Sorry für die etwas späte Antwort, hab den Thread etwas aus den Augen verloren.
Was ist an deinem Alltag nicht in Ordnung, dass du so heiß drauf bist, dich zuzudröhnen? Du bist doch auf der Suche nach immer neuen Tipps für die ultimative Entrückung aus der Wirklichkeit?
Frustration? Weswegen?
Langeweile? Bist du zu bequem oder schlicht nicht gewöhnt, dir etwas Farbe in dein Leben zu bringen, indem du dir neue Herausforderungen suchst? Hobbymäßig, weiterbildungstechnisch oder auch caritativ?
Wurdest du einfach zu verwöhnt, konntest stets anstrengungslos passiv konsumieren und hast schon alles "ausgeschöpft" was an Hätscheleien auf der Speisekarte stand? Bist du niemals hungrig gewesen, mehr zu erreichen, um den Status quo zu verbessern? Lässt sich ohne persönlichen Aufwand nichts mehr toppen?
Oder ist es für dich eine Art unausgesprochenes Initiationsritual, um dazuzugehören? Wozu??? Zu den Erleuchteten, die die exorbitante Erfahrung einer Wahrnehmungsstörung erleben durften?
Aber weswegen ist dann der Wiederholungseffekt so wichtig? Warum ignorierst du Warnhinweise und Rechtsgrenzen?
Die Wahrnehmungsverzerrung muss einen hohen Stellenwert haben, wenn man sich bewusst auf das Risiko einer körperlichen, geistigen oder seelischen Störung mit möglichen Langzeitfolgen einlässt.
Es interessiert mich wirklich.
Meine Fresse ist dein Horizont vielleicht beschränkt. Tut mir leid, falls du dich angegriffen fühlen solltest, aber anders kann ich das gerade nicht beschreiben (jetzt weiß ich auch warum dich hier offenbar niemand leiden kann).
Warum ich mich so "zudröhne"?
Nein, keine Frustration. Ich wurde weder "verwöhnt" noch habe ich alles "ausgeschöpft" (dazu ist noch genug Zeit und des Weiteren habe ich vor gewissen Drogen zu viel Respekt). Mit dem Dazugehören hat es ebenso nichts zutun, ich war in meinem Freundeskreis einer der Ersten, die damit anfingen. Warnhinweise hatte ich bisher keine nennenswerten und Rechtsgrenzen interessieren mich nur geringfügig.
Und ja, die "Wahrnehmungsverzerrung" wie du sie nennst hat bei mir einen hohen Stellenwert. Und der Grund dafür ist schlicht der Spaß an der Freude und die Langeweile, die einen dazu treibt.
Wie schon in einem Post unter dir steht: Jeder Mensch hat das Bedürfnis nach einem Rausch. Ich persönlich finde Alkohol einfach nur scheiße, der Rausch gefällt mir nicht, macht mich manchmal sogar depressiv und schlecht gelaunt (je mehr ich trinke, desto intensiver kann es werden). Der Kater ist einfach nur beschissen, die Preise für Getränke sind (in teuren Clubs) für einen Jugendlichen wie mich astronomisch hoch. Was soll also jemand wie ich an meiner Stelle tun? Das Bedürfnis besteht ja immer noch.
Nehmen wir mal für mich das Beispiel Ecstasy: Der Rausch ist nicht so einseitig wie der des Alkohol, er ist enorm facettenreich. Der Kater ist im Vergleich zum Alk nur psychisch bedingt und dazu auch nur sehr marginal. E ist viel billiger, das Rumdruffen macht wesentlich mehr Spaß und man erlebt einfach mehr. Hinzu kommt, dass ich persönlich sehr viel durch diese Droge lernen konnte und für das "echte" Leben mitgenommen habe, was bei Alkohol nie der Fall gewesen ist. Die Langzeitschäden sind nach neuesten Studien bei Weitem nicht so gefährlich, wie ursprünglich angenommen. Eine Toleranzentwicklung konnte ich bei mir bisher überhaupt nicht feststellen (eher im Gegenteil!), was bei Alkohol wieder ganz anders ist.
Einzige Behinderung ist die soziale Akzeptanz. Wenn sich jemand mitten auf der Tanzfläche auskotzt und rausgeschmissen wird, bekommt diese Person z.T. sogar noch auf die Schulter geklopft am nächsten Tag. Dass sich Leute dauerhaft schlagen und sich wie primitive Urzeitmenschen verhalten gehört wohl auch zum guten Ton in der heutigen Trinkgesellschaft (hallo Fasching). Aber wehe jemand greift hier zu irgendwelchen "harten" Drogen.
Ich möchte hier keineswegs zu anderen Drogen animieren, viel eher möchte ich meinen Konsum rechtfertigen (so wie du es wohl hören wolltest), dazu taugt der Vergleich zum Alkohol äußerst gut. Viele meiner Freunde sehen es ähnlich, einige hatten ebenfalls erste Erfahrungen mit dieser Droge gemacht. Den einen gefällt sie, den anderen nicht. Dass man aber mit der Zeit ständig unqualifizierte und mit Halbwissen befleckte Kommentare der öffentlichen, medienbezogenen Meinung zu hören bekommt, so wie deiner beispielsweise einer ist, finde ich äußerst traurig.