GDL und Streiks

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Tarifstreit bei der Bahn: Warum Weselsky keinen Schlichter will
Artikel lesen...
Was ist eure Meinung zum Streik? Ich bin ja zum Glück nicht von der Bahn abhängig, aber so langsam geht mir die GDL gehörig auf den Zeiger. Die Wirtschaft kostet die Woche des Streiks wohl 500 Mio. €, und das mMn gute Angebot (4,7% + einmalig 1000€) wurde von Seiten der GDL abgelehnt.

Wird Zeit dass Weselsky vom Thron gestoßen wird und ins Arbeitslager kommt.
 
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Da ich diese woche nicht mit der Bahn fahren muss ist es mir eigentlich rellativ wurscht.
:deliver:

Wie weit 4,7% + 1000€ jetzt konkret von 5% + -1 stunde arbeit pro woche weg sind kann ich nicht sagen.
Letztendlich sitzt die GDL aber anscheinend am längeren hebel wenn die ne woche streik durchdrücken können. HDGDL GDL.
 
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Das ist halt nicht die Schuld der GDL oder eines Weselskys, der völlig zurecht das Maximum für die Leute die er vertritt rausholen will, sondern der völlig schwachsinnigen Privatisierung der deutschen Infrastruktur und des Kaputtsparens für einen schwachsinnigen Börsengang der dann doch nicht stattfand.

Aber Hauptsache die Regierung drückt mal eben schnell im Sommer das neue Streikrecht durch und die Konzernbosse müssen dann nur noch mit einem statt vier rückgratlosen Gewerkschaftsbosszecken schick essen gehen um dann alle Arbeiter maximal in den Arsch zu ficken.
 
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Das ist halt nicht die Schuld der GDL oder eines Weselskys, der völlig zurecht das Maximum für die Leute die er vertritt rausholen will, sondern der völlig schwachsinnigen Privatisierung der deutschen Infrastruktur und des Kaputtsparens für einen schwachsinnigen Börsengang der dann doch nicht stattfand.

Aber Hauptsache die Regierung drückt mal eben schnell im Sommer das neue Streikrecht durch und die Konzernbosse müssen dann nur noch mit einem statt vier rückgratlosen Gewerkschaftsbosszecken schick essen gehen um dann alle Arbeiter maximal in den Arsch zu ficken.

Jop, genau das ist nämlich der Hauptgrund des Streiks. Mich schränkt der zwar auch ziemlich ein, aber ich finde es unterstützenswert.
 
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Was halt auch keiner sieht:
GDL-Seite schrieb:
Doch die DB setzt noch einen drauf. Von ihr kommt weiterhin kein Angebot zur Absenkung der Arbeitszeit, kein Angebot zur Begrenzung von Überstunden, kein Angebot zur Belastungssenkung für das Zugpersonal, kein Angebot zur Ergebnisbeteiligung, kein Angebot zur Einführung einer weiteren Entgeltstufe. Außerdem will die DB am Zwei-Klassen-Lokomotivführer festhalten. Auch weiterhin sollen Lokrangierführer also als „Billig-Lokomotivführer" vom Arbeitgeber missbraucht werden können.

Die Bahn hat sich das halt schön selbst eingebrockt. Keine Verhandlungsbereitschaft außer ein bisschen mehr Geld. Zeitungen berichten schön negativ, SPD, einst für Gewerkschaften, wettert auch schön dagegen. Wer hat uns verraten...
Aber das dumme Volk ist auch noch pro Bahn aufgrund der Hetze. Typisch deutsch: Arbeit Arbeit, bloß nicht streiken für bessere Verhältnisse, Maul halten und klotzen. Wir haben schon die niedrigsten Streikzahlen in Europa.
 
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Wenn die Bahn noch 1-2 Streikrunden durchhält, ist die GDL ganz schnell weg vom Fenster. Gut so, dann kann mal ne Gewerkschaft kommen die auch ein bisschen mit sich reden lässt.
 
