Deutscher Fußball: Perspektive bis 2014 und darüber hinaus

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Die Finalteilnahme 2002 war ein halbes Wunder mit einem Glück bei den Gegnern, das imo in der Geschichte seinesgleichen sucht (Über Paraguay, USA und Südkorea ins Finale, LOL, gegen Brasilien NULL chance, VIEL weniger Chance als gegen Italien).

das stimmt nicht.
deutschland war zwar kacke zu der zeit, aber im finale hat deutschland gut gespielt, besser als gegen italien.
wenn kahn da nicht gefailt hätte, wer weiß wer weiß.
deutschland 2002 war wie italien 2006.
 
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Erstmal danke an alle, die sachlich bleiben, auch wenn ich sehr provozierend geschrieben habe.

…weil Mannschaften keine charakteristische Spielsysteme verfolgen von denen manche eben besser gegen die Einen als gegen die Anderen aussehen und Psychologie im Sport sowieso keine Rolle spielt?
Nee, irgendwie nich. :bored:

Ja, das gibt es, aber Ende verschiebt es halt die Wahrscheinlichkeiten.
Klar kann man sagen: Aufgrund des Potentials der Spieler --> 60% Winwahrscheinlichkeit, weil uns das System aber liegt --> 70%

Aber es hat mich halt geärgert, den Sieg gegen Portugal plump mit Autowin abzustempeln, nur weil wir halt zum Dritten Mal in Folge gewonnen haben, wobei wir auch davor bei einer EM eine Klatsche bekommen haben und Portugal ne saustarke EM gespielt hat dieses Jahr. Sie hatten Spanien am Rand der Niederlage, Win für Portugal in 90 min wäre nicht unverdient gewesen.

Und "WM/EM-Serien" gehen ja oft über Jahrzehnte, in denen ganze Spieler-Generationen und auch Spielsysteme ausgetauscht werden, da sehe ich in der Tat "Das System liegt uns daher easy win" als nicht gegeben. Das wäre noch eher relevant, wenn die Teams 4 Mal in 2 Jahren gegeneinander spielen würden.

Gut, für wen nur Titel zählen, der wird halt enttäuscht sein, aber ich bleibe dabei: Derzeit haben wir die besten Aussichten auf einen Titel seit 1990! 96 war sehr viel Glück, von der Wahrscheinlichkeit her (sorry, dass ich immer drauf rumreite), sieht es besser aus den je seit 1990. Wer diese Denkweise komplett ablehnt, gut, kann man nichts machen, dann treffen 2 unterschiedliche Denksysteme aufeinander, die keine gemeinsame Diskussionsgrundlage haben.

Und noch zu 2014: Ja, es ist wahrscheinlich, dass Spanien erneut die besten Quoten haben wird, dennoch sehe ich Deutschland als klare Top3 Nation schon im Vorfeld und fast alle Titel, die wir geholt haben, haben wir oft NICHT als klarster Titel-Favourit auf dem Papier geholt.
Selbst 90 waren wir imo auf dem Papier nicht klarerer Favourit, als wir es noch vor dem Italien-Spiel waren, die Quoten haben ja für sich gesprochen.

Daher nochmalzurück zum Threadtitel: Ich blicke voller Zuversicht zur WM 2014, glaube, dass uns Jogi zum Titel führen kann. Ich glaube, dass es auch andere wie Sammer könnten, allerdings ist da ja nun erst einmal nicht frei, glaube nicht, dass er den Vertrag bei Bayern wegen NM canceln würde, das wäre dann für ihn erst der nächste logische Schritt, sollte er bei Bayern erfolgreich sein UND sein Trainerwissen frisch hält ohne im Moneysumpf zu versacken und die Kurve nicht mehr zur Seitenlinie bekommt.

Die Deutsche NM rockt, ole ole! :)

2 Fragen noch:

1. Wenn es kein Glück und Wahrscheinlichkeiten gibt und alles nur Mentalitätsfrage ist etc: Wie konnte dann Griechenland Europameister werden?

2. Was ist jetzt eigentlich mit Italien: Sind die per Definition mit dem 2. Platz Losernation, alle außer Buffon und Pirlo teil einer neuen titellosen Flaschen-Generation und der Trainer gehört asap ausgetauscht?
 
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man kommt sich hier vor als wär man nicht deutschland, sondern bayernfan. eine saison kein titel und schon gehen sie mit der forke und fackeln auf den trainer/sportdirektor/whatever los, auch wenn sonst alles gut lief..

wir sind in den letzten 3 turnieren 2 mal an spanien gescheitert und jetzt einmal an italien im _halbfinale_.. natürlich war mehr drin, aber son schlechtes spiel hat man halt mal dazwischen. genauso kann spanien im halbfinale rausfliegen, wenn ronaldo da in letzter sekunde nicht den ramos-kometen versucht zu treffen.
wär die mannschaft dann auch unter aller sau, weil sie bis dahin kein stück "brilliert" hat? srsly...
 
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das stimmt nicht.
deutschland war zwar kacke zu der zeit, aber im finale hat deutschland gut gespielt, besser als gegen italien.
wenn kahn da nicht gefailt hätte, wer weiß wer weiß.
deutschland 2002 war wie italien 2006.

Richtig, das Finale war mit Abstand das beste Spiel der Deutschen 2002, Schneider hat brasilianisch gespielt, aber es lagen doch Welten zwischen den Teams. Gegen Brasilien kann man gut aussehen, aber am Ende war das David gegen Goliath und wir haben halt gegen damals überragende Brasilianer "nicht schlecht ausgesehen" mehr aber auch nicht.

Italien hatte btw auch sehr gute Tor-Chancen gegen Spanien und ich glaube, Italien hätte Spanien eher schlagen können als wir Brasilien in 2002 wobei mir bewusst ist, dass das eine gewagte These ist.
Das 4:0 war ja schon ein bisschen krass, gute Chancenverwertung Spaniens und Italiener, die platt waren. Das Spiel läuft ja anders, wenn das zweite Dinge nicht vor der Halbzeit fällt. Italien hat darunter gelitten, wovon sie im HF profitiert haben.

deutschland 2002 war wie italien 2006.
Ich muss zugeben, dass ich Italien in 2006 nicht einschätzen kann.
 
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Ich habe bewusst 2006 & 2008 aus der Betrachtung gelassen, da die Mannschaft hier eben auch vom Kader nicht titelreif war. 2006 habe ich den 3. Platz wirklich noch gefeiert und es fühlte sich zumindest wie ein kleiner Sieg an.
Weil die 2006er-Mannschaft ihre (im Vergleich zu heute) mangelnden Qualitäten mit Einsatz und Emotion (begünstigt auch durch die HeimWM) wett gemacht hat und man das Gefühl hatte unglücklich gegen den späteren Weltmeister verloren zu haben. Die Mannschaft ist qualitativ nicht auf dem Niveau von heute, dennoch hat sie das gleiche erreicht.

Wenn ich Özil 2012 sehe wie er wie ne Diva zu Boden geht und dann reklamiert anstatt aufzustehen um dem verlorenen Ball zurückzugrätschen wird mir schlecht.
Wie gesagt ist es ne Einstellungs- und Vermittlungssache des Trainers. In Dortmund rennt jeder bis zum letzten für den anderen und ich bin mir sicher, dass da auch Kloppo seinen Anteil daran hat bzw. sich kein Spieler aus dieser Taktik herausnehmen darf.


