Gut sicher ist das ein bischen hart formuliert.
Das beziehe ich auch nur auf die extremen fälle. Es hat sicher jeder von uns mal im single player glittering prizes eingegeben oder ähnliches.
Wer jedoch ambitioniert in einer szene wie der von starcraft mitmischt und über jahre hin betrügt (maphack benutzt) hat definitiv ein psychisches problem.
Das kann man aus kombination folgender tatsachen feststellen:
a) Es gab noch zu bw zeiten keinen direkten und vorallem monetären vorteil für hacker in BW. Die turnierlandschaft war noch nicht die eines SC2 und bei den turnieren die es gab waren die preise marginal. Das große Geld konnte man sich durch hacken in BW nicht erhoffen. Es gab es einfach nicht. Selbst mit hack hätte man z.B. in großen turnieren gegen technisch überlegene spieler das nachsehen gehabt. Zudem haben die hacker meistens davon abgesehen bei den großen turnieren zu hacken, weil die gefahr der überführung dort am größten war und bei etwaigen offline finals keine chance mehr bestehen würde den hack zu nutzen.
b) Wenn es nicht ums geld ging, dann kann es wohl nur um die anerkennung gehen! (Mir fällt nichts anderes ein, weiß jemand nen anderen grund?)
c) Wer anerkennung bei jmd. oder etwas sucht, wo man durch regelkonformes verhalten diese nicht zugeteilt bekommt, der handelt krampfhaft, aus einer zwangsituation heraus. Ein normaler geist würde sich entweder etwas anderem widmen oder nur zum spaß weiterspielen und den ehrgeiz ablegen.
d) dieses krampfhafte verhalten, der wille durch betrug sich anerkennung bei etwas zu verschaffen, von dem man keinen direkten vorteil erhält (z.B. geld o.ä.) zeugt zumindest von geistiger verstimmung.
e) Nun glaube ich nicht, dass ein hacker genau dann gehackt hat wenn er in der schule an demselbigen tag geärgert wurde. Vielmehr handelt es sich dabei um langfristige neurosen. Das überspielen eigener defizite spielt hierbei wohl eine große rolle bzw. das nicht eingestehen von fehlern bzw. der eigenen unperfektheit.
d) Wenn kurzfristige gründe unrealistisch sind für das benutzen von hacks über jahren, dann muss man wohl von langfristigen gründen ausgehen.
e) Da alle spieler mehr oder weniger kinder waren (zu BW zeiten) und man gründe für dieses betrugsverhalten in der zukunft ausschließen kann, die vergangenheit jedoch nur aus der Kindheit besteht, ist die schlussfolgerung nicht zu fern, dass es durch ereignisse in der Kindheit ausgelöst wurde. Aber selbst bei längst erwachsenen sind solche neurosen meistens auf kindheitserfahrungen zurückzuführen.
Es gibt doch genug leute (wie wir alle fast) die in BW ihren spaß hatten, ohne die ganz großen erfolge einzufahren. Vor allem kann ein normaler spieler, wenn er mal ein turnier gewinnt oder gute leistungen gegen einen besseren spieler zeigt, sich darauf etwas einbilden und freude spühren. Das kann ein hacker nicht. Warum sollte er sich freuen, wenn er mit hack gegen jemanden gewinnt? Das würde nur bei völligem realitätsverlußt passieren, und den hatte nichtmal selector.
Ganz offensichtlich fehlt einem hacker der spaß an der sache und das nötige selbstvertrauen sich mit einem d+ oder c- rating bei ICC zu präsentieren. Es für den hacker einzig und alleine darum ansehen zu erlangen indem er sagen kann ich habe ein B+ rating anstatt nur c-. Außer dieser anerkennung bringt ihm das hacken aber nichts (außer imaginären vorteilen oder träumerischer betrachtung ala "in 2 jahren bin ich progamer in korea"). Bei lohnenden geldmengen könnte man diese als grund der versuchung und keine psychische störung nahelegen (der klassische betrug). Diese existierten in BW aber nicht. Im RL hat ein hacker auch keine sonstigen vorteile davon das er hackt.
Seine leistungen kann ein hacker doch für sich selbst garnicht würdigen.
Es gibt nur 2 möglichkeiten wie es für den hacker funktionieren kann:
a) absoluter realitätsverlußt, leistung wird selbst als rechtmäßig betrachtet
b) irrelevanz der leistung an sich. Es geht nur um namen, titel und ehre. Die einschätzung anderer ist einem extrem wichtig und vor allem wichtiger als die selbsteinschätzung. Das einrichten eines funktionierenden werte- und belohnungssystems findet nicht statt. Die werteverschiebung besteht darin nicht seine leistung als erfolg anzusehen und dadurch dopamin auszuschütten (belohnungsystem), sondern möglichst unerkannt zu bleiben so lange wie möglich. Freude über das gewinnen eines spiels unter verwendung von hack kann ich mir pers. nicht vorstellen. Woraus könnte ggf. Freude entstehen?
a) Schadenfreude
b) Freude über Arglist und Täuschung
c) Freude beim betrachten des ICC ratings und dem damit verbundenen ansehensgewinn bei leuten die man nicht persönlich kennt
Das sind alles krankhafte arten der freude.
Durch diese verschiebungen entstehen auch paralellgesellschaften. Man kann praktisch behaupten der hacker lebt in einem paralell univesum zu allen normalen ehrlichen spielern, seine werte und sein belohnungsystem funktioniert anders. Es ist auch eine last die er mit sich herumträgt. Er muss permanent aufpassen unentdeckt zu bleiben. Wer setzt sich ohne direkten voreil zu erhalten einem solchen psychischen druck aus?
Alles was als erklärung übrig bleibt ist eine zwangsneurose, eine psychische störung als grund für dieses verhalten. Und ja, damit meine ich niemanden der einmal einen hack ausprobiert oder mal zum spaß einen kumpel damit verarscht etc. (offensichtlich andere absichten als der langzeithacker).
Du glaubst aber doch nicht, dass diejenigen die des hackens mittels komplizierter untersuchungen überführt wurden, einmaltäter waren die so ein unglaublich extremes pech hatten. Das ist etwa wie beim doping. Bei positiven befund muss zwangläufig davon ausgegangen werden, dass es allgemeine praxis des sportlers ist, alles andere währe rein rechnerisch (wahrscheinlichkeit) ziemlich unrealistisch. Zumal gerade die leute die TL 2008 übeführt hat (ich las davon im nachhinein, da ich zu der zeit inaktiv war) sehr geübt waren in dem was sie taten. Sie haben ihren spielstil darauf eingestellt nicht erkannt zu werden (geht nur langfrstig) indem sie keine gegnerischen einheiten anklicken und sonstige fehler machen die sie überführen würden. TT1 gehört genau in diese kategorie. Und wenn man characktersitika von hackern vergleicht und überschneidungen untersucht, so war TT1 mit sicherheit jemand, bei dem man diese überschneidungen schon hätte feststellen können bevor er überführt wurde (wenn meine grauen zellen mich nicht ganz trügen, dann war ich 2004 oder 2005 mal mit TT1 in einem clan). Das hätte ihn natürlich allenfalls verdächtig erscheinen lassen können.
Das ist aber ein großes thema und man muss sicher den speziellen fall betrachten um stichhaltige aussagen treffen zu können. Ich habe versucht mich allgemein zu halten.