Moralität Stammzellspende

shaoling

Guest
Für mich ergibt das totalen Sinn. :love:

Original geschrieben von Clawg
Natürlich bleibt dein Handelspartner bis auf weiteres ein Kollektiv. Leute wie du spielen ja gerade den 'Atlas' und erhalten es aufrecht :)
Es gibt sicherlich sinnvollere Systemkritik als ein Boykott von Knochenmark- und Organspenden...
 

Jesus0815

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Demzufolge definiert also jeder Moral für sich selbst? Es ist also möglich das es maximal soviele Moralvorstellungen gibt wie es Individuen gibt?
 

Amad3us

Guest
Du solltest deine Definition von Moral überdenken. So ist das nämlich totaler Unsinn

Davon abgesehen, lassen sich Tausende Gegenbeispiele finden die
der Definition widersprechen
 

shaoling

Guest
Dann nenn doch wenigstens ein paar.
Original geschrieben von TE)Kain
Demzufolge definiert also jeder Moral für sich selbst? Es ist also möglich das es maximal soviele Moralvorstellungen gibt wie es Individuen gibt?
Ich kann anderen Menschen nicht vorschreiben, an welchen Prinzipien sie ihr Leben ausrichten.

Natürlich unterliegen diese Prinzipien gewissen Einschränkungen, damit sie nicht selbstzerstörerisch wirken.

[edit]
Mehrmals editiert und dann zurückgesetzt.^^
 

Jesus0815

Guest
Original geschrieben von sHaO-LiNg
Ich kann anderen Menschen nicht vorschreiben, an welchen Prinzipien sie ihr Leben ausrichten.

Natürlich unterliegen diese Prinzipien gewissen Einschränkungen, damit sie nicht selbstzerstörerisch wirken.

Ob sie selbstzerstörerisch sind oder nicht bleibt ja letzlich dem Indivuum selbst überlassen. Oder meintest du es im Sinne von selbstzerstörerisch als Teil einer Geselschaft; sprich sich aus dieser dadurch ausgrenzend? Wären dann diese Einschränkungen gesellschaftlich geprägt?

edit: ich fahr' nu Heim und würde dann später gerne, abhängig von deiner/eurer Antwort - an diesem Punkt wieder anknüpfen. Bis dann.
 

Amad3us

Guest
Dann nenn doch wenigstens ein paar.

Eines habe ich bereits genannt. Woraufhin die Definition
geändert wurde. Aber auch bei der geänderten Definition
kann sich ja wohl jeder ein Szenario ausdenken, wo ich
durch das Ableben/Schädigen eines Anderen langfristig besser lebe.

Angenommen man könnte x-Euro von einer Person unbemerkt stehlen.
Dann wäre das nach der Definition moralisch. (Ein Zusatz von x-Euro
gewährt mir bei entsprechend großem x ein langfristig besseres Leben)
Man könnte hiernach sogar folgern, dass meine Handlung umso moralischer wäre je größer der Betrag ist, den ich stehle.

Eine wie man sieht äußerst sinnvolle Definition...
 

shaoling

Guest
Das ist wahr, aber deine Auslegung des Begriffs Egoismus ist hier nicht zutreffend. Ethischer Egoismus heißt nicht, dass ich tun kann, was ich will. Es heißt, ich kann mit dem, was mir gehört, tun, was ich will.

Stell es dir wie einen Markt vor: Er funktioniert am besten, wenn jeder seinen Vorteil sucht, allerdings nach den Regeln des Marktes.
Diebstahl z.B. wäre ein Verstoß gegen diese Regeln.

[@Kain, das meinte ich mit selbstzerstörerischen Prinzipien:]
Wenn ich mir z.B. das Recht zugestehe, Zwang gegen andere Menschen auszuüben, impliziere ich demnach, dass auch sie rechtmäßig Zwang gegen mich ausüben dürften.
Es stünde also nur noch Zwang gegen Zwang, Wille gegen Wille, Macht gegen Macht. Dann würde aber unsere Moral nichts mehr taugen, weil sie nichts bewirken würde. Sie würde sich also selbst ad absurdum führen.

Offensichtlich ist also Gleichberechtigung unter moralfähigen Personen ein entscheidender Faktor bei der Formulierung einer konsistenten Moralphilosophie.