Aber jetzt mal ganz nüchtern und weg von der Emotionssache:
Deutschland ist seit der Ära Löw defensiv einfach zu anfällig. "Defensive gewinnt Titel" heißt es so schön und auch wenn viele Spiele klar gewonnen wurden (vs. england z.b.) muss man attestieren, dass die Gegner immer ihre Chancen hatten.
Wenn man bedenkt dass Griechenland bis zum VF aus 3 Chancen 3 Tore gemacht hat und gegen uns schon zu mehreren Einschussmöglichkeiten kam, dann ist der Titel einfach kein Thema. Die stümperhaften Gegentore gegen Italien bestätigen die mangelhafte defensivleistung. Spektakel (wie ko-runde 2008) ja, Titelreif nein, weil wir immer unser Tor fangen.

Löw raus
 
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Naja Hotte, deine Rolle als Relativierer in allen Ehren, aber gerade auf der Seite der verbuchten "Erfolge"

Zumindest meiner Meinung nach scheiden wir in jeder K.O-Runde aus, in der wir auf einen wirklich ernstzunehmenden Gegner treffen, gegen den man "halt auch mal ausscheiden kann".

Erm, da muss ich nochmal nachhaken.
2006 Argentinien Elferschiessen
2008 Portugal (Die eine saustarke Vorrunde gespielt hatten und als Geheimfavourit galten)
2010 England 4:1
2010 Argentinien 4:0

Dagegen hatten wir seit 2006 exakt 3 "leichte" KO-Spiele mit Türkei und Griechenland und Schweden.

Woher leitest du jetzt ab, dass wir gegen jeden ernstzunehmenden Gegner in der KO-Runde verlieren?
Und dann nimmst du noch 2006 und 2008 raus und hast dann immer noch Argentinien und England auf der Liste
"Und jetzt bitte nicht LOL England und Argentinien, die sind nicht ernst zu nehmen", dann lassen wir das lieber gleich sein.

Args, ich verfalle wieder in Polemik, allerdings fand ich diese "Meinung" halt wirklich einfach falsch.
 
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1. Wenn es kein Glück und Wahrscheinlichkeiten gibt und alles nur Mentalitätsfrage ist etc: Wie konnte dann Griechenland Europameister werden?

hat finde ich nicht viel mit glück zu tun.
das war ja gerade ne mentalitäts und taktiksache.


Weil die 2006er-Mannschaft ihre (im Vergleich zu heute) mangelnden Qualitäten mit Einsatz und Emotion (begünstigt auch durch die HeimWM) wett gemacht hat und man das Gefühl hatte unglücklich gegen den späteren Weltmeister verloren zu haben. Die Mannschaft ist qualitativ nicht auf dem Niveau von heute, dennoch hat sie das gleiche erreicht.

jop.
und ich finde das deutschland zu früh im turnier seinen höhepunkt hat.
dieses loslegen wie die feuerwehr gefühl gab es bis jetzt in jedem turnier mit löw, das kam nur leider nie ganz hinten.
ist wohl der wichtigste unterschied zwischen uns und spanien.
 
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Ich frage mich gerade mit welcher Erwartung ein Favorit ins Turnier gehen sollte? Mit "wir wollen möglichst weit kommen" oder "wir wollen den Pott"?

98 bis 2004 war für Deutschland eine dunkle Zeit. 2002 war die WM zwar superspaßig aber war eben auch viel Gegnerglück dabei. 2006 gings wieder rasant aufwärts. Knapp verpasste Turniersiege 2006 8 und 10. Ich denke bis hierher waren viele noch versöhnlich mit der jungen Mannschaft die sich noch entwickeln muss und dem Trainer der viel Arbeit leistet und die jungen fördert die Mannschaft aufeinander abstimmt etc.

Solangsam reicht es denke ich den meisten mit diesem Entwicklungsmatsch der uns erzählt wird. Wir wollen einen verdammten Titel, keine Halbfinalniederlagen, das ging alles noch 2006 08 und 10 durch, jetzt mit dieser Mannschaft gibt es dafür eine Argumentationsgrundlage mehr. Wie weit will sich diese Mannschaft noch entwickeln? Wie weit musste sich Spanien zu dieser Mannschaft entwickeln?

Wenn uns ein Gegner in der KO Runde an die Wand nagelt weil sie einfach besser spielen, dann bin ich damit einverstanden, Fußball ist eben nicht wünschdirwas. Wenn uns ein Gegner aber an die Wand spielt weil schlicht falsch oder wie Löw es gerne macht GAR NICHT reagiert wird und die Mannen einfach die Zeit runterlaufen lassen, ohne das sich jeder nochmal zusammenreißt und beißt, dann bin ich damit nicht einverstanden.

Und dann krieg ich den Wutbürgeranfall wenn ich mit so einen Entwicklungsmüll anhören muss. Schön, starten wir halt 2014 als großer Favorit ins Turnier, freu mich schon drauf wieder im Halbfinale gegen irgendeine Fußballnation zu stehen und fassungslos mitansehen zu müssen wie wir einfach wieder zuschauen wie die anderen Tore schießen. Yea.

Ich werd Hollandfan, da is man sowas wenigstens schon immer gewöhnt.
 
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nochmal zu england 2010:
zur em 2008 hatte sich england nichtmal qualifiziert und dann auch 2010 keine gute wm gespielt. schon in der vorrunde hat die sun deren spiel zerrissen und sie kamen als zweiter hinter der usa mit 5 punkten und 2:1 toren nach 3 spielen denkbar knapp in die ko phase. das war einfach kein "großer" gegner und nichtmal annähernd auf augenhöhe. das man dennoch die hilfe des schiedsrichters brauchte spricht dann für sich.
 
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man hat nich die hilfe des schiris gebraucht.
england hat da 5 gute minuten gehabt, mehr nicht.

da hat hotte schon recht.
wenn das tor entscheidend gewesen wäre dann hätte es dick randale gegeben.
deutschland war aber einfach zu krass sodass man es einfach hingenommen hat.
 
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deutschland hat england danach aber auch einfach ausgekontert was bei einem stand von 2:2 nicht möglich gewesen wäre. man sah bei dem spiel auch schon, das deutschland schwierigkeiten hat konzentriert ihren vorteil runter zu spielen. das ist einfach ca 2 klassen unter spanien die seit 2008 in den ko phasen nicht mal mehr ein gegentor bekommen haben und ja sowas darf man dann auch mal dem trainer anlasten der hier scheinbar keine ordentlichen vorgaben gibt.
 
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Erm, da muss ich nochmal nachhaken.
2006 Argentinien Elferschiessen
2008 Portugal (Die eine saustarke Vorrunde gespielt hatten und als Geheimfavourit galten)
2010 England 4:1
2010 Argentinien 4:0

2006 & 2008 habe ich bewusst herausgelassen, da hier nicht so schrecklich viel zu kritisieren ist. 2006 wurde gekämpft bis zum umfallen, auch wenn das Potential der Mannschaft sehr viel geringer wie heute war und man sich letztlich besseren und reiferen Mannschaften geschlagen geben musste. Man konnte z.B. einfach keinen Sieg 2008 gegen Spanien erwarten, die einfach von der Vorrunde bis ins Finale eine makellose EM gespielt hatten und uns in allen spielerischen Belangen voraus waren.

