Germanwings Flugzeug Absturz

Teegetraenk

Tippspielmeister WM 2006
Mitglied seit
26.11.2003
Beiträge
13.226
Reaktionen
1
postmortales persönlichkeitsrecht? natürlich besteht das zeugnisverweigerungsrecht des arztes auch über den tod hinaus. es ist übrigens ein recht des arztes, keine pflicht. wenn er also trotzdem aussagen will, kann er das tun und es besteht insoweit auch kein verwertungsverbot. er macht sich halt nur selbst strafbar.

etwas anderes gilt für die unterlagen, die die StA in der wohnung beschlagnahmt hat. es handelt sich zwar um ärztliche unterlagen, diese lagen aber nicht im krankenhaus o.ä., sodass kein beschlagnahmeverbot besteht.

mich interessiert viel mehr, wieso die StA überhaupt gegen andreas ermittelt. der typ ist tot. ein verfahren gegen tote gibt es nicht. die StA ist kein selbstzweck zur aufklärung von irgendwelchen geschehnissen sondern die strafverfolgungsbehörde..

Ich hab selbst schon intensiv mit dem Aussagerecht des Arztes bei einem Verfahren im Rahmen eines Praktikums zu tun gehabt. Das postmortale Persönlichkeitsrecht ist sehr flexibel auszulegen, vor allem wenn es um die Aufklärung 150fachen Mordes geht, eine unmittelbare Wirkung dessen auf das Strafprozessrecht seh ich jetzt auch nur bedingt (dazu hab ich aber auch nix gelesen bisher). Dass der Arzt aus rechtlicher Sicht eine Aussage scheut/sich verbietet halte ich für annähernd ausgeschlossen. Er möchte imo nicht namentlich in der Öffentlichkeit auftreten, da er nicht mit seinem ehemaligen Patienten in Verbindung gebracht werden möchte - verständlicherweise.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied seit
06.09.2002
Beiträge
4.810
Reaktionen
1
Du glaubst also, dass alle Leute, die mit dem Flugzeug via Funk und Radar in Kontakt waren, alle Gutachter vor Ort, alle Involvierten des Abschiessvorgangs und sonstige Leute (Politiker, usw.) mit drin stecken und uns belügen?
Hälst du es nicht eher für wahrscheinlicher, dass die Aufnahmen des Flugschreibers doch echt gewesen sind?

Naja das eine mirage gesehen wurde (teilweise wird sogar von 3 mirage berichtet )ist ja offiziell bekannt gegeben worden. das abgeschossene Flugzeug kann ja dann trotzdem noch am Berg zerschellt sein. Die paar Bergretter die zuerst eintrafen können sicherlich nicht anhand von drölfmilliarden Trümmer teilen sagen ob das teil abgeschossen wurde oder nicht. Später wenn es ans eingemachte geht werden schon die " richtigen " Leute die
Trümmer untersuchen...

ich halte es auch eher für unwahrscheinlich aber nicht für unmöglich das es für das alles Einen anderen Grund gibt.

Und angenommen das Flugzeug hätte in ein Atom Kraftwerk fliegen können was sollte die zuständige Instanz tun ? Ich glaube man würde lieber ein Flieger abschiesen (kommt natürlich scheiße)als das Risiko einzugehen das später ganze Landstriche radioaktiv verseucht sind und die Opferzahlen deutlich höher. also lieber Flugzeug runterholen und fertig.

Muss nicht so passiert sein aber das man sich in so einem Fall lieber ne Story ausdenkt um unangenehmen fragen aus dem weg zu gehen halte ich nicht für abwegig
 
Zuletzt bearbeitet:

Teegetraenk

Tippspielmeister WM 2006
Mitglied seit
26.11.2003
Beiträge
13.226
Reaktionen
1
Wie kommen dann deiner Meinung nach die Trümmer/das Trümmerfeld zustande. Weder wird ein Flugzeug in der Luft durch eine Rakete atomisiert, noch landen die Trümmer dann schön in einem relativ kleinen Kreis am Boden. Also es sei denn du glaubst an eine super geheime EMP AA Waffe, die wer auch immer eingesetzt hat + die Blackbox so zurichten und droppen. Mal von den von Außen eingespeisten Daten gar nicht zu sprechen, wenn die Flugsicherung das Flugzeug kontaktiert. Sorry aber die Theorie ist der größe Bullshit ever.
 
