Beinahe Absturz ist eine von den Medie übertriebene Schlagzeile. Die ganze Berichterstattung darüber war Schwachsinn. Ich fass es mal kurz zusammen:
Was ist passiert: 2 von 3 AoA (angle of Attack - Anstellwinkel) Sensoren sind beim Steigflug auf Reiseflughöhe in ihrer Position (+4,5°) festgefroren.
Beide Piloten merkten, dass zwei Sensoren fixe Werte angaben (einmal 4,2° der andere 4,6°). Als der Autopilot dann einen auf ihrer Flugroute festgelegten Waypoint ansteuerte, merke der Captain, dass die Alpha Protection ungewöhnliche Werte anzeigte (welche verhindern soll, dass das Flugzeug zu steil Auf oder Absteigt und so Strömungsabriss (Stall) vermeidet). Der Copilot reduziert die Steigrate und schaltet etwas später den Autopilot ganz ab. Danach gibt er über den Side Stick ein "Nose Down Input".
Das Flugzeug neigt danach aber weiter seine Nase nach unten und beginnt mit nem Sinkflug. Ungefähr zu dem Zeitpunkt wird das Air-Data-Reference 3 Modul (ADR 3) vom Flugcomputer deaktiviert, weil der zugehörige AoA Sensor, welcher NICHT vereist war mit -3,5° einen Wert anzeigte, der den anderen zwei vereisten Sensoren (+4,5°) deutlich widersprach und daher vom System als defekt eingestuft wurde.
Ungefähr 45 sekunden nachdem der SInkflug mit -3,5° anfing, hat der Captain die kontrolle übernommen und wird vom Copilot drauf hingewiesen, dass sie mit ~1.200 meter/m sinken. Der Captain gibt über den Sidestick ein "maximum Nose Up Input" und danach stabilisiert sich das Flugzeug wieder.
Sie sind von 30000m auf ~27500m gefallen ("Beinahe Absturz").
Das Problem war, dass der Pilot ständig den Sidestick nach hinten ziehen musste, da sonst das FLugzeug wieder angefangen hätte zu sinken. Nach ca. 25 Minuten Fehlersuche und kontakt mit der Service Crew am Boden wurde vermutet, dass zwei AoA sensoren festgefroren sind. Die beiden Piloten müssten laut Service Crew nur ADR Unit 2 deaktivieren, wodurch der Flugcomputer automatisch von Normal Law in Alternate Law wechselt (macht er Automatisch wenn unter anderen ADR Unit 2 und 3 ausfallen, Unit 3 wurde ja schon vom FLugcomputer selbst deaktiviert). Das machten die Piloten und danach ließ sich das Flugzeug normal weiterfliegen (wenn auch mit anderen Protections und SIcherheitsrahmen unter Alternate Law) und sie konnten sicher landen.
Nachzulesen hier:
http://avherald.com/h?article=47d74074 (unter anderem mit Diagramm wo man die Flughöhe schön sieht)
Ich will jetzt den Vorfall nicht verharmlosen (immerhin hat darauf Airbus in 3000 Flugzeugen die Sensoren und Software getauscht), aber es kam weder zum "Beinahe Absturz" noch musste der Pilot mit CSI ähnlichen Hackversuchen das Flugzeug retten.
Das System hatte sich völlig richtig verhalten, die Sensoren haben halt falsche Daten geliefert und danach hat es halt gehandelt. Die Piloten haben das gemerkt und es korrigiert -> So sollte es eigentlich laufen.
Entweder lässt man mehr der Automatisierung die Zügel im Flugzeug oder man muss halt mit den paar Terroristen die in Türme fliegen oder gelegentlichen Pilotenfehler oder Selbstmordabsichten leben. Nur irgendwelche Jihad-sichere Türen oder 2 Mann Regel oder mehr Sicherheitskontrollen sind meist nur Pseudo-Sicherheit.