Genderforschung in Norwegen gestoppt

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Moin,

ich bekam gestern von einem Kollegen folgenden Link geschickt und dachte mir, dass das es sicherlich ganz nett für eine Diskussion sein könnte:

http://agensev.de/agens-meint/aus-fur-gender-2/

Kurzzusammenfassung:

Ein norwegischer Komiker hat, von einem Kamerateam begleitet, Interviews mit diversen Gender-Experten gehalten und fragen zum sogenannten "Gender Paradoxon" (trotz großer Investitionen und Bemühungen gibt es immer noch viele Jobs mit klassischer Rollenverteilung wie bspw. Krankenschwester) in Norwegen gestellt.

Herausgekommen sind diverse Videos, aber das im Artikel verlinkte 40-minütige ist wohl das, was am interessanten ist.

Das Ende der Geschichte:

Das Nordic Gender Institute wurde geschlossen und dementsprechend 56 Millionen Euro an Fördergeldern eingespart. :klatsch:

---

Was haltet ihr davon? Sollten ähnliche Programme in Deutschland ebenfalls gestoppt werden oder erfüllt die Gender-Forschung in euren Augen einen Sinn?

Für mich persönlich sind die meisten Gender-Studies-Leute die ich bisher an der Uni kennenlernen durfte tatsächlich zum Kotzen; mich nervt es, dass es mittlerweile dermaßen großen Anteil im Alltag durch die "Genderisierung" gibt, dass selbst unser schönes Schriftbild in jeglicher Form durch so einen Quatsch wie "SchülerInnen" oder noch schlimmer "Student*_Innen" (oder ähnliche Formen) verschandelt wird. Allein aus dem Aspekt heraus wäre ich schon dagegen, abgesehen davon, dass ich auch nicht Frauen und Männer als gleiche Wesen ansehe (wenn auch als gleichwertige Wesen, aber die Unterschiede existieren nun einmal).
 
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Jeder kann forschen woran er lustig ist, solange dabei:

1) nicht andere gefährdet werden (ein Milzbrandlabor bei Opa im Keller fänd ich jetzt weniger dufte)
2) niemand gezwungen wird, dafür (Steuer)geld zu bezahlen

d.h., ja, ähnliche Programme sollten in D gestoppt werden.

Dass so ein grotesker Unfug wie Genderforschung zumindest in Norwegen nicht mehr staatlich gefördert wird, freut mich allerdings ganz besonders.
 
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Genderforschung sollte selbstverständlich nicht gestoppt werden, sie muss aber auf eine solide Basis gestellt werden.

Egal ob sich Mann oder Frau jetzt unterscheiden oder ob das ganze von der Gesellschaft aufgeprägt wird so sind doch die Mechanismen dahinter sehr wohl interessant und Forschugnsrelevant.

Das Problem sind eher die Gleichmachungsfanatiker, die das Forschungsergebniss festsetzen und dann solange forschen bis sie glauben das erwünscht Ziel erreicht zu haben.
 
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Genderforschung sollte selbstverständlich nicht gestoppt werden, sie muss aber auf eine solide Basis gestellt werden.

Egal ob sich Mann oder Frau jetzt unterscheiden oder ob das ganze von der Gesellschaft aufgeprägt wird so sind doch die Mechanismen dahinter sehr wohl interessant und Forschugnsrelevant.

Das Problem sind eher die Gleichmachungsfanatiker, die das Forschungsergebniss festsetzen und dann solange forschen bis sie glauben das erwünscht Ziel erreicht zu haben.

#2
 
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Harald Eia ist aber auch ein cooler Typ. Der macht schon seit Ewigkeiten geile Sachen. Mehr Qualität als Harald Schmidt und Stefan Raab plus viele andere jemals hatten.

P.S.: LOL Genderforschung. Der Forschungsgegenstand selbst ist ja als spezieller Teil der Soziologie okay, aber die Leute die in dem Bereich aktiv sind... roffel.
 
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Das Problem sind eher die Gleichmachungsfanatiker, die das Forschungsergebniss festsetzen und dann solange forschen bis sie glauben das erwünscht Ziel erreicht zu haben.