Nehmen wir für einen Augenblick an, ich befinde mich in einer solchen Philosophie, die jedem Menschen Freiheit über sich selbst und das, was ihm gehört (ohne hier jetzt wirklich präzise zu werden) zugesteht. Dann habe ich also Dinge, über die ich allein verfügen kann, z.B. mein Leben und mein Eigentum.
Nun weiß ich aber immernoch nicht, was ich damit anfangen soll. Es ist also sinnvoll, mir weitere Gebote aufzustellen, die mir dabei helfen, von meinem Leben den richtigen Gebrauch zu machen.
Diese sind allerdings nicht auf dieselbe Weise verallgemeinerbar. Nur weil ich etwas für mich als Wert definiert habe (z.B. Nächstenliebe, Altruismus, Hilfsbereitschaft), kann ich andere nicht rechtmäßig dazu zwingen, es ebenfalls als Wert anzuerkennen, denn damit würde ich gegen das bereits aufgestellte allgemeine Prinzip der Freiheit verstoßen.
Original geschrieben von Amad3us
Angenommen man könnte x-Euro von einer Person unbemerkt stehlen.
Dann wäre das nach der Definition moralisch. (Ein Zusatz von x-Euro
gewährt mir bei entsprechend großem x ein langfristig besseres Leben)
Man könnte hiernach sogar folgern, dass meine Handlung umso moralischer wäre je größer der Betrag ist, den ich stehle.
Hierzu noch ne Bemerkung: Claw hat hierauf in der Vergangenheit, soweit ich mich recht entsinne, gegenargumentiert, dass es irrational sei, von anderem Leben zu nehmen, weil es das eigene untergrabe, etwa nach der Art: Ich muss für mich selbst sorgen; wenn ich stehle, lasse ich aber implizit andere für mich sorgen.

Ich hielt es nie für ganz schlüssig, allerdings war ich auch nie Vertreter der objektivistischen Ethik, auch wenn sie meiner eigenen ähnelt.
 

Clawg

Guest
Original geschrieben von Amad3us
Angenommen man könnte x-Euro von einer Person unbemerkt stehlen.
Dann wäre das nach der Definition moralisch. (Ein Zusatz von x-Euro
gewährt mir bei entsprechend großem x ein langfristig besseres Leben)
Man könnte hiernach sogar folgern, dass meine Handlung umso moralischer wäre je größer der Betrag ist, den ich stehle.

Eine wie man sieht äußerst sinnvolle Definition...

Das ist das sogenannte "Prudent Predator Problem".
Die Darstellung von Shao ist falsch (bitte lass mich meine eigene Position darstellen, ok? ;) ).

Durch den Diebstahl zerstörst du die Produktivität der bestohlenen Person und sorgst für eine Verteilung von Geld, die nicht der Produktivität entspricht, d.h. du reduzierst die gesamtwirtschaftliche Leistung.

Durch das zusätzliche Geld kannst du dir zwar mehr vom selben kaufen, aber gleichzeitig behinderst du den wissenschaftlichen und industriellen Fortschritt. Du kannst also - langfristig gesehen - nicht das bestmögliche Leben leben, ein Dieb ist deswegen nicht egoistisch.

Und natürlich gibt es da Spezialfälle. Ich kann mir einige Situationen vorstellen, in denen Diebstahl völlig moralisch ist. Im Allgemeinfall gilt aber obiges, d.h. deine Prämisse, dass man ein langfristig besseres Leben leben kann ist nicht unbedingt gegeben.
 
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so lange lebt aber keiner, als dass er die auswirkungen dieses diebstahls (so) negativ zu spüren bekommen würde, dass sich der diebstahl im nachhinein für diesen jemand nicht persönlich gelohnt hätte.
(setzen wir das X mal so, dass du gates 1 million stiehlst und dir davon eine bessere medizinische versorgung für den zeitraum deines lebens leisten kannst.)
'langfristig' kann in diesem sinne nur auf das eigene leben beschränkt sein, denn danach nützt es dir nichts mehr.

-> nach deiner definition war dieser diebstahl moralisch einwandfrei.

noch was anderes:

Original geschrieben von Clawg
Durch den Diebstahl zerstörst du die Produktivität der bestohlenen Person und sorgst für eine Verteilung von Geld, die nicht der Produktivität entspricht, d.h. du reduzierst die gesamtwirtschaftliche Leistung.

gehst du davon aus, dass geld 'gerecht' nach produktivität verteilt ist?
was ist wenn das im beispiel gestohlene geld von einem überbezahlten manager, einem faulen erben oder einem lottogewinner stammt?
noch besser: was, wenn man plant mit dem geld eine firma zu gründen und damit die produktivität der wirtschaft zu steigern?
 

