Gott, Atheismus etc.

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shaoling

Guest
Naja, dass unsere Logik mit der Naturbeobachtung bzw. ihrer Interpretation kollidiert, wurde weiter oben bereits mit Verweis auf die Quantenmechanik erwähnt.
Wir haben natürlich in der Tat das Problem, dass unsere Wirbeltiergehirne unserer Erkenntnis unüberwindliche Grenzen setzen.
Eine Welt ohne Zeit, Kausalität und Logik ist uns nicht vorstellbar. Dennoch bleibt Logik (in Kooperation mit Sinneswahrnehmung) unser einziges Mittel der Erkenntnis. Und ich habe auch noch niemanden fordern gehört, man möge aufgrund neuster Erkenntnisse aus der Quantenmechanik die Logik über Bord werfen.
Im Grunde gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder finden wir irgendwann eine Interpretation, die mit unserer Logik in Einklang steht oder (wahrscheinlicher?) wir stehen immer irgendwo vor verschlossenen Türen und müssen gewisse Dinge einfach so akzeptieren, wie sie sich uns darstellen, ob sie für uns nun Sinn ergeben oder nicht.

Original geschrieben von Myta
gibt die eigenschaft existenz
Damit kann ich jetzt genauso wenig anfangen.
Existenz ist für mich auch keine Eigenschaft.
Original geschrieben von Myta
da du für deinen "beweis" ständig diesen begriff verwendest halte ich es für besser wenn du ihn selbst definierst. ich verstehe ihn auf die im allgemeinen sprachgebrauch übliche weise, was aber sehr schwierig exakt zu definieren ist.
Ich drehe die Reihenfolge mal um:
Woraus etwas besteht, ist seine Substanz.
Seine Substanz ist, was übrig bleibt, wenn man alle Eigenschaften abzieht. (Existenz ist für mich, wie gesagt, keine Eigenschaft.)

Original geschrieben von Myta
a ist aus b entstanden wenn a ohne den einfluss von b nicht in dieser form existieren würde. im allgemeinen würde mir die vorausetzung eines wesentlichen einflusses besser gefallen, aber wesentlich ist zu subjektiv und in diesem fall auch nicht nötig.
Das ist mir noch zu schwach. Ich würde definieren, dass a aus b entstanden ist, wenn b die Summe aller Einflüsse ist, aus denen a "in dieser Form" hervorging. Als Form von a fasse ich die Summe aller Eigenschaften von a auf.
Ziehe ich alle Eigenschaften ab, lande ich wieder bei der Substanz von a und sehe: Sie muss aus der Substanz von b entstanden sein.

Damit ist geklärt, dass die Begriffe in Bezug auf die Substanz äquivalent sind.
 
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Grade waren zwei ältere Damen von der Jesus-Army zu Besuch. Das übliche blabla, von wegen: "Aber jemand muss doch die Welt erschaffen haben, er achtet auf uns, usw." Es macht immer wieder großen Spaß, diesen Leuten zu erklären, warum man Atheist ist, da ihnen irgendwann die Argumente ausgehen und nur noch trotziges Gemecker kommt.

per icq mit nem Kumpel über das Thema diskutiert:

ich:
Schrödingers Katze entsteht ja aus logischem Denken.
das menschliche Denken funktioniert mithilfe von identifizierenden aussagen. man behauptet von etwas, dass es auf eine bestimmte art ist,
damit scheint offensichtlich, dass es eben nur übereinstimmung zwischen aussage und nichtübereinstimmung gibt (wahr oder falsch). das problem ist jedoch, wie sich diese aussagen rechtfertigen...
is also quasi wie ne funktion.

kumpel:
könnte man so sagen. weil entweder, ist die aussage so, weil die sie die wirklichkeit abbildet, oder die wirklichkeit ist so, weil etwas über sie ausgesagt wurde (empirismus, idealismus). das problem ist jedoch, wie man an die voraussetzungen kommt. die werden ja axiomatische vorausgesetzt. wenn man das jedoch problematisiert, stellt man fest, dass es so nicht geht. will man logik logisch beweisen, wird sie widersprüchlich. und zwar aus sich selbst heraus. denn die frage ist, wie kommt man an die "gesetze des Denkens". der empirismus kann nicht rechenschaft davon ablegen, wieso man etwas überhaupt bezeichnen kann. es ist halt objektiv da, aber was soll dann ein Begriff sein? und wenn man nur in begriffen denken kann, wie kann man dann wissen, wie etwas "wirklich" ist? idealismus kann wiederum nicht sagen, was denn die objektive welt sein soll. die ist ja nur vom denken konstruiert. im begriff muss sich also etwas finden, dass selbst nicht begriff ist. sonst wäre er leer. dennoch kann sich das nur durch begriff ausdrücken.

ich:
negative dialektik ftw.

das ganze aus dem blickwinkel der theoretischen physik:
http://www.wimp.com/realityexist/
 
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LÖl mal wieder eine typische shao diskussion, alles ignorieren worauf man keine antwort hat und doch bei jedem post behaupten man hätte recht. :rofl2:
 
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Original geschrieben von sHaO-LiNg
Damit kann ich jetzt genauso wenig anfangen.
Existenz ist für mich auch keine Eigenschaft.

Ich drehe die Reihenfolge mal um:
Woraus etwas besteht, ist seine Substanz.
Seine Substanz ist, was übrig bleibt, wenn man alle Eigenschaften abzieht. (Existenz ist für mich, wie gesagt, keine Eigenschaft.)

jetzt müsstest du mal eigenschaften definieren, wenn du schon spontan entscheidest dass existenz nicht dazugehört. und am besten auch existenz. und was eine substanz ohne eigenschaft sein soll.

Original geschrieben von sHaO-LiNg
Das ist mir noch zu schwach. Ich würde definieren, dass a aus b entstanden ist, wenn b die Summe aller Einflüsse ist, aus denen a "in dieser Form" hervorging. Als Form von a fasse ich die Summe aller Eigenschaften von a auf.
Ziehe ich alle Eigenschaften ab, lande ich wieder bei der Substanz von a und sehe: Sie muss aus der Substanz von b entstanden sein.

