Also Millionen für ein Computersystem ausgeben, das die Bewerbungen verwaltet und dann den Studenten erlauben, ihre Bewerbungen analog abzugeben, wäre ja hirnrissig. Viele Unis schreiben schon jetzt Online-Bewerbungen vor. Da liegen schon jetzt alle Informationen, die man braucht.
Weil die Anzahl der Angebotenen Studienplätze von verdammt vielen Faktoren abhängt und jede Uni ihre eigenen Systeme hat und Vorgänge hat die berücksichtigt werden müssen.
Was meinst du genau?
Natürlich kann System nur solche Kriterien verarbeiten, die numerisch erfassbar sind. Aber da fast alle Unis fast alle Studienplätze über die Abiturnote oder Wartesemester vergeben, könnte man das Gros sicher abdecken.
Was du jetzt mit Anzahl der angebotenen Studienplätze und anderen Faktoren meinst, versteh ich nicht so ganz.
Ich könnte als Uni z.B. in das System gehen und sagen: Ich biete zu zum WS2011 100 Studienplätze für den Studiengang BWL an. Ich will, dass 80 von 75 von 100 Plätzen nach Abiturnote vergeben werden, 20 nach Wartesemester und 5 nach speziellen Minderheitskriterien, die ich manuell handhabe.
naja es hat Vor- und Nachteile wenn jeder sein eigenes Süppchen kocht, sicher wird es dadurch undurchsichtig...aber es mag ja auch durchaus seinen Sinn haben, dass nicht jede Uni die selben Bewertungskriterien anlegt...denn wenn man es vereinheitlichen würde, wär es wahrscheinlich einfach nur Notenschnitt und Ende
Das ist es doch jetzt schon fast überall...
Es sagt ja auch niemand, dass alle Studienplätze automatisiert vergeben werden müssen.
Ganz einfach: Überlege dir, wo bei deiner Lösung irgendwo ein Mensch stehen muss, der die Daten lesen oder schreiben muss. Wenn dir etwas dabei einfällt, dann verwirf die Lösung, denn niemand kann manuell eine Million Einträge (~350000 Studienanfänger x 3 Wunschunis) bearbeiten.
Hä? Irgendwie müssen die Daten ja ins System kommen.
Das Studienplatzangebot wird natürlich von den Universitäten eingestellt, die Bewerbungen von den Bewerbern.
Auch müssen die Daten aktuell gehalten werden, wenn also jemand absagt oder sich die verfügbaren Studienplätze ändern, muss reagiert werden. Auch das (erstmalige/jährliche) Einspeisen der aktuellen Daten ist aufwendig. Nicht zuletzt müssen vor allem auch Kontaktdaten gespeichert und aktuell gehalten werden und man bei einem zentralisierten System nicht auf jede Uni warten, bis sie reagiert hat.
Das muss auch alles jetzt schon gemacht werden. Ein Computerprogramm soll diese Arbeit vereinfachen, nicht beseitigen.
Und so aufwändig stell ich mir das Einspeisen der Daten nicht vor. Eine Uni hat ja jetzt nicht soviele verschiedene Studiengänge. Und in jedem Studiengang gibt es Personen, die mit der Organisation betraut sind.
Die Einspeisung seiner Bewerbung übernimmt natürlich jeder Bewerber selbst, so wie jetzt auch schon.
Und der Umgang mit Änderungen ist doch genau der große Vorteil, den so ein System bringen könnte.
Bisher bekommt ein Student eine Zusage und hat dann Wochen Zeit, sich einzuschreiben. Die Unis bekommen erstmal nicht mit, ob er sich vielleicht für einen anderen Studiengang entschieden hat, sondern reagieren erst, wenn der Bewerber seine Frist verstreichen lässt. Dann verschicken sie Briefe an die Nachrücker, die nun ihrerseits eine Frist bekommen usw.
Ein Computersystem würde diesen Vorgang enorm beschleunigen. Denn wenn ein Student sich jetzt für einen Studiengang einschriebe, würde er das über das System tun. Das System würde das sofort merken und den Studienplatz dem nächsten freien Bewerber anbieten, der noch nicht eingeschrieben ist usw.
Der Zuweisealgorithmus selbst kann wohl an einem Tag geschrieben werden, die ganze Datenverarbeitung, die ist eine riesige Herausforderung.
Mit sowas kenn ich mich halt nicht aus.
Mir ist schon klar, dass sowas aufwändig zu betrieben ist. Aber der Artikel hat mir suggeriert, dass die 15 Mio. Euro für die Entwicklung ausgegeben wurden, nicht für den Betrieb.