qwertzasdf1234

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menschen, die aufgrund ihrer eigenen dummheit erkranken, sind mir zuwider. da aber leukämiekranke nichts für ihre erkrankung können, lasse ich mich typisieren und auch anzapfen im fall des falles. da ist das risiko größer vom auto beim über die straße gehen zerbolzt zu werden, so far. Wir reden hier nicht von dem Herausrücken einer Niere für einen Fremden, davon mal ganz ab.
 

shaoling

Guest
Original geschrieben von Clawg

Die Darstellung von Shao ist falsch (bitte lass mich meine eigene Position darstellen, ok? ;) ).
Der Großteil meines Beitrags war doch gar nicht auf deine Position bezogen. :o
Original geschrieben von Clawg
Durch das zusätzliche Geld kannst du dir zwar mehr vom selben kaufen, aber gleichzeitig behinderst du den wissenschaftlichen und industriellen Fortschritt. Du kannst also - langfristig gesehen - nicht das bestmögliche Leben leben, ein Dieb ist deswegen nicht egoistisch.
Geldmittel sind keinesfalls immer eine Entsprechung zu Produktivität. Außerdem habe ja die Möglichkeit, das Geld selbst produktiv einzusetzen und zwar so, dass es inbesondere für mich persönlich produktiv wirkt.

Also sry, das ganze ist einfach eine fadenscheinige Alibi-Begründung, um das egoistische Prinzip zu stützen.

Du kannst die Ungleichung
Markt, Ich und rechtmäßig erworbenes Gut -> Fortschritt -> mein Vorteil
>
Markt, Ich und gestohlenes Gut -> Investition -> mein Vorteil
niemals für den Einzelfall oder allgemein herleiten.

Was du tust: Du proklamierst sie einfach. Das macht sie aber weder wahr noch einsichtig.

[edit]
Fast genau wie Ancient.
 

Clawg

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Original geschrieben von Ancient
so lange lebt aber keiner, als dass er die auswirkungen dieses diebstahls (so) negativ zu spüren bekommen würde, dass sich der diebstahl im nachhinein für diesen jemand nicht persönlich gelohnt hätte.
Wieso? Es kann doch sein, dass es einen wissenschaftlichen Durchbruch geben wird, was das eigene Leben beliebig verlängert?
Und falls das unwahrscheinlich erscheint: Der Fall, dass man mit Sicherheit davon ausgehen kann, nicht erwischt zu werden, ist es ebenso, zumindest bei funktionierender Polizei.

gehst du davon aus, dass geld 'gerecht' nach produktivität verteilt ist?
was ist wenn das im beispiel gestohlene geld von einem überbezahlten manager, einem faulen erben oder einem lottogewinner stammt?
noch besser: was, wenn man plant mit dem geld eine firma zu gründen und damit die produktivität der wirtschaft zu steigern?

Dann solltest du vielleicht diese Firma gründen und deine Pläne dem Manager, dem Erben oder dem Lottogewinner als Investitionsmöglichkeit vorlegen.
 
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Original geschrieben von Outsider23


Deutschland hat eines der strengsten stammzellengesetze weltweit. Bedankt euch bei der CDU und den Grünen...

Ausserdem handelt es sich um eine gemmeinnützige durch spenden finanzierte einrichtung, die sich großartige aufwandsentschädigungen garnicht leisten könnte. Alleine die typisierungen kosten ein heidengeld.
Ganz zu schweigen von den arztkosten bei der entnahme...

ja, und?
das DRK ist auch eine gemeinnützige organisation die spenden bezieht, trotzdem ist es möglich allen ihren spendern mit einem guten angebot an nahrung zu danken.
und sag mir nicht, dass irgendwer an dieser sache verlust machen würde. nicht umsonst sind krebstherapien so kostenintensiv, nicht umsonst können einige kliniken sogar für jeden halben liter blut über 20 euro locker machen.
ich kann mir schlecht vorstellen dass das abgezapfte blut oder die stammzellen verschenkt werden.
auf dieser welt ist nichts umsonst.
 

Amad3us

Guest
Durch den Diebstahl zerstörst du die Produktivität der bestohlenen Person und sorgst für eine Verteilung von Geld, die nicht der Produktivität entspricht, d.h. du reduzierst die gesamtwirtschaftliche Leistung.

Das scheint mir fast esoterisch solange du nicht klar sagst was du unter Produktivität und "gesamtwirtschaftlicher Leistung" verstehst.



