Makroökonomie - Negatives Wirtschaftswachstum

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Moin,

folgendes Szenario:

Die Wirtschaft schrumpft um -3%.

Wie sollte sich sie Zentralbank verhalten?


Danke euch


Cheers
 

Spavvn

Filebase, Tippspielmeister WM 2010
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Na so wie sie es gerade in diesem Fall macht: fluten.
 

Didier

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Deine Fragestellung zeugt von einem denkbaren naiven Ansatz zur Volkswirtschaftslehre. Das hängt zweifellos davon ab, was die Gründe für das negative Wirtschaftswachstum sind.

Was die Zentralbanken zur Zeit tun ist wohl eher gemischt zu beurteilen. Niedrige Zinssätze sind höchstwahrscheinlich eine gute Idee. Bei dem "quantitative easing" ist die Beurteilung schon ein wenig problematischer. Insbesondere von der amerikanischen Vorgehensweise massiv Häuserkredite auf das Buch der Zentralbank zu nehmen halte ich persönlich überhaupt nichts.
 

FCX

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Hängt wohl davon ab welche Ursache das schrumpfen der Wirtschaft hat.

Wenn es, wie im aktuellen fall, mit einem massiven Nachfragerückgang in der Realwirtschaft zu tun hat, dürfte es das schlaueste sein gar nichts zu tun. Eine Erhöhung der Geldmenge kann zwar helfen, wahrscheinlicher ist aber imo in den meisten fällen das einfach die Inflationsrate nach oben geht weil mehr Geld nicht unbedingt mehr Nachfrage erzeugt.

Wenn ich mich recht entsinne, geht das Neo klassische Modell der VWL sogar davon aus das der monetäre Sektor keinen Einfluss auf die Realwirtschaft hat. Was ebenfalls zu der Entscheidung führen würde nichts zu tun auch wenn ich persönlich Zweifel an dieser Annahme habe.

Kurzfristige Einbrüche beim Wirtschaftswachstum sind nicht wirklich kritisch und beheben sich meist relativ schnell wieder von selbst.
 
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aber:
Wenn M/P konstant ist(Die geldmenge) und Y sinkt, dann ist doch automatisch mehr geld vorhanden.

WIeso sollte man dann die Geldmenge nochmals erhöhen?

Wenn due wirtschaft um 5% wächst, dann muss die Geldmengensteigerung ebenfalls mind. 5 % sein, sonst gibts ne deflation. Wenn das Wachstum nun negativ ist, dann muss ich die Geldmenge abschöpfen, weils sonst zu viel geld gibt.

Ich such die genaue ökonomische Lösung.

Cheer
 
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ganz platt ausgedrückt: billige kredite schaffen investitions und kaufanreize = wachstum, die infaltion nimmt man da billigend in kauf.
 
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ja, aber doppelte mehr geld?

Ich mein, dadurch das die wirtschaft sinkt, ist doch schon mehr geld im markt... weils nich gebraucht wird bzw die umlaufzeit steigt.


Was passiert im endeffekt, wenn der Staat die Staatsausgaben drosselt - bzw konsolidiert?

Wie sollte der Finanzmarkt da reagieren? es kommt doch im prinzip auf das selbe raus...

nur mit welchem modell erklärt man es? M/P gerade - klar, weil constant. und dann die AD Kurve - aber dann kommt man auf kein sinnvolles ergebnis.

Cheers
 
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mach doch einfach nen schönes as ad diagramm und dann siehste was da alles passiert^^
 

Clawg

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Nach Hayek sollte die Zentralbank schließen bzw. alternative Währungen sollten erlaubt werden.
 
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Es heißt Keynes

aber:
Wenn M/P konstant ist(Die geldmenge) und Y sinkt, dann ist doch automatisch mehr geld vorhanden.

(...)

Ich such die genaue ökonomische Lösung.

Cheer

Wenn die Geldmenge konstant ist, ist also mehr Geld vorhanden? Was du vielleicht meinst, ist, dass weniger Geld für Transaktionsmotive nachgefragt wird. Ein klassisch denkender Mensch würde nun vielleicht tatsächlich argumentieren, dass das Preisniveau erhöht werden muss, um das Geldmarktgleichgewicht wiederherzustellen. Ein ähnliches Ergebnis würde vielleicht auch die Quanitätstheorie liefern, auf die du ohne Zweifel anspielst.

