Deutschland ist krank

Mitglied seit
25.09.2014
Beiträge
4.840
Reaktionen
1.164

Die Artikel darüber sprießen ja wie Pilze aus dem Boden: Deutschland ist krank.

Wollte mal fragen, wie ihr die Situation erlebt. Und natürlich die wichtigste Frage diskutieren: Who is to blame? (Abgesehen von Putin und Elon Musk obviously.)
:deliver:


Für uns als Familie verlief der Herbst zunächst milder als letztes Jahr. Letztes Wochenende hats dann eingeschlagen und seitdem rollt (vermutlich) die Grippe über uns drüber - und mehrere andere Familien, die wir kennen. In der Kita waren zwischenzeitlich 11 von 12 Erziehern im Nestbereich krank geschrieben. :ugly:
Währenddessen ist Fiebersaft in fast allen Apotheken ausverkauft, die Kinderkliniken platzen aus allen Nähten. Kein gutes Gefühl, wenn man ein Kind mit knapp 40 Grad hat, das seit 5 Tagen kaum einen Bissen zu sich nehmen will ...

Seitens der Politik ist es imo ein Fail, gerade jetzt fast alle Schutzmaßnahmen abzuschaffen, war aber wohl nicht anders zu erwarten.
Warum die STIKO sich bis heute gegen eine allgemeine Empfehlung für Grippe-Impfung sträubt, man die nicht mal von jeder Kasse bezahlt bekommt, nun ja, das Thema hatten wir bei Corona sicher zur Genüge.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied seit
09.02.2021
Beiträge
1.729
Reaktionen
1.302
Bin Grippe geimpft und trotzdem zwei Wochen im Bett gelegen und huste vier Wochen später immer noch gelbgrüne Brocken aus :ugly: ka, komplette Familie einmal krank, und zwar richtig, kann mich nicht erinnern, daß es mich schon mal so auf die Bretter geschickt haette, Samstag, nachdem ich dreissig Minuten gebraucht hab um aufs Klo zu kommen und zu pissen und mir anschließend vor Anstrengung der 4 Meter derart speiübel war, war ich kurz davor ins KH zu gehen. Musste mich fürs aufstehen geistig motivieren wie bei anstregensgsten Alpenpasssagen, wenn du dich nach 8h und 1200 höhenmeter nochmal zusammenreißen und alles mobilisieren musst - für 4 Meter zum Klo:deliver:
 
Mitglied seit
24.08.2000
Beiträge
1.707
Reaktionen
432
Hatte den ganzen November durch ziemlich unangenehmen Husten. Dürfte wohl RSV gewesen sein, da ich es vermutlich von einem Kollegen mit betroffenen Kindern bekommen habe. War einmal früh am morgen beim Arzt, und da haben sich die Akutpatienten bereits im Hausgang gestaut. Da ich kein Fieber hatte und mir nicht noch mehr einfangen wollte, bin ich direkt wieder gegangen :ugly:. Hab es also mit Hausmittelchen und Hustenlöser ausgesessen. Jetzt mit saisonaler Grippeimpfung hoffe ich mal, dass es für mich erstmal vorbei ist.
 
Mitglied seit
25.09.2014
Beiträge
4.840
Reaktionen
1.164
Bin Grippe geimpft und trotzdem zwei Wochen im Bett gelegen und huste vier Wochen später immer noch gelbgrüne Brocken aus :ugly:
Da wir von einer befreundeten Ärztin die klinische Diagnose "höchst wahrscheinlich Influenza" bekamen und ich (als einziger in der Familie) kürzlich geimpft worden war, hatte ich auch schon große Hoffnung, der Fels in der Brandung zu sein.
Aber zwei Nächte Gesicht an Gesicht mit unserem schniefenden Zweijährigen waren dann wohl doch zu viel. :8[:
 
Mitglied seit
13.02.2003
Beiträge
5.139
Reaktionen
633
Ort
Münster
Wir haben uns etwas viel schlimmeres als Corona eingefangen: einen Kleinkindervirus aus der Kita.
Seit Oktober ist mindestens einer von uns krank.
 