Durch das zusätzliche Geld kannst du dir zwar mehr vom selben kaufen, aber gleichzeitig behinderst du den wissenschaftlichen und industriellen Fortschritt. Du kannst also - langfristig gesehen - nicht das bestmögliche Leben leben, ein Dieb ist deswegen nicht egoistisch.

Bezüglich der bestohlenen Person war das Beispiel bewusst offen gewählt. Wenn du (um in deiner Wortwahl zu bleiben) dir eine Person
mit extrem geringer wirtschaftlicher Produktivität vorstellst ist dieses Argument hinfällig.
Nebenbei: Wieso solltest du mit dem gestohlenen Geld nicht zum
Fortschritt beitragen? Du wirst es doch sicher in irgendeiner Form
ausgeben?
 

shaoling

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Original geschrieben von Clawg
Und falls das unwahrscheinlich erscheint: Der Fall, dass man mit Sicherheit davon ausgehen kann, nicht erwischt zu werden, ist es ebenso, zumindest bei funktionierender Polizei.
Man muss ja nicht mit Sicherheit davon ausgehen. Ein Risiko trägt man auch als Unternehmer.

Du kannst keineswegs nachweisen, dass Diebstahl dem Dieb unter allen Umständen mehr schadet als nützt.

Damit taugt im Grunde der ganze Ansatz nicht mehr.
 
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Original geschrieben von sHaO-LiNg

Man muss ja nicht mit Sicherheit davon ausgehen. Ein Risiko trägt man auch als Unternehmer.

Du kannst keineswegs nachweisen, dass Diebstahl dem Dieb unter allen Umständen mehr schadet als nützt.

Damit taugt im Grunde der ganze Ansatz nicht mehr.

und weiter:
dafür, dass der Diebstahl dem Dieb mehr nützt als schadet, lassen sich beliebig viele Beispiele konstruieren.
Clawg kann sie nicht einfach als Ausnahmefälle abstempeln.
 

shaoling

Guest
Im Übrigen wüsste ich von Claw noch gerne, wie er das bestmögliche Leben definiert.
Das beinhaltet ja offenbar eine Bewertung nach der Qualität des Lebens, trotzdem bezeichnet er das Leben, nicht etwa Lebensglück als das höchste Gut.
Meine Einwendung darauf blieb bisher unbeantwortet.
 
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Original geschrieben von Schniko


ja, und?
das DRK ist auch eine gemeinnützige organisation die spenden bezieht, trotzdem ist es möglich allen ihren spendern mit einem guten angebot an nahrung zu danken.
und sag mir nicht, dass irgendwer an dieser sache verlust machen würde. nicht umsonst sind krebstherapien so kostenintensiv, nicht umsonst können einige kliniken sogar für jeden halben liter blut über 20 euro locker machen.
ich kann mir schlecht vorstellen dass das abgezapfte blut oder die stammzellen verschenkt werden.
auf dieser welt ist nichts umsonst.

Das DRK verkauft die blutkonserven kostendeckend an krankenhäuser, die 20€ oder das essen das du da als aufwandsentschädigung kriegst sind da auch mit drin.
Wenn du stammzellen spendest zahlt dir die dkms die an und rückreise in ein entsprechend eingerichtetes krankenhaus, den kompletten krankenhausaufenthalt, nahrung ist da auch mit drin falls dir das noch nicht aufgefallen sein sollte, die arzt-, eingriffs- und medikamentenkosten. Das kostet VIEL mehr als das bischen essen und die 20-30€ die du beim drk oder einer blutspendenzentrale kriegst...
Ich glaube nicht, dass 20€ für irgendjemanden ein besonderer anreitz währen sich da zusätzlich an zu melden...


Btw. Claws "privatvertrag kein staat objektivistischer bockmist" versagt ja bereits beim copyright wie soll es denn dann bitte bei so einem thema anwendung finden? Wenigstens trägt's zur belustigung bei. :rofl2:
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
Es gibt deiner Meinung nach also lebenswerte und lebensunwerte Menschenleben?

ohne jetzt noch weiteres zu der philosophischen diskusion beizutragen, weil ich nicht glaube, adss bei solchen grundsatzdebatten, vor allem im anonymen internet, jemand zu einer anderen ansicht gelangt, möchte ich zu dem oberen satz etwas sagen:

natürlich gibt es die. und zwar abhängig von deinen persönlichen erfahrungen und subjektiven erlebnissen. den mörder deiner mutter zB. würdest du sicherlich kein organ spenden, demjenigen, der sie unter einsatz seines lebens aus einem brennenden haus retten, vielleicht schon eher.
 