Mitglied seit
17.01.2007
Beiträge
2.962
Reaktionen
0
Ich hab selbst schon intensiv mit dem Aussagerecht des Arztes bei einem Verfahren im Rahmen eines Praktikums zu tun gehabt. Das postmortale Persönlichkeitsrecht ist sehr flexibel auszulegen, vor allem wenn es um die Aufklärung 150fachen Mordes geht, eine unmittelbare Wirkung dessen auf das Strafprozessrecht seh ich jetzt auch nur bedingt (dazu hab ich aber auch nix gelesen bisher). Dass der Arzt aus rechtlicher Sicht eine Aussage scheut/sich verbietet halte ich für annähernd ausgeschlossen. Er möchte imo nicht namentlich in der Öffentlichkeit auftreten, da er nicht mit seinem ehemaligen Patienten in Verbindung gebracht werden möchte - verständlicherweise.

die unmittelbare wirkung auf das strafprozessrecht ergibt sich aus § 53 StPO. diese vorschrift dient dem schutze des (hier) patienten auf wahrung seiner privatsphäre (ich würde ja sogar schon fast sagen intimsphäre..). dieses recht endet nicht mit dem tod, die schutzrichtung des § 53 StPO bleibt also grundsätzlich erhalten. daraus folgt, dass dieses verweigerungsrecht des arztes auch über den tod des patienten hinaus gilt - was auch höchstrichterlich geklärt ist.

dass der arzt die aussage aus rechtlicher sicht scheut, halte ich für die hauptmotivation. er ist damit auch gut beraten, sofern er sich keiner strafverfolgung aussetzen möchte, § 203 I Nr. 1, IV StGB
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied seit
21.10.2008
Beiträge
20.837
Reaktionen
3.747
Ort
München
Erzähl ruhig noch bisschen mehr von den Stimmen, die du hörscht :deliver:
Also wenn ich jetzt von heute auf Morgen solche stimmen hören würde, dann würde ich mich sofort selbst einweisen und bestimmt kein Flugzeug fliegen.
Glaube auch nicht, dass das beim Piloten so war.
Da liegt ein fundamentaler Denkfehler vor. Die Stimme kommt "aus dir", du kannst im Normalfall nicht einfach so zwischen "der Stimme" und deinem "wahren Ich" trennen. Anders gesagt: Deine Entscheidungsfähigkeit, die dich dazu befähigt, dich selbst einzuweisen, kann schon durch die bloße Existenz der Störung so stark vermindert sein, dass du gar nicht peilst, was mit dir passiert.
 

Teegetraenk

Tippspielmeister WM 2006
Mitglied seit
26.11.2003
Beiträge
13.226
Reaktionen
1
Das Recht endet nicht mit dem Tod aber es wird durch ihn aber relativiert und abgeschwächt und zwar zunehmend mit dem zeitlichen Abstand des Ablebens bzw. anderer höher zu wertenden Interessen noch lebender Dritter.

In dem Fall, den ich mit betreut habe, wurde der Mandant wegen einer Vollrauschstraftat angeklagt (ohne Personenschaden). Er hat dann den am Unfallort eintreffenden Sanis alles mögliche erzählt und es kam im Prozess dann die Frage auf, inwieweit Sanitäter aussagen dürfen/müssen/der Arzt dies entscheidet etc. Letztlich wollten die Sanis nichts sagen aber die Notärztin. Der Verteidiger zeigte die Ärztin zwischen den Verhandlungstagen an, nicht ganz sauber meiner Meinung nach aber rechtlich natürlich ok. Dreimal darfst du raten, was a) aus der Anzeige wurde (der Anwalt meinte zu mir nur, dass das ein Taschenspieletrick wäre um den Zeugen zu beeinflussen, mehr nicht. Denn die Gerichte haben ein hohes Interesse daran an derartige Aussagen zu kommen) und wie b) diese Aussage im Prozess der Vollrauschstraftat eingegangen ist.

