Also den beweis, dass die Welt nicht-determinant ist würde ich gerne von dir hören.
Selbst wenn wir von einer nicht determinierten Welt ausgehen - was hat das denn mit freiem Willen zu tun? Wenn Zustände in deinem Gehirn quantenmechanisch zufällig bestimmt werden dann wird dadurch dein "Wille" doch nicht freier oder unfreier. Er wird höchstens zufälliger. Aber genau dieser Zufall ist in der Mechanik des Gehirns, in der Natur des neuronalen Netzes, ja sowieso schon implementiert.
1. ja. der einfachheit (da ich vermute dass wir uns auf diese definition am ehesten einigen können) zitiere ich nochmal wikipedia. "Determinismus (lat. determinare „abgrenzen“, „bestimmen“) bezeichnet die Auffassung, dass zukünftige Ereignisse durch Vorbedingungen eindeutig festgelegt sind. Die Gegenthese (Indeterminismus) vertritt, dass es überhaupt oder in einem bestimmten Bereich der Realität Ereignisse gibt, die auch hätten anders eintreten können."
Ein System (wie zb das Universum) kann nicht gleichzeitig determiniert und indeterminiert (was sowieso nur ein anderes wort für nicht-determiniert ist, siehe zb http://www.wissen.de/wde/deutsches_woerterbuch/indeterminiert), da ein Ereigniss nicht sowohl eindeutig durch vorbedingungen festgelegt als auch echt zufällig sein kann.
2. der beweis ist unmöglich zu erbringen. er bräuchte physikalische gesetze die fundamental richtig also nicht auf beobachtungen basieren. und das gibt es nicht (edit: also sind für menschen nicht zu erlangen, "gibt es nicht" ist vielleicht missverständlich ausgedrückt.).
edit2: den beweis sollte kain erbringen, nicht drey
Wäre es, wenn die Daten es stützen würden, nicht zumindest vernünftig induktiv darauf zu schließen, dass alle Ereignisse determiniert sind?
Was genau verstehst du eigentlich unter "echtem Zufall". Sind Eregnisse, denen man vorher eine Wahrscheinlichkeit zuordnen kann für dich "echte Zufälle"?
hier ist ein interessanter artikel zu dem thema, war mal im mathe forum verlinkt:
http://www.objectivity-archive.com/volume1_number5.html#69
soweit ich mich richtig erinnere definiert er freien willen im wesentlichen als einen weder deterministischen noch stochastischen prozeß (indeterminismus reicht also nicht), und versucht dann zu zeigen dass aus gödels satz folgt dass die existenz davon nicht auszuschließen ist.
glaubt ihr echt an zufall?
ich meine es existiert sowas wie zufall nicht, es gibt nur zuviele variablen.
sobald der mensch mit seinem begrenzten wissen oder genereller möglichkeit etwas zu erfassen, etwas nicht mehr berechnen kann, ist es magie, göttlicher wille... oder eben zufall.
dekohärenz >>> kopenhagener interpretation
und zwar um längen :/
und starfire, wenn dieser computer ein bewusstsein hat, dann wäre eine frage zu diesem thema erklärt. allerdings hat die informatik bisher noch nicht einmal die idee eines ansatzes, wie man bewusstsein erschaffen könnte. ja die informatik kennt noch nichtmal eine definition dafür was bewusstsein ist.
Und woher weißt du das? Hat dir das Kant geflüstert?Der _Einzelne_ kann [die Wahrheit nicht exakt erfassen] - ja!
Welche konkrete Grenze ist denn dem Willen gesetzt? Und wenn ich diese Grenze kenne, dann kann ich sie doch überwinden, meinst du nicht?Die Wunschvorstellung einer nicht-determinierten Welt entspringt der Hoffnung dem eigenen Leben seien keine Grenzen gesetzt. Spätestens beim Genpool aber wird offensichtlich, das dies nur eine Wunschvorstellung bleibt.