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Was halt auch keiner sieht:


Die Bahn hat sich das halt schön selbst eingebrockt. Keine Verhandlungsbereitschaft außer ein bisschen mehr Geld. Zeitungen berichten schön negativ, SPD, einst für Gewerkschaften, wettert auch schön dagegen. Wer hat uns verraten...
Aber das dumme Volk ist auch noch pro Bahn aufgrund der Hetze. Typisch deutsch: Arbeit Arbeit, bloß nicht streiken für bessere Verhältnisse, Maul halten und klotzen. Wir haben schon die niedrigsten Streikzahlen in Europa.

# Sehe es ähnlich
Bin zwar selbst indirekt durch den Bahnstreik betroffen, bin aber links genug zu sagen, dass die Menschen ein Recht drauf haben anständig bezahlt zu werden, wenn sie schon ihre Lebenszeit für ein Unternehmen opfern.

Bekomme oft genug das kotzen, wenn ein Unternehmen seit Jahren 3-4stellige Millionenergebnisse nach Steuern erwirtschaftet und große Teile der Belegschaft mit niedrigstlöhnen abgespeist wird.
Wäre als Arbeitgeber wahrscheinlich nicht anders, die Mentalität, dass man aber gefälligst als Arbeitnehmer in diesem Land das Maul zu halten hat, will ich aber auch nicht sehen.
 

Das Schaf

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Wenn die Bahn noch 1-2 Streikrunden durchhält, ist die GDL ganz schnell weg vom Fenster. Gut so, dann kann mal ne Gewerkschaft kommen die auch ein bisschen mit sich reden lässt.

du meinst sone gewerkschaft die 12% lohnsteigerung fordert und nach 2 tagen verhandlung 2% auf 4 jahre als sieg feiert?

bei sowas kann man doch kotzen.

ich bin richtig betroffen diese woche und finde den streik wirklich unterstützenswert!
 
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Ja, weiss auch nicht, wenn ich das richtig gelesen habe beträgt die inflationsrate in deutschland seit der letzten tarifsteigerung der GDL ~2,6% da sind dann 5% mehr lohn auch nicht so viel wie man zunächst annimmt.
 
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Eben. Die Forderungen der GDL sind absolut gerechtfertigt und es tut mir aufrichtig Leid für die Leute die darunter leiden müssen. Aber ernstaft, in diesem Land müsste noch viel mehr gestreikt werden, was gerade bei den Arbeitsbedingungen und Vertragsgestaltungen abgeht ist unglaublich... von Arbeitgeberseite kommt durchweg so viel Scheisse im Namen der "Profitabilität" und "Konkurrenzfähigkeit", das geht auf keine Kuhhaut.

Die GDL zeigt Härte die bitter nötig ist um das Kräfteverhältnis zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern mal wieder etwas zurecht zu rücken. Wird Zeit, dass Lehrer, Erzieher, Krankenhaus- und Altenheimpersonal und alle möglichen anderen Berufe die das tägliche Leben in der Gesellschaft am Laufen halten das auch mal ein halbes Jahr knallhart durchziehen. Und zwar nicht mit popeligen 3,5% mehr Gehalt was in 2 Jahren von der Inflation aufgefressen ist... diese Gewerkschaftsführer die für 'nen Nuttenurlaub in Ungarn und 'nen schicken Dienstwagen zu jedem Dreck "ja" sagen gehören in die Wüste geschickt. Mit "zu teuer" dürfen sich Unternehmen rausreden, die rote Zahlen schreiben. Wer ein paar hundert Millionen Gewinn im Jahr macht, darf gern einen guten Teil davon an die Belegschaft weitergeben. Und wenn nicht freiwillig, dann halt durch Streik. Die Arbeitgeber sind niemals zimperlich wenns ums liebe Geld geht, von den Arbeitnehmern wird aber erwartet immer brav "danke danke danke!" zu jedem Almosen zu sagen und ansonsten die Fresse zu halten. Wird Zeit, dass das aufhört.
 
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Absolut gerechtfertigt, dass die GDL streikt. Immerhin ein Gewerkschaftsboss, der sich nicht kaufen lässt.
Es kann nicht weiter immer schneller, billiger, jederzeit verfügbar, billiger und billiger gehen. Wenn der Staat als Bahneigentümer den grausamen volkswirtschaftlichen Verlust so fürchtet, soll er halt die Leute anständig bezahlen anstatt, wie von einigen Unionsschwachmaten vorgeschlagen, das Streikrecht zu verschärfen.