Und "die genaue ökonomische Lösung". Lol. So etwas wird es in der VWL niemals geben. Immer nur Theorien, die zu einem kleineren oder einem größeren Teil angemessen sind, um das real vorliegende Problem zu beschreiben, zu erklären, ... .

Wie bereits angesprochen müsste man hier also erstmal das vorliegende Problem genauer spezifizieren. -3% aufgrund eines Nachfrageschocks? Eines Angebotsschocks? ...
 
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Ach quak, Rechtschreibung muss einem net peinlich sein. Aber wenn du das nächste mal deinem Prof ne Mail schreibst, verwende lieber E statt A :p
 
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Die Zentralbank sollte ganz einfach gar nichts machen. Wirtschaftswachstum sollte sie nicht kümmern, die Stabilität der Währung hat ihre einzige Sorge zu sein.
 

Clawg

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Die Zentralbank sollte ganz einfach gar nichts machen. Wirtschaftswachstum sollte sie nicht kümmern, die Stabilität der Währung hat ihre einzige Sorge zu sein.

Und wie willst du das sicherstellen? Die Aktionen der Zentralbank haben sowohl politisch als auch wirtschaftlich große Auswirkungen, so etwas wie eine neutrale Zentralbank kann es also nicht geben.
 
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Na selbst wenn es um die Stabilität der Währung geht könnte man sich ja Situationen denken, wo bei -3% eine Deflation droht. Situationsabhängig müsste die CB also ihre Geldpolitik lockern, um Preisstabilität gewährleisten zu können.
 
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Die Antwort auf die Frage ist, Zinsen senken, alles andere geht schön tief und zeugt von einem durchaus differenzierten durchblick in sachen vwl aber die standardantwort ist eben so einfach wie logisch.

gut wir könnten jetzt noch zwischen keynesianischen ansatz und monetaristischem unterscheiden aber das gibt die fragestellung nicht her.
 

Clawg

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Ich würde gerne mal ein Modell sehen, wie die Wirtschaft in einem System reagieren würde, welches mehrere konkurrierende Währungen besitzt und das Problem nicht von Wissenschaftler an der Spitze der Zentralbank sondern von ~1 Mrd Menschen verteilt über Angebot und Nachfrage unter Einbezug zahlreicher, dem Wissenschaftler nicht oder nur sehr verspätet zugänglicher, Fakten aussehen würde.
Ich wette mein Leben, dass die 1Mrd Menschen eine wirtschaftlich bessere Entscheidung treffen, was das Verhalten bezüglich der Währung betrifft.
 
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Hum. Ich habe diese Sätze nun schon dreimal durchgelesen und immernoch keine Ahnung: Was meinen Clawg?
 

Clawg

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Wirtschaft steht und fällt mit der Verfügbarkeit von Information. Geld beinhaltet Information. Unter anderem anhand von Preisen und Einkommen fällen wir wirtschaftliche Entscheidungen.
Mit dem Euro handeln täglich ~1 Mrd Menschen, die immer wieder Preise vergleichen und entsprechend handeln.

Zu glauben, dass man diese Wirtschaft zentral mittels einer Zentralbank steuern könnte, damit sie 'richtig' läuft ist wahnwitzig. Es ist physikalisch unmöglich die Masse an Information (zentral) zu sammeln und es ist kein Verfahren bekannt, mit dem man aus dieser Information eine wirtschaftlich korrekte Entscheidung, was die Aktionen der Zentralbank betrifft, zu fällen.
 

Seemann3

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Zu glauben, dass man diese Wirtschaft zentral mittels einer Zentralbank steuern könnte, damit sie 'richtig' läuft ist wahnwitzig.
So würd ichs nicht formulieren, aber die Aussage kann man stehen lassen. Deswegen haben wir ja eine unabhängige Zentralbank. In den USA ist das mit dem politischen Geschacher der Fed nicht so gut gelaufen, wie man jetzt erkennt.

