Schon wieder dieses ominöse allmächtige Wesen namens "Markt" das automatisch alles richtig macht und dem offensichtlich immer häufiger Unfehlbarkeit zugesprochen wird, so als könne dieses Wesen Markt nicht manipuliert werden und so als würde es dies nicht permanent.
Er ist kein ominöses Wesen. Er ist der Ort an dem Angebot und Nachfrage aufeinandertreffen und der Preis für etwas ergibt sich nunmal aus Angebot und Nachfrage.
Welchen Preis ist der Nachfrager bereit zu zahlen, und welchen Preis muss der Anbieter nehmen um überleben zu können. Dabei ist der Markt auch in keiner Weise allmächtig oder fehlerfrei. Er bildet jediglich die Interessen der Marktteilnehmer ab und diese folgen nunmal gewissen Mechanismen und kümmern sich nicht im geringsten um moralische/soziale Aspekte, weswegen wir auch einen Staat haben der den Markt dahingehend beeinflussen soll.
Das ist auch möglich und richtig, aber das WIE ist hierbei entscheidend. Direkte Eingriffe in die Preisfindung des Marktes funktionieren im Regelfall einfach nicht. Weil man zwangsläufig bei einem Nachfrage/Angebotsüberhang landet wenn man den Preis einfach festlegt.
Die Menschen die auf ihm interagieren.
Wer profitiert davon wenn Arbeiter um jeden Arbeitsplatz kämpfen müssen und sich noch mit der miesesten Bezahlung zufrieden geben?
Niemand profitiert davon. Aber wenn es mehr Arbeiter als Arbeitsplätze gibt entsteht nunmal Konkurrenzkampf, wie willst du das denn verhindern? Und der Lohn wandert dabei halt zu der Grenze runter, an dem noch ausreichend Leute bereit sind zu arbeiten. Die anderen weichen auf andere Güter aus da ihnen der Preis zu hoch ist bzw der Lohn zu niedrig.
Wie und warum, werden Aktionärsgewinne trotz miserabler Marktlage und Missmanagment garantiert?
Weil die Aktionäre nunmal die Geldgeber der Unternehmen sind. Und wenn die Renditen nicht passen, legen die Aktionäre ihr Geld woanders an > das Unternehmen geht pleite. Und selbst wenn bei allen Unternehmen schlechte Renditen gibt, gibt es immer noch Banken und ähnliches wo man sein Geld anlegen kann und wenn man dort mehr Rendite bekommt als bei einem Unternehmen, wer wird dann das Geld dem Unternehmen geben? Du als Privatanleger bringst dein Geld doch auch dahin wo du die beste Rendite kriegst, willst du den Aktionären dieses Recht jetzt absprechen?
Warum müssen die Arbeitnehmer immer mehr für das unternehmerische Risiko aufkommen, obwol sie an den erwirtschafteten Gewinnen nicht beteiligt werden?
Arbeitnehmer sind nunmal ein Kostenfaktor, wenn es einem Unternehmen schlecht geht, aus welchen Gründen auch immer, baut es natürlich Kosten ab. Und da in Deutschland die Personalkosten vergleichsweise hoch sind und in den anderen Bereichen meist kaum Einsparungen möglich sind wird halt meist Personal abgebaut. Das ist sozial und moralisch nicht unbedingt richtig, aber so ist es halt.
Wenn Deutschland langfristig als Wirtschaftsstandort weiter interessant bleiben will, wird es da eh noch Änderungen vornehmen müssen, sonst laufen uns andere Länder bei denen Unternehmen niedrigere Kosten haben irgendwann davon, Deutschland wird für Unternehmen einfach unrentabel.
Wie soll der Staat finanziert werden, wenn einerseits ein immer kleinerer Teil des Volkes immer mehr Vermögenswerte besitzt, (reichste 10% mehr als 60% aller Vermögenswerte in Deutschland (ohne Schwarzgeld)) wärend der Rest ärmer wird, man eine "Reichensteuer" aber kategorisch ablehnt?
Die "Reichen" bezahlen in Deutschland jetzt schon vergleichsweise viele Steuern. Was meinst du denn warum soviele in die Schweiz und nach Monaco verschwinden? Meinst du vieleicht das wird besser wenn wir die reichen noch stärker besteuern? Machen wir Deutschland am besten zur Hölle für reiche, die habens ja, da können sie auch 90% Steuern zahlen. Problem, dann verschwinden sie alle. Diese Reichensteuer Geschichte ist nicht so einfach wie du offensichtlich denkst, diese Argumentationslinie die du da andeutest läuft auf eine Milchmädchen Rechnung hinaus die in der Praxis niemals funktionieren wird.
Welche Vorschläge hat Westerwelle/die FDP denn bisher gebracht um ihren vollmundigen "Ihre Arbeit muss sich wieder lohnen!" Wahlspruch in die Tat um zu setzten? Welche Konzepte schweben ihnen dafür vor?
Muss man um ein Problem ansprechen zu dürfen, jetzt erstmal eine Lösung entwickelt haben? Was fürn schwachsinns Ansatz soll das denn sein?
sagt mal lieber, was die FDP zur besseren alternative als die anderen parteien macht.
Sie haben, nach meiner Einschätzung, das beste/sinnvollste Wahlprogramm gehabt. Das was die anderen Parteien als Programmziele angegeben hatten war einfach mist und mist wähle ich nicht. Dazu kommt noch die nicht vorhandene Glaubwürdigkeit der SPD und die Tatsache das Linkspartei eben nur große Reden schwingt, aber nix davon auch nur ansatzweise umsetzbar ist.