Es geht doch im Prinzip garnicht um die Bahn, sondern darum, wie lange wir uns noch unsere großteils ohnehin schon zahnlosen Gewerkschaften verstümmeln lassen wollen, bevor wir was merken. Leider sehen das viele, dumerweise ebenfalls wahlberechtigte, Mitbürger nicht so genau :|
 
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Der Vater meiner Ex war Lokführer im Güterverkehr, er war aber schon länger im Dienst und daher Beamter. Was die da teilweise für Schichten fahren, ist absurd. V.a. wird vorausgesetzt, dass man auch easy 2 - 3 Mal die Woche komplett seinen Schlafrhythmus auf den Kopf stellt. Von den Nächten an Bahnhöfen und in Aufenthaltsräumen ganz zu schweigen. Klar wurde er noch besser bezahlt als die armen Schweine, die als angestellte Lokführer durchs Land tuckern, aber tauschen wollte ich mit ihm auf keinen Fall.

Dass die Lokführer nun "all-in" gehen, finde ich gut. Es geht hier um mehr als nur ne schnöde Gehaltserhöhung. Es geht um das Abstecken grundsätzlicher Kompetenzlinien und um die Arbeitsbedingungen. Das, was bei der Bahn seit 2000 gelaufen ist, ist mit "skandalös" noch nett beschrieben. Durch Mehdorns Börsengangshirngespinst hat das Unternehmen sich selbst immensen Schaden zugefügt. Den Salat sieht man jetzt: Veraltete Zugflotten (v.a. im Nahverkehr), dünne Personaldecke dank Sparmaßnahmen, extrem schwerfälliges Krisenmanagement (durfte erst neulich nach nem Sturmschaden mich von nem Verwandten abholen lassen, weil die Bahn es nicht hingekriegt hat, innerhalb von SECHS Stunden nen Ersatzverkehr für die Strecke von DREIßIG Kilometern einzurichten.)

War im Studium auch Pendler und bin täglich 2 Stunden im Zug gesessen. Mit der Pünktlichkeit war ich im Großen und Ganzen zufrieden, mit dem Rest aber nicht. Ich hab auch oft genug mitbekommen, welchen Bullshit Lokführer teilweise mitmachen müssen. Daher: Vollste Unterstützung für den Streik. Ist bitter für die Pendler, aber da müssen alle durch.

Dass Wesselsky nun dämonisiert wird, ist ne einfache Kurzschlusslösung anstatt mal ernsthaft über Arbeitnehmerrechte zu diskutieren. Hier in D werden duckmäuserisch Überstunden gemacht, bis mit 55 das Herz schlappmacht. Das kanns doch nicht sein.
Das hat auch nix mit "linkem" Fantasiedenken zu tun. Arbeit ist kein Selbstzweck und Arbeitnehmer keine Roboter.
 
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Noch einer, der es aus erster Hand vom Vater kennt. Meiner war Zugführer als Beamter im bayrischen Nahverkehr. War es nicht groß anders wie bei den Lokführern und die Herren aus München im Büro kennen bis heute das Wort Schnee nicht und sind immer wieder überrascht, dass die Leute mit ein paar Mann es nicht schaffen die Gleise frei zu machen. Ersatzverkehr fällt da auch gerne flach bis der Münchner sich das vor Ort angeguckt hat, nachdem er zuerst ins Telefon geschrien hat, wie unfähig alle sind und dann wutentbrannt gen Garmisch fuhr...
 

Moranthir

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Ich finde es beruhigend, dass hier im Forum recht viele Verständnis für den Streik aufbringen, bzw. sich mit den Lokführern solidarisieren. Die einzige "Ungerechtigkeit" bei diesem Streik ist eigentlich, dass die Auswirkungen (und damit die Verhandlungsmacht) bei der GDL ganz anders liegen, als bei anderen Gewerkschaften - besonders bei dieser Größe.
Ich weiß nicht, ob die negative Blickweise auf die GDL von den Nachrichten oder den eigenen Nachteilen her rührt, aber es ist schon krass, wie viele kein Verständnis dafür aufbringen können.
Auch ich war von der ersten Runde der Streiks im Herbst(?) auch betroffen und fand es persönlich scheiße. Aber die Bahn outet sich echt als unangemessen reagierender Kackverein.

