Lösung für das Copyright Problem

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Im Zuge von ACTA, was ja vermutlich leider in der aktuellen Version durchkommt, und der SOPA / PIPA Proteste würde ich gerne mal Vorschläge für eine Lösung hören.

Im ACTA Topic habe ich vor geraumer Zeit bereits einmal geschrieben, dass ich nachvollziehen kann, wieso solche Gesetze mit aller Gewalt kommen. Ich weiß, wie schwer es ist Inhalte über Werbung zu finanzieren. An Open Office sieht man, wie wenige damit tatsächlich Geld verdienen. Auch Mozilla z.B. lebt von Google und damit über Werbeeinnahmen einer Drittfirma, obwohl es ein extrem weit verbreitetes Produkt ist.

Ein Film kostet heute in der Produktion Unsummen. Gleiches gilt für PC-Spiele. Bei PC-Spielen hat man einen relativ guten Kopierschutz über Steam oder andere Formen von Onlinezwang realisiert, der zwar auch umgangen werden kann und z.B. bei Singleplayerspielen wie Anno 2070 auch massiv Probleme bereiten kann.

Bei Filmen und Musik ist das nicht der Fall. Ja, die Industire greift einiges ab, aber sie zahlt auch für junge Künstler Studiozeit. Das Geld muss irgendwo herkommen. Auch Produktionsstudios bei Filmen sind nicht für akute Armutsgefährdung bekannt, aber Dinge wie die LOTR-Filme müssen komplett auf eigenes Risiko vorfinanziert werden. Auch hier gilt, das Geld muss irgendwo herkommen.

Lösungsansätze die mir bekannt sind:
1) Crowdfunding. Dies hat z.B. bei Iron Sky in Teilen funktioniert, aber ist in keiner Weise ausreichend für eine Finanzierung. Es gab bei Firefly und Terminator SCC Versuche diese über die Community zu reanimieren und es war erfolglos, trotz einer entsprechenden Fangemeinde.

2) Innerhalb der Piratenpartei habe ich gehört das es quasi ein steuerfinanziertes Modell geben soll. So etwas wie die GEZ für alle Multimedia-Inhalte. Die Frage ist dann aber, wie verteilt man das Geld? Man müsste ja nachhalten, wer wieviele Inhalte verbreitet um dies anteilig zu lösen. Alternativ müsste man entscheiden, welche Inhalte finanziert werden, BEVOR sie erzeugt werden, was entsprechende Konsequenzen hätte.

3) Billiere Preise werden oft angemahnt. Aktuell kostet ein Lied bei Amazon aber nur 99 Cent. Ein kostenloses Angebot wird IMMER vorgezogen.

Es sterben also Inhalte aus, die ja nicht illegal kopiert würden, wenn kein Interesse an ihnen bestünde. Ja, die Zahlen der Industrie, die jeden Download mit einer verkauften CD gleichsetzen sind Bullshit, aber wenn jemand ein Lied läd, dann wird er es auch hören wollen.

Ich würde also gerne mal wissen, wie man das Dilemma lösen kann.

Hier soll es nun nicht zum 1 millionsten Mal um die Sinnhaftgkeit gehen, sondern ich würde wirklich gern onkrt hören, wie man es regeln könnte, so dass Leute von Kunst leben können und gleichzeitig niemand mehr in die Kriminalität gedrückt wird.
 
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Man muss das nach Medien trennen.
Bei der Musik besteht einfach kein Problem. Die ist günstig genug zu finanzieren und 1€ (oder auch 0.5€) legale Lieder werden im Internet problemlos gekauft. Die Bequemlichkeit und einfache Verfügbarkeit und der Glaube, den Künstler zu unterstützen (was bei iTunes ja nichtmal der Fall ist, man unterstützt damit eher Apple als die Künstler) motivieren zum Geld ausgeben.
Bei "älteren" Medien (Text, Bild) gibt es auch kein Problem. Deutschland wurde ganz ohne Copyright zum Land der Dichter und Denker. Und die wertvollsten Gemälde wurden auch lange vor der Einführung des Copyright geschaffen.
PC-Spiele sind offensichtlich auch kein Problem, das sehen wir am enormen Erfolg von Steam und auch an den unzähligen f2p-Spielen, die mittlerweile sehr weit verbreitet sind. Der Markt ist da, es ist viel Geld zu verdienen, Copyright bewirkt nichts anderes als ein veraltetes Geschäftsmodell unter staatlichem Zwang zu erhalten.

Bleibt eigentlich nur noch der Film. Aber auch hier sehe ich einfach kein allzu großes Problem: Wäre es nicht total in Ordnung, Filme einfach etwas günstiger zu produzieren? Wäre es nicht im Vergleich zu dem ganzen Copyright-Schwachsinn der der Bevölkerung aufgezwungen wird das viel, viel, viel kleinere Übel, einfach nicht ganz so teure Effekte zu nutzen?
Fernsehserien zeigen, dass es eben doch anders geht. Die werden nämlich produziert und werbefinanziert. Und deren Qualität ist nicht gerade gering, im Gegenteil. Wenn Fernsehserien das hinbekommen, wieso sollte es für Filme nicht funktionieren? Und wenn es aus irgendeinem Grund für Filme wirklich nicht funktioniert: Sollten wir diese dann nicht einfach hinter uns lassen, um in einer schöneren Welt ohne drakonisches Copyright leben zu können?