Die Ärztin war übrigens so richtig schön dumpf. Hat dann frei heraus erzählt, dass sie die Blutalkoholprobe nicht selbst gemacht hat :ugly:

Schönes Beispiel von Theorie und Praxis.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied seit
06.09.2002
Beiträge
4.810
Reaktionen
1
Wie kommen dann deiner Meinung nach die Trümmer/das Trümmerfeld zustande. Weder wird ein Flugzeug in der Luft durch eine Rakete atomisiert, noch landen die Trümmer dann schön in einem relativ kleinen Kreis am Boden. Also es sei denn du glaubst an eine super geheime EMP AA Waffe, die wer auch immer eingesetzt hat + die Blackbox so zurichten und droppen. Mal von den von Außen eingespeisten Daten gar nicht zu sprechen, wenn die Flugsicherung das Flugzeug kontaktiert. Sorry aber die Theorie ist der größe Bullshit ever.

Als ob es so schwer wäre ein Flugzeug manövrierunfähig zu machen. Man muss es ja nicht direkt in der Luft explodieren lassen. Danach fliegt es schön gegen einen Berg und ende. Vielleicht gibts ja sowas wie EMP-Raketen :P
 

Tisch

Frechdachs
Mitglied seit
06.03.2004
Beiträge
13.937
Reaktionen
2.588
Naja, dann halte ich es eher für wahrscheinlich, dass er aus langeweile an dem Höhenregler rumspielte, ein Aneurysma platzte und er bewusstlos wurde. Beim zusammensacken ist er dann gegen den Lock Hebel gekommen.
Aber die Düsenjäger- EMP-Raketen sind auch ne dolle Erklärung
 
Mitglied seit
17.01.2007
Beiträge
2.962
Reaktionen
0
Das Recht endet nicht mit dem Tod aber es wird durch ihn aber relativiert und abgeschwächt und zwar zunehmend mit dem zeitlichen Abstand des Ablebens bzw. anderer höher zu wertenden Interessen noch lebender Dritter.

In dem Fall, den ich mit betreut habe, wurde der Mandant wegen einer Vollrauschstraftat angeklagt (ohne Personenschaden). Er hat dann den am Unfallort eintreffenden Sanis alles mögliche erzählt und es kam im Prozess dann die Frage auf, inwieweit Sanitäter aussagen dürfen/müssen/der Arzt dies entscheidet etc. Letztlich wollten die Sanis nichts sagen aber die Notärztin. Der Verteidiger zeigte die Ärztin zwischen den Verhandlungstagen an, nicht ganz sauber meiner Meinung nach aber rechtlich natürlich ok. Dreimal darfst du raten, was a) aus der Anzeige wurde (der Anwalt meinte zu mir nur, dass das ein Taschenspieletrick wäre um den Zeugen zu beeinflussen, mehr nicht. Denn die Gerichte haben ein hohes Interesse daran an derartige Aussagen zu kommen) und wie b) diese Aussage im Prozess der Vollrauschstraftat eingegangen ist.

Die Ärztin war übrigens so richtig schön dumpf. Hat dann frei heraus erzählt, dass sie die Blutalkoholprobe nicht selbst gemacht hat :ugly:

Schönes Beispiel von Theorie und Praxis.

ok, abgesehen davon dass ich nicht verstehe was diese fallkonstellation mit dem hier diskutierten fall zu tun haben soll (in deinem fall ist offensichtlich der patient noch am leben. dass die ärztin ein zeugnisverweigerungsrecht hat, ihr im grunde also freisteht sich zu äußern oder nicht, sie jedoch dafür das risiko der strafverfolgung in kauf nimmt, habe ich oben schon betont.)

im endeffekt wollte ich nur sagen, dass deine aussage:"Achja, und zu dieser sinnfreien Diskussion über die Schweigepflicht seines Arztes: Gegenüber einem Toten? Not sure if serious." impliziert, dass es kein schweigerecht des arztes bei toten patienten gäbe, was aber eben doch der fall ist. der arzt im hiesigen fall, der sich auf sein schweigerecht berufen hat, hat also vollkommen legitim gehandelt.
 
Mitglied seit
10.10.2001
Beiträge
3.998
Reaktionen
0
Als ob es so schwer wäre ein Flugzeug manövrierunfähig zu machen. Man muss es ja nicht direkt in der Luft explodieren lassen. Danach fliegt es schön gegen einen Berg und ende. Vielleicht gibts ja sowas wie EMP-Raketen :P

Ein abgeschossenes Flugzeug ballert nicht mit 700km/h in eine felswand sondern wäre deutlich langsamer und würde nicht so pulverisiert werden.
 