Ich bring ne Flasche Wein von Nevers Weingut mit :deliver:
ä schorlewoi geht imma noi!
 
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beeindruckend wieviele hier das alles so easy sehen.
fast jede andere berufsgruppe (piloten sind noch so ne ausnahme) schaden im streikfall (fast) ausschliesslich dem bestreikten unternehmen. es gibt also eine balance.
die lokfuehrer bestreiken jetzt aber nicht die bahn alleine, sondern praktisch ganz deutschland. das ist total insane. wenn ein streit innerhalb eines unternehmens die ganze volkswirtschaft beeintraechtigt, dann finde ich gehoert sich ein viel hoereres mass an verantwortungsbewusstsein.

habe absolut null verstaendnis fuer die kacke die piloten und lokfuehrer da regelmaessig durchziehen.
 

Der Ziegentobi

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ja es ist absolut kacke für faire arbeitsbedingungen zu sein, 400€ im monat und ein gutschein für ein dosen bier sollte ihnen doch reichen.
 
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Letztens haben Schulen und Kitas gestreikt da wurden massiv Urlaubstage genommen bzw. Großeltern usw. aktiviert. Aber egal waren ja nur Frauen und Alte die davon betroffen wurden. Wenn ein Streik nicht bemerkt wird dann bringt er nichts. Was sollen die Lokführer machen? Weiterfahren und böse Schilder aus dem Fenster halten? Das wird die Bahn dann aber echt mies treffen.

Nur mal aus Spass hier Deutschland im europäischen Streikvergleich:

http://cf.datawrapper.de/d02Bg/1/

Die GDL soll einfach mal bis August Streik ankündigen damit das Thema dann endlich durch ist. Fick die Deutsche Bahn.
 

Moranthir

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Im Umkehrschluss heißt das, dass Leute in bestimmten Berufen nicht für ihre Interessen streiken dürfen? So wie Beamte, nur ohne Beamtenstatus?

Piloten haben imo natürlich auch ein Recht darauf, auch wenn mein Verständnis da deutlich geringer ist.
 

Benrath

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Es wird imho auch recht wenig thematisiert, dass die Bahn es einfach aussitzen möchte bis die GDL qua Gesetz entmachtet wird. Ich schäme mich da auch für einige FB Kommentare oder so posts wie Picassos. Es ist doch nur der reine Egoismus, dass man nicht mehr easy pendeln kann, als ob es den Antistreikler da wirklich um das volkswirtschaftliche Allgemeinwohl ginge.
 
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ich persoenlich bin als radfahrer innerhalb der innenstadt so gut wie gar nicht betroffen.

und ja es geht mir nur um das volkswirtschaftliche allgemeinwohl. streikrecht grundsaetlich finde ich super wichtig.

die GDL koennte doch zum beispiel versuchen staerker nur die bahn selbst zu treffen (und nicht gleich die ganze republik).
beispielsweise keinerlei fahrkartenkontrollen mehr, jeder darf umsonst mit. das schadet ausschliesslich der DB.
alternativ bestreiken sie nacheinander die bundeslaender. das trifft zwar auch leute ausserhalb des unternehmens, aber eben nicht alle gleichzeitig.

was die GDL da abzieht ist fast ein generalstreik. das ist doch total unverhaeltnismaessig.
 
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Wenn nur ca. 33% des zugpersonals mitglied bei der GDL ist bringt das "wir kontrollieren keine fahrkarten mehr" vermutlich exakt garnichts.
 
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Der Punkt, dass es einen ganzen Haufen Deutscher und vor allem die Wirtschaft trifft ist doch ein entscheidender Punkt bei der ganzen Diskussion.

Es wird den Leuten mal klargemacht, dass die Bahnmitarbeiter ganz erheblich am funktionierenden Wirtschaftssystem Deutschland beteiligt sind, dabei hart und viel arbeiten, und dafür absolut beschissen bezahlt werden.

