Ich Bezog mich nur auf einen kleinen Teil psychologischer Forschung, nämlich (vor allem neurophysiologische) Grundlagenforschung oder Kognitionswissenschaften. Dort greifen Wissenschaftler notwendigerweise auf Begriffe wie Intentionalität , Bewusstsein, Perzeption, Wille, Absicht etc. zurück. Häufig treten dabei aber gewisse Fehlschlüsse auf.
Bspw. der mereologische Fehlschluss, wenn etwa behauptet wird, dass eine Willensentsheidung 20ms vor der Handlungsausführung "im" Hirn vorliegt. Was eine Willensentscheidung ist, wird auch nicht problematisiert
Oder repräsentationale Annahmen über die Struktur der Wahrnehmung, die in dieser Form philosophisch ad acta gelegt wurden.
Wenn man sich Publlikationen zu Themen wie Selbsttäuschung, Akrasia etc. durchliest, wird auch nicht(oder unbefriedigend) auf die logische Struktur inkontinenter Handlungen eingegangen, dass sind alles Aspekte, wo die Philosophie gut und gerne Einspruch erheben darf. Andererseits denke ich, dass die Philosophie auch auf die Rezeption psychologischer Befunde angewiesen ist, da ich an eine apriorsche Lehnstuhlarbeit nicht wirklich glaube.
Das ist in Bezug auf die angewandte Forschung in den Bindestrichpsychologien weniger problematisch, da hier auch ein geringerer Erklärungsanspruch zutage tritt und die Arbeiten von vornherein recht pragmatisch konzipiert sind. Wenn es dabei bleibt, dass konstatiert wird, dass Kinogänger ängstlicher sind, dann hat der Philosoph hier wenig zu sagen. Sollten die Aussagen ein höheres Abstraktionsniveau (Angst ist...) erreichen, dann schon.
Dass naturwissenshaftliche Begriffe nicht äquivalent mit alltagssprachlichen sind, mag zwar stimmen nur die Psychologie befindet sich ja auf Grund der alltäglichen Vetrautheit ihrer Untersuchungsphänomene in einer Zwitterstellung. Da Kohärenz ja zudem die Mindestannahme einer jeden Wahrheitsauffassung ist, müssen Begriffe auch irgendwie zusammensteckbar sein.
Wenn Begriffe und Empirie nicht zusammenpassen, dann steckt irgendwo ein Fehler.