Aber ich check deine Aussage auch nicht so richtig. Die Wirtschaft direkt durch Zentralbank steuern? Geht nicht, nicht sinnvoll, bestreitet keiner. So whats the point? Du willst in Deutschland verschiedene Währungen einführen?
 

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Clawg will halt ein System wo jeder freie Währungswahl hat. Und wo die Geldpolitik quasi direkt vom Verbraucher über Angebot und Nachfrage reguliert wird anstatt von den Chefs der Zentralbank.
 
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Und wer produziert dann Geld und legt die Geldmenge fest?
Oder willst du die Geldmenge einfach fixieren?
Und wenn jeder Bürger wirklich so rational wäre und ständig Preise vergleichen würde etc. wären mehrere Währungen völlig nutzlos, weil es dann jederzeit ein gleichgewicht zwischen dem Kurs der zwischen den Währungen herrscht und der Kaufkraft der einzelnen Währungen geben würde.
etc.pp. deine Gesellschafts- und Wirtschaftsfantasien werden wirklich von Tag zu Tag lächerlicher.
 

FORYOUITERRA

TROLL
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wirtschaftswachstum erfordert kein geldmengenwachstum. preisstabilität wird in einer welt mit 1mrd individuuen, die unterschiedlichste währungen haben nicht benötigt. die regeln das sicherlich alleine. immerhin existieren bei n währungen lediglich (n^2)/2 -n/2 = O(n^(-2)) mögliche preisverhältnisse, die ich als konsument im kopf behalten muß, wenn ich mein tägliches kakaopulver im supermarkt gegen meine 3kg weizenkorn bezahle.
 
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Und wie willst du das sicherstellen? Die Aktionen der Zentralbank haben sowohl politisch als auch wirtschaftlich große Auswirkungen, so etwas wie eine neutrale Zentralbank kann es also nicht geben.

Deshalb finde ich die Freizügigkeit bei Währungen die du vorschlägst auch sehr gut. Jede "Privatwährung" hat dann aber immernoch so etwas wie eine "Zentralbank", also derjenige der die Währung kontrolliert und die wird dann immer versuchen, gegenüber anderen Währungen gut darzustehen (d.h. stabil zu bleiben).
Ob es eine oder viele Währungen gibt ändert an der Aufgabe der steuernden Instanz nichts.
 
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Clawg meint wohl

a) Preisstabilität ist das einzig wichtige Ziel für die Zentralbank, weil sich die Individuen eh nicht von ihr verarschen lassen (Ich glaube allerdings, dass kurzfristig die ZB Einfluss nehmen kann. Es ist nicht unbedingt klar welchen, aber kurzfristige Zinsen kann die ZB kontrollieren, damit also auch die Kalküle der Unternehmen und Banken beeinflussen)

b) 2, 3 konkurrierende Währungen gewährleisten Preisstabilität, weil schlechte Währungen vom Markt verschwinden. Keinesfalls gäbe es also eine Tauschwirtschaft, lediglich ein paar konkurrierende Währungen.

Trotzdem ist genau richtig, dass das unpraktikabel ist, weil ja Kosten entstehen, mehrere Währungen parallel nutzen zu müssen.
 

Seemann3

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Ich diskutiere ungern über politische Dinge in diesem Forum, aber diesen Thread mach ich mal mit^^.
Clawg meint wohl

a) Preisstabilität ist das einzig wichtige Ziel für die Zentralbank, weil sich die Individuen eh nicht von ihr verarschen lassen (Ich glaube allerdings, dass kurzfristig die ZB Einfluss nehmen kann. Es ist nicht unbedingt klar welchen, aber kurzfristige Zinsen kann die ZB kontrollieren, damit also auch die Kalküle der Unternehmen und Banken beeinflussen)
Der erste Aspekt gilt für die EZB, aber nicht für alle Zentralbanken. Und klar, die Zinsen(egal ob kurzfristig oder langfristig) kann die Zentralbank beeinflussen, sie gibt ja den Leitzins auf. Was willst du denn jetzt mit a) sagen?
b) 2, 3 konkurrierende Währungen gewährleisten Preisstabilität, weil schlechte Währungen vom Markt verschwinden. Keinesfalls gäbe es also eine Tauschwirtschaft, lediglich ein paar konkurrierende Währungen.
Ernsthaft, von dieser vielen-Währungs-Theorie hab ich noch nie gehört, und ich seh da auch nicht einen Vorteil. Nicht einen. Spontane Nachteile:

1. Wie bereits öfters erwähnt, man muss 3kg Mehl in Dinare umrechnen und dann mit Yen vergleich um zu gucken ob man sich noch die Äpfel leisten kann (Transaktionskosten, Opportunitätskosten)
2. Währung ist nur was Wert wenn man daran glaubt. Ein 100€ Schein ist ein Scheißstück Papier, nur weil alle glauben das das irgendwas Wert ist kann man damit was kaufen. Wenn jetzt hinter der Währung nicht mehr Zentralbank, Staat, Goldreserven, jahrzehntelange Wirtschaftskraft und Umtauschsicherheit steht, dann hast du nur ein Stück Papier in der Hand.
3. Praktikabel? Umsetzen könnte man die Idee auch nur durch eine Revolution, da soviel geändert werden. Warum sollte man? Läuft doch einigermaßen

Also Fans der Theorie nach vorn, würd gern Argumente hören. Ist nämlich großer Bullshit meiner Meinung nach.
 
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Jo, damit möchte ich Clawg widersprechen, der ja meinte, dass Geldpolitik auf gar keinen Fall reale Effekte haben kann. Meine Meinung aber:

Ich glaube allerdings, dass kurzfristig die ZB Einfluss nehmen kann. Es ist nicht unbedingt klar welchen, aber kurzfristige Zinsen kann die ZB kontrollieren, damit also auch die Kalküle der Unternehmen und Banken beeinflussen

Ist nämlich großer Bullshit meiner Meinung nach.

Jo, denke ich auch. Wollte ja auch nur Clawgs Position erklären, deshalb steht vor dem Post ja auch "Clawg meint" :D Die Idee konkurriender Währungen wurde glaube ich u.a. von Hayek vertreten, aber festnageln lassen würde ich mich dadrauf nicht.
 

Clawg

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Und wer produziert dann Geld und legt die Geldmenge fest?
Jeder nach Lust und Laune.

Und wenn jeder Bürger wirklich so rational wäre und ständig Preise vergleichen würde etc.
Menschen vergleichen andauernd Preise. Das ist keine Frage von "wäre".

wären mehrere Währungen völlig nutzlos, weil es dann jederzeit ein gleichgewicht zwischen dem Kurs der zwischen den Währungen herrscht und der Kaufkraft der einzelnen Währungen geben würde.
Information ist nicht überall in gleichem Maße vorhanden. Information muss von A nach B kommen. Solange man diese Information nicht in den Markt integriert, besteht wenig Anreiz, sich zu informieren. Wenn der Staat z.B. die Kilopreise für Reis auf einen festen Wert setzt, wird kaum ein Verbraucher sich darüber informieren, wie effektiv der Reisproduzent den Reis produziert und angeliefert hat. Sind die Preise frei, kann der Verbraucher dies ganz einfach am Preisschildchen ablesen.
Preisunterschiede sorgen für Gewinnspannen für entsprechende Vermittler. Z.B. die Börse lebt davon, zu ermitteln, wie der exakte Preis eines Unternehmens ist (ja, Psychologie spielt auch eine Rolle mit hinein). Je genauer man den aktuellen und zukünftigen Wert eines Unternehmens kennt, desto eher profitiert man.

Bei konkurrierende Währungen ist dies ebenso der Fall, sie werden ja international gehandelt, es gibt entsprechende Währungsschwankungen und Zentralbanken haben bereits Konkurrenz durch diese Fremdwährungen. Es ist aber ein Ding der Unmöglichkeit, zentral zu bestimmen, wie denn nun die optimale Strategie ist, diese Zentralwährung zu verwalten.

etc.pp. deine Gesellschafts- und Wirtschaftsfantasien werden wirklich von Tag zu Tag lächerlicher.

Genau, und Hayek war ein Kasper.
 
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Ich diskutiere ungern über politische Dinge in diesem Forum, aber diesen Thread mach ich mal mit^^.