Fasst das ganze ziemlich gut zusammen. Ich möchte mal die Karriere des Genderforschers sehen, der versucht etwas zu veröffentlichen, wo nicht irgendwie mit drehen und wenden noch ein theoretisches Gleichsetzen von Mann und Frau stattfindet.
 
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Genau. Die ganzen Geistes- und Sozialwissenschaften kosten "uns" unnötig Steuergelder. Alle abschaffen. Philosophie sowieso. Überhaupt alle, die irgendwas erforschen wollen, was wir nicht verstehen oder wo uns das Ergebnis nicht passt oder verunsichert.

Sicher gibt's da - wie überall - Spinner, gerade unter Studenten. Aber wenn man mal die Werke von den guten Forschern zum Thema liest (und verstehen will)... da kann man viel lernen und erkennt beispielsweise, warum bestimmte Dinge sind, wie sie sind, und kann dann überlegen, ob sie so sein sollten, und falls nicht, was man dagegen tun kann. Aber natürlich kann man auch ignorieren, was der Fall ist, und pfeifend so weitermachen wie bisher.
 
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Genau. Die ganzen Geistes- und Sozialwissenschaften kosten "uns" unnötig Steuergelder. Alle abschaffen. Philosophie sowieso. Überhaupt alle, die irgendwas erforschen wollen, was wir nicht verstehen oder wo uns das Ergebnis nicht passt oder verunsichert.

Das hat hier niemand behauptet?
 
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bad science is bad. das ist wohl das eigentlich problem, nicht, dass der forschungsgegenstand nicht relevant genug wäre.

das video zu ende geschaut: die gute frau nimmt sich ja bei 33:00-35:00 einfach selbst auseinander.
 
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Falls das von meiner Seite aus so rüberkam, ich bin auf keinen Fall gegen Forschungen bzgl. männlicher und weiblicher Wesen, natürlich ist das wichtig und auch interessant; es ging mir prinzipiell eher um die Leute, die auf Biegen und Brechen versuchen alles zu homogenisieren - in jedem anderen Bereich wie bspw. Integration geht es um Heterogenität und wie wichtig diese ist und ausgerechnet bei den Geschlechtern soll es in die andere Richtung gehen!?
 
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Joa da scheinst Du recht zu haben, und der Mann im Video übrigens auch. Er findet ja heraus, dass es genetische/biologische Unterschiede gibt (wer hätte das gedacht?), dass aber die gesellschaftlichen Bedingungen uns erst das Rollenbild von Männern und Frauen vermitteln, das wir alle haben. Und das ist ja nun auch nicht besonders überraschend, dass es nicht angeboren ist, Handtaschen zu kaufen. Natürlich gibt's keine genauen Zahlen, also man kann nicht sagen, wie viel Prozent was ist...
 

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Das mit den neugeborenen ist doch, wenn ich mich recht entsinne, eine relativ alte(also kA 3 jahre?) studie?! müssten die doch kennen oO
 

GeckoVOD

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Schließe mich Bootsdiskette an, das Problem liegt oft an den Leuten, die so einen Murks fabrizieren. An sich ist das Thema nicht uninteressant, aber wirklich relevant ist es häufig nicht. Zumindest das, was ich an "reinen" Genderstudien gelesen habe, waren eigentlich immer künstlich aufgebalsene Problemstellungen, die dann zu keinem brauchbaren Ergebnis führten, v.a. wenn man diverse Faktoren in der statistischen / methodischen Bearbeitung mal bereinigt hat. Stichwort: Frauen verdienen im Schnitt 20% weniger. Zum Kotzen sind solche Aussagen :/
 
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Naja, bring mal den durchschnittlichen Geisteswissenschaftler dazu ein wenig Mathe und Statistik zu lernen. Damit fängt es ja schon an. Eine Ausnahme ist hier z.B. unser piko, der Info kann.
Ohne Statistik bleiben solche Forschungen auf dem rein qualitativen Level stecken, der eben gerne mal anekdotisch ist. Und was man von anekdotischer Evidenz zu halten hat: lol.
D.h. nicht, dass qualitative Methoden keine Anwendungsgebiete hätten, aber das eine kann halt nicht ohne das andere.
 