Ab 2010 liefen die Uhren dann anders, wie ich die einzelnen Spiele gesehen habe hatte ich ja schon geschrieben, nimm dir doch bitte die Zeit es zu lesen, ich schreibe es jedenfalls nicht nochmal.

Und _JA_ England ist für mich derzeit keine große Mannschaft. Letztes Halbfinale EM 1996 und Halbfinale WM 1990. Davor das letzte Halbfinale _1968_. Lies dir mal den Wikiartikel durch, die haben mehr WM- und EM-Nichteilnahmen wie Halbfinalteilnahmen.

Schau dir doch mal an, wie die Engländer spielen, selbst wenn sie mal die Gruppenphase überstehen. Ich weiß es nicht, aber mich beschleicht hier einfach das Gefühl, dass du die Vorrundenspiele, Quali etc. der besagten Mannschaften gar nicht gesehen hast und hier nur mit Pauschalaaussagen wie "England ist einfach gut im Fußball" daher kommst.

Und DENNOCH wurde es gegen sie knapp und es hätte einfach 2-2 stehen müssen, obwohl man 2-0 führte (das ist einfach unclever und taktisch sau schlecht gemacht, ich muss ein 2-0 einfach verwalten können).

Argentinien ist derzeit auch kein absoltes Schwergewicht im Fußball, ob du es nun glauben kannst oder nicht. Vor allem wiegt hier einfach schwer, dass Maradonna ein vollgekoster Spasst ist, der _KEINE_ Ahnung vom Fußball aus Trainersicht hat.
Daher gebe ich dem 4:0 eben keine absolute Priorität
Glaubst du ernsthaft, Italien hätte mit Maradonna als Trainer die Vorrunde dieser EM überstanden? Wenn du das glaubst, hab ich nur ein müdes Lächeln für deine Meinung übrig.

€: Bedingungen aufzuführen, die erfüllt sein müssen damit man überhaupt weiter diskutiert finde ich auch sehr fragwürdig. So lange man seine Aussagen begründet sollten sie immer zulässig sein.
 
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man sah bei dem spiel auch schon, das deutschland schwierigkeiten hat konzentriert ihren vorteil runter zu spielen. das ist einfach ca 2 klassen unter spanien die seit 2008 in den ko phasen nicht mal mehr ein gegentor bekommen haben

ok zugegeben war die abwehr da schon etwas wackelig.

aber england hat sich z.b. für die wm auch sehr souverän qualifiziert.
ein punkt besser als wir.
so die gurkentruppe war das jetzt auch nicht.
 
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ich bin zwar auch kein befürworter von löw, aber zum england-spiel: das gegentor war ein klarer fehler von neuer, da kann löw nichts für. und der fernschuss, ich weiß grad nicht mehr aus wieviel metern das war, aber auch da dürfte neuer einen großteil der schuld haben, also das waren jetzt keine konzeptionellen fehler
 
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Fünfmal zweiter werden ist schlechter als auch nur 1x den Titel holen. Wo habt ihr diese Einstellung her euch mit was anderem als dem ersten Platz zufrieden zu geben? Wir Fans jammern sowieso auf höchstem Niveau, aber diese Einstellung verlange ich von den Spielern, und dann kommt ein Schweinsteiger uns sagt "Im Grunde müssen wir gar nichts".

Aha aha, du wärst also zufriedener, wenn man 4 mal in der vorrunde ausgeschieden wäre/sich erst garnicht qualifiziert hätte wenn man sich dann beim 5. mal zum titel gelluckt hätte? Alter, bei sowas wäre in deutschland aber weltuntergang angesagt.

Dieses nur der sieg zählt gelaber ist doch mal bullshitoramarama deluxe, das hat meiner meinung nach was extrem stumpfsinniges, da hat man einfach keine wertschätzung für das spiel und seine feinheiten an sich. Man will halt einfach, dass der eigene stamm gewinnt, alles andere ist egal.

Z.b. dieses hier so extrem kritisierte spiel gegen portugal fand ich unglaublich interessant und auch sehr stark von deutschland gespielt. Wie danach beim public viewing wieder nur bullshit gelabert wurde vonwegen so mieß gespielt nur ein tor etc. Die dumpfbacken da haben überhaupt nicht verstanden, welche taktischen konzepte da ausgespielt wurden, und, dass man gegen eine tief stehende portugiesische manschaft eben keine 10 buden erwarten kann. Das sind doch alles keine gurken die da spielen, dass ist eine topmannschaft.
Leute die sowas labern haben halt irgendwie 0 spielintelligenz, die messen fußball nur an den geschossenen toren und das war's dann. Da kann ich mir das fussballschauen auch gleich sparen...
 

Leinad

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ich bin zwar auch kein befürworter von löw, aber zum england-spiel: das gegentor war ein klarer fehler von neuer, da kann löw nichts für. und der fernschuss, ich weiß grad nicht mehr aus wieviel metern das war, aber auch da dürfte neuer einen großteil der schuld haben, also das waren jetzt keine konzeptionellen fehler

Bei Spanien werden auch Fehler gemacht, aber die werden dann mannschaftlich und durch die taktische Ausrichtung aufgefangen.
Schau dir das 1:0 gegen Italien an. Pirlo kriegt Raum, weil Özil nicht attackiert und die rechte Seite in dem Spiel sowieso ständig offen waren.
Dadurch sind Hummels und Boateng nicht optimal gegen Cassano positioniert und dann wird auch noch der Zweikampf falsch geführt.
Genauso stört es mich, wenn beim 2:0 nur Lahm und Podolski gegen den Schrank Balotelli absichern müssen.
Ist es denn wirklich notwendig, dass Hummels, Badstuber UND Boateng vorne rumturnen?
Gerade Badstuber und Boateng sind keine Kopfballmonster und dann habe ich lieber einen von denen da hinten, denn die können als letzter Mann wesentlich besser absichern als Lahm.
Vor allem ist es nicht das erste Mal, dass wir bei eigenen Standards ausgekontert werden.
Das sind alles so Dinge, die man natürlich immer auf Fehler der Spieler schieben kann, aber ein gutes System soll solche Fehler möglichst verhindern bzw. durch die Mannschaft abfangen.
In defensiver Hinsicht kann Löw die Mannschaft einfach nicht weiterentwickeln und der zögerliche Umbau der IV in den letzten 2 Jahren und das lange Suchen nach einem AV haben nicht gerade dafür gesorgt, dass man eingespielt war.
Auch habe ich etwas das richtige Defensivverhalten insgesamt vermisst. Das Pressing war oft halbherzig und gerade die Außen Müller und Podolski waren auch defensiv nie überzeugend auch wenn ihnen öffentlich gerne was anderes unterstellt wird.
 
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Also ich finde es echt krass, wir hier eine Stimmung herrscht, in der ALLES, aber wirklich alles gnadenlos niedergeredet wird. Was ist los mit euch? [...]
Ist das hier irgendwie der Griesgram-Thread oder gibt es hier auch Menschen deren Ansprüche noch in dieses Sonnensystem passen?
willkommen bei broodwar.de



davon abgesehen hoffe ich dass Löw mal wieder ein paar enttäuschend aussortiert und ein paar gute neue mit reinbringt. aka raus mit podolski.
nach gefühlten äonen des gähnend langweiligen spanier-spiels kann ich gut auf schönen fußball verzichten und wünsche mir für ein zwei titel den blut-schweiß-acker-fußball zurück.
 