parats'

Tippspielmeister 2012, Tippspielmeister 2019
Mitglied seit
21.05.2003
Beiträge
19.302
Reaktionen
1.331
Ort
Hamburg
Bis auf unsere Tochter sind wir bisher gut durchgekommen. Bei war es auch "nur" eine relativ schwere Mittelohrentzündung, die noch so latent vorhanden ist. Nichts akutes, aber das Trommelfell ist nach dem zuwachsen wieder belegt. Mal sehen was das noch gibt..
Im Krankenhaus war jedenfalls ne Menge los und ich ziehe meinen Hut vor dem Menschen vor Ort. So geduldig und lieb und das selbst mitten in der Nacht mit voller Hütte.
 
Mitglied seit
16.08.2010
Beiträge
6.115
Reaktionen
1.047
Außer von Berichten merke ich gar nichts in die Richtung.

Außer für ne Stunde zu Besuch war ich auch noch nie im Krankenhaus, was fangen die sich denn alle ein?
 

USS Endrox 2.6

TM Snooker 2017, SCBW-Turniersieger 2018
Mitglied seit
08.02.2009
Beiträge
7.493
Reaktionen
1.109
Ort
Daheiim
Hatte bisher außer 2 mal n bisl nervigen Schupfen diesen Herbst Winter nichts, noch eher unter dem normalniveau. Ich hoffe einfach mal das bleibt so^^
 
Mitglied seit
30.06.2007
Beiträge
5.627
Reaktionen
723
Einer meiner Jungs war jetzt ein paar Wochen mit Bronchitis zuhause. Der Kleine hatte auch Husten, saß aber nicht tief. Dafür hat er letzte Nacht gekotzt :deliver:
Wirklich fit bin ich zwar nicht, aber reicht mir nicht für eine Krankmeldung. Die Krankheitsausfälle bei mir auf Station sind aber auch nicht feierlich.
 
Mitglied seit
25.09.2014
Beiträge
4.840
Reaktionen
1.164
Aja, ganz vergessen. Bronchitis hatten wir auch schon - "witzigerweise" auch jeder der Jungs einmal gekotzt davon. :ugly:
Habe es eher als "Glück gehabt" im Gedächtnis, weil wir Magen-Darm befürchtet hatten. Auf dem Gebiet sind wir bisher clean und ich bete, dass es einfach mal eine Saison so bleiben möge.

Außer von Berichten merke ich gar nichts in die Richtung.

Außer für ne Stunde zu Besuch war ich auch noch nie im Krankenhaus, was fangen die sich denn alle ein?
Also bei Erwachsenen weiß ichs nicht, aber Kinder halt viel RSV und Grippe gerade. Gerade bei Babys zieht das relativ häufig in die Lunge und man muss dann beatmen oder zumindest die Sauerstoffsättigung im Auge behalten.

Wird sicherlich auch die Überbesorgten geben, die wegen "Hilfe, mein Kind hat hohes Fieber" und Ähnlichem die Notaufnahmen heimsuchen.
Das Kapazitätsproblem betrifft afaik aber eher die Stationen als die Aufnahme, weil einfach zu wenig Pflegepersonal da ist, obwohl man vielerorts schon Personal von den anderen Stationen dafür abzieht.
 
Mitglied seit
06.09.2010
Beiträge
1.455
Reaktionen
314
Bis auf unsere Tochter sind wir bisher gut durchgekommen. Bei war es auch "nur" eine relativ schwere Mittelohrentzündung, die noch so latent vorhanden ist. Nichts akutes, aber das Trommelfell ist nach dem zuwachsen wieder belegt. Mal sehen was das noch gibt..
Im Krankenhaus war jedenfalls ne Menge los und ich ziehe meinen Hut vor dem Menschen vor Ort. So geduldig und lieb und das selbst mitten in der Nacht mit voller Hütte.
Ah jo, genauso ists bei mir auch. Quasi bei Stress fürs Ohr habe ich immer das Gefühl, dass sich Wasser im Gehörgang gestaut hat. Jedenfalls fühlt es sich ähnlich an wie beim Schwimmen, wenn man Wasser im Ohr hat.
Die Mittelohrentzündung selbst war irgendwie ne bittere Geschichte. Seit Kindertagen hatte ich keine mehr und die Schmerzen ohne Tabletten teilweise nicht auszuhalten.
Ansonsten bin ich aber aktuell fit, während um mich rum die Welle geht. In meinen Klassen fehlen oft 5-10 Kids.
 