GeckoVOD

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Keine Ahnung. Soziologie ist jetzt nicht wirklich eine Geisteswissenschaft, noch kenne ich Geisteswissenschaftler, die Genderstudien fabrizieren. Und Methodik / Statistik wird bei uns eigentlich relativ groß geschrieben, wie das bei BA Studenten aussieht weiß ich nicht. Kenne diese Ablehnung sauber zu arbeiten eher von den ausländischen Studien (Amerikaner haben herausgefunden, dass...) oder Psychologen. Die standard-Genderleute in meinen Seminaren konntest du aber trotzdem in die Tonne kloppen. Grauenvoll...
 
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Die standard-Genderleute in meinen Seminaren konntest du aber trotzdem in die Tonne kloppen. Grauenvoll...

Hart rautiert! Solche Mungos hat man selten gesehen, wobei ich zumindest mal ein Mädel kennenlernte was noch normal war.

Kleine Anekdote von einem Kommilitonen von mir, der aus Spaß mal mit seinem Kumpel ein Gender-Studies-Seminar im Professionalisierungsbereich gemacht hat:

Die Dozentin war halt übelste Feministin, die haben ihre Hausarbeit abgegeben und nicht diese behinderten "Studenten und Studentinnen / StudentInnen" benutzt sondern einfach nur ganz normal "Studenten" etc. geschrieben, woraufhin die Olle ihnen gesagt hat, dass wenn sie das nicht ausbessern sie durchfallen werden. :lol:

Auch sehr nice war die Geschichte die sie erzählt; die wohnt 50 Kilometer entfernt von Bremen (in Oldenburg), aber wenn sie Handwerker braucht, dann besorgt sie sich immer welche aus Bremen, weil es in Oldenburg keine gibt und lässt die erstmal 50 verfickte Kilometer anfahren, was das für riesige Kosten sein müssen, alter Schwede. :lol:
 
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Keine Ahnung. Soziologie ist jetzt nicht wirklich eine Geisteswissenschaft, noch kenne ich Geisteswissenschaftler, die Genderstudien fabrizieren. Und Methodik / Statistik wird bei uns eigentlich relativ groß geschrieben, wie das bei BA Studenten aussieht weiß ich nicht. Kenne diese Ablehnung sauber zu arbeiten eher von den ausländischen Studien (Amerikaner haben herausgefunden, dass...) oder Psychologen. Die standard-Genderleute in meinen Seminaren konntest du aber trotzdem in die Tonne kloppen. Grauenvoll...
Ja, ich meinte deshalb, weil die Genderleute meistens ihr eigenes Institut haben und eben nur locker mit den Soziologen zusammenhängen - halt ihr eigenes Ding machen. My bad dass ich da Geisteswissenschaften schrub.

Bitter: Das Vid ist von 2010.
 
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Die meisten BWLer sind auch zum kotzen. Trotzdem finde ich nicht, dass das Forschungsfeld eingestampft werden sollte.

Ich persönlich finde es auch Unsinn "Innen" und sowas an jedes zweite Substantiv anzuhängen, aber dass in Deutschland Mann und Frau immer noch nicht gleich gestellt sind, werden ja sogar Schlemil und Lurchie wohl kaum bestreiten können (nicht, dass es sie davon abhalten würde, dies zu tun, vermutlich mit dem Argument, dass sie eine Frau kennen, die mehr verdient als ein Mann). Also denke ich, dass da sehr wohl Forschungsbedarf besteht und dass es nicht gerechtfertigt wäre Forschungsgelder für dieses Gebiet zu reduzieren oder ganz abzuschaffen.
 
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wenn mit dem forschungsgeld aber leute mit einer total unwissenschaftlichen einstellung bezahlt werden deren meinung bereits im vorfeld feststeht, macht das dann auch noch sinn?
 
