Israel geht von 30-Tage-Krieg gegen Iran aus (Reaktion der BRD)

Mitglied seit
02.06.2004
Beiträge
3.925
Reaktionen
122
Hat er denn Unrecht? Ich will gar nicht wissen welchen Einfluss alleine AIPAC auf die Politik hat im Wahlkampf. Natürlich kontrolliert Israel nicht die USA, aber in welchem Maß da eine gegenseitige Abhängigkeit besteht ist nunmal... bemerkenswert.
 
Mitglied seit
31.03.2001
Beiträge
26.987
Reaktionen
521
Je nachdem, welchen Forscher bzw. wessen Kriterien Du heranziehst, überschreitet Dein Kommentar die Grenze von "legitimer Israelkritik" zu Antisemitismus. Dabei ist wichtig zu beachten, dass Dir das nicht bewusst sein muss, dass das nicht beabsichtigt sein muss, und dass das nicht heißt, dass Du ein böser Mensch oder ein Antisemit bist. Trotzdem reproduziert diese Aussage ein altes, antisemitisches Klischee, das von der jüdischen Weltherrschaft, nur etwas modernisiert und auf Israel übertragen. Also bitte etwas mehr Vorsicht mit solchen Aussagen.
Find ich immer wieder süß...wenn jemand zB sagen würde, dass GB von den USA kontrolliert wird, was wär das denn dann? :rolleyes:

Auch schön übrigens das ich noch nie von einem äquivalenten Begriff gehört habe, für sowas wie "Muslime sind alle böse Terroristen und wollen mit ihrer Religion die ganze Welt erobern"-Klischees.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied seit
09.02.2002
Beiträge
6.889
Reaktionen
0
Je nachdem, welchen Forscher bzw. wessen Kriterien Du heranziehst, überschreitet Dein Kommentar die Grenze von "legitimer Israelkritik" zu Antisemitismus. Dabei ist wichtig zu beachten, dass Dir das nicht bewusst sein muss, dass das nicht beabsichtigt sein muss, und dass das nicht heißt, dass Du ein böser Mensch oder ein Antisemit bist. Trotzdem reproduziert diese Aussage ein altes, antisemitisches Klischee, das von der jüdischen Weltherrschaft, nur etwas modernisiert und auf Israel übertragen. Also bitte etwas mehr Vorsicht mit solchen Aussagen.
widerlich, wie der tod von 6 millionen juden von leuten immer wieder ausgeschlachtet und instrumentalisiert wird, um legitimer kritik aus dem weg zu gehen. man benutzt hier einfach mal 6 millionen leichen als menschliches schutzschild.

seit wann führt opfer eines verbrechens werden zur immunität? juden und israelis sind menschen wie alle anderen und haben ebenso viel dreck am stecken. und wer die gewaltige jüdische lobby in den usa nicht zur kenntnis nehmen will schließt die augen vor der realität, nichts anderes.
 
Mitglied seit
17.06.2004
Beiträge
397
Reaktionen
0
Interessante Reaktion. Nochmal:

Ein altes, antisemitisches Klischee, dass immer noch Zustimmung findet (nicht nur) in Deutschland, ist die Vorstellung von einer jüdischen Weltherrschaft. Protokolle der Weisen von Zion, Juden gehören alle großen Banken und Finanzinstitute und so weiter.
Eine modernisierte Form dieses Stereotyps ist die Vorstellung, Israel würde die Welt oder, abgeschwächt, die USA kontrollieren. Ich kritisiere Euch doch gar nicht persönlich dafür, dass Ihr das aufgreift, aber es wäre doch schön, wenn Ihr Euch bewusst wäret, woher das kommt?


Hat er denn Unrecht? Ich will gar nicht wissen welchen Einfluss alleine AIPAC auf die Politik hat im Wahlkampf. Natürlich kontrolliert Israel nicht die USA, aber in welchem Maß da eine gegenseitige Abhängigkeit besteht ist nunmal... bemerkenswert.

Find ich immer wieder süß...wenn jemand zB sagen würde, dass GB von den USA kontrolliert wird, was wär das denn dann? :rolleyes:

und wer die gewaltige jüdische lobby in den usa nicht zur kenntnis nehmen will schließt die augen vor der realität, nichts anderes.

Seht Ihr einen Unterschied zwischen einer Lobby, die Einfluss zu nehmen versucht (und die auch aus konservativen Christen in den USA besteht) und der Idee, Israel würde die USA kontrollieren?



widerlich, wie der tod von 6 millionen juden von leuten immer wieder ausgeschlachtet und instrumentalisiert wird, um legitimer kritik aus dem weg zu gehen. man benutzt hier einfach mal 6 millionen leichen als menschliches schutzschild.