Damit ist geklärt, dass die Begriffe in Bezug auf die Substanz äquivalent sind.

ich gehe mal nicht auf den falschen schluss ein, da dies ohne die dringend notwendigen definitionen deiner begriffe sowieso keinen sinn macht.

allgemein was versprichst du dir von diesem wörter definieren? es dient der verwirrung des lesers das ist klar, aber es wird dich nicht zum ziel führen. was du ja letzendlich möchtest ist die aussage "alles ist aus gott entstanden, also teil von gott, also muss es gott beeinflussen können da er sich selbst beeinflussen kann" zeigen.
das ist aber kein logischer schluss und wird auch nicht richtiger wenn du wörter umdefinierst. wenn du irgendwann soweit bist dass du mit deiner definition von "besteht aus" und "entsteht aus" und "teil von" sagen kannst "alles ist aus gott entstanden, also teil von gott" dann ist die folgerung "gott muss es beeinflussen können weil es teil von ihm ist und er sich beeinflussen kann" immernoch falsch. einfach weil aus "x ist teil von ihm" und "kann sich selbst beeinflussen" nicht mehr "kann von x beeinflusst werden" folgt. das ist ungefähr so als würde ich fünf als gerade Zahl definieren und daraus folgern dass es durch zwei geteilt eine natürliche Zahl liefert.


du hast gesagt dass du die nicht existenz von gott beweisen kannst, also ist es auch deine aufgabe einen schlüssigen beweis zu liefern. nicht ständig beispiele, falsche schlüsse, nachträgliches rumdefinieren an wörtern und ähnlichem.
 
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Menschliche Einfalt, wie auch hier demonstriert, ist so widerlich eintönig.
Wenn man am Leben irgendetwas lernen kann dann das der menschliche Glaube an irgendetwas, sei es Religion, Staatssysteme, Wissenschaft etc. niemals verhandelbar ist und jeder stets davon überzeugt ist das seine Überzeugung korrekt ist.
Es ist egal ob es um Islam Christentum Wissenschaft oder mighty Jah geht und so eine lächerliche Kampagne wird nichts verändern was keine Kriege verändern konnten.
Das Kopfschütteln über Menschen die sich aus religiöser Hingabe noch 2009 an Kreuze nageln lassen ist artverwandt mit dem Kopfschütteln der anderen Seite über Gottlosigkeit oder fehlende Frömmigkeit.
 

shaoling

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Original geschrieben von Myta
jetzt müsstest du mal eigenschaften definieren, wenn du schon spontan entscheidest dass existenz nicht dazugehört. und am besten auch existenz. und was eine substanz ohne eigenschaft sein soll.
Eigenschaft ist alles, was zur Identifikation von etwas beiträgt.
Alles wird durch die Summe seiner Eigenschaften identifiziert.

Existenz ist für mich keine Eigenschaft, sondern die Voraussetzung für jede Eigenschaft, weil ich nicht sagen kann: x hat (Eigenschaft y), solange x nicht ist.
Du kannst Existenz auch auf Eigenschaft auffassen, die jedes Objekt besitzt. Dann trägt sie allerdings nichts mehr zur Identifikation bei.

Original geschrieben von Myta
allgemein was versprichst du dir von diesem wörter definieren? es dient der verwirrung des lesers das ist klar, aber es wird dich nicht zum ziel führen.
Ja, die präzise Definition von Begriffen dient grundsätzlich dazu, den Leser zu verwirren. :stupid:
Du bist offenbar auch nicht in der Lage, irgendwie konstruktiv auf das einzugehen, was ich sage.
An Äußerungen wie diesen lese ich leider ab, dass man mit dir nicht wirklich diskutieren kann. Ich werde daher den Versuch einstellen.

Leb meinetwegen in dem Glauben, dass es irgendwie logisch statthaft sei, sich eine Person mit nem Zauberstab vorzustellen, die nach Belieben Universen herbeihexen kann.
 
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Natürlich gibt es einen Gott, aber kaum einen real existierenden, sondern einen künstlichen, von uns geschaffenen. Ein Gedankenkonstrukt, das auf ähnliche Weise wie Geld arbeitet und - zumindest manchmal - funktioniert.
 
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Genau, man kann mit niemandem diskutieren außer mit dir sHaO! :top2:

Stimmt, vollkommen richtig. Es ist extrem unwahrscheinlich - aber eben nicht vollkommen unmöglich. Es gibt eben einen feinen Unterschied zwischen einer Wahrscheinlichkeit die exakt Null oder beliebig nahe daran ist.
Die Wahrscheinlichkeit, dass Gott existiert, ist verschwindend gering. Deshalb ist es absolut sinnlos, an Gott zu glauben - bzw. genauso sinnvoll, wie an das fliegende Spaghettimonster zu glauben. Aber es kann eben - wie alles in diesem Universum - nicht mit absoluter Sicherheit als vollkommen restlos unmöglich ausgeschlossen werden.
Nur weil wir keinerlei Einfluss Gottes auf unsere wahrnehmbare Welt erkennen können, wie kannst du dann eine Wahrscheinlichkeit für die Existenz bzw. Nichtexistenz angeben? Da wir weder die Existenz, noch die Nichtexistenz beweisen können und er, wenn es ihn gibt, jenseits unserer Wahrnehmung existiert, können wir lediglich sagen, daß seine Existenz, sollte es ihn geben, für uns keine Rolle spielt.
Und sei nicht so vermessen dem Glauben den Sinn abzusprechen. Es mag für dich sinnlos sein, das ist dein gutes Recht, aber der Sinn an Gott zu _glauben_, ergibt sich ja nicht darin wie wahrscheinlich es ist das er existiert. Wenn jemand einen Sinn darin sieht soll er das doch gefälltigt machen; die Position ist keineswegs schlechter als die es nicht zu tun.
 

shaoling

Guest
Original geschrieben von tic0r
Genau, man kann mit niemandem diskutieren außer mit dir sHaO! :top2:
Verfolg doch bitte den Diskussionsverlauf.

Ich habe mir redlichste Mühe gegeben, jeden Begriff, den ich benutzt habe, klar und eindeutig zu definieren, so dass jeder weiß, was gemeint ist.
Myta kriegt das offenbar nicht hin und hält das auch nicht für nötig: Wozu noch genau definieren, was gemeint ist, wenn eh schon vorher feststeht, wer recht hat. :rolleyes:

Er bestreitet z.B. die Äquivalenz zweier von mir verwendeter Begriffe. (Wie kann er das eigentlich, ohne ihre genaue Definition zu kennen?) Ich definiere die Begriffe, um die Äquivalenz zu zeigen und er wendet ein:
allgemein was versprichst du dir von diesem wörter definieren? es dient der verwirrung des lesers das ist klar [...]
Wie soll ich mit so jemandem diskutieren? Geht er hierbei auf irgendetwas ein, was ich gesagt habe? Nein, er ignoriert ist.

Man kann ja mit allen möglichen Menschen diskutieren und dabei auf einen grünen Zweig kommen, aber niemals mit ignoranten Menschen.
 