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klar sind Frauen in unserer Gesellschaft nicht so recht gleichgestellt...ich habe aber beträchtliche Zweifel daran, dass ausgerechnet Genderforscher das ändern

@Gecko das würd ich aber eher auf die Psychoanalyseheinis beziehen in der VT wird normalerweise schon recht anständig geforscht ;)
 
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Ich glaube nicht, dass alle, die sich mit diesem Thema beschäftigen, prinzipiell unwissenschaftlich sind und deren Meinung schon feststeht.


klar sind Frauen in unserer Gesellschaft nicht so recht gleichgestellt...ich habe aber beträchtliche Zweifel daran, dass ausgerechnet Genderforscher das ändern

Naja, sie können zumindest Bewusstsein und wissenschaftliche Begründungen für diese Thesen schaffen.
 

jysk

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Naja unabhängig ob "Genderforschung" nützlich oder unnütz ist, aber die norwegischen Forscher lassen im Video schon so einige Sachen los die fernab der Realität oder eben internationalen wissenschaftlichen Konsensus sind, sodass ein so großer Schritt wie die Schließung dieses Institutes wohl eine sinnvolle Sache für einen "Neuanfang" ist.
 
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Die frage kann doch nicht sein, ob es weiter genderforschung geben sollte. Die beziehung zwischen mann und frau auf ebene der biologie und der gesellschaft ist ein interessantes und relevantes forschungsgebiet. Natürlich sollte es dafür ein budget geben.

Das problem ist eher, dass genderforschung sich nicht wie ein gewöhnliches teilgebiet der soziologie verhält, sondern mehr einfordert und dafür auch jede menge aufmerksamkeit und unterstützung erhält, während es methodisch eins der verseuchtesten gebiete der wissenschaft ist.

Es gibt auch in der genderforschung gute leute, deren forschung ich finanziert sehen will, aber das übliche gendervolk, das ich kennengelernt habe, gehört leider zum verstrahltesten, was ich überhaupt in meinen 7 jahren uni erlebt habe - und ich hab fachbedingt zu 80% mit nerds zu tun.
 
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Natürlich ist eine solche Forschung per se nicht uninteressant, aber natürlich muss das ergebnisoffen und unideologisch erforscht werden. Da scheitert es dann wohl meistens, weil die meisten Forscher bzw. in dem Fall wohl eher Forscherinnen auf dem Gebiet wohl Feministen sein werden. Da muss man halt alles sehr kritisch hinterfragen, was da pupliziert wird. Öffentliche Gelder würde ich aber allgemein nur nach deutlicher Qualitätskontrolle locker machen, egal um welche Fachrichtung es geht.

Dass Frauen in Deutschland nicht gleichgestellt sind, halte ich übrigens für ein Gerücht. Rechtlich sind sie schon lange auf einer Stufe, in gewissen Bereichen sind sie dem Mann gegenüber sogar stark im Vorteil. Trotzdem wird von Seiten der Frauenrechtler immer neue Problemfelder aufgemacht, egal wie an den Haaren herbeigezogen die Ursachen oder wie grotesk die geforderten Maßnahmen sind. Bestes Beispiel sind die Frauenquoten, die ein nichtexistentes Problem mit gesetzlichem Sexismus lösen wollen. Aber natürlich ist der Feminismus nicht männerfeindlich und kämpft für die Gleichberechtigung unter den Geschlechtern.
 
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Die meisten BWLer sind auch zum kotzen. Trotzdem finde ich nicht, dass das Forschungsfeld eingestampft werden sollte.

Ich persönlich finde es auch Unsinn "Innen" und sowas an jedes zweite Substantiv anzuhängen, aber dass in Deutschland Mann und Frau immer noch nicht gleich gestellt sind, werden ja sogar Schlemil und Lurchie wohl kaum bestreiten können (nicht, dass es sie davon abhalten würde, dies zu tun, vermutlich mit dem Argument, dass sie eine Frau kennen, die mehr verdient als ein Mann). Also denke ich, dass da sehr wohl Forschungsbedarf besteht und dass es nicht gerechtfertigt wäre Forschungsgelder für dieses Gebiet zu reduzieren oder ganz abzuschaffen.

