FDP sieht Demokratie in Gefahr

Clawg

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na dann schau ich doch mal ob ich bei ayn rand nicht irgendwelche überschneidungen mit sozialdarwinismus finde und damit dann objektivismus = faschismus belegen kann...

Sozialdarwinismus ist die Überzeugung, dass man Menschen 'besser' macht, indem man sie in gegenseitigem Wettbewerb stellt. Im staatlichen Zusammenhang bedeutet dies, dass der Staat aktiv Gruppen gegeneinander in Wettbewerb setzt, damit der Schwächere eliminiert wird und der Stärkere seinen Platz einnimmt. Ziel des Sozialdarwinismus ist eine Schaffung eines 'besseren' Volkes.
Ziel einer objektivistischen Philosophie ist alleinig das eigene Glück.

Das eine ist Kollektivismus, das andere ist Individualismus.

Es ist auch leider unmöglich auf alles einzugehen, jedenfalls wenn man nicht 24/7 im Forum verbringt. Ich war jetzt z.B. einen Tag lang nicht hier und schon gibt es mehr als eine Seite an neuen Beiträgen, auf die ich nichtmal im Ansatz alle eingehen kann. Ist schade, ist aber so.
Ich meinte nicht dich, sondern meinen Kritiker, der mir eben jenes vorwarf.

Ich probier mal was.

Also meiner Meinung nach gehört unsere "Demokratie" abgeschafft.

Demokratie ist ok, nur den Umfang, über was entschieden werden kann, sollte drastisch reduziert werden. Wir selbst haben auch eine (durch die Verfassung) eingeschränkte Demokratie. Mehrheiten im Bundestag können nicht einfach beliebige Gesetze erlassen.

Ideal ist, wenn Politiker lediglich Ausführende wären, welche einer (eindeutigen) Verfassung folgen.

Weil er selbst möchte, dass ihm im Notfall geholfen wird.
Das wird es wohl sein :)

Eines würde mich noch interessieren (sorry falls es schon aufkam, hab nicht alles gelesen): Was passiert denn mit (von Geburt an) behinderten Menschen in eurem System?

Dasselbe wie in anderen Systemen auch. Es hängt von den Menschen ab.
 
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Ich meinte nicht dich, sondern meinen Kritiker, der mir eben jenes vorwarf.

Ja ich weiß. Ich wollte nur erwähnt haben, dass dieser Vorwurf nicht fair ist da es aufgrund der Länge und Frequenz der Beiträge hier eigentlich unmöglich ist, auf alles im Detail einzugehen.
 
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Ich habe noch eine andere Frage, bezüglich des Beispiels mit dem Zug.
Nun ist auf dem Gleis, auf dem du fährst, weiterhin die Menschenmenge. Auf dem anderen, das du mit dem Hebel erreichst kein Mensch, sondern ein Gegenstand in Privatbesitz, was für ein Gegenstand das ist (meinetwegen ein gestohlener Spazierstock), und wie er dahingekommen ist, ist ja erstmal egal. Er würde jedoch zerstört werden, wenn ein Zug ihn überrollt. Legst du den Hebel um?

Auch dieses Beispiel kannst du umformulieren: Du könntest anderer Menschen Besitz stehlen, und durch dessen Verkauf und anschließendes Spenden des Geldes damit Leben retten.

Die Antwort hierauf wuerde mich auch interessieren, MV.
 

Clawg

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Wenn Privatbesitz nicht geachtet wird, dann ist die Lebensgrundlage des Menschen entzogen. Das eigene Leben ist Teil des Privatbesitzes.
 
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Ich persönlich würde den Hebel umlegen in dem Wissen, dass ich dies im Unrecht tue und Gewalt am Eigentum eines anderen Menschen begangen habe. D.h. ich würde damit rechnen, die Folgen dieser Tat zu tragen was, da es ja nur ein Spazierstock war, kein großes Problem ist: Ich erstatte dem Eigentümer den Wert des zerstörten Spazierstocks.
 
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Mich stört ja gar nicht, dass nicht auf alles eingegangen wird und ich finde es gut, wenn sich jemand die Zeit für sowas nimmt, aber was mich stört ist, dass besonders von Claw überhaupt nicht versucht wird die Diskussion voranzubringen. Da werden ständig mit irgendwelchen pseudotiefgründigen Orakelsprüchen neue Nebenkriegsschauplätze aufgemacht und die elementaren Fragen einfach ignoriert. (Ich warte z.B. immer noch auf eine Reaktion zu dem Mauer-Gedankenspiel)
Ich kann ja verstehen, dass man nach einer gewissen Zeit schon fast alles gehört hat und nur noch bedingt Lust hat, sich gründlich damit zu beschäftigen. Trotzdem ist das frustrierend.

e:
Ich persönlich würde den Hebel umlegen in dem Wissen, dass ich dies im Unrecht tue und Gewalt am Eigentum eines anderen Menschen begangen habe. D.h. ich würde damit rechnen, die Folgen dieser Tat zu tragen was, da es ja nur ein Spazierstock war, kein großes Problem ist: Ich erstatte dem Eigentümer den Wert des zerstörten Spazierstocks.