parats'

Tippspielmeister 2012, Tippspielmeister 2019
Mitglied seit
21.05.2003
Beiträge
19.302
Reaktionen
1.331
Ort
Hamburg
Ohren- und Zahnschmerzen sind ohnehin mit das ekelhafteste was es gibt.
Ein Glück ist meine letzte Mittelohrentzündung schon 20j her.
 
Mitglied seit
05.01.2008
Beiträge
1.315
Reaktionen
148
Bis Ende November alles entspannt. Seit dem: RSV Kind 1 - RSV Kind 2 - Kotzerle Kind 1 - Kotzerle Frau.
Hab mich heut Abend im Wirtshaus richtig vollgeschlagen und trink jetzt paar Bierchen. Dann hab ich wenigstens heut noch genossen, bevor ich morgen über der Schüssel hänge.
 
Mitglied seit
03.08.2002
Beiträge
2.152
Reaktionen
54
Ich war seit Anfang November 4 mal krank... erst Mandelentzündung, dann Erkältung, dann 2 Wochen Ruhe, dann wieder Erkältung und jetzt final (hoffentlich) Nebenhöhlenentzündung.
Hat auch alles meine Kleine aus der Kita angeschleppt. Fiebersaft haben wir Gott sei Dank noch vorrätig, geht aber auch langsam zu neige. Aber Paracetamolzäpfchen funktionieren unserer Erfahrung nach eh besser.

Von daher ja, kann ich bestätigen. War dieses Jahr so viel krank wie noch nie, I think.
 

zoiX

Administrator
Mitglied seit
07.04.2002
Beiträge
21.885
Reaktionen
9.505
Mein Immunsystem hält bisher stand, meine Frau kränkelte zwei-drei Mal ein bisschen, hatte aber auch noch nichts dramatisches.
Die durchschnittliche Körpertemperatur des Nachwuchses liegt seit Anfang November allerdings näher an 40 als an 36 :ugly:
Der Sohnemann ist auch schon haarscharf am Krankenhaus vorbeigeschrammt. Lag nachts plötzlich in Bauchatmung mit sportlichen 60 Atemzügen pro Minute neben uns, nachdem wir dachten, er hätte einen fiebrigen Infekt eigentlich gerade überstanden. Glücklicherweise haben wir schon zwei Krankenhausaufenthalte im letzten Winter wegen Atemwegserkrankungen hinter uns und sind darum dagegen gerüstet. Jetzt kriegt der kleine Mann drei Monate Cortisonspray, um der Lunge durch den Winter zu helfen und dann hoffen wir, dass die Lage nächstes Jahr besser ist...
 
Mitglied seit
27.06.2014
Beiträge
3.465
Reaktionen
1.264
Ort
Hamburg
Bei uns sind es nur so klassische Erkältungssymptome, bei denen man sich sonst tagsüber hinreichend fit fühlt. Aber in der Kita hat es anscheinend das Gros des Personals darnieder gestreckt.
 
Mitglied seit
05.01.2008
Beiträge
1.315
Reaktionen
148
Taktik ist voll aufgegangen. Gestern war ein schöner Abend und eben hat die Kotzeritis bei mir auch angefangen.
 

parats'

Tippspielmeister 2012, Tippspielmeister 2019
Mitglied seit
21.05.2003
Beiträge
19.302
Reaktionen
1.331
Ort
Hamburg
Mal zum Thema Mangelware bei Medikamenten ein take von Lauterbach. Ich bin nicht sicher, wie man auf so eine dämliche Idee kommen kann, aber abseits Corona (und mittlerweile auch hier) ist er einfach eine glatte Fehlbesetzung.