Da wirfst du verschiedene Dinge zusammen. Wir können frei von diesen Einflüssen handeln. Das heißt nicht, dass dies automatisch immer der Fall ist, beispielsweise wenn wir (vorübergehend) aufhören zu entscheiden, wenn wir (vorübergehend) aufhören zu denken.Nochmals: eine nicht-determinierte Welt bedeutet in seiner letzten Konsequenz, dass wir frei von jedweder Eigenschaft unseres Charakters Entscheidungen zu treffen im Stande wären. Affekthandlungen wie sie z.B. der Gesetzgeber kennt, oder Gewissensentscheidungen, oder Vorlieben/Abneigungen, ja letzlich jedwede Gefühlsregung hätte keinen Einfluss auf irgendeinen Entscheidungsprozess.
Das rautiere ich malZeigt dir nicht allein schon diese Aussage die Grenzen deiner Argumentation? Ich meine, welchen Sinn macht es denn in einem völlig determinierten Universum eine Meinungsverschiedenheit auszutragen? Begriffe wie Erkenntnis und Wissen machen doch überhaupt nur Sinn, wenn es eine gewisse Freiheit gibt, sie anzunehmen, oder nicht. Wenn sie unmittelbar mit einer Kausalkette zusammenfielen, könnte man sich auch nicht über sie streiten, da das Ergebnis doch eh schon vorbestimmt wäre...
Kein Rad, kein Automobil. Zwischen beiden Werkzeugen liegen Jahrtausende der Erkentniss, und doch war es nur eine logische Konsequenz, dass aus dem Rad ein Automobil entsteht.
Für das von mir angeführte Argument irrelevant.Viele Wissenschaftler glauben heute, der Determinismus gelte nicht für die Grundbestandteile der Materie. Ein Elektron könne sich in einer bestimmten Situation auf mehr als bloß eine Weise verhalten.
http://aynrandlexicon.com/lexicon/science.htmlHm, ich bekomme immer mehr das Gefühl, dass hier ein bisschen zu viel Physik und ein bisschen zu wenig moderne Erkenntnistheorie am Start ist.
Meiner Meinung nach heißt das nicht, dass man Nichts wissen kann und auch nicht, dass es keinen Fortschritt in der Erkenntnis gibt, aber einen Beweis kann es nicht geben. Wir können nur das Problem akzeptieren und mit dieser Unsicherheit leben oder wir suchen uns halt doch wieder eine absolute Überzeugung, die wir dann aber auch nicht mehr in Frage stellen können...
spätestens wenn die rechenkapazitäten so riesig werden, dass sie an die des menschlichen gehirns herankommen, und man das gehirn soweit entschlüsselt hat, dass man es durch algorithmen nachbilden kann, wird jedem klar, dass alles determiniert.
Es gibt keinen Test für "Bewusstsein". Bei anderen Menschen gehen wir ja auch nur deshalb davon aus, dass sie Bewusstsein haben, weil sie so gebaut sind, wie wir. Ein Roboter mit perfekter äußerer Hülle würde in unserer Gesellschaft nicht auffallen.und starfire, wenn dieser computer ein bewusstsein hat, dann wäre eine frage zu diesem thema erklärt. allerdings hat die informatik bisher noch nicht einmal die idee eines ansatzes, wie man bewusstsein erschaffen könnte. ja die informatik kennt noch nichtmal eine definition dafür was bewusstsein ist.
Letztlich muss man bei all diesem Philosophieren sich aber folgende Frage stellen:
Warum denken wir darüber nach, ob andere ein Bewusstsein oder einen freien Willen haben?
Aus Spaß an der Freude? Um möglichst viel über die Welt zu erfahren, einfach um des Erfahrens willen? Diese Einstellung zur Philosophie wäre die Bankrotterklärung und führt zu recht seltsamen Schlüssen.
Philosophie betreibt man um die Frage zu klären: Wie soll ich mich verhalten?
Wenn ich feststellen kann, dass andere Wesen, die so ähnlich aussehen wie ich, wahrscheinlich ebenfalls einen freien Willen haben, dann sollte ich mich entsprechend verhalten und ihre Kreativität schätzen.
Ein einfaches neurales Netzwerk am Computer ist dasselbe.Gut, dann zeig mir mal, dass
a) unser Gehirn ein "rekursives Gebilde" ist (und in einem "eigentlich" determinisitschen Universum etwas indeterminisitisches macht)
Wenn wir einen freien Willen haben, Wissen bilden können und Aussagen machen können, dann stimmt meine Aussage "wir haben einen freien Willen".b) wir überhaupt so etwas wie Erkenntniss und Wissen besitzen, so wie du sie definierst. oder: Was genau beobachtest du im Menschen im Gegensatz zur Kakerlake, dass dich dazu bewegt so etwas Tiefgreifendes wie den freien Willen zu postulieren?