Du sagst hier doch nichts anderes, als das es prinzipiell nichts Schlechtes sein muss, ein Verbrechen zu begehen. Ein Verbrechen ist ein Verbrechen. Du verstrickst dich einfach in immer mehr Widersprüche, weil dein System so nicht haltbar ist.
Sollte es für Verbrechen prinzipiell nur eine Wiedergutmachung als Strafe geben? Wer legt den Wert (als Verhandlungsergebnis zwischen zwei Personen) des Spazierstockes fest? Was, wenn der Spazierstück das einzige Erbstück meines geliebten Vaters ist?
 
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Du sagst hier doch nichts anderes, als das es prinzipiell nichts Schlechtes sein muss, ein Verbrechen zu begehen. Ein Verbrechen ist ein Verbrechen. Du verstrickst dich einfach in immer mehr Widersprüche, weil dein System so nicht haltbar ist.

Es ist kein Widerspruch. Der relevante Teil ist dass es sich eindeutig um ein Verbrechen handelt.
Deshalb habe ich ja auch geschrieben "ich persönlich". Ich persönlich bin rein subjektiv. Ich kann mich an Gesetze halten oder nicht halten wie ich gerade lustig bin. Ich muss zugeben, dass ich auch schon mal physische Gewalt gegen andere Individuen (ohne deren Einverständnis) initiiert habe - das ändert aber doch nichts an MV-Land.
 
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Der Widerspruch ist, daß du hier ein System propagierst was angeblich so wundervoll moralisch eindeutig ist und trotzdem selber schon zugibst prinzipiell dagegen verstoßen zu wollen. Ein moralisches System oder auch Gesetze können nicht funktionieren, wenn sie dem gesunden Menschenverstand widersprechen. Kein Mensch wird innerlich das Gefühl haben es wäre richtig Privateigentum zu schonen und dafür Menschenleben zu opfern. Ich glaube nicht mal du, auch wenn dus nicht zugeben wirst.
 
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Na gut, viele Leute haben aber auch "innerlich das Gefuehl", dass es Bloedsinn ist, dem Staat Steuern zu zahlen, damit dieser Bruecken ins Nichts baut, Soldaten nach Afghanistan schickt oder was auch immer. Trotzdem "funktioniert" unser System irgendwo.
 
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Da gibts aber einen Unterschied. Die Mehrheit der Menschen erachtet Steuern _prinzipiell_ als sinnvoll und zahlt diese deshalb, auch wenn sie mit der Benutzung _teilweise_ nicht übereinstimmen. Wenn der Staat die Steuern nur noch für "Brücken ins Nichts" baut wirste sehen wie lange noch Steuern gezahlt werden.
Daß die jeweilige Sicht auf eine Sache mit dem konkreten Fall abweicht ist doch vollkommen normal. Genauso würden Menschen, die behaupten den Hebel umzulegen es wohl nicht tun wenn ihr eigenes Kind auf den anderen Gleisen steht.
Bei MV gehts aber um die Aussage, das es prinzipiell moralisch falsch wäre den Zug auf einen Gegenstand umzulenken, es _jeder_ in der Situation aber tun würde.
 
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Ich persönlich würde den Hebel umlegen in dem Wissen, dass ich dies im Unrecht tue und Gewalt am Eigentum eines anderen Menschen begangen habe. D.h. ich würde damit rechnen, die Folgen dieser Tat zu tragen was, da es ja nur ein Spazierstock war, kein großes Problem ist: Ich erstatte dem Eigentümer den Wert des zerstörten Spazierstocks.
Mich interessierte nicht was du persönlich tun würdest (sorry, Frage blöd formuliert), oder ob es sich um ein Verbrechen handelt oder nicht, sondern die Antwort auf die Frage was die moralisch richtige Entscheidung ist, möglichst auf Basis deiner Argumentation im ursprünglichen Zugbeispiel. :)
 
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Ist schon hart, wie verdreht man sein muss, um die Zerstoerung eines Spazierstocks im Gegenzug fuer die Rettung mehrerer Menschen als "Verbrechen" zu bezeichnen. Und mir gehts hier jetzt gar nicht um irgendwelche Sophistik. Mir geht es um die menschliche Dimension dieser Entscheidung.
 
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