Dass solche Gesetze mit aller Gewalt kommen liegt nicht daran, dass sie nötig seien. Im Gegenteil, nötig wäre eine Lockerung des Urheberrechts. Aber die etablierten Kräfte am Markt verdienen sich mit den veralteten Gesetzen eine goldene Nase - auf Kosten der gesamten Gesellschaft und insbesondere auch auf Kosten der Künstler, die entgegen aller Werbeaussagen nämlich vom Urheberrecht nun wirklich nichts haben. Die Verwertungsgesellschaften sind es, die davon profitieren und diese Verwertungsgesellschaften sind es, die in der heutigen Zeit einfach überflüssig geworden sind. Man könnte sie einfach abschaffen und genau dagegen wehren sie sich mit all ihrer Macht und Propaganda. Das traurige an der Situation ist, dass es die Verwerter im Rahmen dieser Propaganda schaffen es so aussehen zu lassen, als würde es ohne sie keine Kunst mehr geben, obwohl sie eben keine Kunst schaffen sondern sie nur verwalten. Zudem wird der Künstler immer wieder als "Opfer" der Schwarzkopien vorgeschoben, so dass das Volk (und die Politiker) es mittlerweile wirklich glauben, wenn es in Wahrheit nur die überflüssigen Verwertungsgesellschaften sind, die der freie Markt verzweifelt versucht abzuschaffen, so wie sie es verdient haben. Aber Gesetze verhindern hier die Selbstheilung des Marktes, wie so oft.
 
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man könnte es z.b. so lassen wie jetzt. anscheinend verdient sowohl die musik, als auch die film und pcspiele branche immer noch gut genug um problemlos weiter mist produzieren zu können, und das trotz der ganzen illegalen angebote.
ansonsten fällt mir eigentlich nur ein neues wirtschaftssystem ein. ein tauschhandel system kann bei beliebig vervielfältigbaren sachen einfach niemals richtig funktionieren.
 
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Bei "älteren" Medien (Text, Bild) gibt es auch kein Problem. Deutschland wurde ganz ohne Copyright zum Land der Dichter und Denker. Und die wertvollsten Gemälde wurden auch lange vor der Einführung des Copyright geschaffen

naja damals gabs aber auch noch keine so einfachen Methoden zur Vervielfältigung.
Wenn du jedes Buch einfach legal und gratis auf "Buch.com" lesen könntest, und wenn jeder jedes Buch einfach drucken und zum eigenen Profit verkaufen dürfte (möglicherweise mit seinem eigenen Namen unter "author"), dann wäre das wohl durchaus ein Problem für die Schriftsteller.
 
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Ok also erster Vorschlag von Megavolt:
Keine tatsächliche Finanzierung außerhalb von Werbung, sondern einfach Filme wie LOTR z.B. nicht produzieren. Das heißt auch das Filme wie Avatar z.B. nichtmehr entstehen würden. Verzicht auf solche Produktionen ist also nicht so schlimm wie eine Form des Coyright?

Soweit richtig?
Wenn ja würde ich mich Batman anschließen.

Entwirker ein bisschen mehr Details wären interessant.
 
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Nein, ich bin überzeugt dass Filme wie LotR dennoch produziert werden würden. Aber dann halt etwas günstiger. Das Geld dass da reingesteckt wurde ist halt einfach lächerlich, da gibt es nichts schönzureden.
Schau dir mal an mit was der erste StarWars gedreht wurde. Es geht eben doch auch anders. Durch Unrechtsgesetze haben Filmemacher heute die Möglichkeit, Unsummen zu verschwenden. Aber wenn sie diese Möglichkeit nicht mehr hätten dann würden immernoch fantastische Filme produziert werden - eben notfalls mit weniger Geld aber deshalb auf keinen Fall schlechter.
Für uns als Gesellschaft wäre das auf jeden Fall gut, deutlich besser als Unrechtsgesetze zu schaffen nur um die heutige Geldverschwendung in der Filmindustrie aufrecht zu erhalten. Und die (Kino-)Filmindustrie ist wie gesagt der einzige Zweig bei dem ich das Problem überhaupt sehe, Text, Bild, TV und Computer funktionieren auch so bestens.

@Bruce:
Das von dir angesprochene Problem ist schon gelöst, wenn man dem Urheber nichts anderes als ein Namensnennungsrecht zugesteht (d.h. wer sein Werk benutzt muss ihn als Autor angeben, man darf fremde Werke nicht betrügerisch als eigene Werke ausgeben). Das alleine würde dafür sorgen, dass die meisten Menschen das Original dem Nachdruck vorziehen würden. Denn der Wunsch, den Künstler zu entlohnen, ist ja durchaus vorhanden.
Durch den Wegfall der Verwertungsgesellschaften würde zudem nahezu 100% des Geldes beim Künstler ankommen statt den ~13% (aus dem Gedächtnis, die Zahl stimmt in etwa, oder?) die er heute sieht. Netto dürften die allermeisten Künstler nach so einer Änderung also viel besser darstehen als heute. Nur die Verwertungsgesellschaften verlieren. Sie verlieren massiv - und das ist gut so.
 
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bei der ganzen diskussion gehts ja auch darum, die gewinne zu vergrößern, nicht imaginäre verluste zu bekämpfen. wenn etwa die filmindustrie raubkopien als große gefahr beschwören wird halt einfach ignoriert, dass die sich bis zur dvd ohnehin fast nur mit kinoeinnahmen finanziert haben. jetzt gehts halt im die zusätzlichen gewinne aus dvd und bluray, die plötzlich überlebenswichtig sein sollen, obwohl die dvd erst gut 10 jahre alt ist. musik ist eh kein thema, musik braucht keine millionenbudgets. videospiele wurden seit ihrer einführung radikal raubkopiert und sind als industrie trotzdem unglaublich gewachsen.
 

Benrath

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Also einfach keine Regulierung, sag das doch einfach... imemr dieses blabla mit dem doofen Bildbeispiel (da ist nur das Orginal wirklich was wert) und Serien (laufen fast alle im Pay-TV).