Korrekt, der begeht einen Widerspruch.Also ungefähr: Wer an keinen freien Willen "glaubt", der hat nicht die richtige Einstellung zur Philosophie?
Ich betreibe übrigens nicht (allgemein) Philosophie um zu klären wie ich mich verhalten soll; dafür würde ich wenn dann die Ethik nehmen.
Und woher weißt du das? Hat dir das Kant geflüstert?
Ist mein Standardargument, sobald du behauptest, dass wir, als Einzelne, irgendwie in unserer Fähigkeit eingeschränkt sind, Wahrheiten zu entdecken, dann frage ich dich, wie du zu dieser Erkenntnis kommst.
eine schwierige frage. spontan würde ich sagen nein, da ich den vorteil der annahme einer determinierten welt nicht sehe und die daten, ganz egal welcher art sie sind auch keine aussage darüber machen können. sinnvoll wär lediglich der schluss dass die beobachteten prozesse mit hoher wahrscheinlichkeit deterministisch sind.
ich würde einen prozeß als echt zufällig bezeichnen wenn sein ergebnis prinzipiell nicht exakt vorausgesagt werden kann, also wenn ein experiment bei wiederholung mit exakt gleichen parametern verschiedene ergebnisse liefert. Damit ändert die zuordnung einer wahrscheinlichkeit nichts an der echten zufälligkeit.
Ein kleiner Fehler noch: nach dem derzeitigem Modell der funktionsweise der Neuronen in unserem Gehirn ist recht wenig Platz für Zufall. Ein neuronales Netz ist an sich nicht stochastisch. Nur die Eingabe für das Netz, d.h. die Wahrnehmung, is ein stochastischer Datensatz den das Netz versucht (durch das Lernen) abzubilden.
Wenn wir einen freien Willen haben, Wissen bilden können und Aussagen machen können, dann stimmt meine Aussage "wir haben einen freien Willen".
Wenn nicht, dann ist das was ich von mir gebe, sowieso nur Gebrabbel, zumindest ist dieses Gebrabbel dann aber nicht widerlegbar.
Selbst wenn wir davon ausgehen, dass das Universum vollständig deterministisch und diese Information für uns erreichbar ist: Es ist unmöglich, eine Maschine unendlicher Komplexität zu bauen und somit ist es unmöglich, das deterministische Universum vollständig zu berechnen.
Deshalb bleibt der einzige Ausweg, auch wenn wir genau wissen dass das Universum deterministisch ist, so zu handeln als wäre es nicht deterministisch.
Wichtig ist nur eine gewisse Verteilung, nicht, dass es Zufallszahlen sind.Doch, neuronale Netze arbeiten teilweise stochastisch. Um das Netz funktionieren zu lassen müssen Neuronen auch mit kleiner Wahrscheinlichkeit feuern, wenn sie eigentlich nicht angeregt werden. Jedes einzelne Neuron ist also in seiner Natur stochastisch. In Computersimulationen wird das bewusst durch pseudo-Zufallszahlen erzeugt und in der Natur gibt es genug "Grundrauschen", so dass ausreichend zufällig feuernde Neuronen vorhanden sind.
Um Wissen über die Welt anzueignen, musst du deine Beobachtungen in dein bisheriges System widerspruchsfrei integrieren. Dazu musst du über diese Beobachtung reflektieren können, über deine Integration reflektieren, über deine Reflektion reflektieren usw.. Dieser Prozess geht entweder unendlich lange oder bricht indeterministisch ab.Wieso sollte alles was ich sage "Gebrabbel" sein, nur weil ich keinen freien Willen habe? Ob meine Aussagen korrekt sind oder nicht hat doch absolut nichts damit zu tun, ob der "Wille", der zu der Aussage geführt hat, frei ist oder nicht.
Ein Taschenrechner macht keine Aussagen. Genausowenig macht ein Stein, den ich fallen lasse, keine Aussage.Du akzeptierst doch auch die "Aussagen" deines Taschenrechners als wahr und siehst sie nicht als "Gebrabbel", obwohl dieser Taschenrechner wohl kaum einen freien Willen hat.