Leinad

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wie bereits gesagt wurde bringt es sowieso nichts hier zu argumentieren, aber wenn man hier so einiges liesst, dann schmerzt es schon sehr was für ein Menschenbild und eine Einstellung zur Gesellschaft einige hier haben.
Ich bin der letzte der mit unserer Gesellschaft zufrieden ist so wie sie sich präsentiert. Aber einige Ansichtsweisen hier sind geradezu kindisch. Auch wenn mir einiges nicht gefallen sollte ist das noch etwas anderes als mich aktiv gegen diese Gesellschaft zu wenden und jeder der nicht die Notwendigkeit von sozialem und moralischen Handeln sieht macht genau das.
Wem wollt ihr da was beweisen? Das ihr harte Kerle seid denen alles egal ist, ausser dem eigenen Wohl und vielleicht dem von nahestehenden Personen?
Würdet ihr wirklich eine solche Spende verweigern, wenn jemand auf euch zukommt und sagt es könne Leben retten?

Natürlich ist es euer Recht so zu entscheiden, dazu zwingen kann man keinen, aber dann sollte man bei der nächsten Diskussion nicht moralisch dick auftragen oder sich über die Verhältnisse in der Gesellschaft beschweren, denn das was ihr da in euren Posts andeutet ist sozialer Terrorismus.
 

Izzy

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Da ich derzeit am eigenen Leib spüre, wie asozial unsere Gesellschaft ist, würde ich mich zu so etwas niemals bereit erklären lassen.

Anders würde es vielleicht aussehen, wenn Personen, die durch meine Spende gerettet werden könnten mich persönlich um Hilfe bitten würden. Den Glauben an das Konstrukt "soziale Gesellschaft" habe ich jedenfalls so ziemlich verloren. Mittlerweile ist sich ja jeder selbst der Nächste und Individualismus wird als grenzenloser Egoismus ausgelebt....
 
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Original geschrieben von Izzy
Da ich derzeit am eigenen Leib spüre, wie asozial unsere Gesellschaft ist, würde ich mich zu so etwas niemals bereit erklären lassen.

Anders würde es vielleicht aussehen, wenn Personen, die durch meine Spende gerettet werden könnten mich persönlich um Hilfe bitten würden. Den Glauben an das Konstrukt "soziale Gesellschaft" habe ich jedenfalls so ziemlich verloren. Mittlerweile ist sich ja jeder selbst der Nächste und Individualismus wird als grenzenloser Egoismus ausgelebt....

Und weil mich das so ankotzt mach ich da auch mit! Oder wie soll man das verstehen?
 
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Mir ist es viel lieber, wenn Leute sagen: "Ne hab schiss n Krüppel zu werden" oder so als eine Einstellung ala "Ne mach ich ned. Der Typ könnte es ja nicht wert sein" (wtf?).
Einfach nur assi. Letztens auch wieder gesehn wie ein junge Mutter damit kämpft ihren Kinderwagen in die Straßenbahn zu kriegen. Sitzen da 2 Jugendliche, die das in 0 Komma nix hochgekriegt hätten und machen sich drüber lustig. HASS HASS HASS.
Sowas macht die Gesellschaft echt kaputt.

Hab zwar noch ned Blut- und Knochenmark gespendet, aber mich letztens mal um n Organspenderausweis gekümmert.
 
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Original geschrieben von CyoZ
Mir ist es viel lieber, wenn Leute sagen: "Ne hab schiss n Krüppel zu werden" oder so als eine Einstellung ala "Ne mach ich ned. Der Typ könnte es ja nicht wert sein" (wtf?).
Gesunde Mischung aus beidem machts. Kein Bock, zum Krüppel zu werden für jemanden, der es vielleicht gar nicht wert ist.

Original geschrieben von CyoZ
Einfach nur assi. Letztens auch wieder gesehn wie ein junge Mutter damit kämpft ihren Kinderwagen in die Straßenbahn zu kriegen. Sitzen da 2 Jugendliche, die das in 0 Komma nix hochgekriegt hätten und machen sich drüber lustig. HASS HASS HASS. Sowas macht die Gesellschaft echt kaputt.
Ist was anderes, natürlich hilft man da. Allerdings hab ich bei sowas noch nie erlebt, dass keiner geholfen hätte. Du bist dann natürlich eingesprungen wie ich hoffe.
 