Damit hast du ja deine Meinung gegeben und kannst es nun lassen. Das war NICHT die Frage des TE. Suiced hat das Thema auch nicht verstanden. Ich glaub ich hab auch schon mal so nen Themenversuch gestartet, aber es endet immer bei der Grundsatzdiskussion.

Ich würde einfach mal eine Verkürzung des Patentschutzes und Copyrights in den Raum werfen. K.a. wie die genaue rechtliche Lage aussieht, aber auch mir erscheint es komisch, wenn auf manche Patente 70?? oder k.a. wieviel Jahre Laufzeit gewährt wird. ( ist jetzt Slide to unlock xx Jahre Apples eigene Idee?)

Bessere Unterscheidung was nun wirklich nur auf einem anderen Patent basiert und was Eigenleistung ist. Das wird bestimmt noch spannend bei Apple vs GOogle vs die anderen.
 
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genau aus dem grund!

von mir aus solls so bleiben wie es ist.
 
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MegaVolt Produktionskosten sind eine Investition die aufgebraucht wird. Die Schlachten auf den Pelenorfeldern vor Minas Tirirth z.B. wäre bei geringerem Budget (vgl. game of thrones) sicher nicht so gedreht worden oder auch nur annähernd so attraktiv. Das Geld wird also keineswegs per se verschwendet, sondern man sieht, wo es bleibt. Gerade LOTR oder nun der Hobbit verbrauchen Unsummen, wären aber sost auch deutlich wenger beeindruckend. Das wäre also ein bewusster Verzicht auf Nutzung der Möglichkeiten und eher innovationsfeindlich. Dazu kommt wie erwähnt, dass die meisten Serien mit einem entsprechenden Budget im PayTV laufen. Gerade der Bereich SciFi und Fantasy ist eben recht kostenintensiv und würde am ehesten leiden.

SuicideSquad, es ist prinzipiell nicht schlimm Geld verdienne zu wollen. Darauf basiert jeder Fortschritt, aber, wie Benrath richtig meinte ist dies nicht das Thema hier. Die Frage ist, selbst wenn man die "böse" Industrie ausschalten würde, woher die Budgets kommen sollen. Wir reden ja hier über eine hochriskante Investition, die im Vorfeld geleistet werden muss.

Ich suche hier eine Lösung für die Finanzierung, die das Copyright ersetzen kann.

Edit:
Rambo für dich gilt das gleiche. Bei Filmen ist es keine Lösung. Außerdem ist die Pose eines einzelnen Rappers kein valides Argument.
 
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Ich versteh jetzt nicht, wie man die Abschaffung der Urheberrechtes begründen könnte.
Es ist doch klar, das alles, was ich erschaffe mein Eigentum ist. Das Eigentum nicht nur das ist, was man anfassen kann, ist auch klar.
Sollte man aber auf die Idee kommen, geistiges eigentum abzuschaffen, so müsste man ja auch das komplette patentrecht abschaffen.
und das wäre wiederum nicht so gut...
 
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Richtig.

Aber umgekehrt gibt es aktuell eben eine extreme Kriminalisierung von leichtsinnigen Jugendlichen. Ja, sie tuen etwas verbotenes, aber man sollte eine Lösung finden, die weder Leute kriminalisiert und sowas wie ACTA oder SOPA/PIPA als Konsequenz bedingt, noch den Künstlern die Lebensgrundlage entziehen. Die Frage ist nun, wie so eine Lösung aussehen kann.
 
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Imho sollte man das Copyright nicht abschaffen sondern extremst verkürzen. Damit hat man einen Zeitraum mit dem man als Investor rechnen kann und die Leute die alles sofort haben wollen zahlen halt direkt den entsprechenden Preis dafür.
Nach dem Ablauf der Frist kriegt man den Kram eben so und kann über entsprechende Dienste den Kram ala Humble Indie Bundle für einen selbstbestimmten Preis holen und den Künstler nach eigenem Ermessen entlohnen.
 
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Es bleibt aber dabei, dass das Problem wirklich nur ausschließlich für die "großen" Kinofilme besteht. Alle anderen Bereiche der Kunst würden ganz problemlos ohne Urheberrecht auskommen, nur bei teuren Kinofilmen steht das in Frage.
Deshalb finde ich meinen Gedanken durchaus berechtigt, dass wir nur für solche "Nischenprodukte" keine Gesetze schaffen sollten, die das ganze Land lähmen. So schön große Schlachten in LotR auch sind, darauf zu verzichten scheint mir im Vergleich zu den Unrechtsgesetzen die bzgl. Urheberrecht diskutiert werden auf jeden Fall das kleinere Übel. Deshalb ist meiner Meinung nach die Frage einfach falsch gestellt: Woher das Geld ohne Urheberrecht kommen kann ist für Musik, günstige Filme, Text, Software und Bilder trivial. Da gibt es unzählige Modelle die heute schon funktionieren. Ich denke, dass uns der "große" Film dann einfach mal egal sein sollte. Nur dafür Gesetze zu machen ist wie mit Kanonen auf Spatzen zu schießen.
Natürlich werden die anderen Bereiche das niemals zugeben und deshalb betreibt auch die Musik- und die Softwareindustrie viel Lobbyarbeit, deshalb haben wir ja auch die aktuellen Gesetze. Aber wir müssen uns bewusst machen, dass das einzige, was wahrscheinlich wirklich unter der Abschaffung leiden würde, der teure Film ist.