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Ich werd jetzt keine Diskussion mit dir anfangen sHaO, ich bin weder dein Therapeut noch dein Freund, aber einen kleinen Rat gebe ich dir: Wenn hier _alle_ einstimmig der Meinung sind, daß dein Diskussionstil und deine Art so ziemlich das letzte sind, ist vielleicht, auch wenn sich dabei alles in dir sträubt, ein kleines bißchen Wahrheit dran? Auch wenn du wahrscheinlich fest davon überzeugt bist, daß du genügend davon hast: versuch es mal mit Reflexion.
 

shaoling

Guest
Wenn du nicht mit mir diskutieren oder sonst irgendetwas willst, habe ich einen guten Rat für dich: statt mich anzusprechen, tu es einfach nicht.
Klingt das für dich sinnvoll? Für mich schon.

Ich bin dann mal reflektieren. (:rofl2:)
 
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Original geschrieben von sHaO-LiNg
Eigenschaft ist alles, was zur Identifikation von etwas beiträgt.
Alles wird durch die Summe seiner Eigenschaften identifiziert.

schön.
Substanz wurde von dir als dass definiert das übrigbleibt wenn man alle Eigenschaften von etwas abzieht (ich gehe davon aus dass für "etwas" alles eingesetzt werden kann, da du sonst noch definieren müsstest was die möglichkeit hat zur substanz zu werden). Damit ist alles ohne Eigenschaften eine Substanz (das abziehen aller eigenschaften würde nichts ändern). Eine Substanz kann also durch ihre Eigenschaftslosigkeit Idenzifiziert werden. Dies ist also eine Eigenschaft. Somit hat eine Substanz mindestens eine Eigenschaft und ist daher keine Substanz.


Original geschrieben von sHaO-LiNg
Ja, die präzise Definition von Begriffen dient grundsätzlich dazu, den Leser zu verwirren. :stupid:

das habe ich nicht behauptet. präzise definition ist prinzipiell sehr zu begrüßen. aber sie KANN zur verwirrung eingesetzt werden indem begriffe erst nach ihrer verwendung, und auf ungewöhnliche weise definiert werden (und ich habe den Eindruck dass dies dein Ziel ist). Wenn du mehr als die zitierte Zeile lesen würdest, könntest du sehen worauf ich hinauswill.




Original geschrieben von sHaO-LiNg
Du bist offenbar auch nicht in der Lage, irgendwie konstruktiv auf das einzugehen, was ich sage.
An Äußerungen wie diesen lese ich leider ab, dass man mit dir nicht wirklich diskutieren kann. Ich werde daher den Versuch einstellen.

im gegensatz zu dir versuche ich auf so viel wie möglich konstruktiv einzugehen. meine frage nach dem sinn deiner definition hat nicht die behandlung deiner definitionen ausgeschlossen, sie diente lediglich als hinweis darauf dass ich vermute dass du mit diesen definitionen nur vom thema ablenken möchtest und mir falsche schlüsse unterzujubeln (siehe das beispiel mit der fünf).
Ich folgere aus deiner Aussage eher dass du langsam einsiehst dass du die nicht-existenz nicht beweisen kannst, und daher auswege aus der diskussion suchst ohne zuzugeben dass du unrecht hast. was man auch schön daran sieht dass du auch andere poster vorwirst dich beldeidigt zu haben und du daher nicht mehr mit ihnen reden willst (irgendwie habe ich im hinterkopf das du gerne selbst mal beleidigst, daher werte ich dies als ausrede deinerseits).

Original geschrieben von sHaO-LiNg
Er bestreitet z.B. die Äquivalenz zweier von mir verwendeter Begriffe. (Wie kann er das eigentlich, ohne ihre genaue Definition zu kennen?)

ich kann das weil die begriffe nunmal nicht äquivalent sind.
es sind existierende begriffe der deutschen sprache, ich habe dir sogar ein beispiel genannt warum sie nicht äquivlanet sind, ein gegenbeispiel reicht. wenn du sie hinterher umdefinierst um sie doch äquivalent zu machen, dann tust du genau das worauf die frage abziehlte.

Original geschrieben von sHaO-LiNg
Ich definiere die Begriffe, um die Äquivalenz zu zeigen und er wendet ein: (...) Wie soll ich mit so jemandem diskutieren? Geht er hierbei auf irgendetwas ein, was ich gesagt habe? Nein, er ignoriert ist.

das ist einfach unsinn. wie ich bereits geschrieben habe bin ich sehr wohl auf deine dinge eingegangen. ich habe diese frage reinzusätzlich gestellt, sie war KEIN einwand. und sie ist immernoch sinnvoll.
 

Clawg

Guest
Was schreibt ihr soviel Text, wenn es doch um eine sehr grundlegende Fragestellung geht?
Ich dachte oben, als es um den "Nutzen von Religion, selbst wenn Atheisten Recht haben" ging, wäre die ursprüngliche Frage schon geklärt.

Soll mal jede Seite den wichtigsten Punkt nennen, weshalb sie glauben, dass sie Recht haben (kann auch schon ein genannter Punkt sein), so wie es jetzt läuft zerfetzt sich die Diskussion in hundert Richtungen.
 

Benrath

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Original geschrieben von sHaO-LiNg

Leb meinetwegen in dem Glauben, dass es irgendwie logisch statthaft sei, sich eine Person mit nem Zauberstab vorzustellen, die nach Belieben Universen herbeihexen kann.

Das zeigt doch deinen Kardinalfehler keiner deiner widerstreiter hat das je behauptet oder will das behaupten. Es geht allen nur darum, dass sie nicht zu 100% das Gegenteil beweisen können, was du aber standhaft behauptest.

Ich hab zu dem Thema nicht mal ne richtige Meinung, aber mich hat das von MV und myta wesentlich mehr überzeugt als deine mittlerweile echt traurigen Versuche.

Gerade z.b das einfach Matrixbeispiel und ähnliches. Wenn du hoch in meinem Ansehen gestanden hättest, wärst du nach dem Thread verdammt tief gesunken.
 

shaoling

Guest
Das Matrixbeispiel ist leider einfach mal Crap, weil eine Computersimulation nicht "von anderer Substanz" ist als ihr Programmierer.
Eine Software ist keine von der Hardware abgeschlossene Realität. Die Software ist durch ihre Hardware abschließend definiert.
Wenn ich also in der Matrix nen Baum fälle, dann fällt zwar in der Realität kein Baum um, ganz sicher bewegt sich aber irgendwo was in einem Schaltkreis und reale Daten in Form von Hardware werden manipuliert.
Also kann ich natürlich durch mein Verhalten in der Matrix die Realität beeinflussen, was MegaVolt zu verneinen versucht hat.