Das selbe gilt für Erzieher genauso (die ja auch streiken wollen). Es ist verdammt erschreckend, dass "der Deutsche" im Allgemeinen sich einfach nur aufregt, dass er plötzlich nicht zur Arbeit kommt statt mal zu überlegen warum nicht. Und vor allem wer wirklich das Arschloch ist, die Chefetage der Bahn oder der unterbezahlte Schaffner.
 
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ich persoenlich bin als radfahrer innerhalb der innenstadt so gut wie gar nicht betroffen.

und ja es geht mir nur um das volkswirtschaftliche allgemeinwohl. streikrecht grundsaetlich finde ich super wichtig.

die GDL koennte doch zum beispiel versuchen staerker nur die bahn selbst zu treffen (und nicht gleich die ganze republik).
beispielsweise keinerlei fahrkartenkontrollen mehr, jeder darf umsonst mit. das schadet ausschliesslich der DB.
alternativ bestreiken sie nacheinander die bundeslaender. das trifft zwar auch leute ausserhalb des unternehmens, aber eben nicht alle gleichzeitig.

was die GDL da abzieht ist fast ein generalstreik. das ist doch total unverhaeltnismaessig.

was du vorschlägst, dürfen sie so nicht und selbst wenn sies tun, würde das nicht viel bringen, weil es niemanden wachrüttelt. der streik dagegen schon
 
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Kann die Zugführer verstehen

- Schlechtere Arbeitszeiten hat keiner. 2-4 mal den Schlafrythmus umstellen? Easy und der Gesundheit schadet es ja nicht
- 3 Stunden am Tag bereiten die den Zug vor und nach. 5 Stunden fahren die rum. Absolut monoton und langweilige Arbeit. So spanned das die alle 15 Sekunden nen Knopf drücken müssen damit das System weiß das die Leute noch am Leben sind.
- Sehr hohe Verantwortung und Druck. Vergleichbar mit Piloten
- Relativ schlechte Bezahlung. In anderen Ländern verdienen die doppelt so viel und gehen mit 55 in Rente
- Ab und zu endet die Schicht in einer fremden Stadt. Dann darf man in seiner Freizeit die 200km zurück mit dem nächsten Zug fahren.. ziemlich geil.
 

Moranthir

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die kommentare bei spiegel triefen ja vor verbitterung.
 
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perceval heute, 13:24 Uhr
Bei Verkehrsunfällen verletzte Autofahrer + Kollabierte Personen + Folgebehandlungen wegen Klaustrophobie + vermasselte Prüfungen + Anstieg der Herz-Kreislauferkrankungen durch Stress + Tote und Verletzte durch im Stau stehende Retter = ICH WILL ABER RECHT HABEN WESELSKY, pfeif auf die Menschen (die nicht in der GDL organisiert sind.

Und diese Formel hat nicht einmal den Schaden beinhaltet, der der Wirtschaft zugefügt wird, denn das ist in diesem Falle zweitrangig, wenn es aber gegen die Menschen und die Gesundheit geht hört der Spaß auf.

Als bw.de user erwartet man bei solchen Sätzen ja dann irgendwann einen Trollsmiley :rofl2: Streik ist Mord!
 
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Man stelle sich vor es würden tatsächlich mal die Krankenpfleger streiken...
 
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Viele Arbeitnehmer verstehen anscheinend auch nicht, das sich ihr eigenes Gehalt auch nach den Gehältern anderer Berufsgruppen und dem allgemeinen Lohnniveau richtet. Arbeitnehmer sollten sich also schon aus reinem Eigeninteresse mit den Gewerkschaften einig zeigen.
Grundsätzlich sitzen sie im selben Boot.
 
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Als bw.de user erwartet man bei solchen Sätzen ja dann irgendwann einen Trollsmiley :rofl2: Streik ist Mord!
Wenn Krankenhausärzte oder das Pflegepersonal mal 1 Woche komplett in ganz Deutschland streiken würden (nichtmal für viel mehr Geld, aber für bessere Arbeitsbedingungen), dann kannste die Toten mit Lastwagen abkarren. Und dann mal sehen, wie schnell die Forderungen erfüllt werden.

Die Leute merken erst was man für sie leistet, wenn man es mal konsequent bleiben lässt. Traurig, dass die Arbeitgeber mittlerweile eine solche Macht erlangt haben, dass man mit normalen Verhandlungen gar nichts mehr erreicht.
 