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Dieses nur der sieg zählt gelaber ist doch mal bullshitoramarama deluxe, das hat meiner meinung nach was extrem stumpfsinniges, da hat man einfach keine wertschätzung für das spiel und seine feinheiten an sich. Man will halt einfach, dass der eigene stamm gewinnt, alles andere ist egal.
Wenn die eigene Mannschaft inzwischen zu den besten 3 der Welt gehört (objektiv) und der Kapitän solche Aussagen wie "wir müssen uns an Titeln messen lassen" tätigt, dann zählt nunmal einfach nur "stumpfsinnig" der Sieg oder maximal eine Niederlage gegen einen Mitfavoriten auf Augenhöhe. Punkt aus Ende.
Wie gesagt muss man immer Anspruch und Abschneiden in Relation setzen und wenn man als einer der Turnierfavoriten verdient an soliden Außenseiter-Italienern scheitert, die 2010 nichtmal über die Vorrunde hinausgekommen sind..ja dann muss man sich nunmal kritisches Gemotze gefallen lassen. Und das muss einfach der Anspruch sein jetzt nicht nur das bloße Ergebnis "Halbfinale" zu sehen.

Es war nicht alles schlecht, aber es war bei Leibe nicht alles gut und wenn man eine ach so tolle mit Potenzial gesegnete goldene Generation zur Verfügung hat (2012, 9 Spieler in der Startaufstellung waren als Stammspieler im CL-Finale und im CL-Halbfinale), dann ist es die Aufgabe von allen Verantwortlichen diese Mannschaft so im Turnier zu platzieren, dass sie höchstens von einem Mitfavoriten (derzeit Spanien, 2014 eventuell noch paar andere) in einem engen Spiel geschlagen werden kann.

Alle Ausscheiden (2008/2010/2012) waren verdient, und wir bekommen in einer Ko-Runde 2 Gegentore von Griechenland, das ist der Status Quo.
Löw raus!
 
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Oh, ja, ein abstimmungsfehler zwischen neuer und badstuber zum 1:1 nach dem die mannschaft exzellent reagiert und 5 minuten später wieder führt und boateng wird im strafraum angeschossen --> handelfmeter in der 89. minute beim stand von 4:1 KATASTROPHE!!!

"Diese mannschaft so im turnier zu platzieren" was ist dass denn für ein gelaber? Du tust grad so als könnte man sowas auch nur ansatzweise garantieren. Als gäb's da irgendwie den wasserdichten plan für die finalteilname... Dieses dümmliche "hätte man doch so und so gespielt" gelaber im nachhinein ist doch so ein dreck, wie's mit ner andern taktik aufstellung oder sonst irgendwas gelaufen wäre kann doch kein mensch sagen.
 
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1. Wenn es kein Glück und Wahrscheinlichkeiten gibt und alles nur Mentalitätsfrage ist etc: Wie konnte dann Griechenland Europameister werden?

2. Was ist jetzt eigentlich mit Italien: Sind die per Definition mit dem 2. Platz Losernation, alle außer Buffon und Pirlo teil einer neuen titellosen Flaschen-Generation und der Trainer gehört asap ausgetauscht?

1. Niemand sagt dass es das nicht gibt. Es darauf zu beschränken halte ich aber für mutig. Grade Griechenlands Finalsieg ist eher Einstellungssache gewesen.

2. Nein. Was hat denn jetzt ihre persönliche Einstellung mit ihrem Ansehen weltweit zu tun?

Aha aha, du wärst also zufriedener, wenn man 4 mal in der vorrunde ausgeschieden wäre/sich erst garnicht qualifiziert hätte wenn man sich dann beim 5. mal zum titel gelluckt hätte? Alter, bei sowas wäre in deutschland aber weltuntergang angesagt.

Dieses nur der sieg zählt gelaber ist doch mal bullshitoramarama deluxe, das hat meiner meinung nach was extrem stumpfsinniges, da hat man einfach keine wertschätzung für das spiel und seine feinheiten an sich. Man will halt einfach, dass der eigene stamm gewinnt, alles andere ist egal.

Aufs zwischen den Zeilen lesen hast du jetzt aber extra verzichtet oder?
Ich geh daher mal nur auf den zweiten Absatz ein:

Dass man Gewinner sein möchte, schließt nicht die Liebe zum Sport aus. Wozu denkt man sich denn überhaupt fuchsige Taktiken aus? Wozu verbringt ein Spieler nach dem Training noch 2h aufm Platz und übt weiter? Weil er besser sein will als sein Gegner, es geht immer darum dass "der eigene Stamm" gewinnt. Daraus resultiert doch überhaut deine Wertschätzung für das Spiel und seine Feinheiten.
 
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@Bahama: Ich habe bei fast jedem Turnier fast jedes Spiel der bekannten Mannschaften gesehen.

Wir müssen anscheinend mit dem Dissenz leben, dass Portugal, 2x Argentinien und England für mich unter die Kategorie "ernstzunehmende Gegner, gegen die man auch mal verlieren kann" fallen.

Wenn das anders gesehen wird, müssen wir wohl über übereinstimmen, dass wir keinen Konsens finden.

Hier in diesem Thread scheint die vorherrschende Meinung zu sein, es gebe nur 3-4 ernstzunehmende Mannschaften pro Turnier und wenn man gegen die mit Abstand beste nicht-Deutsche Mannschaft (Spanien) 2 Mal verliert und dann einen Aussetzer gegen Italien hat, ist die ganze Truppe und der Trainer schlecht.

Ich scheine hier niedrigere Ansprüche zu haben und ein andere Auffassung davon, wie Fussballergebnisse zustande kommen, in dem ich die These vertrete, dass es Gewinnwahrscheinlichkeiten gibt und dass es in jenen auf Spitzennieveau eine sehr hohe Varianz gibt.

Das wird hier ebenfalls von der Mehrheit anders gesehen, dann ist das anscheinend so.

Ich halte Deutschland und Low für eine Gigantentruppe, die zu den 4 besten der Welt gehört und damit per Definition ein Top-Favourit auf den Titel ist, ob DER Favourit ist nicht zu klären, aber es wird wahrscheinlich Spanien sein.

Ich glaube, dass es trotz eine insgesamt sehr geilen Leistung schlicht Pech war, dass es diesmal nicht gereicht hat und dass es mit genau der selben Truppe und dem selben Trainer auch dieses Jahr auch gegen diese Spanier hätte reichen können.

Auch hier ist die vorherrschende Meinung anders und auch wenn ich wirklich niemand bin, der sich nicht überzeugen lässt, bleibe ich bei meiner gegenteiligen Meinung.

Da es außer mir auch keinen anderen ausführlich argumentierenden Fürsprecher gibt, bedanke ich mich im Namen aller für die Diskussion, die sich ab hier wohl nur noch im Kreis drehen wird. Ich denke, ich habe von meiner Seite alles gesagt und sorry nochmal an alle, wenn ich teilweise sehr provozierend war.

Viele Grüße
Tobias
 
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was ich verwunderlich finde ist:
es wird gesagt, nur auf Ergebnisse zu achten sei unangebracht, gleichzeitig werden 15 siege, 9 punkte in der todesgruppe und 4 halbfinale bei den letzten 4 großen Turnieren angeführt.

mich würde mal interessieren, was die befürworteter von Löwen, in taktischer und spielerischer Hinsicht positiv an der em finden, denn bisher kam da nicht sonderlich viel...
 