Und, wie weiter unten erwähnt, hatte mein Grund, nicht weiter auf MegaVolt einzugehen nichts mit der inhaltlichen Güte seiner Argumente zu tun, sondern schlicht mit meiner Unlust, gegen jemanden anzureden, dessen Hauptmotivation ist: "Dem shao zeig ichs heut aber mal richtig."

Es geht (zumindest mir, Claw wird das anders sehen) hier übrigens nicht darum, Aussagen über die Realität zu machen (meine Aussagen haben deduktiven, nicht induktiven Charakter), sondern darzulegen, dass die Auffassung eines wie nun auch immer genau definierten Gottwesens nicht mit unserer menschlichen Logik vereinbar ist.
Ob das eine Aussage über die Realität ist, steht und fällt mit dem Verhältnis zwischen unserer Logik und der Realität.

Die Frage, der ich mich widme, ist also nicht: Gibt es dort draußen irgendwo Gott, sondern eher: Ergibt bei gründlichem Nachdenken die Existenz Gottes irgendeinen Sinn, so dass ich sagen kann: Ja, es gibt (vielleicht) Gott und die Logik, die es mir erst ermöglich, überhaupt Aussagen zu formulieren, gilt dennoch.
Letzteres bestreite ich, wenn auch mehr auf spielerische Weise. Mein Seelenheil hängt nicht von der Korrektheit meines Gegenbeweises ab. Ich dachte mir nur, als ich Fragmans Kommentar las, ich könne es ja mal versuchen.



Original geschrieben von Myta
schön.
Substanz wurde von dir als dass definiert das übrigbleibt wenn man alle Eigenschaften von etwas abzieht (ich gehe davon aus dass für "etwas" alles eingesetzt werden kann, da du sonst noch definieren müsstest was die möglichkeit hat zur substanz zu werden). Damit ist alles ohne Eigenschaften eine Substanz (das abziehen aller eigenschaften würde nichts ändern). Eine Substanz kann also durch ihre Eigenschaftslosigkeit Idenzifiziert werden. Dies ist also eine Eigenschaft. Somit hat eine Substanz mindestens eine Eigenschaft und ist daher keine Substanz.
Da hast du recht. Ich müsste also sinnvoller definieren, dass die Substanz von etwas das ist, was übrig bleibt, wenn man alle anderen Eigenschaften weglässt, außer eben jener Substanz zu sein.

Original geschrieben von Myta
das habe ich nicht behauptet. präzise definition ist prinzipiell sehr zu begrüßen. aber sie KANN zur verwirrung eingesetzt werden indem begriffe erst nach ihrer verwendung, und auf ungewöhnliche weise definiert werden (und ich habe den Eindruck dass dies dein Ziel ist). Wenn du mehr als die zitierte Zeile lesen würdest, könntest du sehen worauf ich hinauswill.
Ich weiß nicht, woher du den Eindruck nimmst, dass ich Begriffe spät oder ungewöhnlich definiere, um Verwirrung zu stiften, statt davon auszugehen, dass ich schlicht auf eine Klärung der Begriffe aus bin.

Wenn ich anfange, über ein Thema zu diskutieren, ziehe ich mich in der Regel nicht für längere Zeit zurück, um meine Meinung dazu zu bedenken, alle Begriffe sauber zu definieren und daraus dann eine konsistente Position zu erarbeiten. Das ist für mich nicht Sinn einer Diskussion. Sinn einr Diskussion ist der Austausch mit anderen.
Darum überleg ich mir in aller Regel kurz, wie meine Haltung zu etwas aussieht und schreibe dann drauf los. Zu manchen Themen ist diese Haltung bereits relativ ausgereift, weil ich sie schon öfter diskutiert und bedacht habe, zu anderen ist sie eher experimentell.
Wenn ich einen Gedanken ausdrücken will, muss ich ihn formulieren. Ich suche also nach Wörtern und greife nach denen, deren allgemeiner Gebrauch mir dem Sinn, den ich ihnen in einem bestimmten Kontext geben will, am nächsten erscheint. Das ist freilich noch keine Definition, sondern mehr eine Vorstellung.
Wenn ich dann sehe, dass meine Verwendung eines Begriffs zu Missverständnissen führt, überlege ich mir, wie ich eine Definition möglichst so formuliere, dass mein Gegenüber genau weiß, was gemeint ist. Das geht manchmal gut, manchmal schlägt es fehl, wenn die Definition etwa mit anderen, die ich bereits gegeben habe, Widersprüche erzeugt, wie du weiter oben erfolgreich aufgedeckt hast.
Dann kann ich mir überlegen, ob nur meine Formulierung unbeholfen war oder ob meine Vorstellung des Begriffs schlicht keinen Sinn ergibt usw.

Original geschrieben von Myta
ich kann das weil die begriffe nunmal nicht äquivalent sind.
es sind existierende begriffe der deutschen sprache, ich habe dir sogar ein beispiel genannt warum sie nicht äquivlanet sind, ein gegenbeispiel reicht. wenn du sie hinterher umdefinierst um sie doch äquivalent zu machen, dann tust du genau das worauf die frage abziehlte.
Das ist nun wirklich so großer Unsinn, dass es mich fast schmerzt.
Die Deutsche Sprache ist überhaupt kein geeignetes Instrument, um logische Aussagen zu formulieren, weil sie dazu nicht gemacht wurde. Will man sie dennoch dazu benutzen, muss man die Definitionen von Begriffen natürlich für den jeweiligen Kontext aufbereiten.
Die Bedeutung eines Begriffes ist immer vom Kontext abhängig. Anders funktioniert Sprache gar nicht.
Ich habe die beiden Begriffe in einem bestimmten Satz/Kontext verwendet und lediglich angemerkt, dass sie dort genau dasselbe bedeuten. Da kannst du nicht mit irgendeinem völlig anderen Satz aufkreuzen und sagen: "Ha, hier heißen sie aber nicht dasselbe!" (Das kannst du tun, aber es ist so ziemlich das Gegenteil von Konstruktivität.)