Teegetraenk

Tippspielmeister WM 2006
Mitglied seit
26.11.2003
Beiträge
13.226
Reaktionen
1
ok, abgesehen davon dass ich nicht verstehe was diese fallkonstellation mit dem hier diskutierten fall zu tun haben soll (in deinem fall ist offensichtlich der patient noch am leben. dass die ärztin ein zeugnisverweigerungsrecht hat, ihr im grunde also freisteht sich zu äußern oder nicht, sie jedoch dafür das risiko der strafverfolgung in kauf nimmt, habe ich oben schon betont.)

im endeffekt wollte ich nur sagen, dass deine aussage:"Achja, und zu dieser sinnfreien Diskussion über die Schweigepflicht seines Arztes: Gegenüber einem Toten? Not sure if serious." impliziert, dass es kein schweigerecht des arztes bei toten patienten gäbe, was aber eben doch der fall ist. der arzt im hiesigen fall, der sich auf sein schweigerecht berufen hat, hat also vollkommen legitim gehandelt.

Schön, was du glaubst, was ich ursprünglich geschrieben habe. Nur hab ich das gar nicht. Genau lesen = thx. Ich hab von Anfang an geschrieben, dass das ein unwesentliches Detail sein wird und mein von dir zitierter Satz bezog sich auf die meiner Meinung nach extrem unwichtige und dämliche Diskussion, die stattgefunden hat, und habe das mit einem Beispiel unterlegt, in dem die Persönlichkeitsrechte deutlich schärfer verletzt wurden (da noch lebende Person) und es zero Konsequenzen hatte. Und es hätte auch in diesem Fall keine Konsequenzen, außer dass der Arzt ungewollt viel Aufmerksamkeit bekommen würde und wahrscheinlich ne Menge Patienten verlieren würde (wobei wer weiß). Das ist ungefähr als ob wir über § 296 ZPO diskutieren würden. Sieht auf dem Blatt gut aus, ist aber in der Praxis ein stumpfes Schwert. Aber hey, whatever :dead:
 
Mitglied seit
08.12.2006
Beiträge
9.975
Reaktionen
0
Es könnte auch einhörner und Gnome geben.
Und einer von denen KÖNNTE den Piloten beeinflusst haben.
Keiner kann das widerlegen, also lasst mir meine Meinung!

@Rutznefutz: Klar, das kann der Fall sein, das seh ich ja auch ein.
Aber der Pilot müsste dann wie du schon sagest ziemlich krasse Störungen gehabt haben, er hat aber vorher immer alle Tests bestanden und galt als Flugtauglich, daher denke ich nicht, dass es so krass war.
Wenn dann glaube ich eher an diese "jetzt zeig ichs euch ihr wichser, das habt ihr davon" These.
 

Gelöscht

Guest
von wegen depression, die wahren hintergründe ...

2HGpeYu3UUTI.jpg
 
Mitglied seit
06.09.2002
Beiträge
4.810
Reaktionen
1
Angenommen er wollte sich umbringen und in die luftfahrt-geschichte eingehen, hat er so natürlich eine grössere wirkung erzielt. Wenn er sich allein, nackt, mit eine Cessna in einen Vulkan gestürzt hätte, wäre das echo nicht so groß geworden. Vermutlich dachte er sich im falle eines suizid, wenn dann so, das alle über mich reden werden
 
Mitglied seit
28.05.2006
Beiträge
7
Reaktionen
0
Für alle die sich fragen warum er das Flugzeug in einem 8 Minuten langen Sinkflug gegen den Berg gesetzt hat und nicht einfach Sturzflug und fertig: Bei Airbus wird ein Fly-by-Wire System eingesetzt, was alle Befehle des Piloten erstmal an den Flugcomputer sendet, welcher diese dann überprüft. Würden die Pilotenbefehle das Flugzeug in eine instabile Lage bringen oder anderweitig nicht dem normalen Rahmen oder Möglichkeiten des Flugzeuges entsprechen, werden die Befehle nicht ausgeführt. Bei Boeing wiederum hat der Pilot die Priorität über den Flugcomputer, dh wenn er will könnte er das Ding senkrecht gegen Boden richten oder im Sturzflug in 105 Stöckige Türme fliegen.