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ne waren leider 2 straßen dazwischen ;/
 
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ich habe seite 2 nicht mehr gelesen

aber was ich noch los werden wollte

bei stammzellspenden ist schwerer den richtigen spender zu finden als beim lotto nen 6er zu machen
es gibt einfach zu viele faktoren die passen müssen von daher funktioniert das system nur wenn sehr viele menschen daran teilnehmen und je mehr desto besser
würde jeder so denken wie Kuma & co (sorry dass du herhalten musst aber du hast nunmal angefangen) würde das system zusammenbrechen und gar nicht funktionieren

das ist nunmal fakt

und da ist es meiner meinung nach extrem unreif zu sagen... naja aber es gibt ja genug leute die das machen also kann es ruhig lassen

es ist irgendwie eine grundsatzentscheidung ob man als kleiner teil eines großen systems seinen beitrag leisten möchte oder ob man es lässt und damit das system quasi ablehnt
 
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Original geschrieben von Kuma

Und komm mir bitte nicht mit Standardsprüchen wie "Wenns dir passiert oder jemand den du magst/liebst, dann würdest du dich auch freuen wenn jemand spendet.". Ja, richtig, würde ich wohl. Vielleicht würde ich mich danach auch aus Dankbarkeit der Menschheit gegenüber zum Spender eintragen lassen, aber vorher bekommt keiner was von mir 8[

Sorry, aber das was du da und im Folgenden geschrieben hast, ist in meinen Augen ganz ganz arm.

Original geschrieben von Kuma

Naja, das klingt zwar in der Tat ganz gut, aber die Realität sieht meiner Meinung nach halt einfach anders aus. Wer gibt und tut und macht ist im Endeffekt meistens nur der Dumme, fast immer kommt das Arschloch besser weg. [

Ich verstehe nicht, warum im konkreten Fall Stammzellenspende die Arschlöcher besser wegkommen sollten als die Spender? Der entstehende Aufwand für einen Spender ist sehr gering, die Risiken ebenfalls.


Original geschrieben von Kuma

Ich würde zwar anderen Leuten nicht bewusst schaden oder sie ausnutzen, aber bezüglich fremder Menschen gilt bei mir nicht die Unschuldsvermutung, seinen "Wert" muss mir jeder einzelne erst mal beweisen 8[

Und doch würdest du von anderen Menschen eine Leistung annehmen, die du selbst nicht zu erbringen bereit bist. Das fällt für mich schon ein Stück weit unter "ausnutzen". Und das mit dem Wert beweisen, für wen zum Teufel hälst du dich? Willst du wirklich sagen, dass ein Großteil deiner Mitmenschen so scheisse ist, dass sie im Kampf gegen den Tod (respektive eine tödliche Krankheit) keine Hilfe verdient haben?
Allein in Deutschland erkranken etwa 500 Kinder jährlich an Leukämie - und die sollen dir erstmal beweisen, dass sie "lebenswert" sind? Mal auf einer Kinderkrebsstation gewesen?
Für mich persönlich überwiegt der Anteil derer, denen ich nicht den Tod wünsche, mit Altruismus hat das nichts zu tun. Daher spende ich, auch auf die Gefahr hin, dass ich 'nem Wichser das Leben rette.


Original geschrieben von Kuma

Gesunde Mischung aus beidem machts. Kein Bock, zum Krüppel zu werden für jemanden, der es vielleicht gar nicht wert ist.

Da kann ich deine Bedenken wenigstens teilweise zerstreuen: Du wirst als potentieller Spender gefragt, für welche der Spendemethoden du zur Verfügung stehst. Du hättest als die Option, dich nur zu einer peripheren Entnahme bereit zu erklären, womit das Risiko nach allem was ich bisher gelesen habe dann so ca bei 0 liegt. Der potentielle Nutzen hingegen ist riesig.
 
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Original geschrieben von CyoZ
Letztens auch wieder gesehn wie ein junge Mutter damit kämpft ihren Kinderwagen in die Straßenbahn zu kriegen. Sitzen da 2 Jugendliche, die das in 0 Komma nix hochgekriegt hätten und machen sich drüber lustig. HASS HASS HASS.
Sowas macht die Gesellschaft echt kaputt.

Und gerade für die wirst du dann vielleicht zum Krüppel.. oder Kuma für Yentoh.