Und selbst da gibt es Lösungsmöglichkeiten. Wie viele teure Filme (in der Größenordnung von LotR) werden denn jährlich produziert? Es würde doch schon reichen, wenn sich ab und zu irgendein reicher Filmliebhaber mal denkt "hey, ich will einen coolen Film, notfalls lege ich ein bischen was von meinen drölf Zillionen Euros/Dollars drauf, ich hab sowieso genug" und dann gibt es tolle große teure Filme auch ohne Urheberrecht.
Oder eben Crowdfunding, das hast du ja schon angesprochen. Das muss ja nicht so amateurhaft stattfinden wie es heute meist der Fall ist, für einen großen Film (der dann auch sehr werbeträchtig ist und ein Prestigeobjekt wäre) lassen sich sicherlich auch Firmen gewinnen die ganz andere Geldmittel beisteuern können als einfache Bürger. Immerhin stecken Firmen Millionenbeträge in Fußballstatien nur um ihren Namen damit verknüpft zu sehen, wieso sollte das bei Filmen nicht auch funktionieren?

Ich versteh jetzt nicht, wie man die Abschaffung der Urheberrechtes begründen könnte.
Es ist doch klar, das alles, was ich erschaffe mein Eigentum ist. Das Eigentum nicht nur das ist, was man anfassen kann, ist auch klar.
Sollte man aber auf die Idee kommen, geistiges eigentum abzuschaffen, so müsste man ja auch das komplette patentrecht abschaffen.
und das wäre wiederum nicht so gut...

Propagandaopfer. Es gibt kein Eigentum an Ideen, gab es noch nie und hoffentlich wird es so einen Unfug niemals geben. Schlaue Leute haben so etwas früher sogar explizit ausgeschlossen. Deshalb ist das Patentrecht auch nur ein zeitlich begrenztes Monopol um Ideen zu fördern, kein Eigentumsrecht. Aber für diese Grundssatzdiskussion haben wir schon ein topic, einfach lesen (vorsicht, sehr lang) und dann notfalls dort weiter posten:
http://starcraft2.ingame.de/forum/showthread.php?t=188397



Allgemein: #2 an alle, die ein stark verkürztes Urheber- und Patentrecht fordern. Gewinne werden sowieso meist kurz nach Veröffentlichung des Films (bzw. des Kunstwerks allgemein) realisiert. 70 Jahre Schutzfrist dienen nicht mehr der Förderung von kreativen Werken wie es eigentlich der Sinn des Urheberrechts ist. Eine Schutzfrist von 6 Monaten bis 2 Jahren für unterschiedliche Medien würde dafür sorgen, dass Gewinne problemlos erwirtschaftet werden können aber dass der kreative Prozess durch staatliche Zwangsmonopole nicht 70 Jahre lang aufgehalten wird.
Von da aus können wir dann einfach schauen, wie sich der Markt entwickelt und die Schutzfristen (wenn alles gut läuft) schrittweise immer weiter senken, bis wir hoffentlich irgendwann in einer Welt ohne Urheber(un)recht leben dürfen.
 
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Lorias, das macht solange Sinn, bis wir gerade wieder bei Musik und Filmen ankommen, weil genau hier ja teilweise schon vor Erscheinen das Kopieren startet.

@Megavolt
Das mit den Filmliebhabern funktioniert eben leider nicht. Außerdem ist ein Film wie LOTR eben gerade kein Nischenprodukt, sondern erreicht Millionen von Menschen.
 
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Wenn die Kuenstler so bloed sind, ihre Eigentumsrechte an eine Verwertungsgesellschaft abzugeben, kann man ihnen nicht helfen. Wieso sich nicht einfach selbst direkt im Internet vermarkten?

Ich denke das Copyright ist schon gut wie es ist, man braucht halt Gesetze in Richtung ACTA um international Verstoesse gegen dieses zu ahnden. Ich finde das nicht schlecht, denn ein Recht auf geistiges Eigentum ist meiner Meinung nach sehr wichtig und innovationsfoerdernd. Es wird ja keiner gezwungen, davon Gebrauch zu machen. Jeder kann sein Zeug auch einfach ohne Copyright veroeffentlichen.
 
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Lorias, das macht solange Sinn, bis wir gerade wieder bei Musik und Filmen ankommen, weil genau hier ja teilweise schon vor Erscheinen das Kopieren startet.

Ich habe auch nie behauptet, dass es eine Variante gäbe die das Kopieren zu 100% verhindert. Gab auch Leute die geklaut haben obwohl ihnen das Hände-abhacken angedroht wurde.

Was damit aber erreichbar wäre ist, dass die ganzen Leute (Studenten, Kinder, allgemein ärmere Menschen) die kein Problem damit haben eine Weile auf ihre Sachen zu warten entkriminalisiert würden und die restlichen einfach mit der vollen Härte der aktuell entwickelten Gesetze verfolgt werden können ohne dass es die falschen erwischt.


€: Nehmen wir dein Herr der Ringe Beispiel. Bei einem zweijährigen Copyright hätten die Macher Zeit den Film über ein halbes Jahr lang im Kino laufen zu lassen und dann nochmal Gewinn mit der direkten Full Extended DVD zu machen.
Stattdessen ist es so, dass sie erst einzeln die ranzigen Kinoversionen rausbringen, dann alle zusammen im Bundle, dann einzeln als Extended, dann zusammen Extended, dann BluRay Extended etc.
Das ist eine Unverschämtheit sondergleichen.
 
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Jeder kann sein Zeug auch einfach ohne Copyright veroeffentlichen.

Das stimmt so nicht. Denn durch unsere bescheuerte Gesetzeslage wird jemand, der "sein Zeug" veröffentlicht nämlich gerne mal verklagt. Siehe Google vs Apple, Lizenzgebühren von Android-Herstellern an Microsoft, die ganze HTC Sache - und das sind jetzt nur Beispiele aus dem Smartphone-Markt. Die ganze Softwareindustrie ist überzogen mit diesem Blödsinn.
Andere Märkte haben sich schon daran gewöhnt und man sieht die Verwerfungen nicht mehr so deutlich aber die Softwareindustrie zeigt ganz offensichtlich, wie die Einführung von Patenten in einen eigentlich funktionierenden Markt diesen komplett zerstört. Da wird keinerlei Innovation gefördert, da wird nur Innovation behindert, Monopole werden geschaffen, Markteintrittsbarrieren werden erhöht (was generell schlecht ist, warum muss ich hier hoffentlich nicht erklären) und Rechtsanwälte verdienen sich eine goldene Nase.