Passend dazu ist noch die Aussage von Reinhardt.

Willkommen in der 4. größten Volkswirtschaft der Welt: "Wir brauchen so was wie Flohmärkte für Medikamente in der Nachbarschaft."
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
Mitglied seit
22.03.2004
Beiträge
5.511
Reaktionen
1.725
Mal zum Thema Mangelware bei Medikamenten ein take von Lauterbach. Ich bin nicht sicher, wie man auf so eine dämliche Idee kommen kann, aber abseits Corona (und mittlerweile auch hier) ist er einfach eine glatte Fehlbesetzung.

Was ist daran genau denn so eine schlechte Idee? Nicht dass ich schon zwingend eine Meinung habe, aber Lauterbach ist mir jetzt nicht unbedingt als jemand aufgefallen, der zwingend die Interessen der Pharmaindustrie vertritt, insofern gehe ich davon aus wenn er sich für sowas ausspricht dann nicht ohne Grund.
 
Mitglied seit
29.10.2002
Beiträge
9.477
Reaktionen
754
Hier hustet und tuts auch an jeder Ecke.

Hatte Anfang November zum zweiten mal Corono... Kaum war das weg sonst wie erkältet (nicht dramtisch aber halt mühsam), kaum war das halbwegs weg (vor 3-4 Tagen) gestern Abend Gliederschmerzen, dachte schon "nicht schon wieder" aber jetzt ist grad ganz gut und bin am workwork.

Ich geh normalerweise Krank wirklich nicht arbeiten... Aber nach 3+ Wochen Corno abwesenheit, sonst noch zweimal 3 Tagen mitte Jahr holt michs schlechte gewissen und ich prügle mich auch mit Erkältung in den Stollen. Glaube dieses Jahr erwisch ich einfach jeden Käfer der so rumfleucht.
 

parats'

Tippspielmeister 2012, Tippspielmeister 2019
Mitglied seit
21.05.2003
Beiträge
19.302
Reaktionen
1.331
Ort
Hamburg
Was ist daran genau denn so eine schlechte Idee?
Weil es in Deutschland nicht an Anreizen für die Pharmaindustrie mangelt.
Wir sind rund 83 Millionen Menschen, die _alle_ krankenversichert sein müssen, weil es eine Pflichtversicherung ist.
Jeder in diesem Land bekommt eine medizinische Versorgung und damit geht auch ein Medikationsplan einher.
Für einen Pharmakonzern ist sowas doch der Traumzustand - ein Markt in dem per Gesetz jeder versorgt ist und der Zugang zum Gesundheitswesen gesichert ist.
Es ist vollkommen egal wie aussichtslos dein gesundheitlicher Zustand ist, wenn der Arzt dir einen Medikationsplan auferlegt dann wird dieser von der Allgemeinheit bezahlt, sofern Du das möchtest.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied seit
19.09.2001
Beiträge
10.676
Reaktionen
2.056
Ich frag mich echt, wie Lauterbach auf so einen Quatsch kommt. Lobbyistenbesuch oder einfach FDP Stammtisch?
 
Mitglied seit
25.09.2014
Beiträge
4.840
Reaktionen
1.164
Wer kann denn von sich ehrlich behaupten, dass er sich gut genug in der Materie auskennt, um das beurteilen zu können?
Dass die Kassen klagen, wenn sie mehr abdrücken müssen, ist klar. Es geht ja auch nicht darum, dass man in Deutschland per se zu wenig mit Medikamenten verdient. Gilt nicht immernoch, dass Hersteller neuer Medikamente mit belegtem Zusatznutzen quasi jeden Preis verlangen dürfen und die Kassen das zahlen?
Bei dem akuten Problem geht es ja auch um viele Produkte, die nur ein paar Euro kosten. Die Kassen haben aber oft mit Herstellern Verträge, wie viel es kosten darf und dadurch schrumpft halt das Angebot, weil es sich für die Konzerne eben nur noch lohnt, wenn sie sehr billig in bestimmten Regionen der Welt produzieren lassen. In Europa herzustellen ist dann halt einfach nicht möglich.
Ich kenne mich zwar auch nicht aus, aber für knappe Güter einen höheren Preis zu bezahlen, um die Versorgung zu sichern, klingt jetzt erstmal nicht nach ner Schnapsidee.
 