Der erste Aspekt gilt für die EZB, aber nicht für alle Zentralbanken. Und klar, die Zinsen(egal ob kurzfristig oder langfristig) kann die Zentralbank beeinflussen, sie gibt ja den Leitzins auf. Was willst du denn jetzt mit a) sagen?

Ernsthaft, von dieser vielen-Währungs-Theorie hab ich noch nie gehört, und ich seh da auch nicht einen Vorteil. Nicht einen. Spontane Nachteile:

1. Wie bereits öfters erwähnt, man muss 3kg Mehl in Dinare umrechnen und dann mit Yen vergleich um zu gucken ob man sich noch die Äpfel leisten kann (Transaktionskosten, Opportunitätskosten)
2. Währung ist nur was Wert wenn man daran glaubt. Ein 100€ Schein ist ein Scheißstück Papier, nur weil alle glauben das das irgendwas Wert ist kann man damit was kaufen. Wenn jetzt hinter der Währung nicht mehr Zentralbank, Staat, Goldreserven, jahrzehntelange Wirtschaftskraft und Umtauschsicherheit steht, dann hast du nur ein Stück Papier in der Hand.
3. Praktikabel? Umsetzen könnte man die Idee auch nur durch eine Revolution, da soviel geändert werden. Warum sollte man? Läuft doch einigermaßen

Also Fans der Theorie nach vorn, würd gern Argumente hören. Ist nämlich großer Bullshit meiner Meinung nach.

Gabs in Schottland lange - hat (irrc!) in irgendwas besser abgeschnitten als zur selben Zeit England.

Auf arbeit leider keine Quellen..

1) keiner redet von 10k währungen, sondern von evtl. ner hand voll.
2) goldreserven? dann kann ich auch "aktienartiges" eigenes geld anbieten.
3) man könnte einfach das geldmonopol fallen lassen (wobei ich atm nicht genau weiss, ob das gestzlich festgeschrieben ist oder nur fadenscheinig durchgedrückt wurde, vgl drof in frankreich, die mit ihrer regionalwährung abgingen).
 
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Also Fans der Theorie nach vorn, würd gern Argumente hören. Ist nämlich großer Bullshit meiner Meinung nach.

Wozu?
Wenn du eine einzige Währung willst die du allen Menschen aufzwingst dann musst du das begründen. Menschen die absolute Freiheit über ihr Eigentum (und damit auch was sie als Tauschmittel akzeptieren und was nicht) zu lassen ist der natürliche Grundzustand. Wenn du Menschen mit Gewalt dazu zwingen willst, anders zu handeln, dann solltest du eine verdammt gute Begründung dafür haben.
"Ich Zwinge anderen Menschen meinen Willen auf weil ... naja sie haben mir halt nicht gut genug erklärt warum ich das nicht tun sollte" geht so nicht.

Ich habe wirklich keine Ahnung, wie das praktisch aussehen würde, wenn wir mehrere Alternativwährungen hätten. Es ist mir auch ganz einfach egal. Es ist die freiheitlichere und damit prinzipiell bessere Wahl und wenn wir dadurch Freiheit gewinnen interessiert mich weder ein möglicher Effizienzgewinn noch ein möglicher Effizienzverlust.
 
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Alle Freiheiten sind begrenzt.
Deine persönliche Freiheit jemanden umzubringen ist i.d.R. auch unterlegen der Freiheit des anderen nicht umgebracht zu werden.
Prinzipiell ist prinzipiell total latte, da es realistisch eh nicht geht.
 
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Wie gut viele unterschiedliche Währungen funktionieren, sieht man sehr gut am Deutschen Bund: nämlich (oh Wunder!) überhaupt nicht.
 

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Wozu?
Wenn du eine einzige Währung willst die du allen Menschen aufzwingst dann musst du das begründen. Menschen die absolute Freiheit über ihr Eigentum (und damit auch was sie als Tauschmittel akzeptieren und was nicht) zu lassen ist der natürliche Grundzustand. Wenn du Menschen mit Gewalt dazu zwingen willst, anders zu handeln, dann solltest du eine verdammt gute Begründung dafür haben.
"Ich Zwinge anderen Menschen meinen Willen auf weil ... naja sie haben mir halt nicht gut genug erklärt warum ich das nicht tun sollte" geht so nicht.