Original geschrieben von Myta
Ich folgere aus deiner Aussage eher dass du langsam einsiehst dass du die nicht-existenz nicht beweisen kannst, und daher auswege aus der diskussion suchst ohne zuzugeben dass du unrecht hast. was man auch schön daran sieht dass du auch andere poster vorwirst dich beldeidigt zu haben und du daher nicht mehr mit ihnen reden willst (irgendwie habe ich im hinterkopf das du gerne selbst mal beleidigst, daher werte ich dies als ausrede deinerseits).
Ich weiß nicht, wer du bist, und kann mich nicht daran erinnern, dass wir jemals vorher aufeinandergetroffen sind (was es keinesfalls ausschließt).
Dafür, dass das meiner Erinnerung nach nicht der Fall ist, präsentierst du hier eine ganze Reihe an Vorurteilen gegen mich, zu denen ich mich, auch wenn es jetzt sehr von der eigentlichen Diskussion abweicht, vielleicht mal kurz äußern darf:

1. Ich gehöre zu der raren Subspezies von Usern hier, die jederzeit bereit sind, selbst krasseste eigene Fehler einzugestehen, sobald sie sie erkannt haben. Natürlich geschieht das nicht immer sofort, sondern bedarf desöfteren der Distanz. Auch ich bin nicht frei von Eitelkeit.
Aber ich bin gerade stolz genug, um es mir zur Pflicht zu machen, niemals wider besseres Wissen einen unhaltbaren Standpunkt zu verteidigen, weil ich damit vor mir selbst als Wurm dastünde. Und auf mein eigenes Urteil lege ich bekanntlich den allergrößten Wert.
2. Es dürfte ebenfalls bekannt sein, dass ich mich ungern aus Diskussionen zurückziehe, in denen etwas zu gewinnen gibt. Von ungefähr kommen meine 13.000 Beiträge nicht. Aber häufig gerät man einfach an einen Punkt, wo jede weitere Mühe vergeudet wäre.
3. Ich werde oft und gerne beleidigend, wenn ich meine Gründe dafür sehe, ohne dass es immer gute Gründe sind, ja. Wie ich auf Flames gegen mich reagiere, die es hier ebenfalls wie Sand am mehr gibt, hängt stets sehr vom Flamer, von der Situation und meiner Stimmung ab. Mal flame ich zurück (und riskiere nen Ban), wenn ich in tollster Laune bin, seh ich auch einfach mildtätig darüber hinweg, hier zog ich es vor, meine Empörung kundzutun und alles andere den Mods zu überlassen (die sich dabei btw mal wieder nicht grad mit Ruhm bekleckert haben).
Und wenn jemand wie MegaVolt, der mir nun im Gegensatz zu dir nicht grad unbekannt ist, schon mit einem Satz ankommt wie "Och Shao, stell dich doch nicht doof, du bist doch eigentlich schlauer", dann stelle ich nun mal sofort fest: Er ist auf Konfrontation, nicht auf friedlichen Austausch aus.
Gut, an anderen Tagen hätte ich die sportliche Herausforderung angenommen, subtil (oder weniger subtil) zurückgeflamet und mich ins Gefecht gestürzt. Heute stand mir der Sinn danach nicht und ich zog es auch aus Unlust vor, es bei einem Diskussionspunkt (nämlich deinem) zu belassen.

So, Off-Topic off.





Ich versuche nochmal den Streitpunkt einzugrenzen.

Du sagst, Gott erschaffe einfach so durch seinen Willen das Universum und setzt dabei voraus, dass das Universum unmöglich auf ihn wirken könne.
Ich bestreite die Möglichkeit dieser Konstruktion aus folgendem Hauptgrund:
Wenn das Universum nicht auf Gott wirken kann, muss es sich bei Gott um etwas grundlegend anderes als das Universum handeln, eine andere Substanz mit der basalen Definition, wie ich "skizziert" habe. Ich hätte auch flachser sagen können: von grundsätzlich anderer Beschaffenheit.
Wenn das Universum aber von so grundsätzlicher anderer Beschaffenheit oder anderer Substanz ist als Gott, dann stelle ich mir nun mal die Frage: Wo kommt diese Substanz her?
Woher erhalte ich bzw. erhält Gott diese Substanz, wenn doch alles, was existiert, Gott ist und nichts aus nichts entstehen kann?

Auf diese Frage erhalte ich von dir keine zufriedenstellende Antwort, sondern nur: "Was weiß ich denn, wie er das macht, du musst das Gegenteil beweisen."

Das ist soweit in Ordnung. Aber ich könnte den Spieß auch umdrehen und sagen: Du musst beweisen, dass diese Konstruktion logisch ist.
Wir sind uns ja darüber einig, dass nichts aus nichts entsteht. Somit entsteht alles aus etwas. Und für mich sind entstehen und erschaffen wiederum (fast) bedeutungsgleich.
Erschaffung ist für mich Entstehung unter Beteiligung eines Bewusstseins.
Dieses Bewusstsein ist hier Gott: er erschafft. Das beantwortet aber noch nicht die Frage, woraus seine Schöpfung entsteht.
Für mich gehört in dem Satz "Gott erschafft das Universum aus x" immernoch das x ergänzt, und zwar mit etwas anderem als nichts, denn das wäre ein Widerspruch. Alles, was außer nichts existiert, ist aber Gott. Ich kann also x hier nur mit Gott bzw. einem Teil von ihm füllen, der ja dann wiederum von derselben Substanz wie er wäre, jedenfalls nicht von der grundsätzlich anderen Beschaffenheit, die eine Wechselwirkung ausschließt.


Wall of Text Defence off.
 
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Original geschrieben von Clawg
Soll mal jede Seite den wichtigsten Punkt nennen, weshalb sie glauben, dass sie Recht haben (kann auch schon ein genannter Punkt sein), so wie es jetzt läuft zerfetzt sich die Diskussion in hundert Richtungen.

es wird auf ein "Beweise, daß es einen Gott gibt - Beweise, daß es keinen Gott gibt" hinauslaufen und am Ende sind alle genauso schlau wie vorher
 
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Original geschrieben von Shadow7


es wird auf ein "Beweise, daß es einen Gott gibt - Beweise, daß es keinen Gott gibt" hinauslaufen und am Ende sind alle genauso schlau wie vorher

Dann beende ich diesen Thread mal mit einem Pic!

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€dit: Oder zwei!