Zudem sorgt das Copyright dafür, dass es auf dem Markt gewisse Strukturen (Quasimonopole) gibt, die man nicht so einfach durchbrechen kann. Zu sagen "hey, ist ja freiwillig, also ist alles in Ordnung, nutz es halt notfalls nicht!" ist in etwa gleichwertig dazu in der kommunistischen Sovjetunion gesagt zu haben "hey, unser Wirtschaftssystem ist in Ordnung, wenn dir die Bäckergenossenschaft nicht gefällt dann back halt dein eigenes Brot".
Sobald der Markt durch eine staatlich gestützte Zwangsmaßnahme kontrolliert wird gibt es eben keine freie Handlung mehr in diesem Bereich. Genau deshalb ist staatlicher Zwang (wie die Vergabe von künstlichen Monopolen) ja auch abzulehnen.

Abgesehen davon geht es hier nicht um "klauen". Nichts wird entwendet, niemandem wird etwas weggenommen. Wer schwarzkopiert ohne jemals eine Kaufabsicht gehabt zu haben richtet exakt gar keinen Schaden an. Schwarzkopien zu verhindern darf deshalb niemals das Ziel unserer Gesetze sein, so eine Zielsetzung kann nur Unrecht sein.
Das Urheberrecht wurde geschaffen, um Urhebern eine gerechte Entlohnung zu ermöglichen. Das ist ein nobles Ziel und dieses sollten wir im Auge behalten. Wir müssen die Gesetze so korrigieren, dass der Urheber wieder von ihnen profitiert. Das tut er nämlich momentan nicht.
Aber was ist eigentlich ein Urheber? Niemand schafft ein Werk alleine auf sich gestellt im stillen Kämmerlein. Der romatisierte Künstler, der von sich aus die Kreativität erschafft, existiert einfach nicht. Kunst ist zu einem enormen Teil die Wiederverwertung bestehender Materialien. Autoren lesen viel, lassen sich von anderen Autoren inspirieren. Maler lernen von anderen Gemälden, Musiker lernen durch fremde Musik. Der gesamte kreative Schaffungsprozess basiert wesentlich darauf, dass all diese Ausgangsmaterialien mittlerweile frei verfügbar sind. Was dem Urheber wirklich hilft ist so viel Material wie nur möglich zur freien Verfügung zu haben, um selbst daran kreativ weiterarbeiten zu können. Niemand erschafft Dinge aus dem Nichts heraus und ich würde sehr viel darauf verwetten, dass die komplette Freigabe jeglicher Kunst viel mehr "Folgekunst" inspirieren würde als es ein Urheberrecht jemals könnte. Das mit Abstand wichtigste für einen echten Urheber ist nicht das Geld, es ist die Freiheit etwas schaffen zu dürfen. Und diese Freiheit schränkt das Urheber- und Patentrecht massiv ein. Deshalb schränkt es die Kunst ein. Deshalb muss es minimiert (d.h. sehr kurze Schutzfristen, keine Verfolgung von nichtkommerziellen Verstößen) werden.

Aber nochmal zurück zur Finanzierung:
Einzelne große Ausnahmefilmprojekte (wie LotR) kann man doch über einzelne große Ausnahmefinanzierung lösen. Großspender (Bill Gates will einen tollen Film), Crowdfunding, Firmenbeteiligung ("Jetzt neu im Kino, der BMW-LotR!") oder sowas.
Alle anderen Bereiche haben kein Finanzierungsproblem, da sind wir uns einig, oder?

Zum Crowdfunding:
Was hälst du eigentlich von folgendem Modell:
Wir erstellen ein Konto bei einer Bank mit einem brauchbaren Zinssatz. Da kann jeder zweckgebunden eine Spende zur Schaffung des nächsten großen Films einzahlen. Sobald das Konto X€ erreicht hat wird es genutzt, um den Film zu finanzieren. Sollte innerhalb von Y Jahren der Betrag nicht erreicht werden so kriegt jeder, der Geld eingezahlt hat, dieses wieder zurück (incl. der Zinsen natürlich).
Schlimmstenfalls muss man einfach nur lange genug warten (also Y groß genug wählen). Jeder Film den Leute wirklich sehen wollen sollte darüber früher oder später finanzierbar sein.
 
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Lieber sehe ich die Hälfte der Weltbevölkerung unschuldig im Gefängnis sitzen als dass ich auf Highlights wie The Dark Knight verzichte. Deal with it.
 

Benrath

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an sich kann man den thread jetzt closen zu einem Teil ist der TE aber auch selber schuld, wenn er immer drauf eingeht.
 