Ich habe Respekt vor Spendern, aber so wie die meisten Menschen heutzutage drauf sind, ist es doch nicht verwunderlich, daß der Altruismus bzw. die Hilfsbereitschaft bei vielen nicht mehr besonders ausgeprägt sind. Ich persönlich halte das also auch eher wie Kuma. Bei Leuten die man kennt, und denen man helfen will, klar warum nicht. Aber für irgendwelche Fremden, die weiß gott wie drauf sind, würde ich mich auch nicht einfach auf den OP Tisch legen.

Und wenn das wirklich zum Problem für die Gesellschaft wird, muß man halt ein wenig in Richtung Clawg gehen, und finanzielle Anreize zum Spenden schaffen.
 
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Original geschrieben von Scarab


Und gerade für die wirst du dann vielleicht zum Krüppel.. oder Kuma für Yentoh.

Ich habe Respekt vor Spendern, aber so wie die meisten Menschen heutzutage drauf sind, ist es doch nicht verwunderlich, daß der Altruismus bzw. die Hilfsbereitschaft bei vielen nicht mehr besonders ausgeprägt sind. Ich persönlich halte das also auch eher wie Kuma. Bei Leuten die man kennt, und denen man helfen will, klar warum nicht. Aber für irgendwelche Fremden, die weiß gott wie drauf sind, würde ich mich auch nicht einfach auf den OP Tisch legen.

Und wenn das wirklich zum Problem für die Gesellschaft wird, muß man halt ein wenig in Richtung Clawg gehen, und finanzielle Anreize zum Spenden schaffen.

Das ist doch irgendwie eine idiotische spirale: Weil viele leute so egoistisch drauf sind und sich nur um sich selbst kümmern, bin ich auch so egoistisch drauf und kümmer mich nur um mich selbst. Irgendwie nicht besonders logisch oder?

Weil mir was besonders auf den sack geht mach ich genau das auch selber.

Weil ich schwimmen so hasse schwimme ich jeden tag 2 stunden.

Die ganzen zocker nerds gehen mir auf den sack, deswegen nerde ich den ganzen tag auf bw.de.

Irgendwie nicht so klug...
 
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Naja, wer hat denn hier nur von Egoismus gesprochen? Das wäre ja für sich genommen fast noch neutral zu sehen.
Mich stört vor allem der ausgeprägte "Hurensohnfaktor" bei vielen Menschen (um es mal plakativ und knapp unter einem Begriff zusammenzufassen).
 
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ich würde auch sofort für die 2 assis spenden (wenn ich wirklich nur ein verdammt kleines risiko habe), wenn die totkrank wären und ich die entscheidung über leben und tod in meiner hand hätte.

gehört schon mehr dazu, dass ich jemandem aufrichtig den tod wünsche.. prügel hätten sie aber verdient.

Es hört ja damit nicht auf. Wenn man mit der Einstellung rumläuft, dass alle Fremden sowieso Hurensöhne sind, wird man für Fremde zum Hurensohn ;/

Outside hat da schon irgendwie recht. Man macht es halt nicht besser, wenn man genauso handelt wie die Leute, die man nicht leiden kann.
 

Amad3us

Guest
Fragt sich auch woher man die Überzeugung nimmt die meisten
Menschen seien Egoisten/Hurensöhne...
Ich unterstelle mal das es sicher nicht an einer Großerhebung von
Spendenempfängern liegt. Wahrscheinlich zuviel diverse RTL2-Assi-
Formate geguckt.
 
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Original geschrieben von Scarab
Und gerade für die wirst du dann vielleicht zum Krüppel.. oder Kuma für Yentoh.
Horrorvorstellung deluxe. Wobei jento jetzt allerdings auch nicht viel höher oder tiefer rangiert als die meisten anderen Personen, die ich so ablehne.

Original geschrieben von HowMich
Sorry, aber das was du da und im Folgenden geschrieben hast, ist in meinen Augen ganz ganz arm.
Schön für dich, aber was interessiert mich das?

Original geschrieben von HowMich
Ich verstehe nicht, warum im konkreten Fall Stammzellenspende die Arschlöcher besser wegkommen sollten als die Spender? Der entstehende Aufwand für einen Spender ist sehr gering, die Risiken ebenfalls.
Diese Aussage war auch mehr als offensichtlich nicht auf diesen konkreten Fall hier bezogen.

Original geschrieben von HowMich
Willst du wirklich sagen, dass ein Großteil deiner Mitmenschen so scheisse ist, dass sie im Kampf gegen den Tod (respektive eine tödliche Krankheit) keine Hilfe verdient haben?
Zumindest sehr viele, ja, denn meine sogenannten "Mitmenschen" kann ich mir ja leider nicht aussuchen.