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1. Wahrscheinlichkeit:
Ich erinnere nochmal daran: bei anpfiff ist ein großer teil der bedingungen festgelegt, die mit über den ausgang eines spiels entscheiden - diese sind dem außenstehenden aber nicht bekannt, darum erscheint der zufall für ihn tatsächlich mächtiger, als er bei kenntnis über diese bedingungen erscheinen würde.
Aber man kann durch genaue beobachtung nachträglich eine ziemlich gute kenntnis über diese bedingungen erlangen: welche taktik haben die teams gewählt, wie sind die einzelnen spieler eingestellt usw.?
Diese fakten sind in dem moment geschaffen, in dem das spiel losgeht und würden sich auch bei einem erneuten anpfiff unter identischen bedingungen nicht ändern.
Jetzt treten auf dem platz natürlich ereignisse ein, die nur zum teil durch diese fakten erzwungen werden, der rest ist zufall.
Und wie groß dieser rest ist, das ist in der tat eine glaubensfrage.

Ich hab da von spiel zu spiel meine klare meinung und urteile zb ex post:
Deutschland - Portugal: coinflip mit leichten vorteilen für Deutschland.
Deutschland - Griechenland: 80-20, konservativ geschätzt, eher mehr.
Deutschland - Italien: coinflip, leichter vorteil Italien, hätte beim stand von 0:0 aber durch gute taktische reaktion Löws in einen leichten vorteil Deutschlands umschlagen können.
Ich denke zudem, dass Deutschland durch eine bessere taktische ausrichtung einen wesentlichen vorteil hätte erreichen können.
Spanien - Portugal: 60-40.
Spanien - Italien: 80-20! Wie soll Spanien dieses spiel verlieren? Durch großes glück Italiens, anders gehts nicht.

Das sind alles persönliche einschätzungen und man kann völlig anderer meinung sein. Aber ich nehme für mich zumindest in anspruch, eine ganz gute erklärung dafür zu haben. ;)

Ich sehe es als fundamentalen irrtum, dass du beim aufeinandertreffen zweier sehr starker teams automatisch einen coinflip unterstellst.
Das ist in meinen augen nicht der fall.
Beispiel: Barca und Real sind immer zwei sehr starke vereine. Es ist dennoch kein zufall, dass Barca in drei oder vier jahren hintereinander den clasico gewinnt. Da steckt schon system dahinter. Ebenso wenig ist es ein zufall, dass der gewinner des clasico meistens auch meister wird.
Offenbar gelingt es selbst auf dem niveau und bei der leistungsdichte immer wieder mannschaften, sich einen systematischen vorteil zu erarbeiten und diesen konsequent auszunutzen.

Spanien hat das geschafft: sie spielen ein system, das sie nach vorne unberechenbar macht und im selben zug die wahrscheinlichkeit eines gegentreffers minimiert.
Ich stimme dir darin zu, dass Portugal mit einer exzellenten mischung aus pressing und raumaufteilung und ihrem schnellen umschalten einen starken konter dagegen aufbieten konnte, der beinahe gestochen hätte. Darum hatte Spanien in diesem spiel in der tat viel mehr glück als zb gegen Italien.
Denn Italien hatte keinen solchen konter zu bieten. Im gegenteil, sie haben sich gegen einen überlegenen gegner zu sehr auf ihr eigenes spiel verlassen - ohne diesen fehler ist Prandelli für mich der überragende trainer dieses turniers. Doch das war übermütig: wenn du gegen das spielstärkste team aller zeiten antrittst, brauchst du zu aller erst ein konzept, um das spiel des gegners zu zerstören.

3. Gegentore
Ok, man kann nicht behaupten, die Gegentore hätten nicht weiter von rechts weg sein können und auch ich predige immer, dass Defensive bei den Stümern anfängt (und bin daher kein Polid-Hater, weil ich finde, dass er defensiv immer sehr stark gespielt hat), allerdings hatte das 1:0 dann imo wieder nichts mit dem Mittelfeld und Sturm zu tun. Die Abwehr stand hier gut, egal ob Müller oder Reuss außen gewesen wären und ein individueller Fehler hat eine Chane ermöglicht, die es einfach nicht geben darf. Das ist Ballbesitz Deustchland oder Ecke/Einwurf, alles andere ist persönliches Versagen. Zuerst Hummels und dann Badstuber, der ja auch am Mann war und nicht aufgrund des Systems zu weit weg von Bolatelli.
Beim 2. Tor ist das etwas komplexer, allerdings wurde hier ja das Mittelfeld überbrückt in einem Konter. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Abwehr hier anders gestanden hätte, wenn Müller oder Reuss statt Kroos auf dem Platz gestanden hätten. Hier bin ich über weitere Meinungen gespannt.
Ich finde, du unterschätzt die taktischen implikationen dieser szenen bei weitem.
1. gegentor: Pirlo darf völlig unbedrängt einen ball spielen, der sechs(!) deutsche spieler überbrückt: plötzlich ist nur noch die viererkette hinterm ball gegen zwei italienische stürmer. Das allein ist schon eine riskante situation.
Im nächsten schritt muss Boateng rausgehen, hat aber zunächst keine unterstützung, kann deshalb nicht direkt draufgehen, weil das zu riskant wäre. So kann Chiellini den ball ungefährdert an Cassano durchreichen, der wiederum Hummels aus dem zentrum zieht, wodurch dort eine prekäre 1-gegen-1-situation entsteht.
Ok, dann lässt Hummels sich ausspielen und Badstuber verliert das kopfballduell. Das sind individuelle fehler, ja, aber die ganze brisanz der situation ist hochgradig taktisch.
2. gegentor: Wir haben ecke. Es sind fünf deutsche im strafraum gegen gerade einmal sechs italiener, wovon einer auch noch den pfosten bewacht. Im rückraum haben wir keine spieler, die einen abtropfenden ball aufnehmen könnten. Dass Italien hier in ballbesitz gerät und kontern kann, ist durch unsere taktische aufstellung kein pech, sondern wahrscheinlich!
Montolivo kriegt wiederum rechts den ball und hat platz, um unbehelligt vom eigenen strafraum einige schritte zu gehen und dann ohne bedrängnis passen zu können. In diesem moment verteidigen in der eigenen hälfte einzig Lahm und Podolski gegen Balotelli - eine alles andere als optimale taktische konstellation.
Dann ist es halt falsches stellungsspiel: Lahm hebt das abseits auf und guckt auf einen ball, den er nicht erreichen kann: kardinalfehler. Ich tendiere aber eher dazu, dass Lahm in der situation abwehrchef ist und Podolski, dessen defensivarbeit du lobst, sich an dessen position auszurichten hat, dh er muss hier tiefer stehen und in dem moment, wo Balotelli startet, ebenfalls tempo aufnehmen, um ihn bei der ballannahme entscheidend zu stören, bis Lahm zur stelle ist. Dass das nicht funktioniert, kann man als individuellen fehler sehen, aber auch als fehlen einer klaren taktischen absprache.
Ich sage nicht, dass die tore Löws schuld sind. Aber ich sage, dass sie nicht ohne taktische schwächen entstanden wären, für die letztlich Löw verantwortlich ist.
Auch Spanien hat gegen Italien individuelle fehler gemacht: verlorene kritische zweikämpfe, fehlpässe, stellungsfehler. Aber Spanien war insgesamt so gut eingestellt und so spielstark, dass sie diese fehler kompensieren konnten - wie, das habe ich in meinem ersten beitrag kurz umrissen.
Und das sind in erster linie basale taktische möglichkeiten (tiefere grundstellung, raumaufteilung, pressing), die auch uns zur verfügung standen, und die nicht von der besonderen qualität der spanier abhängen.