Die Shoa habe ich doch überhaupt nicht erwähnt? Darum geht's hier überhaupt nicht. Aber die Reaktion ist interessant.


Auch schön übrigens das ich noch nie von einem äquivalenten Begriff gehört habe, für sowas wie "Muslime sind alle böse Terroristen und wollen mit ihrer Religion die ganze Welt erobern"-Klischees.

Einige Forscher schlagen den Begriff "Islamophobie" vor.
 
Mitglied seit
05.08.2012
Beiträge
1.408
Reaktionen
0
Interessante Reaktion. Nochmal:

Ein altes, antisemitisches Klischee, dass immer noch Zustimmung findet (nicht nur) in Deutschland, ist die Vorstellung von einer jüdischen Weltherrschaft. Protokolle der Weisen von Zion, Juden gehören alle großen Banken und Finanzinstitute und so weiter.
Eine modernisierte Form dieses Stereotyps ist die Vorstellung, Israel würde die Welt oder, abgeschwächt, die USA kontrollieren. Ich kritisiere Euch doch gar nicht persönlich dafür, dass Ihr das aufgreift, aber es wäre doch schön, wenn Ihr Euch bewusst wäret, woher das kommt?
Woher kommt es denn?
 
Mitglied seit
09.02.2002
Beiträge
6.889
Reaktionen
0
dass ein großer teil des geldsystems von jüdischen individuen kontrolliert wird ist nunmal so, wenn du dabei gleich an die jüdische weltverschwörung denkst solltest du dich eher selber fragen, warum.
 
Mitglied seit
03.09.2010
Beiträge
1.844
Reaktionen
0
Was viele hier irgendwie nicht zu verstehen scheinen ist der Umstand, dass Juden auch einen gewissen Teil der amerikanischen Bevölkerung ausmachen. Zwar setzt sich nur etwa 2% der Gesamtbevölkerung aus Personen jüdischen Glaubens zusammen, aber das ist in der amerikanischen Politik eine nicht zu verachtende Größe. In Israel leben weniger Juden als in den USA.

Und das politische System der USA war schon immer so aufgebaut, dass Lobby-Gruppen einen großen Einfluss besitzen. In den Federalist Papers kann man auch nachlesen, was der ursprüngliche Sinn dahinter war. Da man die Fraktionierung der Bevölkerung ohnehin nicht verhindern könne müsste man eben durch ein intelligent organisiertes politisches System dafür sorgen, dass die unterschiedlichen Interessen einander in Schach halten. Deshalb ist das amerikanische System eben ein föderales und pluralistisches System. Damit wird auch der repräsentative Charakter der amerikanischen Demokratie begründet, da diese eher dem Gemeinwohl verpflichtet wären. So die Theorie.

Nun besitzt die USA durchaus eine erstaunliche Vielfalt an unterschiedlichen Interessengruppen, und viele dieser Interessengruppen sind auch heute noch Interessengruppen einer Ethnie oder Religionsgemeinschaft (Juden sind ja irgendwie beides). Die Juden sind da keine Sonderfall, sondern der Normalfall.

Und es ist auch so, dass Interessengruppen oftmals Sonderinteressen haben und diese gegen die Mehrheit durchsetzen können, weil sie diese Sonderinteressen laut artikulieren, wohingegen die potenzielle Mehrheit der eben nicht so stark Betroffenen sich dafür kaum interessiert. Das führt dazu, dass auch kleine Minderheiten sehr wichtig für die Wiederwahl der Repräsentanten sein können. Sei es im Kongress oder gar der Präsident selbst. Wichtig ist auch, dass der einzelne Kongressabgeordnete weniger stark in seine Partei eingebunden ist, Listenplätze existieren nicht. Das führt dazu, dass sich etwa ein Kongressabgeordneter aus New York sehr stark für die Belange der jüdischen Bevölkerung einsetzen wird, weil er das schlichtweg muss, um die Wiederwahl zu gewinnen. Oder sich ein Abgeordneter mit vielen polnisch-stämmigen Amerikanern in außenpolitischen Fragen gezwungen sieht für das zu votieren und das auf die politische Agenda zu setzen, was diese von ihm fordern oder er kann seine Wiederwahl vergessen. Dass die einzelnen Repräsentanten also eher das Gemeinwohl (Ohnehin ein schwieriger Begriff) im Blick haben, kann man so nicht sagen. Hinzu kommt sicherlich noch, dass die jüdische Bevölkerung gebildeter und reicher ist als der Durchschnitt der Bevölkerung und das ist sicherlich auch kein Nachteil.