parats'

Tippspielmeister 2012, Tippspielmeister 2019
Mitglied seit
21.05.2003
Beiträge
19.302
Reaktionen
1.331
Ort
Hamburg
Du musst schon unterscheiden.
Zum einen gibt es eine Medikation für chronische Erkrankungen wie bspw. Diabetes. Da kommt es durchaus vor, dass Krankenkassen große Verträge mit bestimmten Firmen abgeschlossen haben und du so nur ein gezieltes Insulinpräparat bekommst. Entsprechend stellt dich dein Diabetologe ein und so einfach hin und her wechseln geht nicht.
Aktuell mangelt es aber aber bspw. an Fiebersäften mit den Wirkstoffen Ibuprofen und Paracetamol oder Amoxillin und hier höre und lese ich von verschiedenen Gründe. Die Apotheken hier um die Ecke sagen, dass der Hersteller aktuell Probleme hat die Kunststoffverschlüsse in ausreichender Zahl zu bekommen. Bei Antibiotika sind es wohl die Vorprodukte die da Probleme machen sollen.
Was man aber nirgends liest oder hört - die Marge ist zu gering und deswegen gehen tonnenweise Medikamente jetzt wo anders hin.
Der Generikamarkt ist eigentlich ziemlich hart umkämpft und es gibt nur noch wenige Platzhirsche (in Deutschland bspw. Ratiopharm, Hexal, Stada) und keiner kann es sich leisten hier Verträge nicht zu bedienen, weil die Marge zu gering ist. Wenn ich das noch richtig im Kopf habe, liegen wir bei 4/5 der Arzneimittelversorgung über Generika. Auch hier werden natürlich Verträge geschlossen und afaik gehen sogar die Kosten pro Tagesdosis seit Jahren zurück. Bei der schieren Masse an Medikamenten muss man sich aber fragen, welche Gewinnmargen eigentlich nötig sind. Und um es hier nochmal zu spezifizieren, Lauterbach will über die Rabattierungen der Krankenkassen den Hebel ansetzen. Da kann man sich schon mal fragen, ob 100 gesetzliche Krankenkassen mit eigenen Rabattverträgen nicht eher das Problem sind.

Ich erinnere mich noch an Meldungen aus dem Sommer, wo bereits vor möglichen Engpässen gewarnt wurde. Damals hat man es auf die strikte Corona-Politik Chinas zurückgeführt. Bei Laufzeiten von knapp 3 Monaten für einen Container dürften die letzten Ladungen im Herbst hier auch eingetrudelt sein und damit war der Engpass Richtung Winter eigentlich zu erwarten bzw. nicht so wirklich überraschend.