Mal abgesehen davon das es höchst lächerlich ist bei einer künstlichen von Menschen erfundenen Sache wie einer Währung von einem "natürlichen Grundzustand" zu reden, funktioniert deine ganze Argumentation hier sowieso nicht.

Es herrscht in Deutschland Vertragsfreitheit, und wenn du mit deinem Vertragspartner vereinbarst das du ihn mit Kuhdung bezahlst und das als Währung verwendest steht dir das Frei. Du wirst hier vom Staat in keinster Weise unter Zwang gesetzt.

Das Problem dürfte nur sein jemanden zu finden der sich auf sowas einlässt. Eben weil eine einfache Person keine Wertgarantie für ihre eigene Währung geben kann. Dafür fehlen ihr die Möglichkeiten.

Von daher sind es hier die eigenen Möglichkeiten die einen begrenzen, und kein Zwang von aussen.
 

Seemann3

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Jeder nach Lust und Laune.
Okay, da brauch ich dann ja nicht weiter lesen. So was dämliches. Heftig. Geld hat Wert. Wenn jeder beliebig Geld produzieren könnte, hätte Geld keinen Wert mehr und wäre überflüssig.

@viedion
zu 1.: Wieviele Währungen wär denn ideal? Ich fänd schon 2 für den normalen Bürger zuviel. Gehst in einen Laden mit 800g Zucker für 1,25€ und 650 Rohrzucker für 34 Yen. Und das bei einem Wechselkurs der sich in Echtzeit ändert. Halte ich einfach für unpraktikabel.
zu 2.: wie gesagt, Geld hat Wertigkeit, weil es sonst nur ein Stück Blech oder ein Fetzen Altpapier wäre. Geld was du persönlich über Aktien rausgibst würd doch keiner Ernst nehmen. Ich würd jedenfalls deine 100 Viedions nicht lange behalten wollen. Das ist ja auch grad das Problem mit Griechenland, das Land ist nicht mehr sehr glaubwürdig, eine eigene Währung nichts mehr wert. Geld ohne Wert? => siehe oben
zu 3.: ich bleib dabei, einfach nicht praktikabel.
Belege und Gegenbeispiele sind immer noch erwünscht, aber ich werde jetzt nicht für dich nach Schottland oder iirc? googlen.


@ MegaVolt
Was heisst aufzwingen? Bist du gezwungen Geld zu nutzen? Tausch deine Wohnung gegen eine Flug nach Tanzania und geh betteln wenn du deine Freiheit willst. Aber hier ist das geltende Geldsystem bei allen Schwächen das Sinnvollste. Und darum gehts ja wohl grade.
 
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Es herrscht in Deutschland Vertragsfreitheit, und wenn du mit deinem Vertragspartner vereinbarst das du ihn mit Kuhdung bezahlst und das als Währung verwendest steht dir das Frei. Du wirst hier vom Staat in keinster Weise unter Zwang gesetzt.

Da wäre ich mir nicht so sicher!
Vor allem musst du ja USt in EUR zahlen usw...

Und in FR und (iirc) AUT wurden Regiogeldinitativen (was ja eine konkurrierende Währung wäre) nach dem sie zu gross wurden aufgelöst...

€:
irrc = if i remember correctly - ich sollte daheim noch unterlagen dazu haben...
1) käme wohl drauf an. Aber mit elektronischem Zahlen, elektronsichen Preisschildern ist das alles nicht mehr sooo komplex.
2) mir gehören 27 Ölplattformen, alle hochproduktiv - ich garantiere damit für 1000 viedions - wenn du jetzt 100 hättest, wärs vllt gar nicht schlecht... warum soll der Staat Goldreserven haben? kann ich als Privatmann doch auch haben und darauf basierend dann Geld rausgeben?
3) s.o., werd mal gucken, was ich daheim verlinken kann
 
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Von daher sind es hier die eigenen Möglichkeiten die einen begrenzen, und kein Zwang von aussen.

Hatten wir doch schonmal. In bestimmten Fällen ist er verpflichtet, Zahlungen in Euro zu akzeptieren, etwa wenn der gegenüber Schadenersatz aus Nichterfüllung leisten muss.

