trotzdem äußerst witziger autor.

wer ihn nicht kennt - UNBEDINGT mal nen paar kurze geschichten von ihm lesen!!! ein absolutes muss!
 
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ich find von kishon "mein freund jossele" so geil.
kurzgeschichten mit seinem imaginären freund jossele, der, ums ma kb2 mäßig zu sagen, seine personifizierte kritik an der gesellschaft ist.
 

Laertes

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Original geschrieben von PivoUser_R7
Günther Grass - Die Rättin

Muss ich in meinem Seminar lesen. Hab aber noch nicht angefangen, deshalb kann ich noch nicht mehr dazu sagen ;)

Hui, dann viel Spaß. "Die Rättin" ist wohl das konfuseste und am schwersten zu lesende Buch, daß das alte Walross bis jetzt geschrieben hat.
 
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im moment:
thomas mann: der zauberberg, zum zweiten mal
agatha christie: mord im orientexpress
conan doyle: die abenteuer des sherlock holmes

bin im moment auf dem "krimitrip" und lese generell mehrere bücher gleichzeitig...
 
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Original geschrieben von @Smacks@

Das glaubst aber selbstverständlich nicht, oder?

Natuerlich nicht. Ich glaube nicht, dass Scientologen ins LSZ posten wuerden :).

Yussuf
 
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Original geschrieben von Laertes


Hui, dann viel Spaß. "Die Rättin" ist wohl das konfuseste und am schwersten zu lesende Buch, daß das alte Walross bis jetzt geschrieben hat.


Karasek schreibt in Karambolagen, dass er es nach 5 oder 8 Seiten weggelegt hat, weil er es einfach nicht lesen konnte. Natürlich war Grass davon wenig begeistert.
 

Laertes

Guest
Original geschrieben von @Smacks@

Karasek schreibt in Karambolagen, dass er es nach 5 oder 8 Seiten weggelegt hat, weil er es einfach nicht lesen konnte. Natürlich war Grass davon wenig begeistert.

Ja, das kann ich mir vorstellen. Grass hadert ja auch noch heute mit Marcel Reich-Ranicki, der, obwohl er ihn ständig als guten Schriftsteller bezeichnet, jeden großen Roman von Grass verrissen hat.

Fairerweise muß man allerdings sagen, daß der gute Günter Grass schon immer polarisiert hat...
 
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Original geschrieben von Laertes
Fairerweise muß man allerdings sagen, daß der gute Günter Grass schon immer polarisiert hat...
wieso "fairerweise"? macht ihn nicht genau das aus und sollte das nicht jedem guten schriftsteller ausmachen? zudem sind literaturkritiker nicht über jeden zweifel erhaben und sollten mit derselben kritischen sichtweise betrachtet werden, wie die, die von diesen kritisiert werden. und, dass grass davon "nicht begeistert" war will ich erst mal mit einer quelle belegt sehen.
 
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Original geschrieben von bami
und, dass grass davon "nicht begeistert" war will ich erst mal mit einer quelle belegt sehen.

Karasek - Karambolagen
für Karasek

Ansonsten muss man bei Karasek oder auch Ranicki fallweise Buch für Buch durchgehen. Wenn du dich für diese Streitereien(Die ja das Salz in der Suppe sind) interessierst musste halt mal selbst bisschen recherchieren, bzw. von allen dreien was lesen... Außerdem ist es ja nicht so das Grass das groß an die Glocke hängt, nein, er kommt z.B. einfach nicht auf Veranstaltungen auf die auch Karasek eingeladen ist u.s.w. u.s.f.. Das Ganze wird auf einer sehr subtilen Ebene ausgetragen.
 