p.s. Die großen Generikaproduzenten sind größtenteils Bestandteil von riesigen Pharmakonglomeraten (Ratiopharm > Teva / Hexal > Novartis).
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied seit
13.02.2003
Beiträge
5.139
Reaktionen
633
Ort
Münster
Wer kann denn von sich ehrlich behaupten, dass er sich gut genug in der Materie auskennt, um das beurteilen zu können?
Dass die Kassen klagen, wenn sie mehr abdrücken müssen, ist klar. Es geht ja auch nicht darum, dass man in Deutschland per se zu wenig mit Medikamenten verdient. Gilt nicht immernoch, dass Hersteller neuer Medikamente mit belegtem Zusatznutzen quasi jeden Preis verlangen dürfen und die Kassen das zahlen?
Bei dem akuten Problem geht es ja auch um viele Produkte, die nur ein paar Euro kosten. Die Kassen haben aber oft mit Herstellern Verträge, wie viel es kosten darf und dadurch schrumpft halt das Angebot, weil es sich für die Konzerne eben nur noch lohnt, wenn sie sehr billig in bestimmten Regionen der Welt produzieren lassen. In Europa herzustellen ist dann halt einfach nicht möglich.
Ich kenne mich zwar auch nicht aus, aber für knappe Güter einen höheren Preis zu bezahlen, um die Versorgung zu sichern, klingt jetzt erstmal nicht nach ner Schnapsidee.
Es geht hier nicht um neue Produkte oder lohnende Produktion. Bei Hustensaft, fiebersenkenden Mitteln und dergleichen ist das aktuelle Problem nicht, dass die Gewinnmargen zu niedrig sind. Selbst wenn die Margen riesig wären, stünden wir genau hier.
Im Vorjahr fielen Erkrankungen auffällig gering aus, da wg Corona und der Selbstisolation die Ansteckungen gering waren. Da war die Nachfrage niedrig und es wurde entsprechend wenig Medizin bestellt/produziert. Jetzt kommt die Ansteckungswelle. Dazu kommt, dass per Gesetz die Kassen nur das billigste Medikament erstatten. Die Ärzte müssen gesetzlich Versichterten also das billigste verschreiben. Davon ist allerdings zu wenig da, um alle zu versorgen. Es gibt teurere Alternativen, aber die können aufgrund der gesetzlichen Lage nicht über die Krankenkasse abgerechnet werden. Die werden also nicht verschrieben, weil sonst der Arzt selbst das bezahlen müsste.
Die Engpässe betreffen also nicht alle sondern nur Kassenpatienten. Privatversicherte können *alles* (grob vereinfacht) verschrieben bekommen, die können also ohne Not auf Alternativen ausweichen.
 
Mitglied seit
15.08.2000
Beiträge
9.842
Reaktionen
719
Und Kassenpatienten können auf eigene Rechnung teurere Medikamente kaufen?
Dann hätten wir zwar gerade eine Mangelversorgung in dem Bereich, aber das wäre ja nicht dramatisch.
 
Mitglied seit
15.08.2000
Beiträge
9.842
Reaktionen
719
Und der Arzt kann mir keines verschreiben, wenn es nicht erstattbar ist?
 

parats'

Tippspielmeister 2012, Tippspielmeister 2019
Mitglied seit
21.05.2003
Beiträge
19.302
Reaktionen
1.331
Ort
Hamburg
Es gibt grüne Repzepte, die vom Arzt als Ergänzung verschrieben werden können. Afair zahlt man da aber dann alles selbst und ich glaube nicht, dass Du damit jedes Medikament bekommen kannst.
Die Idee war ja, dass man die Kosten im Nachhinein wieder einreicht und die KK einem den betrag erstattet, sofern gedeckt.
 
Mitglied seit
15.08.2000
Beiträge
9.842
Reaktionen
719
Na dann gehts doch, zahlt man den Hustensaft halt selber.
Sicher nicht optimal, aber dann gibt es keine Notlage.
 
Mitglied seit
13.02.2003
Beiträge
5.139
Reaktionen
633
Ort
Münster
Das ist gut genug für Hustensaft, nicht aber für fiebersenkende Mittel. Die bekommst du nicht ohne Rezept.
Du bekommst aber nur, was der Arzt verschreibt, und der verschreibt Kassenpatienten nur, was er die Kasse bezahlt. Sonst muss er es dir bezahlen.
 
Mitglied seit
15.08.2000
Beiträge
9.842
Reaktionen
719
Ok verstanden, das ist echt dum.
Warum die Lösung dafür "Flohmarkt" ist, anstatt dass der Arzt halt mehr verschreiben darf (ggf halt mit Zuzahlung), muss ich ja nicht verstehen.
 