Warum hat denn Löw keine Weltklasse für die Mannschaft? Weil wir 2 Mal gegen Spanien verloren haben und EINMAL ein Konzept nicht aufgegangen ist, welches - ich wiederhole mich - ja korrigiert wurde und es halt unglaubliches Pech war, dass wir dann schon 2 Toren hinterherrennen mussten.
Löw hat das Deutsche Team von Platz 20 auf Platz 3 oder 2 in der Weltrangliste geführt, wir hatten 15 Siege in Folge, was - wie oben beschrieben - nicht ohne eine extrem hohe Siegwahrscheinlichkeit = auch gute Leistung vom Trainer möglich gewesen wäre.
Ähem, hier wischst du dir die realität aber zurecht.
Gemessen am marktwert des kaders (ein besseres kriterium kenne ich nicht) sind wir nach Spanien die nummer 2 der welt. Ein 2. oder 3. platz in der weltrangliste ist also der erwartete platz, jedoch kein overachievement.

Und nun zu sagen: JETZT brauchste aber den großen, den Van Gaal, Mourino oder wen, um den Titel zu holen, ist doch auch absurd. Dann schau doch nach 96, bei Vogts wurde doch keine Gelegenheit ausgelassen, ihn als Witzfigur abzustempeln. NIEMAND hätte gesagt "Ja, Vogts ist GENAU der Weltklasse-Trainer, GENAU die Persönlichkeit, die Deutschland braucht, um Titel zu holen.
Aber es besteht doch wohl kein zweifel darüber, dass wir unsere chancen auf den sieg steigern, wenn wir einen trainer holen, der seine weltklasse bewiesen hat, oder?
Und das hat Löw eben nicht.

Es fordert doch wahrhaftig niemand, dass wir unbedingt gegen Spanien gewinnen. Aber nimm doch dein paradebeispiel Portugal: die haben sich in den letzten jahren nicht grad als stärker als wir erwiesen, trotzdem haben sie in meinen augen gegen Spanien zweimal besser ausgesehen, einmal sogar sehr viel besser.
 
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Dass man Gewinner sein möchte, schließt nicht die Liebe zum Sport aus. Wozu denkt man sich denn überhaupt fuchsige Taktiken aus? Wozu verbringt ein Spieler nach dem Training noch 2h aufm Platz und übt weiter? Weil er besser sein will als sein Gegner, es geht immer darum dass "der eigene Stamm" gewinnt. Daraus resultiert doch überhaut deine Wertschätzung für das Spiel und seine Feinheiten.

Die liebe zum sport hört dann auf, wenn man permanent drauf rumreitet, dass man sich von schöner spielweise und interessantem fussball ja auch nichts kaufen könnte sollange kein titel dabei rausspringt. "Lieber titel mit rumpelfußball als 2. mit schönem." Ist für mich halt einfach ne nogo einstellung.
 
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Ich versuche es auch noch einmal deutlicher zu formulieren. Ich bin bin ebenfalls der Meinung, dass Deutschland unter Löw sehr weit gekommen ist und wieder ganz oben bei den 3,4 besten Nationen vertreten ist.
Aber grade dass in Verbindung mit dem Auftreten (teilweise) und Interviews lässt mich überhaupt über ihre Mentalität schimpfen.

Wen ich dort angekommen bin, ganz oben. Wieso zum Teufel renne ich mir nicht jedes Spiel die Seele aus dem Leib und geb mein letztes Hemd für einen Sieg? Nirgendwo ist es schwieriger zu gewinnen als auf diesem Niveau.
Und um dort auch noch den letzten Unterschied auszumachen, bedarf es meiner Meinung nach der "richtigen" Einstellung. Welche das ist, habe ich wohl zu genüge versucht auszudrücken.

Die liebe zum sport hört dann auf, wenn man permanent drauf rumreitet, dass man sich von schöner spielweise und interessantem fussball ja auch nichts kaufen könnte sollange kein titel dabei rausspringt. "Lieber titel mit rumpelfußball als 2. mit schönem." Ist für mich halt einfach ne nogo einstellung.

Für mich ist das eine Dortmund oder Bayern, und das andere Leverkusen. Ums mal fapsig zu formulieren.
Werden wir uns wohl nicht einig.
 
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Leinad

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Das Problem ist doch nicht, dass hier keiner eingesteht Zufälle/"Varianz" würden keine Rolle beim Fußball spielen.
Beim CL-Finale mache ich z.B. weder dem Trainer noch der Mannschaft einen Vorwurf, das wurde einfach sehr unglücklich verloren.
Das ändert aber nichts daran, dass es in der Verantwortung des Trainer liegt diese Varianz möglichst klein zu halten.
Zudem kann man nicht nur die negative Varianz nehmen um Ergebnisse zu relativieren. Genauso wurde schon während der Vorrunde schon darauf hingewiesen, dass es gegen Holland und Portugal sehr leicht anders hätte ausgehen können.
Das Problem ist einfach nicht, dass man gegen Italien ausgeschieden ist, sondern WIE und unter welchen Umständen.
Gerade das Finale sollte doch gezeigt haben, dass Italien keineswegs eine Übermannschaft ist und das war auch in den Spielen vor dem gegen Deutschland zu sehen. Selbst die biederen Engländer konnten sich bis ins Elfmeterschießen retten.
Um mit dem Kader ins Halbfinale zu kommen brauch ich keinen Löw. Das würde sicherlich auch ein guter Teil der BL-Trainer hinkriegen. Ich erwarte nicht nur von den Spielern Topniveau, sondern auch vom Trainer und da stört es eben enorm, wenn es in der Abwehr nicht stimmt, man keine Formation in der Offensive findet und Aspekte wie Standards völlig vernachlässigt werden.
Ich erinnere mal daran, dass Löw gerade zum dritten Mal nach vier Trainerstationen entlassen wurde als Völler 2002 Vizeweltmeister wurde.
2004 scheiterte er dann knapp in der Gruppenphase, weil unsere Offensive katastrophal besetzt war, aber man auch in den Spielen gegen Holland und Tschechien nicht gerade viel Glück hatte (später Ausgleich von Holland, völlig befreit aufspielende Tschechen gegen uns, die dann auch noch so ein Standardtor hinlegen etc.). Dennoch integrierte Völler die damals extrem jungen Lahm, Schweinsteiger und Podolski und hatte schon 2002 Spieler wie Klose, Metzelder und A. Friedrich in jungen Jahren eingebaut gehabt.
Jetzt will ich bei Gott keine Loblieder auf Völler singen, auch seine Entlassung war damals notwendig, aber es zeigt, dass jeder einigermaßen kompetente Trainer seine Erfolge beim DFB einfahren wird und das selbst zur schwierigsten Zeit beim DFB.
Es gab bisher noch keinen Trainer beim DFB, der länger als 6 Jahre angestellt war und keinen Titel holte.
Löw wäre der Erste, wenn es auch 2014 bei der WM nicht klappt.
Ich sehe bei Löw einfach ein paar grundlegende Defizite, die er auch nicht mehr abstellen wird und die verhindern, dass es zum ganz großen Wurf reichen wird.
Ein Toptrainer hätte z.B. früher gegen Italien reagiert und etwas geändert, denn diese riesige Lücke auf der rechten Abwehrseite war eine sich abzeichnende Katastrophe.
Ebenso muss er es sich vorwerfen lassen weiterhin auf Podolski gesetzt zu haben und nicht erkannt zu haben, dass Schweinsteiger nicht in der Lage sein wird Topleistungen abzurufen.
Ich hätte damit leben können, wenn man im Finale an einer spanischen NM scheitert, der so wohl einzigartig in der Geschichte ist, aber dieses Aus gegen Italien in dieser Art und Weise ist für mich quasi unverzeihbar.
Es ist auch bezeichnend, dass Löw jedes Mal eins auf die Fresse kriegt sobald der Gegner sich taktisch geschickt verhält.
Zusammenfassend kann man sagen, dass Löw ein guter Trainer für die dt. NM ist, aber nicht gut genug für den großen Wurf.
So muss man wohl hoffen, dass die Qualität irgendwann derartig groß ist, dass es Löw nicht mehr verbocken kann bzw. die Spiele immer perfekt für uns laufen und man nicht auf den Trainer angewiesen ist.
Also im Prinzip die Konstellation, die man 1996 mit Vogts hatte als viele Spieler in Topverfassung waren, vor allem die Dortmunder und diese Spieler haben es um Sammer herum dann quasi in die eigene Hand genommen.
Ich weiß aber nicht, ob die dt. NM 2014 schon soweit sein wird und man die Charaktere im Team hat, die das dann auch unabhängig vom Trainer in die Hand nehmen.
 