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Zudem sorgt das Copyright dafür, dass es auf dem Markt gewisse Strukturen (Quasimonopole) gibt, die man nicht so einfach durchbrechen kann. Zu sagen "hey, ist ja freiwillig, also ist alles in Ordnung, nutz es halt notfalls nicht!" ist in etwa gleichwertig dazu in der kommunistischen Sovjetunion gesagt zu haben "hey, unser Wirtschaftssystem ist in Ordnung, wenn dir die Bäckergenossenschaft nicht gefällt dann back halt dein eigenes Brot".
Ach ja, die guten Quasimonopole. Erinnert mich übrigens auch an die Problemtaik von Hungerlöhnen und Arbeiterausbeutung. Aber halt, da gabs doch die Antwort von MV: "Quatsch, passive Zwänge gibt es nicht. Arbeitnehmer und Arbeitgeber sind gleichgestellt." :rofl2:
 
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Ach ja, die guten Quasimonopole. Erinnert mich übrigens auch an die Problemtaik von Hungerlöhnen und Arbeiterausbeutung. Aber halt, da gabs doch die Antwort von MV: "Quatsch, passive Zwänge gibt es nicht. Arbeitnehmer und Arbeitgeber sind gleichgestellt." :rofl2:

Etwas mehr Textverständnis bitte ;) Ein staatlich erzwungenes künstliches Monopol ist ganz klar ein aktiver Zwang, kein passiver.
Und dass es passive Zwänge gibt habe ich nie abgestritten. Ich habe ihre Relevanz, ihre Eignung als Gesetzesgrundlage bestritten. Ist aber wie gesagt nicht relevant, da das Urheber- und Patentrecht (wie jedes Gesetz, das letztendlich mit physischer Gewalt durchgesetzt wird) einen aktiven Zwang darstellt.
 
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Das sind keine Lösungsansätze für das Problem und gehören hier nicht hin. Vielleicht gibt es ja andere die da noch andere Lösungsvorshcläge haben.
 
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Musik: Die Künstler sollen ihr Geld gefälligst auf Konzerten verdienen. Meinetwegen nochmal 3€ auf die GEZ drauf und aus dem Geld werden dann die Milliarden hungerleidender Künstler finanziert wegen denen ich der Industrie irgendwelche neuen Lady Gaga-Alben für 15€ abkaufen soll.

Filme: Gute Filme finanzieren sich über Kino/DVD/Blu-Ray schlechte Filme halt nicht. Super Selektion! Die Milliarden hungerleidender kleiner aufstrebender Filmemacher wegen denen ich im Kino 15€ zahlen soll können dann meinetwegen auch aus den GEZ-Millionen gefördert werden. Sowieso funktioniert die deutsche Filmförderung doch top sonst könnte Boll ja nicht einen Drecksfilm nach dem anderen drehen.

PC-Spiele Einfach so geil wie Blizzard oder Valve sein dann werden die Spiele auch gekauft. Wer bietet mir denn seit 1997 das Battlenet und regelmässige Patches für uralte Spiele. Andere Hurenanbieter closen ihre Plattformen nach 1,5 Jahren und wundern sich dann wenn ihre Drecksspiele nicht gekauft werden. EA dagegen nervt mit den immergleichen Spielen mit dem aktuellen Jahr dahinter, beknackten Kopierschutzmechanismen die vor allem die Käufer treffen und allgemeiner geistiger Behinderung. Der Rest der Industrie stirbt halt durch die natürliche Selektion mimimi. Minecraft, Super Meat Boy usw. zeigen halt einfach wie es auch anders geht.

Also konkreter Vorschlag: Bisschen auf die GEZ drauf für die Förderung deutscher aufstrebender unabhängiger Künstler und der Rest kann meinetwegen hinwegrationalisiert werden. Dadurch wird alles von allein besser.
 
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Klingt zunächst nachvollziehbar und so wird es auch gemacht. Es gibt ja gerade bei Filmen etc. eine Wettkampf. Das Problem ist aber die Vorfinanzierung. Du musst für den Hobbit erst die 500 Millionen auf den Tisch legen und dann 2-3 Jahre warten, bevor Geld anfängt zurückzufließen. Wenn es erlaubt ist den Film zu kopieren, dann kommen da warscheinlich eben keine 500 Millionen zusammen.
 
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Prinzipielle Raute an xfreeder etc, ähnlich sollte man auch mit unserem innovationsfeindlichen Patentrecht verfahren.
 
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Musik: Die Künstler sollen ihr Geld gefälligst auf Konzerten verdienen. Meinetwegen nochmal 3€ auf die GEZ drauf und aus dem Geld werden dann die Milliarden hungerleidender Künstler finanziert wegen denen ich der Industrie irgendwelche neuen Lady Gaga-Alben für 15€ abkaufen soll.
Sehe ich recht ähnlich, wobei es bei kleineren und mittelgroßen Bands doch jetzt schon so läuft. Die Musikindustrie lebt bzgl. ihrer Vermarktungsmechanismen in der Vergangenheit, frei nach Sarrazin: Der Mainstream schafft sich ab. Zudem ist Mainstreammucke immer Kinder-, bzw. Teenagerscheiß - die Industrie ist halt immer noch im Beatlemania-Modus, dabei sieht man, dass schon heute Hypes ganz ohne großen Marketingaufwand entstehen können.

Filme: Gute Filme finanzieren sich über Kino/DVD/Blu-Ray schlechte Filme halt nicht. Super Selektion! Die Milliarden hungerleidender kleiner aufstrebender Filmemacher wegen denen ich im Kino 15€ zahlen soll können dann meinetwegen auch aus den GEZ-Millionen gefördert werden. Sowieso funktioniert die deutsche Filmförderung doch top sonst könnte Boll ja nicht einen Drecksfilm nach dem anderen drehen.
Mainstreamkino ist formal gut gemacht, aber das wars dann auch. Aus dem Mainstream kommt höchstens technische Innovation, bzgl. des filmischen Erzählens seh ich da grad ne ziemliche Sackgasse. (die 1000 Fortsetzungen tun ihr übriges) Das Publikum für "Kunstfilme" war noch nie groß, und wird auch nie groß werden - im Gegensatz zur Musik hat man beim Film aber meist horrende Produktionskosten. Ob ein Ausgleich über sowas wie die GEZ kommen muss, bezweifle ich. Eine vernünftige (und legale) Onlineplattform, auf der man für wenig Geld Filme und v.a Serien in guter Quali ziehen kann, wäre in Dtl. schon mal ein Anfang.