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Viele Arbeitnehmer verstehen anscheinend auch nicht, das sich ihr eigenes Gehalt auch nach den Gehältern anderer Berufsgruppen und dem allgemeinen Lohnniveau richtet. Arbeitnehmer sollten sich also schon aus reinem Eigeninteresse mit den Gewerkschaften einig zeigen.
Grundsätzlich sitzen sie im selben Boot.
Es geht vielen Leuten gar nicht ums "Geld" oder ihre Gehälter. Es geht darum, die Gesundheitsschäden die langjährige Schichtarbeit verursacht, ausgeglichen zu bekommen. Überstunden endlich mal bezahlt zu bekommen (ja, das ist Arbeit die BEREITS ERBRACHT WURDE). Nicht etliche hundert Kilometer am Ende einer Schicht schluss zu machen und dann privat nach Hause gondeln zu müssen. Nicht in 6-Tage-Wochen arbeiten zu müssen, die keinen Platz für Regeneration lassen. Nicht ein Teildiensten arbeiten zu müssen (2h am morgen, 3h übern mittag und nochmal 3h am abend), so dass man den ganzen Tag mit dem Job zu Gange ist und jegliche Familienaktivitäten flach fallen. Bereitschaftszeiten die mit weniger Geld vergütet werden, als für den Arbeitsweg draufgeht. Doppel- oder gar 24h-Schichten die gesetzlich gar nicht erlaubt sind aber trotzdem Gang und Gäbe sind (die mittleren 8h werden einfach als "Bereitschaft" deklariert, in der man dummerweise das gleich tut wie sonst auch...). Leiharbeits- oder Zeitarbeitsverträge von denen man kaum leben kann, geschweige denn die einem irgendeine Art von Zukunftsplanung ermöglichen. Zulagen die unter fadenscheinigen Gründen nicht gezahlt werden, weil der Arbeitgeber dieses oder jenes Schlupfloch nutzt oder bestimmte Arbeiten oder Arbeitsplätze einfach auf dem Papier "umdeklariert" damit er bestimmte Anforderungen nicht erfüllen muss. Personalschlüssel die so dünn kalkuliert werden, dass jeder Tag Dauerstress ist weil die Arbeit kaum noch zu schaffen ist (schon gar nicht vorschriftsmässig) und sich Fehler und Krankheiten häufen, deren Verantwortung dann wieder auf Personal geschoben wird.
 
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Wenn die Lokführer wirklich so schreckliche Arbeitsbedingungen haben und dabei mies verdienen, dann müsste die Bahn doch Nachwuchssorgen haben, oder nicht?
In einer funktionierenden Marktwirtschaft sollte sich sowas doch über Angebot und Nachfrage regeln. Wenn es anscheinend noch immer genug Leute gibt, die den Job so machen wollen, wie er ist, kann er doch gar nicht so schrecklich sein, wie es hier von einigen beschrieben wird.
Das Lokführer mit Piloten verglichen werden erscheint mir da auch reichlich übertrieben, das ist ein ganz normaler Ausbildungsberuf. Und wenn man sich da mal bei anderen entsprechenden Berufen umsieht, gibt es einige, denen es noch deutlich schlechter geht: Hotelangestellte und Berufskraftfahrer zum Beispiel.

Ich will hier gar nicht darauf hinaus, dass alles perfekt ist, dafür kenne ich die Arbeitsbedingungen zu wenig, aber die Lokführer sind für mich ganz bestimmt nicht ganz unten in der Nahrungskette und haben einfach eine gewisse Machtposition, so dass ihre Forderungen derzeit im Vergleich zu anderen Berufen überproportional beachtet werden.
 
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Wenn die Lokführer wirklich so schreckliche Arbeitsbedingungen haben und dabei mies verdienen, dann müsste die Bahn doch Nachwuchssorgen haben, oder nicht?
In einer funktionierenden Marktwirtschaft sollte sich sowas doch über Angebot und Nachfrage regeln. Wenn es anscheinend noch immer genug Leute gibt, die den Job so machen wollen, wie er ist, kann er doch gar nicht so schrecklich sein, wie es hier von einigen beschrieben wird.
Das Lokführer mit Piloten verglichen werden erscheint mir da auch reichlich übertrieben, das ist ein ganz normaler Ausbildungsberuf. Und wenn man sich da mal bei anderen entsprechenden Berufen umsieht, gibt es einige, denen es noch deutlich schlechter geht: Hotelangestellte und Berufskraftfahrer zum Beispiel.

