So wie ich das sehe stimmen wir in vielem überein, was Emotionen zur Entscheidungsfindung angeht. Aber dann verstehe ich gewisse Teile deines Posts nicht.
Deine Beispiele sind nicht zwingend irrational und zeigen auch den Fehler in deiner Darstellung. Nach welcher rational objektiven Metrik entscheidest du denn jetzt, dass 3 Std. pendeln für 100€ Miete weniger irrational ist? Eventuell ist das die am nächsten liegende, bezahlbare Wohnung? Vielleicht liegt sie am Wald und Spaziergänge sind der wichtigste Ausgleich für den Bewohner?Man ist irrational, wenn man trotz objektiv deutlich abweichender Sachelage für oder gegen etwas entscheidet. Und genau so entstehen Dinge wie 3 Stunden pendeln, um 100 € Miete zu sparen und Jobs mit 200 Brutto mehr im Monat für 1000 Überstunden im Jahr.
Dein erster Satz beschreibt, wie wir zu Entscheidungen kommen. Dein zweiter Satz scheint eine Art utopisches Wunschkonzert zu sein? Oder glaubst du wirklich, dass wir rein rational abwägen und dann "bei Gleichstand" erst die Emotionen ins Spiel kommen? Sorry, aber das ist wirklich Blödsinn. Scheint mir daran zu liegen, dass du emotional und rational irgendwie als gegensätzlich ansiehst und emotional quasi mit irrational gleichsetzt. Hast du ein Beispiel für eine Entscheidung, die bewusst rein sachlich und rational, ohne Einsatz von Emotionen getroffen wird?Wir entscheiden emotional und geben den Dingen dann Gründe. Das ist etwas anderes wie rationales Abwägen und bei Gleichstand durch Emotionen dann ein Setup etwas höher zu bewerten.
Also ja, Menschen entscheiden aufgrund von Emotionen vollkommenen Schwachsinn, müssen es aber nicht tun (man kann bewusst die rationale und sachliche Ebene ansprechen für Entscheidungen). Somit entscheiden manche deutlich rationaler wie andere.