PC-Spiele Einfach so geil wie Blizzard oder Valve sein dann werden die Spiele auch gekauft. Wer bietet mir denn seit 1997 das Battlenet und regelmässige Patches für uralte Spiele. Andere Hurenanbieter closen ihre Plattformen nach 1,5 Jahren und wundern sich dann wenn ihre Drecksspiele nicht gekauft werden. EA dagegen nervt mit den immergleichen Spielen mit dem aktuellen Jahr dahinter, beknackten Kopierschutzmechanismen die vor allem die Käufer treffen und allgemeiner geistiger Behinderung. Der Rest der Industrie stirbt halt durch die natürliche Selektion mimimi. Minecraft, Super Meat Boy usw. zeigen halt einfach wie es auch anders geht.
Die Hauptzielgruppe der Spieleindustrie sind auch hier Hypekiddies. Siehe Skyrim COD Teil 249 oder GTA4. Um zu sehen, wies anders gehen kann, muss man nicht mal auf Indietitel wie Minecraft schauen - ein Blick auf Nintendo langt da völlig. Die haben natürlich auch die nötige Kohle - aber deren allgemeiner Mut zu Innovation wird schon seit ca. 20 Jahren belohnt. (bis auf diese komische Virtual Reality-Helm-Scheiße Mitte der 90er)


Ich denke, dass die Kulturindustrie in ihrem Gebaren nicht mehr zeitgemäß ist. Die bloße Reproduktion des ewig gleichen benötigt immer größeren Werbeaufwand, um den Müll noch halbwegs als etwas "neues" zu verkaufen. Siehe die Castingshows, siehe die ganze Retrokultur. (wo auch Lady Gaga darunterfällt)

Die Sachen, die massentauglich sind, sind zu 90% Schrott, über den man in 20 Jahren lachen wird. Egal ob bei Filmen, Musik oder Spielen. Einige wenige Mainstreamsachen bleiben bestehen, der Rest fällt unter den Tisch. (Oder kann sich noch jemand Dr. Alban anhören, ohne Krämpfe zu kriegen?)
 
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Mein Vorschlag: Komplettes Abschaffen des Copyrights.

Spiele müssen dann wieder das Publikum begeistern, das dann gerne zahlt. Dazu kann es dann wieder schöne Dreingaben geben wie gedruckte dicke Handbücher.

Software kann entweder (großer Bedarf) Open Source oder (gezielter Nischenzweck) speziell entwickelt werden.

Musik wie bereits gesagt finanziert sich dann über Konzerte.
 
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Lieber sehe ich die Hälfte der Weltbevölkerung unschuldig im Gefängnis sitzen als dass ich auf Highlights wie The Dark Knight verzichte. Deal with it.
Und jetzt wart erstmal ab bis Clawg von der Arbeit nach Hause kommt und diesen Thread clawgnappt.

Ich finde, dass die Strafen auf Urheberrechtsverletzungen ausgesprochen unfair hoch sind. Insb. wenn man den tatsächlich entstandenen Schaden und die Verhältnismäßigkeit im Vergleich zu anderen Vergehen betrachtet.
Für eine konsequente Verfolgung von gewerbsmäßigen UrhG-Verletzungen bin ich trotzdem, auch für eine Bestrafung. Die Menschen müssen halt verstehen dass man nicht alles haben kann. Dann hat man halt nicht 1 TiB Musik und 1 TiB Filme. So what? Auf der anderen Seite wäre es wunderbar entspannend wenn die Medienindustrie mit ihrem Herumgeheule aufhören würde. Die machen Gewinne, und zwar dicke. Also Maul halten, niemand hat ein Anrecht auf Reichtum.

Das eigentliche Problem wurde schon genannt, nämlich das Patentrecht. Teilweise kann man noch das Urheberrecht dazuzählen; bzgl. Remixkultur und das Recht auf Zitat eines Werkes.
Die Klage Apples gegen Samsung ist bspw. ziemlich lächerlich aber gleichzeitig verzwickt gerade weil fast alle aktuellen Smartphones gleich aussehen. Da besteht Handlungsbedarf, denn Taschentücher dürfen schließlich auch alle gleich groß und quadratisch sein.
Das Patentrecht ist der nächste große Punkt. Softwarepatente und so.
GEMA/GEZ ... don't get me started.
 
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...Unrechtsgesetze...

Lächerlich. Du möchtest gern kostenlos von aktuellen Filmen und so weiter profitieren. Ich möchte auch vieles umsonst, bekomme es aber (zurecht) nicht.

Ich find' bei allen Änderungen erstmal wichtig, dass der Urheber, sei es ein Autor oder ein Filmstudio, entscheidet, was mit dem Werk passiert, ob er es für wieviel verhökert oder es für umme vor die Säue wirft... was nach X Jahren passiert, darüber kann man reden. Über den anderen Unsinn nicht.
 

Clawg

Guest
Abgesehen davon geht es hier nicht um "klauen". Nichts wird entwendet, niemandem wird etwas weggenommen. Wer schwarzkopiert ohne jemals eine Kaufabsicht gehabt zu haben richtet exakt gar keinen Schaden an.
Urheberrecht (wie Eigentumsrecht allgemein) geht weiter als "Schutz vor Diebstahl". Darf ich in deinem Haus wohnen, wenn du im Urlaub bist und ich alles sauber mache? Klar, ich schaue mir dein Tagebuch und Fotoalbum an, aber ich nehme ja keine Buchstaben oder Fotos mit.