Grumel

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Ranitzki is bzw war zwar unterhaltsam und man konnte sich als Autor auch über einen Verriss von ihm im literarischen Quartet freuen da er auch gute Werbung war, unter Umständen bessere als ein Loblid. Ändert aber nix dran das seine Argumentation warum ihm dieses oder jenes Buch nicht gefällt immer extremst schräg klingt. Naja Literaturkritiker halt. Vergessen vor lauters Aufhängen an der Hauptfigur und daran ob ihr Handeln glaubhaft lehrreich oder sonswas is worum es eigentlich geht. Hey Romane werden dazu geschrieben Leute zu unterhalten.
Die Tatsache das ein Veririss von Ranitzki ne ähnliche Wirkung wienen Loblid hat zeigt auch das ich mit der Meinung net ganz allein dasteh :-)
PS: Lebt Ranitzki eigentlich noch ?
 

Laertes

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Original geschrieben von bami
wieso "fairerweise"? macht ihn nicht genau das aus und sollte das nicht jedem guten schriftsteller ausmachen? zudem sind literaturkritiker nicht über jeden zweifel erhaben und sollten mit derselben kritischen sichtweise betrachtet werden, wie die, die von diesen kritisiert werden. und, dass grass davon "nicht begeistert" war will ich erst mal mit einer quelle belegt sehen.

Das "faiererweise" war nur, weil mein Post vielleicht etwas Grass-kritisch klang, obwohl ich ihn sehr schätze. Natürlich bin ich auch der Meinung, daß gerade bei den wirklich großen Schriftsteller sich die Stimmen immer zwischen Lobgesang und harscher Kritik aufteilen.

Und daß Grass schon immer recht empfindlich auf negative Buchkritiken reagiert, ist nun wirklich nichts Neues...
 

shaoling

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Grumel, du unterschätzt Literatur gewaltig, indem du behauptest, sie tauge nur zum Zeitvertreib, denn das ist Blödsinn; sie kann viel mehr.
 
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zurück zum thema:

hab letztens in ner restpostenbuchhandlung nen spontankauf getätigt.
"Der ferne Regenbogen" von Strugatzki fällt wohl in die Sparte Si-Fi der ich eigentlich wenig abgewinnen kann. Wie der Name schon vermuten lässt ist der autor nen Russe und veröffentlichte das buch 1962 in Moskau. Aber abgesehen davon dass die Hauptdarsteller russische namen haben, sich mit „genosse“ ansprechen und einigen anderen unbedeutenden kleinigkeiten fällt dieser hintergrund eigentlich gar nicht auf (auch wenn ichs mir etwas erhofft haben als ich das buch kaufte).
Die Geschichte spielt auf dem wissenschaftsplaneten regenbogen.
Wie in bücher so üblich gerät das dortige großexperiment außer kontrolle und zerstört langsam den planeten. Die Bewohner sehen ihrem unweigerlichen tot entgegen, weil das vorhandene raumschiff viel zu klein ist und es sonst keine rettungsmöglichkeit gibt.
In dem Buch steht weder die technik (si-fi) noch action im vordergrund sonder ehr philosophische fragen.
Ich fand es gut lesbar und sehr interessant bis zum schluss. Auch wenn es recht kurz ist.
 
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Original geschrieben von FeXx
J.R.R. Tolkien - Das Silmarillion

Beginnt etwas zäh und liest sich am Anfang wie ne Art Bibel. Soll aber am Ende recht spannend werden, hab ich gehört..
Habe ich auch neulich gelesen, sehr kompliziert mit unheimlich vielen Personen und Orten, die dann alle auch mehrere Namen haben :bored:
Aber lesenswert wenn man HdR mag :)
 
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Jeffrey Masson & Susan McGarthy - When Elephants Weep (The emotional lives of Animals).

Ein Buch ueber Emotionen und Gefuehle in Tieren. Die ersten Kapitel beschaeftigen sich damit, warum sich die meisten Wissenschaftler straeuben, Tieren Gefuehle zuzuschreiben, obwohl jeder Haustierbesitzer weiss, dass sie welche haben.
Die nachfolgenden Kapitel beleuchten jeweils eine Gruppe von aehnlichen Gefuehlen mit Erklaerungen ueber den (nur manchmal vorhandenen) evolutionaeren Vorteil und Beispiele von Tieren, die diese Gefuehle zeigen.

