und wer soll jetzt vor gericht bezeugen das nocturns freundin sich da ständig aufhält? der von ihm beauftrage privatdetektiv (
) der dem richter wahrscheinlich auch unglaublich glaubwürdig und objektiv erscheinen wird. die nachbarn die laut nocturns aussage ihm wohlgesonnen sind und maximal "ja kann sein das die öfter da war woher soll ich das wissen bin ja nicht die stasi" aussagen werden?
Ganz genau. Die Nachbarn. Wie dem Mieter vor Gericht regelmäßig die Kinnlade runterklappt, wenn der Nachbar plötzlich wegen einer nachdrücklichen Belehrung durch das Gericht keine Lust mehr hat, für ihn eine Falschaussage zu machen. Und in der Regel bestehen keine Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Nachbarn. Jedenfalls nicht annähernd so große, wie an der Glaubwürdigkeit der Freundin.
Und nur so als Tipp für dein Referendariat das trotz massiver Surferei ja irgendwann kommen sollte: Pass im Zivilgericht bloss gut auf wie da Nachweise über Lärmbelästigung/Stalking usw. geführt werden. So ne Scheisse wird fast immer über Protokollierung gelöst da Zeugen für sowas extrem schlecht zu finden sind. Viel Spass dabei glaubwürdige Zeugen dafür zu finden ob die Mietminderung wegen Lärmbelästigung durch eine Hartz4-Familie/Baulärm/Irgendwas jetzt rechtens ist oder nicht.
Und wenn du meinst, dass zum Beweis der Tatsache, dass jemand anders in der Wohnung wohnt Protokolle vorgelegt werden müssen, wann der vermeintliche Mitbewohner an welcher Stelle des Hauses gesehen wurde, dann bist du wohl der letzte, der Heator Tipps fürs Referendariat geben kann.
Deine grandiose juristische Erfahrung aufgrund zweimaliger Nebenklägerschaft in Nachbarschaftssachen hat dir offenbar nicht die Fähigkeit beschert, den Unterschied zwischen der subjektiven Einstufung eines Geräusches einerseits und der Tatsache des "Wohnens" andererseits zu erkennen.
Soll ich dir echt mal sagen, wie ich es beweiswürdige, wenn da drei Nachbarn aussagen "ja also...so genau kenn ich den jetzt auch nicht, ich will ja keinen streit mit dem wegen meiner Aussage. Es war wohl so, dass ich seine Freundin da öfters mal gesehen habe." Und dann auf Nachfrage: "Es war schon quasi jeden Tag und zu jeder Tages- und Nachtzeit."
Edit:
wie auch immer er das macht der nutzen kann in diesem fall die kosten für den vermieter niemals decken.
Und du glaubst wirklich, dass sich Parteien vor Gericht Gedanken über das Kosten-Nutzen -Verhältnis gemacht haben? Lol, wenn dem so wäre könnte man die Amtsgerichte dicht machen. Zumindest das solltest du nach zwei Nachbarschaftssachen doch wissen.
Edit2: Jetzt mal was konstruktives:
Wo wir gerade beim Kosten-Nutzen-Verhältnis sind: Es mag ja sein, dass eine Kündigung unwahrscheinlich ist. Aber was spricht denn auf der anderen Seite dagegen, die Freundin "anzumelden"?