Gott ist auf der Ebene der Metaphysik / Logik, freier Wille ist Erkenntnistheorie, also nicht vergleichbar.Mit dem freien Willen ist es ein wenig wie mit Gott:
Will man mit Sprache eine Aussage treffen, so muss man sich an die Voraussetzungen halten, die Sprache und Aussagen ermöglichen.Da kann man sinnlos herumphilosophieren so lange man will, sich irgendwelche Wortspiele überlegen und sich selbst damit im Kreis drehen bis man an das Gegenteil glaubt - die grundlegenden Fakten ändet das aber nicht. Der Glaube an einen freien Willen ist genauso sinnlos wie der Glaube an Gott.
Widerspruch.Wissen dass es nicht frei und rein determiniert ist. Handeln als wäre es nicht determiniert, frei. Funktioniert wunderbar und produziert in der Physik seit Jahrhunderten schon faszinierende Ergebnisse.
Da kann man sinnlos herumphilosophieren so lange man will, sich irgendwelche Wortspiele überlegen und sich selbst damit im Kreis drehen bis man an das Gegenteil glaubt - die grundlegenden Fakten ändet das aber nicht.
Um Wissen über die Welt anzueignen, musst du deine Beobachtungen in dein bisheriges System widerspruchsfrei integrieren.
Dazu musst du über diese Beobachtung reflektieren können, über deine Integration reflektieren, über deine Reflektion reflektieren usw.. Dieser Prozess geht entweder unendlich lange oder bricht indeterministisch ab.
Definiere bitte einmal "Erkenntnis"
starfire, hör auf...
irgendwie habe ich bei deinen beiträgen das gefühl du vermischst halbwissen mit eigener phantasie.
bitte bitte bitte lies vorher die themen durch über die du schreibst.
(De-)Kohaerenz ist eine eigenschaft von Wellen (zB auch der qm. Wellenfkt, aber auch e-m Wellen oder Wasserwellen) und kein Ansatz zur Interpretation der Quantenmechanik. Voelliger Unsinn also.mach du das erstmal
oder zur quantenmechanik. persönlich finde ich diese ganzen geschichten von wegen "ein objekt befindet sich in keinem uns bekannten zustand, solange man es nicht gemessen hat" zeug ziemlich undurchdacht.
dekohärenz ist da schon eine guter ansatz.
Erstens hiess der Bohm Zweitens ist auch die Schroedinger-Gleichung voellig deterministisch - die Bohmsche Mechanik ist ja nichts anderes als eine umgeschriebene Schroedingergleichgung + Quantenpotential-Interpretation. Der einzige Unterschied ist das bei Bohm die Zufaelligkeit in die Anfangsbedingung gesteckt wird waehrend bei der Kopenhagener Interpretation die Zufaelligkeit im Messprozess steckt (sehr einfach und lapidar ausgedrueckt). Die Bohmsche Mechanik ist nicht deterministischer als die klassische Formulierung der QM - sie ist nur anders.die de broglie brohm theorie zb. beschreibt die quantenmechanik komplett deterministisch. wird nur nicht weiter untersucht, weil das quasi grundlagendiskussion wäre, was die meisten physiker nicht machen, und die anderen theorien bereits das liefern, was die zum arbeiten brauchen.
was aber nicht bedeutet, dass die theorien in 100 jahren noch aktuell sind.
Da hat Phil voellig recht
(De-)Kohaerenz ist eine eigenschaft von Wellen (zB auch der qm. Wellenfkt, aber auch e-m Wellen oder Wasserwellen) und kein Ansatz zur Interpretation der Quantenmechanik. Voelliger Unsinn also.
Die Bohmsche Mechanik ist nicht deterministischer als die klassische Formulierung der QM - sie ist nur anders.
Immer noch niemand da, der mir erklären will, was ein "freier" Wille ist?
Die Fähigkeit nicht von Materie determinierte Entscheidungen zu treffen.
Du kannst nicht feststellen, ob es einen freien Willen gibt, wenn du dich nicht darauf festlegst, was ein "freier Wille" überhaupt sein soll.