In einem Topf mit Lurchie, du bist gerade auf der Sympathieleiter von -6 auf -9 gefallen.

Schließe mich meinen beiden Vorpostern an. Die Thematik an sich ist nicht irrelevant und eine gute Forschung ist hier auch ganz klar finanzierungswürdig.
Der gebräuchliche Umgang mit dem Stoff lässt mich aber daran zweifeln ob hier wirklich versucht wird seriös Zusammenhänge aufzudecken.
Ich will jetzt nicht behaupten, dass die GenderStudies ein Sammelbecken für "FanatikerInnen" ist, welche die Wissenschaft dazu mißbrauchen um "offensichtlichen(!) Mißständen" durch den universitären Background zu verifizieren, nach dem Motto "wir haben es schon immer gewusst, aber hier ist der Beweis! Hochschulgeprüft!", die Tendenz zu solchen Entwicklungen ist aber da und das ist in Anbetracht der wirklich interessanten Thematik sehr schade.

Gerade bei der Gehalts/Gleichstellungs-Diskussion gibt es so viele Faktoren, sodass die Schlußfolgerung "Frau verdient/bekommt/macht/darf weniger => scheiße => Welt/Männerdominierte Gesellschaft schuld => mehr Rechte/staatlicher Eingriff" oft viel zu eindimensional ist, man sich aber in den Hörsälen darum des öfteren nicht schert, da das "Feindbild" ja perfekt auf das Ergebnis der "Studie" zugeschnitten ist.

Ich kenn nicht viele Genderleute (2), und behaupte auch nicht dass der folgende Charakterzug bei dieser Spezies stark ausgeprägt ist, dennoch sind es die unselbstkritischsten Menschen die ich kenne.
 
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In Deutschland sind auch weniger Araber an wichtigen Führungspositionen. Wollen wir jetzt die Rassentheorie wieder einführen? Sowas muss ja erforscht werden.
 
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Habe nichts gegen Genderforschung, wenn es nicht nur Alice Schwarzer-mäßig einseitig betrachtet wird und man die körperlichen wie sozialen Unterschiede zwischen Mann und Frau einfach mal genauer beleuchtet.

Solange aber zumindest durch die Presse immer dieser Unterton aufkommt, dass die armen Frauen im ganzen Leben unterrepräsentiert sind und nuuuur Nachteile haben, nehme ich das Thema nur bedingt ernst. Schade um die bodenständigen Studierenden (ja, ich sage bewusst nicht "Studenten", ist ja männlich!), die Genderstudies belegt haben, das Thema neutral sehen und keine so verkappten Ansichten haben. Da es mich ohnehin nur am Rande interessiert (eben aus jenem Grund), weiß ich nicht einmal, ob wirklich die ganzen Studierenden und Profs das ganze so krass sehen, wie man immer mitbekommt. Die wenigsten Menschen dürften schließlich wissenschaftliche Publikationen um Thema Gender lesen, wo vielleicht mehr drin stehen könnte, dass Frauen xx Prozent weniger Lohn als Männer bekommen und benachteiligt sind ...

Gleichstellung funktioniert nicht auf Knopfdruck. Man muss bei der Gesellschaft anpacken und klassische Rollenklischees lösen, was aber auf kurze Zeit schwer ist. Mehr Frauen sollten in die Manageretagen? Gerne, aber dann bitte aus eigenem Antrieb. Es gibt ja durchaus "Powerfrauen", die es bis ganz nach oben schaffen; da kann man keinesfalls Nachteile im Rollenklischee sehen, da auch ein studierter Mann mit schlechten Softskills einfach nicht geeignet ist für einen Chefposten in so manchem Betrieb.
Dass beide Geschlechter Nachteile und immer noch Vorurteile in manchen Berufen haben (Männer als Friseure oder Kindergärtner, Frauen als Automechaniker z. B.), kann man eben nicht "wegforschen", indem man bei der Unterrepräsentanz von Frauen mal eben die Feminismus-Keule schwingt und behauptet, dass wir Männer prinzipiell böse sind und automatisch die Frau ausnutzen :rofl:

Statt zwingender Homogenisierung und künstlicher Hervorhebung von Frauenproblemen wäre es angebrachter, Lösungen für BEIDE Geschlechter zu finden. Der Austausch von Wörtern wie "Studierende" statt "Studenten" ist mir egal und kann meinetwegen gemacht werden (vllt. ist es wirklich so einschlagend wie die Sache, dass vor einigen Jahren Wetter-Tiefs immer nur weibliche Namen und Hochdruckgebiete Männernamen getragen haben). Frauenquoten alleine bringen wohl nur wenig, sinnvoller wäre es, diese in bestimmten Berufe reinzubringen, indem das Interesse früh gefördert wird. Wenn das Interesse schon fehlt oder einfch zu wenig Bewerber ... Entschuldigung BewerberInnen, fehlen, ist es sinnlos.

Hat vor Abschaffung der Wehrpflicht auch niemand erwartet, dass Frauen Dienst an der Waffe ausüben müssen. Die moralische Frage, körperliche Unterlegenheit und vllt. der Testosteronmangel halte ich durchaus für verständlich. Aber Männer waren da auch gegenüber kinderlosen Frauen benachteiligt, wenn sie ein Jahr später erst studieren oder ihre Ausbildung machen konnten aufgrund des Dienstes. Da hätte man als Mann auch sagen können, "Alle Frauen ohne Kinder ein Jahr Zivildienst bitte!", aber dem war nicht so ;)
 
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Das Problem unserer Genderforschung ist die ideologische Indoktrination durch politisierte Kampflesben im Alice Schwarzer-Stil. Man versucht, "auf wissenschaftlicher Grundlage" die Gleichheit von Mann und Frau zu begründen, statt objektiv nach der Wahrheit zu suchen.

Die Genderforshcung dreht sich im Kreis. Die angebliche Gleichheit von Mann und Frau wird nicht nur begründet, sie wird als Tatsache vorausgesetzt.
 

mfb

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Aber natürlich ist der Feminismus nicht männerfeindlich und kämpft für die Gleichberechtigung unter den Geschlechtern.
Deswegen heißt die Berufs/Aufgabenbezeichnung ja auch nicht mehr Frauenbeauftragte, sondern Gleichstellungsbeauftragte. So, und jetzt dürfen (sollten!) sich Gleichstellungsbeauftragte darüber aufregen, dass ich die männliche Form nicht erwähnt habe.


Die Dozentin war halt übelste Feministin, die haben ihre Hausarbeit abgegeben und nicht diese behinderten "Studenten und Studentinnen / StudentInnen" benutzt sondern einfach nur ganz normal "Studenten" etc. geschrieben, woraufhin die Olle ihnen gesagt hat, dass wenn sie das nicht ausbessern sie durchfallen werden. :lol:
Also hier heißt es offiziell "Studierende".


Login schrieb:
Genderforschung sollte selbstverständlich nicht gestoppt werden, sie muss aber auf eine solide Basis gestellt werden.
Sehe ich auch so. Was da im Video teilweise gezeigt war waren keine ernstnehmbaren Forscher - wenn man bereits mit der Schlussfolgerung beginnt, ist jede Forschung dazu völlig überflüssig. Sollten die repräsentativ für das Institut gewesen sein, war die Schließung also völlig richtig.
 
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Studierende ist aber nicht korrekt, da es, soweit ich weiß, eigentlich bedeutet, dass man gerade der Tätigkeit nachgeht.

Ein Lehrender ist also eine Person die gerade in diesem Moment lehrt und nicht eine Person die die ganze Zeit lehrt.
 
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korrekt!

Ein StarCraft-Spieler ist jemand, der in seiner Freizeit (oder beruflich) StarCraft spielt.
Ein StarCraft-Spielender ist jemand, der jetzt (oder zu einer anderen Zeit, um die es konkret in diesem Text geht) StarCraft spielt.
 