Okay, da brauch ich dann ja nicht weiter lesen. So was dämliches. Heftig. Geld hat Wert. Wenn jeder beliebig Geld produzieren könnte, hätte Geld keinen Wert mehr und wäre überflüssig.

So einfach ist es nicht. Geld hat Wert nur durch die Gegenstände, die man damit erwerben kann. Geld kann also auch nur produzieren, wer glaubhaft macht, dass damit Gegenstände erworben werden können. Private Unternehmen können das nur dann glaubhaft machen, wenn sie die Wertstabilität gewährleisten. Anders ausgedrückt, schlechtes Geld verschwindet sofort vom Markt, da es andere Konkurrenten gibt, die Preisstabilität gewährleisten - am Ende sind Preise stabil! Glaube so ungefähr geht das Argument.

Btw, Clawg und co: Es gibt schon unterschiedliche Währungen, $ und €. Genutzt wird für geschäftliche Transaktionen hier in D aber überwiegend der €. Das bedeutet doch, dass gar kein Bedarf nach alternativen Anbietern besteht!
 

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Da wäre ich mir nicht so sicher!
Vor allem musst du ja USt in EUR zahlen usw...
Wenn du mit dem Staat geschäfte machst, musste halt auch mit seiner Währung arbeiten. Wenn du das nicht willst > such dir nen anderen Staat.

Hatten wir doch schonmal. In bestimmten Fällen ist er verpflichtet, Zahlungen in Euro zu akzeptieren, etwa wenn der gegenüber Schadenersatz aus Nichterfüllung leisten muss.
Hab das eben exta nochmal nachgeschlagen. Annahmezwang besteht nur sofern Vertraglich nichts anderes vereinbart wurde. Sprich die Vertragsfreiheit hebt das Währungsmonopol auf wenn mans denn drauf anlegt.
 
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Jeder nach Lust und Laune.


Menschen vergleichen andauernd Preise. Das ist keine Frage von "wäre".


Information ist nicht überall in gleichem Maße vorhanden. Information muss von A nach B kommen. Solange man diese Information nicht in den Markt integriert, besteht wenig Anreiz, sich zu informieren. Wenn der Staat z.B. die Kilopreise für Reis auf einen festen Wert setzt, wird kaum ein Verbraucher sich darüber informieren, wie effektiv der Reisproduzent den Reis produziert und angeliefert hat. Sind die Preise frei, kann der Verbraucher dies ganz einfach am Preisschildchen ablesen.
Preisunterschiede sorgen für Gewinnspannen für entsprechende Vermittler. Z.B. die Börse lebt davon, zu ermitteln, wie der exakte Preis eines Unternehmens ist (ja, Psychologie spielt auch eine Rolle mit hinein). Je genauer man den aktuellen und zukünftigen Wert eines Unternehmens kennt, desto eher profitiert man.

Bei konkurrierende Währungen ist dies ebenso der Fall, sie werden ja international gehandelt, es gibt entsprechende Währungsschwankungen und Zentralbanken haben bereits Konkurrenz durch diese Fremdwährungen. Es ist aber ein Ding der Unmöglichkeit, zentral zu bestimmen, wie denn nun die optimale Strategie ist, diese Zentralwährung zu verwalten.



Genau, und Hayek war ein Kasper.

Du unterstellst wie immer allen Menschen ein geradezu lächerliches Maß an Vernunft, aber selbst davon abgesehen: Der Kosten der permanenten Informationsbeschaffung wären einfach lächerlich hoch, jeder Konsument müsste permanent wissen wann er welche Währung zu welchem Kurs erworben hat, und wieviel JEDES Produkt im Zeitverlauf in den verschiedenen Währungen kostet, um beurteilen zu können ob er grade einen guten Preis erzielt oder nicht. Jeder Händler müsste Devisen der Währungen vorhalten, permanent umrechnen, Angestellte mit was bezahlen?
Das ist doch grade der Sinn des Euros: Informationskosten und Wechselkursrisiken reduzieren, um damit Wirtschaft und vor allem Freihandel zu fördern.
 
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