Mitglied seit
31.03.2001
Beiträge
26.811
Reaktionen
490

Seitens der Politik ist es imo ein Fail, gerade jetzt fast alle Schutzmaßnahmen abzuschaffen, war aber wohl nicht anders zu erwarten.
Ist doch eigentlich genau anders rum...die Schutzmaßnahmen sind potentiell das "what to blame".
Im letzten Winter gab es doch die News, dass die Leute zu wenig Grippe kriegen. Unsere Immunsysteme sind doch komplett im Arsch weil sich Hinz und Kunz alle 5 Sekunden die Hände desinfizieren. Früher hat man über Sheldon Cooper gelacht, die letzten Jahre war das für viele Menschen Modus Operandi.
Mich würd tatsächlich nicht wundern, wenn man langfristig darüber redet, dass wir zu viel geschützt haben. Die Welt besteht halt nicht nur aus Corona.
 
Mitglied seit
10.05.2003
Beiträge
5.131
Reaktionen
363
Unsere Immunsysteme sind doch komplett im Arsch weil sich Hinz und Kunz alle 5 Sekunden die Hände desinfizieren.

Ich glaube ich habe noch von keinem einzigen Mediziner gehört der dieser These zugestimmt hätte, aber schon an ziemlich vielen Stellen die Aussage dass das Unsinn ist.
Das einzige wo man das immer hört dass sind irgendwelche nicht-Mediziner. Ich habe daher so meine Zweifel an dieser Theorie.
 
Mitglied seit
16.08.2010
Beiträge
6.115
Reaktionen
1.047
Das ist gut genug für Hustensaft, nicht aber für fiebersenkende Mittel. Die bekommst du nicht ohne Rezept.
Du bekommst aber nur, was der Arzt verschreibt, und der verschreibt Kassenpatienten nur, was er die Kasse bezahlt. Sonst muss er es dir bezahlen.
Ich habe mir die gleiche Frage wie Mackiavelli gestellt (habe tatsächlich noch nie ein Rezept verschrieben bekommen). Warum ist das denn so? Könnte man als Patient nicht irgendeinen Wisch unterschreiben, dass man dieses oder jenes Medikament gerne auf eigene Rechnung kaufen möchte?
 
Mitglied seit
05.01.2008
Beiträge
1.315
Reaktionen
148
Das ist gut genug für Hustensaft, nicht aber für fiebersenkende Mittel. Die bekommst du nicht ohne Rezept.
Du bekommst aber nur, was der Arzt verschreibt, und der verschreibt Kassenpatienten nur, was er die Kasse bezahlt. Sonst muss er es dir bezahlen.

Welche fiebersenkenden Mittel bekommt man denn nicht ohne Rezept? Ibo, Paracetamol ist doch Rezeptfrei?
 
Mitglied seit
31.03.2001
Beiträge
26.811
Reaktionen
490
Ich glaube ich habe noch von keinem einzigen Mediziner gehört der dieser These zugestimmt hätte, aber schon an ziemlich vielen Stellen die Aussage dass das Unsinn ist.
Das einzige wo man das immer hört dass sind irgendwelche nicht-Mediziner. Ich habe daher so meine Zweifel an dieser Theorie.
Das war jetzt auch mehr der auf die Spitze getriebene Teil davon, gibt ja bzgl Coronamaßnahmen noch zig andere Dinge die dafür sorgen, dass unser Immunsystem die letzten Jahre recht faul sein durfte.

Es stand zwar auch öfter die These im Raum, dass durch weniger Verbreitung es zB bei Grippe auch weniger Mutationen und dann am Ende bessere Impfstoffe gäbe. Aber dieser Winter sieht bisher nicht grad danach aus 🤷‍♂️
 
Mitglied seit
19.09.2001
Beiträge
10.676
Reaktionen
2.056
Man könnte auch die Frage stellen, ob eine Covid-Infektion schwerere Verläufe weiterer Atemwegserkrankungen begünstigt.
 
Mitglied seit
31.03.2001
Beiträge
26.811
Reaktionen
490
Man könnte auch die Frage stellen, ob eine Covid-Infektion schwerere Verläufe weiterer Atemwegserkrankungen begünstigt.
Dann würde ich zumindest erwarten, dass es zB in UK/Niederlande noch schlimmer aussieht...spontanes googlen hat mir jedenfalls auf die Schnelle dort keine ähnlichen Berichte ausgespuckt.
 
Oben