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14.09.2010
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Dankeschön, dann bekam ich wohl in meinen Deutsch-Seminaren Falschinformationen.

Ändert aber nichts am Quatsch auf Zwang Wörter zu ersetzen.
 
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Ich find's ja immer wieder höchst amüsant, wie bei solchen thmen hier auf bw.de immer gleich ne bande heulender nerds aus den löchern gekrochen kommt und das geflenne über die bösen feministinnen losgeht. Frustriert much?
 
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Ich finde es schon recht bezeichnend das grade die Genderforschung immer wieder wegen unsauberer Wissenschaftlich Methoden so in der Kritik steht. Ich will gar nicht bestreiten das viel dort Tätige vor allem Belege für ihre Weltsicht suchen und das auch gerne mal zu Lasten von sauberer Forschungsarbeit. Aber damit steht sich doch nicht alleine da.
Da drängt sich doch die Frage auf wieso ausgerechnet dieses, noch dazu eher kleine, Forschungsfeld so oft in der Kritik steht.


Ich meine diese Gesellschaft in der wir leben ist immer noch eine ziemlich Sexistisch und Patriarchal geprägte ist während in der Genderforschung halt eher Feministische Ideen vertreten werden. Da hat zwar, auch wenn sich der Gedanke wohl noch bei dem ein oder anderen hält, nicht mehr so viel mit Alice Schwarzer zu tun. Aber trotzdem Prallen da sehr gegensätzlich Weltanschauungen aufeinander. Und da viele Menschen sich ungern von ihrer gewohnten Sicht der Dinge lösen sind viele Menschen leider bestrebt Feminist*_innen bei jeder sich bietender Gelegenheit anzugreifen.

Solange nur ein paar Leute wegen Studierenden oder binnen Is rumheulen ist das sicher verschmerzbar und grade im ersteren Fall sogar ganz amüsant. Wenn aber Professoren wegen selbigen Hausarbeiten durchfallen lassen oder runter werten, dann ist das schon was anderes und wenn deswegen Forschungsstellen geschlossen werden dann ist das ziemlich schlecht.


Vielteich noch am Rande. Auch Alice Schwarzer hat sich schon recht früh Kritisch zur Wehrpflicht geäußert.
 
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Ok, schosch, dann mal Butter bei die Fische. Gib doch mal konkrete Beispiele, wo unsere Gesellschaft denn noch so schlimm sexistisch und patriachal (lol die sexistische Weltverschwörung mal wieder) ist. Das wird gerne mal als Tatsache festgestellt, ist aber nicht so eindeutig.
 
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die Arbeitswelt ist vielleicht patriarchal...die Schulwelt (oder generell alles was um Erziehung geht, s. Dinge wie Sorgerecht) dagegen ist matriachal...letzteres müsste die Genderforschung genauso gut erforschen...kA ob sie das tut ehrlichgesagt, wenn ich raten müsste, würde aber auf wenig bis gar nicht tippen :deliver:

btw was die männliche/weibliche Form angeht...am besten fänd ich eigentlich wenn bei den üblichen Pluralen einfach mal die männliche mal die weiblich Form genannt würde, aber diese aneinandergehänge sieht einfach übelst scheiße aus
 
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Krass. Habt ihr euch mal den zweiten Teil reingezogen? Da gehts um den Einfluss der Eltern auf die kindliche Entwicklung. Fazit ist, dass das elterliche Umfeld weit weniger auf die Kinder auswirkt als die genetische Veranlagerungen. Also die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind anfängt zu rauchen hängt nicht davon ab ob seine Eltern in seiner Gegenwart rauchen und somit quasi Vorbildfunktion haben. Es hängt vielmehr davon ab, ob die Eltern dem Kind die genetische Veranlagerung vererbt haben, besonders Suchtempfindlich zu sein.

Also bisher wusste ich, dass die gene auch eine wichtige Rolle spielen, aber das der Einfluss des Umgebung (v.A. der Eltern) so gering scheint, ist mir komplett neu und wird einiges in meinem Kopf um.
 
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