2) Innerhalb der Piratenpartei habe ich gehört das es quasi ein steuerfinanziertes Modell geben soll. So etwas wie die GEZ für alle Multimedia-Inhalte. Die Frage ist dann aber, wie verteilt man das Geld? Man müsste ja nachhalten, wer wieviele Inhalte verbreitet um dies anteilig zu lösen. Alternativ müsste man entscheiden, welche Inhalte finanziert werden, BEVOR sie erzeugt werden, was entsprechende Konsequenzen hätte.

Fraglich, welchen Vorteil dieses Modell gegenüber einem kapitalistischen Verteilungsmodell hat. Die dafür nötigen Verwaltungskosten, Bürokratie (siehe GEZ eben) und Ungerechtigkeit (Leistung/Einkommen) werden die Kosten durch das aktuelle, privatisierte Lizenzierungsmodell wohl übertreffen. Zusätzlich würde jeder Autor die volle Kontrolle über seine Werke an den Staat verlieren. Beispielsweise wären da Fortsetzungen oder Filmumsetzungen zu nennen.

Software kann entweder (großer Bedarf) Open Source oder (gezielter Nischenzweck) speziell entwickelt werden.

Und wo ist da der Vorteil? Die Softwarefirmen müssen von etwas leben, die Lösungen werden dann alle nur noch zentralisiert angeboten, selbst wenn es bessere lokale Lösungen gibt, massive Verschwendung von Ressourcen.
 
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Also so ein richtig funktionierender Ansatz war gerade für Filme bisher nicht dabei.

Zum Thema Musik möchte ich den Wikipedia Eintrag von Trent Reznor zitieren.
Trent Reznor produzierte das Ende 2007 erschienene Album The Inevitable Rise and Liberation of Niggy Tardust des amerikanischen Spoken-Word-Künstlers Saul Williams, welches über das Internet gegen freiwillige Zahlung heruntergeladen werden konnte. Er äußerte sich enttäuscht, dass nur 18 Prozent aller Downloader eine Zahlung geleistet hätten.

Da du nichts anderes sagst Claw nehme ich an das du nichts ändern würdest?
 

Clawg

Guest
Das Modell, dass man einen Trailer online stellt und das ganze Lied gegen Zahlung anbietet, hat sich halt bewährt, wieso davon abweichen?

Wer sein Lied kostenlos zur Verfügung stellt, der verfolgt eben andere Ziele, Bekanntheit eben um dann bei einem späteren Stück Geld verdienen zu können - wie ein Praktikant im Beruf auch.
 
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Ok.
Das führt zwar zu Widerstand und Gesetzen wie ACTA, die eigentlich deinen Überzeugungen zuwiderlaufen dürften, aber das Prinzip ist akzeptabel.
 
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Das ist genau der Punkt. Man geht auch als Musiker ein entsprechend großes Risiko ein. Wenn es keiner kauft, dann fängt die Plattenfirma den Verlust auf. Niemand würde in Musik investieren, wenn sie kostenlos zu haben wäre. Das ist auch ein Problem bei dem Konzert Argument. Eine Band muss erst etabliert sein, bevor sie Konzert geben kann, weil nicht alle Bands in Berlin oder dem Ruhrgebiet leben. Kein Geld heißt keine Platte. Auch bei Vertrieb über das Internet muss man irgendwie die Musik aufnehmen.

Auch hier wieder. Vor der Kunst steht eine Investition. Wieder sind wir bei meiner Frage: Wo soll das Geld herkommen?
 
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Die Aktion war für Trent ein riiiiesiger finanzieller Efolg.. ka warum immer versucht wird seinen einen Satz als Beweis fürs Gegenteil zu nehmen O_o
 

Benrath

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18% von den Downloads ist ein riiiiiiiiesiger ERfolg weil das k.a. wieviele sind..

Wenn du dich in Einheiten von 100 oder so bewegst ist das nen Megafail. Da deckst du deinen Fixkosten niemals...

Ach was schreib ich hier schon wieder. War das also das THema? Dann kann man alles schon mal lesen in den alten threads.
 
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Ich halte mich an Gabe Newell von Valve, der dieses sagte:
"We think there is a fundamental misconception about piracy. Piracy is almost always a service problem and not a pricing problem," he said. "If a pirate offers a product anywhere in the world, 24 x 7, purchasable from the convenience of your personal computer, and the legal provider says the product is region-locked, will come to your country 3 months after the US release, and can only be purchased at a brick and mortar store, then the pirate's service is more valuable."
Das, was die legalen Anbieter heute bieten, ist einfach Scheiße. Es wird raubkopiert, weil es wesentlich einfacher und problemloser ist. Jeder kennt das Funpic, wo der Pirat die DVD einlegt und den Film schauen kann. Der mit der legalen Kopie muss sich Trailer, FBI-Screens, Vorhaltungen wegen Raubkopien, Region Locks und sonstigen Crap antun. iTunes und Steam zeigen, dass eine Plattform für Medien rege genutzt wird, wenn sie benutzerfreundlich und unkompliziert ist. Ich selber z. B. habe wie die meisten anderen Menschen auch ein Gewissen und habe lieber legale Software als Raubkopien. Also gehe ich zu Steam, kaufe Super Meat Boy für einen fairen Preis (dabei ist Steam oft gar nicht mal der günstigste Anbieter!) und alles ist ok. Jetzt kommen Wichser wie EA oder Ubisoft, deren Produkte nur Ärger machen, die Oberflächen der Websites sind Grütze, und man sollte Angst haben, dass das Ganze in ein paar Jahren abgestellt wird? Dafür soll man Geld bezahlen?
Solange es nicht einen großen, anerkannten und reichhaltigen Anbieter für Filme gibt wie Steam für Spiele, kann mich die Filmindustrie am Arsch lecken.
 
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Das heißt in der Konsequenz?
Beibehaltend er aktuellen Gesetze, aber die Hersteller verpflichten nachzubessern?
 
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