Er hat also wahrscheinlich das für den Flugcomputer maximal zulässige Manöver gewählt und dann wohl gewartet.

Für meinen Geschmack geht Airbus da noch nicht weit genug. Man könnte das System weiter automatisieren und zb. solche Gefahren wie ein Pilot mit mörderischen Absichten (sei es jetzt nen Turm oder nen Berg) sicherer abfangen als irgendwelche Jihad-sichere Türen oder ne 2-Mann Regelung es je könnten.
 

[fN]Leichnam

Literatur-Forum
Mitglied seit
05.10.2004
Beiträge
17.861
Reaktionen
5.635
Hätte er nicht einfach diese Computerüberwachung abschalten können? Ka vielleicht kann dash was dazu sagen.
 
Mitglied seit
28.05.2006
Beiträge
7
Reaktionen
0
Ist möglich, aber wohl nicht ganz so einfach. Entweder hatte er nicht die nötige Kenntniss dazu oder er hatte nicht die Zeit/ den Zugriff.

Wenn man das ganze mit nem Flip Switch am Overhead Panel ausschalten könnte, wäre das ganze System bisschen sinnlos.
 
Mitglied seit
10.08.2000
Beiträge
12.908
Reaktionen
1
Für meinen Geschmack geht Airbus da noch nicht weit genug. Man könnte das System weiter automatisieren und zb. solche Gefahren wie ein Pilot mit mörderischen Absichten (sei es jetzt nen Turm oder nen Berg) sicherer abfangen als irgendwelche Jihad-sichere Türen oder ne 2-Mann Regelung es je könnten.

Gerade letztens gab es doch einen Bericht über einen beinahe-Absturz wo genau so ein automatisches System versagt hatte und das Flugzeug in einen Sinkflug lenkte und der Pilot das Flugzeug rettete, indem er den Computer ausgeschaltet hat.

Beides kann schief gehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied seit
28.05.2006
Beiträge
7
Reaktionen
0
Beinahe Absturz ist eine von den Medie übertriebene Schlagzeile. Die ganze Berichterstattung darüber war Schwachsinn. Ich fass es mal kurz zusammen:

Was ist passiert: 2 von 3 AoA (angle of Attack - Anstellwinkel) Sensoren sind beim Steigflug auf Reiseflughöhe in ihrer Position (+4,5°) festgefroren.

Beide Piloten merkten, dass zwei Sensoren fixe Werte angaben (einmal 4,2° der andere 4,6°). Als der Autopilot dann einen auf ihrer Flugroute festgelegten Waypoint ansteuerte, merke der Captain, dass die Alpha Protection ungewöhnliche Werte anzeigte (welche verhindern soll, dass das Flugzeug zu steil Auf oder Absteigt und so Strömungsabriss (Stall) vermeidet). Der Copilot reduziert die Steigrate und schaltet etwas später den Autopilot ganz ab. Danach gibt er über den Side Stick ein "Nose Down Input".

Das Flugzeug neigt danach aber weiter seine Nase nach unten und beginnt mit nem Sinkflug. Ungefähr zu dem Zeitpunkt wird das Air-Data-Reference 3 Modul (ADR 3) vom Flugcomputer deaktiviert, weil der zugehörige AoA Sensor, welcher NICHT vereist war mit -3,5° einen Wert anzeigte, der den anderen zwei vereisten Sensoren (+4,5°) deutlich widersprach und daher vom System als defekt eingestuft wurde.

Ungefähr 45 sekunden nachdem der SInkflug mit -3,5° anfing, hat der Captain die kontrolle übernommen und wird vom Copilot drauf hingewiesen, dass sie mit ~1.200 meter/m sinken. Der Captain gibt über den Sidestick ein "maximum Nose Up Input" und danach stabilisiert sich das Flugzeug wieder.

Sie sind von 30000m auf ~27500m gefallen ("Beinahe Absturz").