Yussuf
 

Teegetraenk

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Original geschrieben von Manson
zurück zum thema:

hab letztens in ner restpostenbuchhandlung nen spontankauf getätigt.
"Der ferne Regenbogen" von Strugatzki fällt wohl in die Sparte Si-Fi der ich eigentlich wenig abgewinnen kann. Wie der Name schon vermuten lässt ist der autor nen Russe und veröffentlichte das buch 1962 in Moskau. Aber abgesehen davon dass die Hauptdarsteller russische namen haben, sich mit „genosse“ ansprechen und einigen anderen unbedeutenden kleinigkeiten fällt dieser hintergrund eigentlich gar nicht auf (auch wenn ichs mir etwas erhofft haben als ich das buch kaufte).
Die Geschichte spielt auf dem wissenschaftsplaneten regenbogen.
Wie in bücher so üblich gerät das dortige großexperiment außer kontrolle und zerstört langsam den planeten. Die Bewohner sehen ihrem unweigerlichen tot entgegen, weil das vorhandene raumschiff viel zu klein ist und es sonst keine rettungsmöglichkeit gibt.
In dem Buch steht weder die technik (si-fi) noch action im vordergrund sonder ehr philosophische fragen.
Ich fand es gut lesbar und sehr interessant bis zum schluss. Auch wenn es recht kurz ist.
Sowas nennt man dann "Utopischer Roman".
 

Teegetraenk

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Also wenn jemand mal einen schockierenden Roman über den 2. WK lesen möchte:

Ledig Gert, Vergeltung, Frankfurt a. M. 2001.

"Ein unbarmherziger Roman, einer der besten über den Zweiten Weltkrieg und den Irrsinn des Krieges überhaupt."
 

Shihatsu

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wolfgang hohlbein: das netz

halt nen cyberspaceroman vom hohlbein, wer ihn mag wird auch das buch mögen imho. nette story, paar neue aspekte ins cyberpunk universum integriert, schon nice.
 
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Original geschrieben von PivoUser_R7
Also wenn jemand mal einen schockierenden Roman über den 2. WK lesen möchte:

Ledig Gert, Vergeltung, Frankfurt a. M. 2001.

"Ein unbarmherziger Roman, einer der besten über den Zweiten Weltkrieg und den Irrsinn des Krieges überhaupt."
selbst gelesen? mehr infos plz...

jetzt angefangen: catch-22 von joseph heller originalfassung (engl.)

A "catch-22" situation disables man's control over his own life and guarantees that control to a system that seeks only to benefit itself without care toward what it costs.

es geht um nen bomberpiloten im 2. WK (trotzdem fiktiv), der immer eine wahl hat. aber egal wahl er trifft, es geht immer beschissen für ihn aus. hab mal nen buchvortrag gehört und die wahl ist so weit ich mich erinnere, dass er entweder einen einsatz nach dem anderen fliegt, was ihn persönlich mitnimmt oder dass er sich abschießen lässt (was natürlich auch net so dolle für ihn ist).

stimme vom observer (1961): "Hilarious and tragic, at the heart of CATCH-22 is a savage indictment of twentieth century madness, and a desire of the ordinary man to survive it.
The greatest satirical work in the English language since EREHWON"

naja - hab erst 30 seiten (von 560) gelesen, mal schaun.
 

Teegetraenk

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Ich les grad Vergeltung und es ist sehr direkt. Kommt mir fast wie eine Kamera vor, die einfach emotionslos das Geschehen schildert. Sehr bedrückend. Geschildert wird ein amerikanischer Bomberangriff auf eine deutsche Stadt im Sommer '44.

"5 Jahre alter Stahl schmettere 12 Jahre altes Fleisch gegen die Häuserfront" usw. 8[

b-ledig.jpg


Ich glaub ich würds nicht weiterlesen, wenn ich nicht müsste. O_o

Hier nochmal ne Rezension:

" Und da erschien dieses ungeheuer wahrhaftig grausame Buch, Gerd Ledigs "Vergeltung". Das 1956 erstveröffentlichte Buch war ein kühner Versuch dem Unaussprechlichen eine sprachliche Form zu geben. Doch der Mut Ledigs blieb unbelohnt. Das Buch wurde heftig abgelehnt, schweres Schweigen legte sich auf Buch und Thema und lastete. Erst nach Sebalds Monetum wurde das Buch 1999 wieder vorgelegt.

