direkt nach 10 stunden spaß mit lerntheorien hier meine 2 cents:
jo, bei den alten blizzardgames spielt ganz viel nostalgie mit rein. hab neulich bei nem kumpel mal wieder d2 gezockt und war dann doch überrascht, WIE scheiße sich das ding steuert. optisch hats sogar noch style, aber das grausige interface (inventarmanagement = horror), die eckigen bewegungen (logisch, da 2d) und das viele sinnlose klicken (beste neuerung in d3: gold = autopickup) ermüden doch ziemlich schnell. dazu kommen dann noch die sehr langweiligen und teils schlicht nervigen levels (dschungel
). früher fand ich d2 und v.a. d1 supergeil, aber seitdem ich d3 und poe länger gezockt hab, kann ich unmöglich zurück.
bei bw ists ganz ähnlich. zum zuschauen noch geil, beim selberspielen kotzt man, wenn man nicht voll in der übung ist, permanent über irgendwelche kleinigkeiten. (ki, wegfindung, nerviges geklicke, usw.)
nicht falsch verstehen: beide games sind zurecht absolute klassiker. aber so unfassbar perfekt wie viele gerne behaupten, sind sie nicht.
bei shootern siehts imho etwas anders aus. das pure "bewege die maus so schnell und präzise wie möglich"-gameplay der 90er-shooter mag zwar recht stupide sein, aber es erfordert auch am meisten skill. (= hand- / augenkoordination)
das ultraschwammige gunplay von konsolenports geht z.b. gar nicht. (hab neulich mal wieder gta 4 gespielt, und fand es schrecklich.) cs:go gefällt mir gut, auch wenn es von der designphilosophie her mit vielen oldschool-traditionen bricht. im kern ists aber cs, und das ist gut so. ähnliches gilt natürlich auch für quakelive, wobei das noch puristischer ist. was mich in modernen spielen wirklich nervt, sind schlauchlevels und übertriebene leitsysteme. ist z.b. in saints row absurd. "gehe 10 m da lang. erschieße die gegner. geh die treppe rauf. erschieße die gegner." immer schön garniert mit minimap-symbol und riesen lichtsäule in der spielwelt, damit man auch ja nicht dran vorbeiläuft.
im allgemeinen sind spiele heute auf jeden fall besser als früher, der markt ist allerdings so stark ausdifferenziert, dass viele gute spiele eher unter ferner liefen zu finden sind. zudem ist die zeit der ganz großen technischen innovationen erstmal vorbei. man sieht ja gut, dass sich derzeit außerhalb des aaa-marktes der fokus wieder in richtung gameplay verschiebt. allein die ganzen indie-platformer, rpgs und adventures wischen in sachen spielfluss und sauberem design mit vielen mainstreammonstern den boden auf. v.a. ubisoft-titel sind mittlerweile einfach nur noch ein witz.