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Original geschrieben von sHaO-LiNg
Das Matrixbeispiel ist leider einfach mal Crap, weil eine Computersimulation nicht "von anderer Substanz" ist als ihr Programmierer.
Eine Software ist keine von der Hardware abgeschlossene Realität. Die Software ist durch ihre Hardware abschließend definiert.
Wenn ich also in der Matrix nen Baum fälle, dann fällt zwar in der Realität kein Baum um, ganz sicher bewegt sich aber irgendwo was in einem Schaltkreis und reale Daten in Form von Hardware werden manipuliert.
Also kann ich natürlich durch mein Verhalten in der Matrix die Realität beeinflussen, was MegaVolt zu verneinen versucht hat.
Wenn er in der Matrix einen Baum fällt dann fällt aber in der Realität kein Baum um. Der Matrix-Baum ist rein virtuell.
Natürlich bewegen sich Elektronen im Schaltkreis. Aber die Kausalität ist hier genau andersherum: Du denkst du würdest einen Baum fällen weil sich die Elektronen bewegen. Du hast also nichts beeinflusst sondern wurdest beeinflusst - ohne es zu wissen. Göttlicher geht es doch kaum, oder? ;)
Und, wie weiter unten erwähnt, hatte mein Grund, nicht weiter auf MegaVolt einzugehen nichts mit der inhaltlichen Güte seiner Argumente zu tun, sondern schlicht mit meiner Unlust, gegen jemanden anzureden, dessen Hauptmotivation ist: "Dem shao zeig ichs heut aber mal richtig."
Größenwahn? Meine Motivation ist "Der schreibt Unsinn und scheint wirklich davon überzeugt zu sein dass das auch noch stimmt."
Ich argumentiere ja wirklich ungern "für" einen Gott aber ganz so einfach wie du es darstellst ist es nunmal nicht.
Es geht (zumindest mir, Claw wird das anders sehen) hier übrigens nicht darum, Aussagen über die Realität zu machen (meine Aussagen haben deduktiven, nicht induktiven Charakter), sondern darzulegen, dass die Auffassung eines wie nun auch immer genau definierten Gottwesens nicht mit unserer menschlichen Logik vereinbar ist.
Das ist doch gerade der Sinn der Religion: Wie schon mehrfach gesagt steht Gott über der Logik. Siehe meine Erklärung zu deinem Kreisschluss. Du machst hier den gleichen Fehler wieder.
[...]
Und wenn jemand wie MegaVolt, der mir nun im Gegensatz zu dir nicht grad unbekannt ist, schon mit einem Satz ankommt wie "Och Shao, stell dich doch nicht doof, du bist doch eigentlich schlauer", dann stelle ich nun mal sofort fest: Er ist auf Konfrontation, nicht auf Versöhnung aus.
[...]
Mir ist durchaus bewusst, dass ich meine Argumentation auch gerne mal provokativ formuliere. Das ändert aber nichts daran, dass sie richtig ist.
Du sagst, Gott erschaffe einfach so durch seinen Willen das Universum und setzt dabei voraus, dass das Universum unmöglich auf ihn wirken könne.
Ich bestreite die Möglichkeit dieser Konstruktion aus folgendem Hauptgrund:
Wenn das Universum nicht auf Gott wirken kann, muss es sich bei Gott um etwas grundlegend anderes als das Universum handeln, eine andere Substanz mit der basalen Definition, wie ich "skizziert" habe. Ich hätte auch flachser sagen können: von grundsätzlich anderer Beschaffenheit.
Wenn das Universum aber von so grundsätzlicher anderer Beschaffenheit oder anderer Substanz ist als Gott, dann stelle ich mir nun mal die Frage: Wo kommt diese Substanz her?
Woher erhalte ich bzw. erhält Gott diese Substanz, wenn doch alles, was existiert, Gott ist und nichts aus nichts entstehen kann?

Auf diese Frage erhalte ich von dir keine zufriedenstellende Antwort, sondern nur: "Was weiß ich denn, wie er das macht, du musst das Gegenteil beweisen."

Das ist soweit in Ordnung. Aber ich könnte den Spieß auch umdrehen und sagen: Du musst beweisen, dass diese Konstruktion logisch ist.
Wir sind uns ja darüber einig, dass nichts aus nichts entsteht. Somit entsteht alles aus etwas. Und für mich sind entstehen und erschaffen wiederum (fast) bedeutungsgleich.
Erschaffung ist für mich Entstehung unter Beteiligung eines Bewusstseins.
Dieses Bewusstsein ist hier Gott: er erschafft. Das beantwortet aber noch nicht die Frage, woraus seine Schöpfung entsteht.
Für mich gehört in dem Satz "Gott erschafft das Universum aus x" immernoch das x ergänzt, und zwar mit etwas anderem als nichts, denn das wäre ein Widerspruch. Alles, was außer nichts existiert, ist aber Gott. Ich kann also x hier nur mit Gott bzw. einem Teil von ihm füllen, der ja dann wiederum von derselben Substanz wie er wäre, jedenfalls nicht von der grundsätzlich anderen Beschaffenheit, die eine Wechselwirkung ausschließt.

Das ist wieder der alte Kreisschluss. Da es langsam langweilig wird zitiere ich mich einfach selbst:
Es wurden hier zwei Fälle genannt, in denen die Existenz eines Gottes möglich ist. Der erste ist "mein" Matrix-Modell. Das ist einfach unzweifelhaft richtig, aber manchen nicht "göttlich" genug. Vernachlässigen wir es zunächst.
Der zweite Fall ist ein allmächtiger Gott. Um diesen dreht es sich hier gerade.

Der richtige Ansatz lautet also: Sei G ein allmächtiger Gott. G erschafft das Universum und G ist frei, alle Gesetze darin zu formen. Das schließt alle Naturgesetze und auch deine geliebten Gesetze der Logik ein. Logik ist also nicht absolut sondern von G geschaffen. Logik gilt für G nicht. Somit ist jede logische Gleichung, in der G vorkommt, ungültig.

Du gehst jedoch anders vor. Du sagst: Unser Universum ist universell. Logik ist universell, gilt allgemein. In dieser Annahme steckt schon die Voraussetzung, dass es eben keinen allmächtigen Gott gibt (da für diesen ja die Logik nicht mehr gelten würde).
Und dann zeigst du, dass unter genau dieser Annahme ein solcher allmächtiger Gott nicht existiert.
Was - wie ich jetzt schon ziemlich oft geschrieben habe - ein Kreisschluss ist.
 

shaoling

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Original geschrieben von MegaVolt
Wenn er in der Matrix einen Baum fällt dann fällt aber in der Realität kein Baum um. Der Matrix-Baum ist rein virtuell.
Nein, der Baum ist nicht "rein virtuell", es gibt nichts "rein Virtuelles".
Der Baum ist irgendein Datenpaket, das auf irgendeinem Speichermedium eingeprägt ist. Das hat gar nichts von einer eigenen Realität.

Mir ist unklar, was für eine Aussage du mit diesem Beispiel überhaupt machen willst.

Und auch deine zweite Konstruktion funktioniert nicht:
Der richtige Ansatz lautet also: Sei G ein allmächtiger Gott. G erschafft das Universum und G ist frei, alle Gesetze darin zu formen. Das schließt alle Naturgesetze und auch deine geliebten Gesetze der Logik ein. Logik ist also nicht absolut sondern von G geschaffen. Logik gilt für G nicht. Somit ist jede logische Gleichung, in der G vorkommt, ungültig.
Wenn jede logische Gleichung/Aussage, in der G vorkommt, ungültig ist, ist insbesondere die Aussage, dass G existiere, ungültig.
Und genau das ist der Standpunkt, den ich vertrete: Gs Existenz ist nicht mit unserer Logik vereinbar. Allein der Begriff Existenz ist eine Kategorie, die auf G überhaupt nicht anwendbar ist.
 