Das Problem war, dass der Pilot ständig den Sidestick nach hinten ziehen musste, da sonst das FLugzeug wieder angefangen hätte zu sinken. Nach ca. 25 Minuten Fehlersuche und kontakt mit der Service Crew am Boden wurde vermutet, dass zwei AoA sensoren festgefroren sind. Die beiden Piloten müssten laut Service Crew nur ADR Unit 2 deaktivieren, wodurch der Flugcomputer automatisch von Normal Law in Alternate Law wechselt (macht er Automatisch wenn unter anderen ADR Unit 2 und 3 ausfallen, Unit 3 wurde ja schon vom FLugcomputer selbst deaktiviert). Das machten die Piloten und danach ließ sich das Flugzeug normal weiterfliegen (wenn auch mit anderen Protections und SIcherheitsrahmen unter Alternate Law) und sie konnten sicher landen.

Nachzulesen hier: http://avherald.com/h?article=47d74074 (unter anderem mit Diagramm wo man die Flughöhe schön sieht)

Ich will jetzt den Vorfall nicht verharmlosen (immerhin hat darauf Airbus in 3000 Flugzeugen die Sensoren und Software getauscht), aber es kam weder zum "Beinahe Absturz" noch musste der Pilot mit CSI ähnlichen Hackversuchen das Flugzeug retten.

Das System hatte sich völlig richtig verhalten, die Sensoren haben halt falsche Daten geliefert und danach hat es halt gehandelt. Die Piloten haben das gemerkt und es korrigiert -> So sollte es eigentlich laufen.

Entweder lässt man mehr der Automatisierung die Zügel im Flugzeug oder man muss halt mit den paar Terroristen die in Türme fliegen oder gelegentlichen Pilotenfehler oder Selbstmordabsichten leben. Nur irgendwelche Jihad-sichere Türen oder 2 Mann Regel oder mehr Sicherheitskontrollen sind meist nur Pseudo-Sicherheit.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied seit
02.09.2003
Beiträge
10.769
Reaktionen
1
Ort
MUC
Wenn einfach während ein Pilot das Cockpit verlässt zwei weitere Personen rein gehen sollten die es irgendwie schaffen zu verhindern, dass sich der andere Pilot mit allen in den Tod crasht. Das ist ne Sache von 5 Minuten bis der andere Pilot wieder da ist. Man wird halt selbst wenn das Regel wäre das nicht so genau nehmen.

"Ach wir geben gerade Essen aus.. egal" usw..

Wenn das wieder vergessen ist..


Nach wie vor stört mich wie schnell die Auswertung ging. Aber mir hat jmd gesagt, der sich mit rechtlichen Dingen recht gut auskennt, dass die so ne Aussage wie "Es war Tötung" nicht einfach so raus hauen. Wenn natürlich alles erfunden wäre.. aber dann wirds abenteuerlich und man muss eine unwahrscheinlichere Idee nach der anderen kreeiren.

Ich vermute übrigens nicht, dass er depressiv war sondern tippe auf eine psychotische Störung die vermutlich so stark war, dass er ohne Tabletten diese Tat begangen hat aber eigentlich nicht "er" sondern eben sein stark psychisch krankes Ich in der Situation.

Wenn er nötige Tabletten verweigert hat (= er hat ja auch den Arztbrief usw zerrissen) vll hatte er nicht die Krankeitseinsicht.


Allgemein: Wie behindert die Medien sind die jetzt z.t suggerieren, dass psychisch kranke gefährlicher wären als nicht psychisch kranke. Ist einfach unwahr. Wenigstens die SZ hat dazu nen guten Artikel geschrieben.
 
Mitglied seit
10.08.2000
Beiträge
12.908
Reaktionen
1
Entweder lässt man mehr der Automatisierung die Zügel im Flugzeug oder man muss halt mit den paar Terroristen die in Türme fliegen oder gelegentlichen Pilotenfehler oder Selbstmordabsichten leben. Nur irgendwelche Jihad-sichere Türen oder 2 Mann Regel oder mehr Sicherheitskontrollen sind meist nur Pseudo-Sicherheit.

Oder man lässt der Automatisierung die Zügel und dann gibt es doch mal technische Probleme die zum Absturz führen. Kann genauso passieren.
Deshalb ist die Kombination aus beidem so eine gute Sache. Aber dem Piloten generell die Möglichkeit zu nehmen, die Maschine auszuschalten, ist halt auch gefährlich.
 