Ein apokalyptischer Totentanz, jede Figur zum Tode verdammt. Amerikanischer Bombenangriff auf eine deutsche Stadt. Ein Todesreigen, der hoch oben am Himmel über den Wolken beginnt, in der Flugzeugkanzel, wo der Tod blutvoll und grausam erste Ernte hält. Auf dem Hochbunker zerstäuben die jungen Kanoniere in blutige Einzelteile; auf der Straße "grillen" die Passanten in kochendem Asphalt; im Keller sterben die Verschütteten (ungeheuer: verschüttet, der Mann und das Mädchen aufeinanderliegend, er vergewaltigt sie; müde, trostlos, nass... )

Alles passiert im Zeitraum von 70 Minuten, Beginn 13.51, Ende 15.10 Uhr. Alle Geschehnisse sind Schnappschüsse. Wohin der Chronist sich auch wendet, jeder Augenblick ist Tod und Sterben. Die in der deutschen Literatur einzigartige Schilderung erschüttert, weil trotz der extremen Kürze aller Ereignisse, jede der totgeweihten Figuren eine eigene Geschichte aufzuweisen hat: das Ehepaar, das sich in seiner Wohnung zerbomben lassen will, nachdem beide Söhne gefallen sind (es gelingt nicht, ein Soldat rettet sie und verbrennt selber); die Schüler an den Flakgeschützen; der Mann, der seine Frau und sein Kind noch einmal am Bahnhof sehen möchte stirbt auf dem Weg; der Gefreite mit seinem Haufen betrunkener, hoffnungslos junger Soldaten; der Funker im Bunker, die verzweifelte Mutter; der US-Sergeant, der den Fallschirmabsprung überlebt, dabei bis auf sein Hemd alle Kleidung verliert und so grotesk nackt in einen Bunker gerät, wo ihn geifernde Rächer lynchen wollen; der Priester, der das Feuer auf sich zukommen sieht ... Die meisterhafte Collage wird durch knappe, in die Chronik eingeflochtene Lebensläufe einiger Todgeweihter oder gerade Gestorbener ergänzt: "Ich, Anna Katharina Gräfin ..." Letztere erzählt eine grotesk-tragische Geschichte vom Tode ihres Sohnes, der im Eismeer über Bord geht. Wegen des U-Boot-Alarms wagt der Admiral keinen Rettungsversuch. Der gesamte Verband zog an dem Schiffbrüchigen vorbei. Die Mannschaften stehen in Reihe und grüßen den Todgeweihten. "Er war ein winziger Punkt auf einer regungslosen Fläche, und er blieb zurück, bis ihn keiner mehr sah. Das war mein Sohn."

In diesem Text ist nicht die Kasack'sche Melancholie einer unbegreiflichen Tragik spürbar, mit der die Literatur jener Jahre das Geschehen oftmals aus der direkten Erlebniswelt in eine metaphysische Dimension hob - zur Belehrung, zur Besinnung. Es ist auch nicht der Text eines existentialistischen Einzelkämpfers, der sich ausgeschlossen sieht von Gesellschaft und Staat. Nein, der Text ist radikal direkt, er verschont nicht. Er vermeidet Effekte ebenso wie Moral, Tröstliches gibt es bis zum Schluss nicht. Eher lakonisch die Schlusssätze: "Die Vergeltung verrichtete ihre Arbeit. Sie war unaufhaltsam. Nur das Jüngste Gericht. Das war sie nicht."