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Ich wollte ja nicht weiter diskutieren, aber das kann ich nicht auf mir sitzen lassen^^

@Amabilis: Es ist ein fundamentaler Irrtum, davon auszugehen, ich hätte jemals gesagt, dass jedes Spiel der Großen ein Coinflip ist. Wie kommst du darauf, wo habe ich das gesagt? ;)

Ich habe es genauso gemeint, wie du es dargestellt hast und eben nochmal hervorgehoben, dass eben auch 80:20 weit entfernt von einer Gewinngarantie ist und dass es eben so oder so laufen kann und dass Spiele der letzten 4 oft, aber natürlich nicht immer im 60:40 bis 40:60 Bereich sind. Wie sind hier völlig einer Meinung.

Ebenfalls glaube ich, dass Löws Konzept Equity verschenkt hat, was aber nicht automatisch vor dem Spiel feststand, sondern eine fragwürdige Entscheidung war, die hätte aufgehen _können_, bei der man retrospektiv aber sagen könnte, dass sie wohl doch geringer war (Vergleich hierzu: Niemand kennt/kannte die Wahrscheinlichkeit für einen Supergau in Fukuschima, heute wissen wir aber, dass sie in Wirklichkeit höher war als angenommen, auch ohne die genaue Zahl zu kennen.)
Ich sehe es als eine Art Pech, dass Löw gerade hier glücklich gehandelt hat und ja, ich sehe das nicht als Entlassungsgrund und nochmal ja, die meisten anderen sehen das anders

Ich vertrete aber auch die These, dass die höheren Wahrscheinlichkeiten für Deutschland (Ich sehe GER-ITA eher 60:40 als Default) ein Verdienst Löws sind und dass dass es nicht selbstverständlich ist, gegen eigentlich jedes Team außer Spanien als Favourit ins rennen zu gehen sondern unter anderem auch eine tolle Trainerleistung der letzten 2 Jahre war.

Aber wir wissen bereits, dass dies nicht die hier vorherrschende Meinung ist.
 
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Btw, wie schnell ist diese EM eigentlich wieder vorbei gewesen? Irgendwie kam mir die EM dieses mal so kurz und unspektakulär vor... :/
 
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Das hier ist doch teilweise wirklich Stammtischgelaber. "Wir fordern einen Titel, alles andere ist irrelevant." So einfach geht Fußball nicht. Nur weil die jetzige Spielergeneration talentierter als die letzte ist, und sich wg. der verbesserten technischen Schulung des Nachwuchses nun ein Spiel auch ohne Augenbinde anschauen lässt, heißt das noch lange nicht, dass die NM ein Turnier in absehbarer Zeit gewinnen wird.

Seit 2006 hat man in den großen Turnieren nur gegen Spanien und Italien in der KO-Runde verloren. Über Spanien braucht man ja gar nicht reden, die haben nicht nur ne "goldene Generation", sondern auch eine in der Breite sehr starke Mannschaft, die z.B. den Ausfall von Puyol locker kompensiert hat. Und die Italiener waren sowohl 06 als auch 12 in der konkreten Situation taktisch weit besser eingestellt. (das würde ich tatsächlich den Trainern ankreiden)

In der dt. NM gibt es etliche riesige Talente und einige gestandene Spieler, von denen bei der EM imho aber nur Lahm Normalform erreicht hat. Schweinsteiger war sicherlich durch seine Verletzung noch nicht ganz auf der Höhe. Und Podolski war wirklich enttäuschend, v.a. wenn man bedenkt, dass er bei Köln eigentlich ne sehr gute Saison gespielt hatte.

Die jungen Spieler in Offensive und Defensive werden in den nächsten Jahren für Furore sorgen, vorausgesetzt sie spielen in einer Mannschaft, die auch taktisch mit den Großen mithalten kann. Ich bin auch nur ein professioneller Fußballschauer seit 22 Jahren, der sicherlich keine Ahnung von den ganzen taktischen Finessen des Spiels hat, aber so langsam erkennt man halt ein Muster.

Nun aber nach Titeln zu schreien, nur weil man immer kurz davor stand, welche zu gewinnen, halte ich ohne die o.g. Einschränkungen einfach für idiotisch. 2014 wird der Titel wieder über Deutschland, Brasilien, Spanien und ne vierte Mannschaft gehen. (Italien, Argentinien, evtl. ne Überraschungsmannschaft) Ich denke, dass auch da wieder mindestens das VF, wenn nicht sogar das HF erreicht werden wird, und ich hege auch so meine Zweifel, ob Löw in 2 Jahren endlich mal ne taktische Meisterleistung gegen die Superteams aus dem Hut zaubern kann. Gerade die Siege gg. Argentinien u. England 2010 waren da evtl. etwas Augenwischerei. Die Engländer haben sich damals z.B. mehrmals von schnellen Steilpässen überrumpeln lassen, was die Spanier einfach in der jetzigen FOrm nicht tun würden. Und wie oben schon erwähnt wurde, hat Argentinien de facto ohne Trainer gespielt.

Versetzt euch mal in die Lage der Niederländer, die haben eigentlich bis auf 88 nie was gewonnen, obwohl sie trotz ihres kleinen Landes mehrmals sicherlich titelreife Spielergenerationen am Start hatten. Und auch die dt. NM befindet sich ja nicht zum ersten Mal in so ner Vizephase, ein Blick in die 80er genügt. (Da kam dann ja 90 der Titel, als Leute wie Matthäus, Völler, Brehme, usw. alle schon um die 30 waren.)
 
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Ich weiß aber nicht, ob die dt. NM 2014 schon soweit sein wird und man die Charaktere im Team hat, die das dann auch unabhängig vom Trainer in die Hand nehmen.