Mitglied seit
10.03.2006
Beiträge
1.527
Reaktionen
0
Für alle die sich fragen warum er das Flugzeug in einem 8 Minuten langen Sinkflug gegen den Berg gesetzt hat und nicht einfach Sturzflug und fertig: Bei Airbus wird ein Fly-by-Wire System eingesetzt, was alle Befehle des Piloten erstmal an den Flugcomputer sendet, welcher diese dann überprüft. Würden die Pilotenbefehle das Flugzeug in eine instabile Lage bringen oder anderweitig nicht dem normalen Rahmen oder Möglichkeiten des Flugzeuges entsprechen, werden die Befehle nicht ausgeführt. Bei Boeing wiederum hat der Pilot die Priorität über den Flugcomputer, dh wenn er will könnte er das Ding senkrecht gegen Boden richten oder im Sturzflug in 105 Stöckige Türme fliegen.

Er hat also wahrscheinlich das für den Flugcomputer maximal zulässige Manöver gewählt und dann wohl gewartet.

Für meinen Geschmack geht Airbus da noch nicht weit genug. Man könnte das System weiter automatisieren und zb. solche Gefahren wie ein Pilot mit mörderischen Absichten (sei es jetzt nen Turm oder nen Berg) sicherer abfangen als irgendwelche Jihad-sichere Türen oder ne 2-Mann Regelung es je könnten.

was labersch du :rofl2:

30000 Fuß in 8 Minuten platt zu machen das geht schon noch schneller, aber nicht viel. Ich kann mir schon vorstellen wie, werde mich allerdings hüten dazu etwas zu schreiben, deshalb ist auch der Flugdatenschreiber so wichtig.

Ein gut ausgebildeter Pilot weiß, wie er jeder Zeit die Kontrolle über seinen Flieger bekommt und eventuell falsch greifende Protections ausschaltet.
Dass du nicht wirklich verstanden hast, was auf dem 321 von Bilbao passiert ist zeigt sich sehr gut an deinem wirren copy&paste von avherald. Deshalb ist auch dein letzter Absatz einfach nur sehr weit an der Wirklichkeit vorbei nuff said.
 
Mitglied seit
10.10.2001
Beiträge
3.998
Reaktionen
0
Das mag sich zwar jetzt nach Stammtisch anhören.
Aber gegen solch einen Pressemob hilft doch auch noch eine art Pegida gegenmob (also quasi die Väter der Schüler)die mit Baseballschlägern vor den Absperrungen stehen und jeden abziehen und nackt wieder hinter die Absperrung werfen der auf dem Gelände nix zu suchen hat.
Was anderes fällt mir irgendwie nicht ein weil Polizei und Justiz hilft da wenig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied seit
17.01.2007
Beiträge
2.962
Reaktionen
0

raffe seinen wunsch jetzt nicht? einfach noch ein artikel voller tränen und dem ruf nach "mehr", egal was?
dort wo es strafrechtliche verantwortlichkeit gibt, macht sie natürlich auch nicht vor dem management halt. ja, auch das management könnte sich der fahrlässigen tötung in 150 fällen schuldig gemacht haben, wenn ihr ein entsprechender fahrlässigkeitsvorwurf auf eine bestimmte kausale ursache zu machen ist.
ansonsten ist auch das ordnungswidrigkeitenrecht "strafrecht" im weiteren sinne. also gibt es durchaus eine strafbarkeit für juristische personen. die beschränken sich freilich auf geldbußen, was eine logische konsequenz aus der tatsache ist, dass es sich um eine nicht natürliche person handelt, die schlecht in haft gehen kann. also was genau soll geändert werden? die höhe der geldbußen? ja, darüber könnte man sicherlich diskutieren. ist das effektiv? wohl eher nicht. der mitarbeiter schert sich im regelfall einen dreck darum, ob das unternehmen nach seinem ableben irgendwas zahlen muss oder nicht.

daneben gibt es natürlich auch noch die zivilrechtliche haftung des unternehmens für sämtliche daraus resultierende schäden, bei der luftfahrt sogar verschuldensunabhängig nach einer EG-verordnung.
 