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Der Baum ist nur in der Simulation ein Baum. Die Wahrnehmung als Baum, der kausale Zusammenhang, die entsprechenden Gesetze haben keine Entsprechung in der Realität.
Die Gesetze in der Realität behandeln nur Elektronen auf dem Chip und eben keine Bäume.
Letztendlich läuft das doch darauf hinaus, dass du als Teil der Simulation niemals deinem Schöpfer die Hand reichen kannst. Du kannst der Simulation nicht entkommen. Du bist entkoppelt. Du hast auch keine Kontrolle über die Elektronen auf dem Chip, du kannst ja nicht mal wissen wo du gespeichert bist.

Original geschrieben von sHaO-LiNg
Und auch deine zweite Konstruktion funktioniert nicht:Wenn jede logische Gleichung/Aussage, in der G vorkommt, ungültig ist, ist insbesondere die Aussage, dass G existiere, ungültig.
Und genau das ist der Standpunkt, den ich vertrete.

Was aber wieder nur unter der Voraussetzung gilt, dass deine Logik universell ist. Was sie aber nicht ist, da G allmächtig ist.
Wie gesagt: Die Annahme, dass du das Problem überhaupt logisch erfassen kannst enthält schon die "Lösung", d.h. du kannst dich nur im Kreis drehen.
Und deshalb ist es kein Beweis.
 

shaoling

Guest
Dein Problem ist ganz einfach: Angenommen, dieser Gott existiert. Dann ist unsere Logik null und nichtig und dann sind all die Aussagen, die du gerade gemacht hast, null und nichtig, weil sie gerade dieser Logik bedürfen.

Insbesondere kann ein Beweis bezüglich der Nicht-Existenz sich ja nur materialisieren, wenn eine Aussage über die Existenz gemacht werden kann. Das wäre in deinem Beispiel bereits nicht mehr der Fall.
 
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Original geschrieben von sHaO-LiNg
Dein Problem ist ganz einfach: Angenommen, dieser Gott existiert. Dann ist unsere Logik null und nichtig und dann sind all die Aussagen, die du gerade gemacht hast, null und nichtig, weil sie gerade dieser Logik bedürfen.

Insbesondere kann ein Beweis bezüglich der Nicht-Existenz sich ja nur materialisieren, wenn eine Aussage über die Existenz gemacht werden kann. Das wäre in deinem Beispiel bereits nicht mehr der Fall.

Jetzt haben wir einen Schritt nach vorne gemacht!
Genau deshalb ist ein Beweis für die Nichtexistenz Gottes eben unmöglich.
 
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Original geschrieben von sHaO-LiNg
Dein Problem ist ganz einfach: Angenommen, dieser Gott existiert. Dann ist unsere Logik null und nichtig und dann sind all die Aussagen, die du gerade gemacht hast, null und nichtig, weil sie gerade dieser Logik bedürfen.

Nur weil ein Aspekt mit "unserer Logik" nicht erklärbar ist, heisst das nicht, dass das ganze System in sich falsch ist.

Dazu: Beweise, dass "unsere Logik" konsistent ist.
 

voelkerballtier

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Original geschrieben von sHaO-LiNg
Dein Problem ist ganz einfach: Angenommen, dieser Gott existiert. Dann ist unsere Logik null und nichtig und dann sind all die Aussagen, die du gerade gemacht hast, null und nichtig, weil sie gerade dieser Logik bedürfen.
Genau, was aber nicht beweist, dass es nicht so ist.

Original geschrieben von sHaO-LiNg
Insbesondere kann ein Beweis bezüglich der Nicht-Existenz sich ja nur materialisieren, wenn eine Aussage über die Existenz gemacht werden kann. Das wäre in deinem Beispiel bereits nicht mehr der Fall.
Demzufolge ist die nicht-existenz also nicht beweisbar, oder verstehe ich dich falsch?
 
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@shao:
ich werde jetzt nicht den ganzen text zerquoten sondern nur das wesentliche, für das thema. Auch wenn es zur Substanz und Begriffäquivalenz einige zu sagen gäbe, spare ich mir dass bis es für das Thema relevant wird (außer du möchtest gleich eine Antwort auf irgendetwas), da ich es im Moment nicht wirklich für wichtig halte. Deine letzten Absätze zum eingrenzen des Streitpunktes sind wohl wichtiger


Original geschrieben von sHaO-LiNg
Woher erhalte ich bzw. erhält Gott diese Substanz, wenn doch alles, was existiert, Gott ist und nichts aus nichts entstehen kann?

Auf diese Frage erhalte ich von dir keine zufriedenstellende Antwort, sondern nur: "Was weiß ich denn, wie er das macht, du musst das Gegenteil beweisen."

Das ist soweit in Ordnung. Aber ich könnte den Spieß auch umdrehen und sagen: Du musst beweisen, dass diese Konstruktion logisch ist.

den ersten zwei absätzen stimme ich zu, dem dritten nicht. Ich habe nicht behauptet beweisen zu können dass du meine Gott definition nicht widerlegen kannst, lediglich dass du es nicht kannst. Ich muss also erstmal gar nichts beweisen.


Original geschrieben von sHaO-LiNg
jedenfalls nicht von der grundsätzlich anderen Beschaffenheit, die eine Wechselwirkung ausschließt.

wieso nicht? Dies ein wichtiger Punkt den du nicht beweisen kannst, der aber für deinen Schluss notwendig ist.

Bitte denk daran dass ich nicht das gegenteil von irgendetwas Beweisen musst. Du musst den Beweis führen wieso diese Aussage stimmt, und dazu gehören eindeutige Definitionen der verwendeten Begriffe.
 

shaoling

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Original geschrieben von Myta
wieso nicht? Dies ein wichtiger Punkt den du nicht beweisen kannst, der aber für deinen Schluss notwendig ist.
Deswegen:
Ich kann also x hier nur mit Gott bzw. einem Teil von ihm füllen
Und weil Gott natürlich mit sich selbst bzw. allen Teilen von sich selbst in Wechselwirkung steht.