Ich will hier gar nicht darauf hinaus, dass alles perfekt ist, dafür kenne ich die Arbeitsbedingungen zu wenig, aber die Lokführer sind für mich ganz bestimmt nicht ganz unten in der Nahrungskette und haben einfach eine gewisse Machtposition, so dass ihre Forderungen derzeit im Vergleich zu anderen Berufen überproportional beachtet werden.


Wenn die Minenarbeiter im Viktorianischen England wirklich so schreckliche Arbeitsbedingungen haben und dabei mies verdienen, dann müsste die Mienengesellschaft doch Nachwuchssorgen haben, oder nicht?
In einer funktionierenden industriellen Revolution sollte sich sowas doch über Angebot und Nachfrage regeln. Wenn es anscheinend noch immer genug Leute gibt, die den Job so machen wollen, wie er ist, kann er doch gar nicht so schrecklich sein, wie es hier von einigen beschrieben wird.
Das Kohleminenarbeiter mit Säureminenarbeitern verglichen werden erscheint mir da auch reichlich übertrieben, das ist ein ganz normaler Ausbildungsberuf. Und wenn man sich da mal bei anderen entsprechenden Berufen umsieht, gibt es einige, denen es noch deutlich schlechter geht: Antipersonenminentester und Crashtestdummies zum Beispiel.


Ernsthaft, ist ja nicht der erste streik der GDL den die Bahn in den letzten jahren ausficht, wenn die leute so easy zu ersetzen sind, warum hat die bahn das dann nicht schon längst gemacht?
 
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Wer gibt sich denn der Illusion in, "der Markt" würde funktionieren? Um es mal mit Kling zu sagen: "Der Markt hat nur Scheisse im Kopf.". Und nein, die Tatsache, dass am Ende des Tages jeder irgendwas zu Essen im Maul hat, ist kein Indiz dafür, dass irgendwas gut funktioniert. Das "funktioniert" in der Sklaverei auch.
 

Das Schaf

Tippspielmeister WM 2018
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Wenn die Lokführer wirklich so schreckliche Arbeitsbedingungen haben und dabei mies verdienen, dann müsste die Bahn doch Nachwuchssorgen haben, oder nicht?
In einer funktionierenden Marktwirtschaft sollte sich sowas doch über Angebot und Nachfrage regeln. Wenn es anscheinend noch immer genug Leute gibt, die den Job so machen wollen, wie er ist, kann er doch gar nicht so schrecklich sein, wie es hier von einigen beschrieben wird.
Das Lokführer mit Piloten verglichen werden erscheint mir da auch reichlich übertrieben, das ist ein ganz normaler Ausbildungsberuf. Und wenn man sich da mal bei anderen entsprechenden Berufen umsieht, gibt es einige, denen es noch deutlich schlechter geht: Hotelangestellte und Berufskraftfahrer zum Beispiel.

Ich will hier gar nicht darauf hinaus, dass alles perfekt ist, dafür kenne ich die Arbeitsbedingungen zu wenig, aber die Lokführer sind für mich ganz bestimmt nicht ganz unten in der Nahrungskette und haben einfach eine gewisse Machtposition, so dass ihre Forderungen derzeit im Vergleich zu anderen Berufen überproportional beachtet werden.

zeitungszusteller kriegen 5€die stunde.
wenn die so schlecht verdienen würden und auch noch so schlechte arbeitszeiten haben dürften die doch keine leute mehr finden.

pustekuchen
 
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Wenn die Lokführer wirklich so schreckliche Arbeitsbedingungen haben und dabei mies verdienen, dann müsste die Bahn doch Nachwuchssorgen haben, oder nicht?