Mitglied seit
27.06.2008
Beiträge
1.572
Reaktionen
19
In der Überschrift steht "warum". Im Text erfolgt aber keineswegs eine Begründung. Nur dummes rumgeschwafel. Wie schniko schon ausgeführt hat, können die Organe schon de lege lata strafrechtlich verantwortlich gemacht werden. Ein "Unternehmensstrafrecht" macht dann eigentlich nur sinn, wenn die Organe selbst keine natürlichen Personen sein müssen, also auch juristische Personen Organe sein können - wie es bei den Briten der fall ist. Nach der OWiG bekommen Unternehmen schon heute teilweise erhebliche Sanktionen aufgedrückt in Form von Geldbußen. Auch die EU hat - wenn ich die Zahl jetzt richtig im Kopf habe - allein in den letzten Jahren 10 Mrd Euro Bußgeld verhängt.
 
Mitglied seit
17.08.2000
Beiträge
3.105
Reaktionen
0
Meine Fresse geht mir das Thema mal wieder auf den Sack. Es starten und landen täglich geschätzte drei millionen Flüge save and sound und weil jetzt mal EINER aus ner Depression heraus ein Flugzeug in einen Berg setzt (hat es das die letzten 6 sixtialliarden Flüge schon mal gegeben?), werden jetzt wieder die Zeitungs- und Politterroristen losgelassen.
Die Daten der zweiten Blackbox erhärten den Verdacht gegen den Copiloten. Politik und Luftfahrtexperten suchen nach Möglichkeiten, den Flugverkehr sicherer zu machen.
Ja. Weil is ja TOTAL unsicher heutzutage, dieses Fliegen. Wieviele Flüge sind seit der Geschichte schon wieder sicher durchgeführt worden? Sind ja nur 100'00 pro Tag, ge.

Was also ausser PANIK!!! soll man da noch machen.

Nun, immerhin die Wiener nehmens mit Humor:
http://www.wienerzeitung.at/meinungen/glossen/744258_Zeitbomben-die-nicht-richtig-ticken.html
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied seit
11.09.2002
Beiträge
4.924
Reaktionen
354
Germanwings Maschine in Stuttgart notgelandet

Sind echt keine guten Zeiten für die Fluggesellschaft.

Ich finde solche Meldungen gut:
1. Hat die Kontrolle im Flugzeug funktioniert (Sensor hat Leckage gemeldet) oder es war nur ein Sensorfehler
2. Wurde der richtige Schluss daraus gezogen (Triebwerk abschalten)
3. War die Maschine dafür ausgelegt, mit nur einem Triebwerk zu landen.

Maschine und Pilot haben richtig reagiert und es hat alles geklappt.
 
Mitglied seit
08.08.2002
Beiträge
5.199
Reaktionen
0
Ich finde solche Meldungen gut:
1. Hat die Kontrolle im Flugzeug funktioniert (Sensor hat Leckage gemeldet) oder es war nur ein Sensorfehler
2. Wurde der richtige Schluss daraus gezogen (Triebwerk abschalten)
3. War die Maschine dafür ausgelegt, mit nur einem Triebwerk zu landen.

Maschine und Pilot haben richtig reagiert und es hat alles geklappt.

Sehe ich genauso aber wir BRAUCHEN MEHR EMOTIONALE PANIK!!!!111!!!1
 
Mitglied seit
02.08.2002
Beiträge
1.619
Reaktionen
0
Ich finde solche Meldungen gut:
1. Hat die Kontrolle im Flugzeug funktioniert (Sensor hat Leckage gemeldet) oder es war nur ein Sensorfehler
2. Wurde der richtige Schluss daraus gezogen (Triebwerk abschalten)
3. War die Maschine dafür ausgelegt, mit nur einem Triebwerk zu landen.

Maschine und Pilot haben richtig reagiert und es hat alles geklappt.

passiert täglich. unter anderem gibt's auch wöchentlich sterbefälle an board, oder leute die mit rasierklingen auf flugbegleiter los gehen. alles mit öffentlichen untersuchungen und pressemitteilungen.

hat bisher nur keinen interessiert. nun hat jeder angst. angst = interesse. interesse = clicks. clicks = geld.
 
Mitglied seit
19.03.2002
Beiträge
2.539
Reaktionen
11
Die Presse seit 9/11 und Internet ist zum Kotzen. Sowas wie Wulff z.B. hätte es früher nicht gegeben. Die Belagerung Halterns ist auch ein Witz.
 
Oben