Da das kürzlich in ein neues topic umgewandelt wurde und mein Kommentar ganz am Anfang steht sollte ich ihn hier etwas klarstellen:
Ich habe geschrieben, dass kein ernstzunehmender Wissenschaftler behauptet, dass eine Reduzierung des CO2-Austoßes den Klimawandel stoppt. Genau das wurde nämlich vorher geschrieben und das ist natürlich absoluter Blödsinn.
Klimawandel gibt es schon seit Millionen von Jahren, lange bevor es Menschen gab. Und es wird ihn immer geben. Aussagen wie "wir müssen den Klimawandel stoppen!" sind deshalb einfach sinnfrei.
Wenn man an den weitestgehend vom Menschen verursachten Klimawandel glaubt dann müsste man sagen "Wie müssen den menschlichen Einfluss reduzieren um vom künstlichen Klimawandel zum natürlichen Klimawandel zurückzukehren!". Jede andere Aussage ist wie gesagt sinnfrei.
Nun bin ich persönlich nicht davon überzeugt, dass der natürliche Klimawandel in irgendeiner Art und Weise einem künstlichen überlegen ist. Wieso sollten wir das Klima nicht verbessern können? Wieso soll der zufällige (=natürliche) Klimawandel so viel besser sein als der kontrollierte (=künstliche) Klimawandel? Ja, wir sind technisch noch weit davon entfernt, einen wirklich kontrollierbaren Klimawandel herbeizuführen. Aber rein theoretisch - was sollte daran denn schlimm sein (wenn wir diese Technologie mal entwickeln)?
Zudem sind unsere Klimamodelle einfach nichtmal im Ansatz ausgereift genug, um den Einfluss des Menschen zur Zeit abzuschätzen. Wie gesagt, noch sind wir nicht so weit. Deshalb ist ausnahmslos jede Aussage der Art "Der Mensch sorgt für den Klimawandel!" genauso sinnfrei wie die Aussage "Der Mensch hat mit dem Klimawandel nichts zu tun!". Die Tatsache ist ganz einfach: Wir wissen es nicht genau. Es gibt Indizien die in die eine oder die andere Richtung deuten, genau wissen kann es niemand. Genau deshalb wird diese Diskussion doch hier auch sehr passend mit fast schon religiösem Eifer geführt - die jeweiligen Vertreter
glauben ohne jegliche Beweise ganz einfach an ihre "Wahrheit". Das ist Religion, nicht Wissenschaft.
Original geschrieben von CyoZ
Ich hab schon mehrfach gelesen, dass die Wissenschaftler, die für einen Menschen-gemachten Klimawandel argumentieren, dies tun, weil sie damit mehr Geld vom Staat für Forschung kassieren oder dass die "Umweltlobby" versucht ihre Interessen durchzuboxen mit dieser Lüge.
Das find ich immer etwas merkwürdig, immerhin ist die Lobby der Industrie insbesondere der Mineralölkonzerne doch zweifelsfrei wesentlich mächtiger.. die Top10 der größten Unternehmen besteht fast nur aus Mineralölkonzernen mit Abermilliarden Gewinn. Ein korrukter Klimatologe würde doch da wesentlich mehr Geld abstauben können als von irgendeiner Umweltorganisation.
So betrachtet ist es doch sehr merkwürdig, wenn die Lobbyisten der Industrie es nicht schaffen diese eindeutige Lüge der bösen Klimatologen aus der Welt zu schaffen.. Geld sollte ja da kein Problem sein, bei den zu erwartenden Einbußen durch eventuelle Klimagesetzte.
Das Problem an der Sache ist, dass gekaufte Studien sehr leicht auffliegen und niemanden einem Wissenschaftler glaubt, der von einem Mineralölkonzern bezahlt wird. Einem Idealisten, der wie oben erwähnt Klima-religiös verblendet ist, wird dagegen gerne Glauben geschenkt. Zudem sind es gerade Politiker, die sich über Naturschutz etc. leicht profilieren können. Und dann gibt es natürlich noch die auch nicht gerade kleine Lobby derjenigen, die mit erneuerbaren Energien ihr Geld verdienen. All dies zusammen wiegt mehr als schwer genug, um die Mineralölkonzerne in Erklärungsnot zu bringen. Insbesondere da die Vertreter der erneuerbaren Energien von einem zwar unlogischen, auf den ersten Blick aber "moralischeren" Standpunkt aus argumentieren können: Sie wollen ja "helfen", die anderen wollen ja nur "Geld machen". Geld machen wollen natürlich alle und auch die erneuerbaren Energien sind momentan kein bischen umweltfreundlicher als andere Methoden (Solarzellen müssen 10 Jahre lang laufen um die Energie, die für ihre Herstellung aufgewandt wurde, wieder einzuspielen, Windkraft schafft das in ihrer Lebenszeit meist gar nicht, Wasserkraft ist ein massiver Eingriff in die Landschaft etc.).
Es gibt einfach viel zu viele Interessen für und gegen die Klimawandel-Theorie. Genau deshalb muss man auch einfach konsequent sein und absolut jedes Modell, jede Veröffentlichung, die nicht ihre
vollständigen Daten freigibt komplett ignorieren. Vollständige Daten heißt hierbei: Alle Theorien, den Simulations-Quellcode (!!!) und sämtliche genutzten Klimadaten. Wer das nicht offenlegt ist kein Wissenschaftler, so einfach ist das.
Das Problem in der Klimaforschung ist leider, dass die in der Presse viel zitierten Studien genau gegen diese Punkte verstoßen und wenig bis nichts ihrer Methodik offenlegen. Was mich wieder zum Anfang führt: Wir wissen bisher einfach zu wenig über das Weltklima, um irgendwelche sicheren Aussagen treffen zu können.
Man könnte das Problem übrigens sehr sinnvoll und einfach reduzieren, indem man per Gesetzt vorschreibt, dass jedes mit staatlichen Mitteln geförderte Forschungsprojekt seine Ergebnisse unter einer offenen Lizenz publizieren muss (creative commons o.ä.). In den Naturwissenschaften wurde dieser Vorschlag auch kürzlich extrem willkommen aufgenommen, lustigerweise haben ihn die Geisteswissenschaftler (ohne Mathe) dann kaputtgeredet.