Unzumutbar für die Zeitgenossen. Von "makabrer Schreckensmalerei", "abscheulicher Perversität" war die Rede. Zudem erzeugte die glänzend inszenierte Montagetechnik des Romans eine Zeitgleichheit, die den Leser schmerzhaft direkt wieder mit dem Geschehen konfrontierte, dem er doch auf immer zu entkommen suchte. Kein wissender oder gar mitfühlender Erzähler stand bereit, an dessen Überleben man sich hätte klammern können und dessen rückschauende Betrachtung das Schreckliche hätte dämpfen können. In Form und Inhalt bot dieser Roman vor allem nichts von dem, was noch Nossacks Text verträglich machte: Jene metaphysische, abgehobenen Perspektive, die als tröstender Ausweg erscheinen konnte und deren ästhetische Ausformung sich wie ein dämpfender Teppich auf das wahrhaftig Reale legte. Ledig war nicht der Einzige, der diese Erfahrung mit den damaligen Zeitgeist machen musste - aber seine Resignation angesichts der ihm entgegengebrachten Ablehnung ist folgenschwerer. Mit ihm verschwindet dieser Strang des literarischen Erzählens bis auf weiteres aus der bundesrepublikanischen Literatur"


Quelle
 

Laertes

Guest
Gestern wiedermal rausgekramt:
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Eines der wenigen SF-Bücher, die die Welt über die Science-Fiction hinaus verändert haben und Einzug in den Mainstream, ja sogar in die Umgangsprache gefunden haben. Einige Menschen glauben sogar, daß dieses Buch das Internet sozusagen erfunden hat, indem es die entsprechenden Leute, die damals noch in ihren Garagen saßen und heute in den Vorstandsetagen, inspiriert hat. Außerdem hat Gibson einen sehr plastischen Erzählstil, der wirklich Atmosphäre entstehen läßt.
 
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Ich habe als letztes Thomas Manns "Buddenbrooks" und "Das Lexikon der populärsten Irrtümer" von u.a. Walter Krämer gelesen.

Das Lexikon war sehr unterhaltsam, bot einige interessante Informationen, aber auch einige Dinge die nicht von ganz so großem Interesse sind, beispielsweise das der Buchweizen keine Gerste sondern ein Knöterichgewächs sei. Des weiteren schenke ich auch nicht allen Einträgen glauben, beispielsweise, wenn 10 Studien bewiesen haben das a = b und es jetzt eine neue Studie gibt die sagt das a > b. So mag es nicht mehr klar sein, dass a = b aber es heißt auch nicht unbedingt das die neue Studie jetzt im Recht liegt. Vorallem die vielen Informationen zum interpretieren und fälschen von Umfrageergebnissen empfand ich als sehr interessant und nützlich. Insgesamt kein Fehlkauf, unterhaltend & informativ, allerdings sollte man nicht alles glauben.

"Buddenbrooks" war wahrhaftig auch kein Fehlkauf, das Buch hat mir wirklich sehr gut gefallen. Am Anfang habe ich noch ein wenig an dem Buch gezweifelt, aber spätestens ab Seite 200 war das Buch wirklich spannend, schön und faszinierend. Es hat die Geschichte der Familie Buddenbrook mit allen Hochs und Tief beschrieben, einige Dinge kamen nicht ganz unerwartet, andere dafür aber umso überraschender. Zudem liest sich das Ende des Buches, also etwa die letzten 100 Seiten extrem gut. Der Zustand Thomas Buddenbrooks wird genial dargestellt und auch der Auszug aus einem Tag Hannos ist sowohl realitätsnah, als auch begeisternd. Das 750 Seiten starke Werk kann es allerdings imo nicht vermeiden ab und an für eine kurze Weile ein wenig langweilig zu werden. Manchmal hat man einfach genug von der Familie gesehen und da sich doch regelmäßig lange Beschreibungen von beispielsweise Wohnungen vorfinden, ist es gut, wenn man auf eine Zweitlektüre zurückgreifen kann. Alles in allem wirklich ein tolles Buch.

Heute Abend habe ich mit Hermann Hesses "Klein & Wagner" angefangen, habe mir in Bochum die Hesse Jubiläumsausgabe gekauft und dementsprechend viel von ihm zu lesen. Der Anfang hat mir schon gefallen, scheint eine nette Geschichte zu sein.
 
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