Original geschrieben von HowMich
Allein in Deutschland erkranken etwa 500 Kinder jährlich an Leukämie - und die sollen dir erstmal beweisen, dass sie "lebenswert" sind? Mal auf einer Kinderkrebsstation gewesen?
Nein, was soll ich auch da? Ich mein diese lieben, unschuldigen Kinderchen sind ja immer ein schönes Argument. Zieht bei mir aber nicht, ich hab für Kinder nix übrig.

Original geschrieben von HowMich
Für mich persönlich überwiegt der Anteil derer, denen ich nicht den Tod wünsche, mit Altruismus hat das nichts zu tun. Daher spende ich, auch auf die Gefahr hin, dass ich 'nem Wichser das Leben rette.
Du bist ein herzensguter Mensch, die Welt braucht sicherlich mehr Leute wie dich. Und wenn du wirklich handelst statt nur in Foren zu reden, dann überzeugst du früher oder später sicher auch den ein oder anderen wie mich davon, dass es auch Menschen gibt, die der eigenen Hilfe würdig sind.

Original geschrieben von Amad3us
Fragt sich auch woher man die Überzeugung nimmt die meisten
Menschen seien Egoisten/Hurensöhne...
Ich unterstelle mal das es sicher nicht an einer Großerhebung von
Spendenempfängern liegt. Wahrscheinlich zuviel diverse RTL2-Assi-
Formate geguckt.
Da ich ja diese Einstellung vertrete, fühle ich mich mal angesprochen: Und nein, ich schaue so gut wie gar kein TV, diese These kann ich also zumindest für meine Person widerlegen. Meine Abneigung stammt zum größten Teil aus alltäglichen (eigenen) Erfahrungen bzw. Begegnungen. Wobei es allerdings auch schwer ist, bei mir zu punkten, das gebe ich gern zu. Entweder ich kann jemanden leiden oder ich hasse ihn, viel dazwischen gibts eigentlich nicht.

Im Grunde ist es aber auch vollkommen unwichtig, wieso ich nun einen Großteil der Menschen nicht leiden kann. Über die Gründe können sich ja die forenbekannten Community-Forum-Schmalspurflamer in ihren albernen Thesen auslassen, es wird mit Sicherheit sowieso nicht zutreffen.
 

Amad3us

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Du schließt also von Erfahrungen mit (angenommenen) 30 Bekannten
auf 80 Millionen Einwohner. Alles klar.

Vielleicht solltest du auch selbst bei deinen Erfahrungen dich fragen,
ob deine Erfahrungen überhaupt eine so eindeutige Interpretation
zulassen. Man kann nun mal (Achtung Binsenweisheit!) nicht in die
Motive/Köpfe der anderen reinsehen.
 
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12.07.2001
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Original geschrieben von Amad3us
Du schließt also von Erfahrungen mit (angenommenen) 30 Bekannten
auf 80 Millionen Einwohner. Alles klar.
Nein, natürlich nicht. Ich hab in meinen fast 30 Jahren weitaus mehr als 30 Menschen kennengelernt und bin unzählig vielen mehr begegnet.

Original geschrieben von Amad3us
Vielleicht solltest du auch selbst bei deinen Erfahrungen dich fragen, ob deine Erfahrungen überhaupt eine so eindeutige Interpretation zulassen. Man kann nun mal (Achtung Binsenweisheit!) nicht in die Motive/Köpfe der anderen reinsehen.
Wahrscheinlich nicht, ich bin mit meinen Urteilen immer relativ schnell. Allerdings habe ich auch keine Lust, jeden Menschen, den ich ablehne, extra noch so gut und lange kennenzulernen, um evtl. irgendwann hinter seiner Fassade und all den ablehnungswürdigen Eigenschaften doch noch etwas entdecken zu können, was meine Meinung über ihn vielleicht ändert. Verlange ich ja auch bei mir nicht von anderen Leuten.


Edit: Aber wir schweifen vom eigentlichen Tehmer ab. Meine Meinung bzgl. anderer Leute sollte wohl mein Problem sein und hat mit der grundsätzlichen Moralfrage hier ja auch gar nix zu tun. Natürlich hab ich nichts gegen ein paar dümmliche Flames deswegen, immer her damit, aber weder das noch irgendein Gefasel hier drin wird mich diesbezüglich umstimmen können. Insofern sollten wir vielleicht wieder zum eigentlichen Topic zurückkehren.
 
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