Original geschrieben von voelkerballtier
Demzufolge ist die nicht-existenz also nicht beweisbar, oder verstehe ich dich falsch?
Das hab ich damit natürlich nicht sagen wollen.
Es ist immer diffizil, Aussagen über etwas "außerhalb unserer Logik" zu machen, da uns für diese Aussagen nur unsere Logik zur Verfügung steht.
Denn letztlich ist Gott ja ein Produkt unserer menschlichen Logik (bzw. Unlogik), sagen wir mal unserer Vorstellung.
Wenn es ein Wesen gäbe, das dem, was wir unter Gott verstehen, ähnlich sein soll. Wäre es dann nicht schon wieder per Definition so anders, dass es mit dem, was wir verstehen, überhaupt nichts zu tun hat?
Oder mal anders formuliert (die Formulierungen sind natürlich allesamt widersprüchlich, aber ich bitte drum, sich einfach mal drauf einzulassen):
Sagen wir, es gäbe einen echten Gott, der so ca. dem entspräche, was wir unter Gott verstehen: völlig außerhalb unserer Vorstellungskraft. Würden wir mit dem Begriff Gott dann nicht automatisch gerade etwas völlig anderes als diesen echten Gott, sondern einen imaginären Scheingott meinen, weil wir ja gar keinen Begriff haben können, der dem echten Gott auch nur annähernd entspricht?
Oder banaler: Wenn Gott uns so fern ist, wie kann unser Gottesbegriff ihm so nahe sein, dass man sagen könne, er bezeichne das Richtige?

Nun ja, ich bleib jedenfalls dabei, dass die Vorstellung Gottes mit unserer Logik unvereinbar ist.
 
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das ist immernoch kein beweis.
auch wenn x in irgendeiner art und weise teil gottes war, gibt es keinen grund anzunehmen dass er es nicht einfach in etwas umwandeln kann was keine wechselwirkung mit ihm hat (er kann schon darauf wirken, nur andersherum nicht). x ist einfach nicht gleichzusetzen mit dem endprodukt, der "restlichen Welt". X kann einfach nur ein Gedanke gewesen sein.
 
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In jedem Fall ist die Kampagne eine tolle Sache. Als ehemaliger Katholik inkl. der kompletten Laienlaufbahn (Kommunionsunterricht in der Grundschule nach dem allgemeinen Unterricht, Firmunterricht nach Schulschluß, Messdienerschaft über mehrere Jahre) kann ich wirklich nachempfinden, wie sehr man duch die in der frühsten Kindheit implantierten Glaubensgesetze Probleme hat, das alles in Frage zu stellen und sich davon komplett freizumachen.

Euer Geschwalle vom Urknall, einem Gott und der Unendlichkeit ist übrigens recht sinnfrei. Ihr werdet zum einen keine neuen Erkenntnisse gewinnen, geschweige denn, einen der vielen Oberwesenfanboys vom Gegenteil überzeugen.

Ich denke, dass wir Menschen schlicht einfach noch nicht weit genug entwickelt sind um das Universum in all seinen Details und Mechanismen wirklich zu verstehen. Das ist aber auch nicht weiter tragisch,solange nur eine Handvoll Menschen ständig im All unterwegs ist.
 

shaoling

Guest
Original geschrieben von Myta
das ist immernoch kein beweis.
auch wenn x in irgendeiner art und weise teil gottes war, gibt es keinen grund anzunehmen dass er es nicht einfach in etwas umwandeln kann was keine wechselwirkung mit ihm hat (er kann schon darauf wirken, nur andersherum nicht).
Dann unterstellst du so eine Art Verwandlung von einer Substanz in eine andere. Diese Verwandlung stellt aber einen Schnitt da, der dir wieder das Wissensproblem verschafft: Gott kann über diese (seine) Substanz genau solange etwas wissen, wie sie auf ihn wirken kann, also Informationen an ihn senden kann. Sobald sie zu einer anderen Substanz wird, kann er darüber nichts mehr wissen, noch je etwas darüber erfahren. Und worüber er nichts weiß und nichts erfahren kann, das kann er auch nicht beeinflussen.
 
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Shao-Ling

Erst diskutieren wir die ganze Zeit darüber, ob es unmöglich ist, die Nicht Existenz Gottes zu beweisen.

Du hattest von Anfang an nein gesagt. Viele andere sagte es ist unmöglich. Nach 2 Seiten geschreibe in denen du 50 % der entscheidenden Argumente nicht beantwortet oder beachtet hast, weil die, von denen sie stammten dich beleidigt hatten, oder weil es ja aus deiner Sicht plötzlich keinen Sinn mehr machte mit ihnen zu diskutieren, da erkennst du, dass du nicht recht hast.

Was machst du ? Du formulierst es einfach um. Statt '' die Nicht Existenz Gottes ist beweisbar '' sagst du jetzt ''dass die Vorstellung Gottes mit unserer Logik unvereinbar ist ''

Das war überhaupt nicht das Thema über das sich auf den
letzten Seiten unterhalten wurde. Mit dir zu diskutieren ist sowas von sinnlos.

Das werden irgendwann mal woh alle merken. Wenn du siehst, dass du nicht recht hast wird alles unternommen um das zu verhindern. Es wird nicht mehr auf Punkte der Diskussionsgegner eingegangen, du versuchst es mit Ausflüchten. Definitionen werde geändert oder angezweifelt. Als letztes wird einfach schnell das ganze Thema der Diskussion geändert.

Außerdem hast du eine sehr dumme Aussage getroffen:

''Quasi richtig, nur dass ich "Existenz irrelevant" hier mit nicht existent gleichsetzen würde.''




Was du dir alles rausnimmst. Und angefangen mit dem beleidigen hast z.b. bei mir zumindestens du. Eigentlich war das ja ein toller Denkanstoß, denn nachdem ich weiter verfolgt habe, wie sich die Diskussion entwickelt hat komm ich zu einem Schluß:

Hier haben sich zwar ein paar ''denkende Menschen '' ( du erinnerst dich an deinen hochnäßigen flame ) unterhalten, aber du warst nicht einer von ihnen.

Wenn gleich das Thema sehr facettenreich ist und man noch über viel mehr diskutieren kann. Es ging eben für einen gewissen Zeitraum darum, dass du meintest man '' könne die nicht existenz gottes beweisen''.

Statt zu sagen, du hast dich getäuscht oder zumindestens, '' man habe aneinander vorbei geredet ''...


P.s: Shao, du hast natürlich recht !!
 

Clawg

Guest
Mein Vorschlag weiter oben wurde ignoriert und ich glaube auch nicht, dass die Diskussion in dieser weit verzweigten Form noch einen Sinn hat, deshalb ist hier vorerst mal zu. Schuld liegt teilweise auch bei mir hätte das Thema stärker eingrenzen sollen :o Eine allgemeine Empfehlung ist, sich auf einen Punkt zu konzentrieren bis der geklärt ist und nicht hunderte Einzelnheiten anzusprechen. Aber naja, sofern jemand noch einen Beitrag machen möchte, kurze PN an mich :)

Liest euch den Thread nochmal durch, überlegt, wo ihr eure Argumente verbessern oder klarer auf den Punkt bringen könnt.
 
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