Dass also die amerikanische Politik auf ein gutes Verhältnis mit Israel bedacht ist, ist kein Wunder, sondern zunächst dem Lobbyismus der jüdischstämmigen Bevölkerung geschuldet.

Allerdings: Gerade Israel ist ein außenpolitisches Thema, welches auch in der Mehrheitsbevölkerung aufgegriffen wird und bei denen ein Großteil der amerikanischen Bevölkerung eben gute Beziehungen mit Israel wünscht. Dies sicherlich auch in Anbetracht der langjährigen Beziehungen und des Holocausts, keine Frage.

Die Wichtigkeit der israelischen Lobby-Organisationen für die amerikanische Politik resultiert sich also nicht einmal aus der Tatsache, dass diese ein starkes Interesse an guten Beziehungen mit Israel haben, ein Thema, das die Mehrheitsbevölkerung schlicht nicht interessiert.

Sondern, dass sich hier die Interessen einer kleinen und gut organisierten Minderheit mit der Unterstützung der Mehrheitsbevölkerung decken.

Was lernen wir daraus? Ja, die jüdische Lobby in den USA IST stark und relevant. Für Deutsche und ihrer Abneigung gegenüber Lobby-Gruppen ist es eventuell schwierig zu verstehen, dass das in den USA nicht als Problem empfunden wird, sondern als Normalfall.

Zum anderen aber auch, dass es keine Vorstellungen vom Weltjudentum braucht, um den Einfluss der jüdischen Lobby in Amerika zu erklären.

Die hat einfach viele Ressourcen: Geschichte (Holocaust), Geld, starke Interessen an einem spezifischen Thema (Wer die Beziehungen zu Israel noch stärker belasten würde als Obama das schon tut, würde die Stimmen vieler Juden in den USA verlieren. Die Mehrheitsbevölkerung interessiert die allgemeine Wirtschaftslage vermutlich mehr) und die Unterstützung der weniger involvierten Mehrheitsbevölkerung. Und Geld mag hier eine notwendige Ressource sein, aber sie ist mit Sicherheit nicht die wichtigste. Den meisten Banken dürfte das Thema Israel im Übrigen am Arsch vorbeigehen.
 
Mitglied seit
17.06.2004
Beiträge
397
Reaktionen
0
Woher kommt es denn?

Die Vorstellung einer jüdischen Weltverschwörung kommt mindestens aus dem christlichen Antijudaismus des Mittelalters. Wikipedia sagt mir:

Der Begriff „Weltjudentum“ bezeichnet eine antisemitische Verschwörungstheorie, wonach ein fiktives Kollektiv, „die Juden“ bzw. das Judentum, die Weltherrschaft anstrebe oder besitze. Verwandt sind Ausdrücke wie jüdische Weltverschwörung[1] oder jüdische Weltbeherrschung, jüdische Internationale,[2] Alljuda,[3] internationales (Finanz)Judentum[4] und der internationale Jude. Sinngemäß verwendet werden heute auch Ausdrücke wie Zionist Occupied Government, zionistische Völkermordzentrale,[5] Israellobby[6] und (US-)Ostküste.[7]

Legenden eines heimlichen Weltherrschaftsstrebens der Juden wurden schon im mittelalterlichen Antijudaismus überliefert und im neuzeitlichen Antisemitismus rassistisch verschärft.

Daher also: sich bewusst machen, welches Stereotyp die Vorstellung, Israel würde die USA kontrollieren, aufgreift!

@Denga: Danke!
 
Mitglied seit
31.03.2001
Beiträge
26.987
Reaktionen
521
Interessante Reaktion. Nochmal:

Ein altes, antisemitisches Klischee, dass immer noch Zustimmung findet (nicht nur) in Deutschland, ist die Vorstellung von einer jüdischen Weltherrschaft.
Amerika wäre zwar gern "die Welt"...ist es aber nicht
Weltherrschaft würde ja zB auch einen dicken Einfluss auf China bedeuten...wüsste nicht wer das behauptet

Eine modernisierte Form dieses Stereotyps ist die Vorstellung, Israel würde die Welt oder, abgeschwächt, die USA kontrollieren. Ich kritisiere Euch doch gar nicht persönlich dafür, dass Ihr das aufgreift, aber es wäre doch schön, wenn Ihr Euch bewusst wäret, woher das kommt?
Ich kann ja nix dafür, dass die Juden Israel=jüdisch, jüdisch=Israel definieren...jede Kritik am Staat Israel wird als Kritik am Judentum aufgefasst.
Schreit der Papst auf, wenn irgendwer die Deutschen als Nazi bezeichnet o.ä.? Wohl eher nicht.
 
Oben