Neuordnung der Berliner Museumslandschaft - Meister und Masterplan
Berlins Staatliche Museen stehen vor einer großen Rochade: Viele Werke ziehen um, eine neue Gemäldegalerie soll kommen. Mit zehn Millionen Euro aus dem Nachtragshaushalt des Bundes beginnt das Projekt.
Hier noch ein
kritischer und ein
wohlwollender kommentar zum projekt.
Wird die meisten wohl nicht interessieren, aber unter den feuilleton-lesern im ganzen land ist es derzeit
das thema.
Ein professor aus
Harvard hat eine
petition auf den weg gebracht. Das thema ist also durchaus nicht nur von regionalem interesse.
Zusammenfassung für interessierte:
Das ehepaar Pietzsch hat seine bedeutende sammlung moderner kunst (~150 objekte) dem land Berlin geschenkt, jedoch unter der auflage, dass sie öffentlich ausgestellt werden muss. Für so eine ausstellung gibt es jedoch derzeit keinen platz.
Darum soll jetzt die Gemäldegalerie am potsdamer platz dafür freigemacht werden. Der haken: die Gemäldegalerie beherbergt gerade eine der bedeutendsten sammlungen alter meister auf der ganzen welt. Diese werden erstmal ins ohnehin schon überfüllte Bodemuseum auf der museumsinsel gestopft, der großteil landet im depot.
Irgendwann "nach 2018" soll es dann gegenüber vom Bodemuseum einen erweiterungsbau geben, so dass schließlich wieder die gesamte sammlung alter meister präsentiert werden kann. Auf unabsehbare zeit - vermutlich mehr als 10 jahre - wird also die bedeutendste kunstsammlung Berlins nicht zu besichtigen sein. Die kosten für das ganze projekt werden in die hunderte millionen gehen.
Ich selbst bin etwas zwiegespalten. An sich befürworte ich den plan, die alte kunst an der museumsinsel zusammenzuführen. Andererseits ist die Gemäldegalerie mein lieblingsmuseum und der gedanke, es für 10 oder 20 jahre nicht besuchen zu können, gefällt mir natürlich nicht.
Zudem ist für das projekt absolut kein geld da und verzögerungen sind vorprogrammiert. Ich bin daher dafür, erstmal alles so zu lassen, wie es ist, und sollte das geld mal da sein, kann man erst neubauen und dann umziehen lassen.
Vielleicht ja schon nach einer baldigen währungsreform.