Hat sie ja auch.
Die Agentur für Arbeit hat 2014 den Fachkräftemangel in Deutschland untersucht. Natürlich ist das schwindel und es gibt keinen (Flächendeckenten) Fachkräftemangel. Nur in einigen Berufen herrscht Mangel. Und darunter ist z.B. Lokführer
 
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Angebot und Nachfrage bestimmen aber nicht nur die Angemessenheit/Höhe der
Vergütung und deren Differenz zu anderen Berufsgruppen (klassisches Beispiel Krankenpflege /Pflegekraft und Arzt)
Davon mal abgesehen, wer bestimmt denn, was angemessen ist? Du etwa, mackia? Wenn Arbeitnehmer - wie die Lokführer und zugbegleiter -, welche in der GDL organisiert sind, der Meinung sind, dass sie unterbezahlt oder die Arbeitsbedingungen nicht angemessen
Sind (Stichwort schichtsystem und Überstunden) wieso sollte ihnen dann verwehrt werden zu streiken wie andere Berufsgruppen wie Erzieher in Kitas - bei denen allerdings das öffentliche Interesse recht gering zu sein scheint?

Traurig ist doch wirklich wie die Medien sich auf das Thema derzeit versteifen und wie es doch recht wenige Artikel gibt, die den wahren Sachverhalt erklären und schildern (aber zumindest ist es seit Beginn des GDL Arbeitskampfes im letzten Jahr etwas besser geworden und nicht mehr allzu eindimensional ). Niemand von uns hat wirklich Zugang zu den konkreten Verhandlungspositionen, derzeit scheint es aber so, dass die Bahn versucht auf zeit zu spielen bis das Tarifeinheitsgesetz in Kraft tritt. Was viele vergessen ist - bei aller Öffentlichkeitswirksamer Empörung von vielen hochrangigen Politikern - dass der Staat Mehrheitsaktionär der DB AG ist. Wenn alles so schlimm ist (Stichwort volkswirtschaftliche Schäden, deren Ziffer eigentlich nicht genau benannt werden und gemessen werden kann), könnte der Eigentümer - der Staat vertreten durch seine Regierung - seinen Einfluss doch ausüben und druck auf den Vorstand ausüben. Stattdessen werden jedoch Phrasen wie "Verhältnismäßigkeit" und "dAseinsfürsorge" in den populistisch in den Raum geworfen, während versucht wird ein Tarifeinheitsgesetz zu verabschieden, welches den Interessen dient, die Personalkosten möglichst gering zu halten,
Sodass der Staat von der dividende aus den gewinnen.

Etwas offtopic: ich setze einen fuffi :troll: sowohl das Tarifeinheitsgesetz als auch die (in eigener Sache!) vorratsdstenspeicherung werden in diesem Jahr kippen - das wird natürlich den SPD/CDU-Parteifreunden weiter bestärken, den schwarzen peter dem
Bverfg zuzuschreiben von wegen "politische Gestaltung"
 
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TheGreatEisen

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Die Verfassungsmäßigkeit des Tarifeinheitsgesetzes mal dahingestellt: Inhaltlich ist das Gesetz richtig. Die zunehmende Zahl von Spartengewerkschaften führt am Ende nicht zu mehr Gerechtigkeit, im Gegenteil. Am Ende setzen nur noch kleine Gewerkschaften ihre Forderungen durch, die einen großen Hebel ansetzen können (GDL, Fluglotsen usw.). Wirtschaftlich ist es durchaus eine Gefahr, wenn alle 4 Wochen eine andere Gewerkschaft streikt. Auch der Vergleich mit anderen europäischen Ländern geht fehl. Dort ist in der Regel ein Schlichtungsverfahren gesetzlich vorgeschrieben, bevor! man ans streiken denkt. In Wahrheit hat Weselsky nur Panik vor dem Inkrafttreten des Tarifeinheitsgesetzes und haut jetzt nochmal kräftig auf den Putz.

Amüsant ist für mich immer die große Einigkeit, wenn es darum geht, wer in diesem Land alles zu viel schlecht bezahlt wird. Interessant wäre, diese Bereitschaft auf die Probe zu stellen, indem eine Einkommenserhöhung dieser (meist dem öffentlichen Bereich zuzuordnenden) Berufe durch eine Erhöhung der Einkommensteuer finanziert wird.
 
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