Dann glaube ich für dich mit, na siggi wird das deutsche Team 2014 die Charaktere und die Skills haben. Jogi wird die Truppe bis dahin SO stark gemacht haben, dass die im Alleingang gewinnen. Der beste Manager ist ja bekanntermaßen der, der eigentlich gar nicht akut gebraucht wird ;)
 
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@Leinad,
ich lese deinen beitrag erst jetzt: große zustimmen, gerade was die personalwahl bei der absicherung von eckstößen angeht.
Was die defensivarbeit angeht, darf man aber auch Özil nicht aus der verantwortung lassen, der oftmals den eindruck macht, nur nach lust und laune zu pressen. Auch bei Gomez besteht da nachholbedarf, wobei er in vielen situation natürlich eine zu hohe grundstellung hat, um überhaupt effektiv hinterm ball zu sein.
Viel wichtiger ist mir aber die rolle unseres defensiven mittelfelds: man vergleiche nur mal die positionen Schweinsteigers und Khediras zb gegen einen gegner wie Italien mit denen ihrer spanischen pendants Xabi Alonso, vor allem aber Busquets: der gegen zwei stürmer besonders gefährdete raum vor der viererkette war oft mangelhaft abgedeckt. Selbst bei eigenem ballbesitz sind Schweinsteiger und Khedira regelmäßig nicht genug auf die viererkette zugerückt, um den ball aufzunehmen, was dann letztlich lange bälle erzwang, die so in unserem spiel nicht vorgesehen sind.
Überhaupt fand ich unser zentrales mittelfeld in diesem turnier nicht überzeugend, was auch, aber nicht nur an Schweinsteigers schwäche lag.
Man sehe sich mal die stärksten gegner an: Spanien, Portugal und Italien. Alle drei schöpften ihre stärke aus einem sehr kompakten und spielstarken zentralen mittelfeld mit mindestens drei vollwertigen spielern, bei Spanien und Italien eher dreieinhalb bis vier.
Bei uns würde ich nur Schweinsteiger und Khedira in diese kategorie einordnen, weil Özil zuviel umherwandert. Das mag ihn offensiv flexibler machen, stellt aber unsere arbeit bei gegnerischem ballbesitz immer wieder vor probleme.
Um diese freiheiten Özils zu kompensieren brauchen wir dann in der tat zwei spieler auf den außen, die volle verantwortung in der defensive übernehmen. Und die waren bei diesem turnier eigentlich zu keiner zeit auf dem platz.

Ebenfalls glaube ich, dass Löws Konzept Equity verschenkt hat, was aber nicht automatisch vor dem Spiel feststand, sondern eine fragwürdige Entscheidung war, die hätte aufgehen _können_, bei der man retrospektiv aber sagen könnte, dass sie wohl doch geringer war (Vergleich hierzu: Niemand kennt/kannte die Wahrscheinlichkeit für einen Supergau in Fukuschima, heute wissen wir aber, dass sie in Wirklichkeit höher war als angenommen, auch ohne die genaue Zahl zu kennen.)
Ich sehe es als eine Art Pech, dass Löw gerade hier glücklich gehandelt hat und ja, ich sehe das nicht als Entlassungsgrund und nochmal ja, die meisten anderen sehen das anders
Ok, dann hab ich dich bezüglich der gewinnwahrscheinlichkeiten missverstanden und wir sind im grunde einer meinung. :angel:

Ich finde aber leider, dass du in deinem berechtigten bemühen, der pauschalen hetze was entgegenzusetzen, versäumst, auf die begründete kritik einzugehen.


Es ist auch bezeichnend, dass Löw jedes Mal eins auf die Fresse kriegt sobald der Gegner sich taktisch geschickt verhält.
Würd ich nicht ganz so stehen lassen, leider aber fast.
Auf die Engländer und Argentinier von 2010 trifft das ohne weiteres zu (dass sie sich nicht geschickt verhalten haben), auf die Portugiesen von 2012 allerdings nicht. Darum wars ja auch so knapp. ;)
 
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Leinad

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Das mit den zu großen Abständen zwischen den Mannschaftsteilen wurde doch sogar von Spielern während der Vorrunde angesprochen und gerade in den kritischen Phase gegen Holland und Portugal war das zu sehen, denn souverän runtergespielt haben wir unsere Führungen definitiv nicht.
Ich will jetzt auch nicht zu sehr auf Details eingehen und gerade deine Aussage bzgl. Özil ist auch absolut richtig.
Real hatte in der CL gegen Bayern und auch gegen Barca immer wieder das Problem im Mittelfeld nicht ausreichend Kontrolle zu haben und das lag an ähnlichen Gründen wie jetzt bei der dt. nm.
Ich muss es in den letzten Jahren wirklich schon 100mal hier im Forum geschrieben haben, aber Spiele auf hohem Niveau werden im modernen Fußball zumeist im Mittelfeldzentrum gewonnen bzw. verloren.
Das hat sich auch bei dieser EM wieder gezeigt. Die Italiener lebten von ihrem dichten und starken zentralen Mittelfeld und wurden dementsprechend erst von den Spaniern geschlagen, die dort nochmal deutlich besser besetzt sind, aber eben auch auf Italien reagierten. Iniesta und Silva haben sich z.B. im Finale immer Richtung Mittelfeldzentrum begeben und dadurch einen 5vs4 Vorteil geschaffen.
Gleichzeitig haben die spanischen AVs dann die Räume auf Außen genutzt. Einen ähnlichen Gedanken wird Löw wohl gehabt haben, aber er wurde weder zu Ende gedacht noch richtig ausgeführt.
Letztlich hat aber schon während des ganzen Turniers nie die Balance im Team gestimmt.
Auch wenn mir Khediras Leistungen insgesamt gefallen haben muss man einfach sagen, dass er sich offensiv zu viele Freiheiten nehmen konnte, die ein sowieso nicht in Form befindlicher Schweinsteiger dann ausbaden musste.
Das war weder das sehr kontrollierte und dominante Spiel von Bayern (dort ist das ZM immer das Fundament für diese Spielweise) noch das extreme Pressing und laufintensive/disziplinierte Spiel von Dortmund.
Wenn ich es überspitzt formulieren würde hat sich Löw eher die Schwächen beider Teams angeeignet.
Löw hat es einfach nicht geschafft, dass die Spieler in so einem entscheidenden Spiel ihre PS auf den Rasen bringen und das werde ich definitiv nicht vergessen.
Bei der WM 2014 wird es garantiert nicht einfach etwas zu holen, denn Spanien wird kaum schwächer sein als jetzt und neben den anderen üblichen Kandidaten wird es vor allem ein Brasilien geben, dass jahrelang alles auf diese WM ausgerichtet haben wird und mit dem Heimvorteil ein richtiger Brocken ist.
Ich kann nur hoffen, dass Löw wenigstens gewisse Lehren aus der EM ziehen wird und nun einmal gezielt das Team aufbaut, denn es kann nicht sein, dass wir schon wieder während eines Turniers erst unsere Elf finden müssen.
 
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ein kleiner einwurf noch:

italien hat quasi exakt das gleiche spiel wie 2006 gespielt, sie haben dass zentum extrem verdichtet und dann dass mf mit langen diagonalbällen in die schnittstellen zwischen den iv, bzw. zwischen dm & iv gespielt, auch wenn sie damals ein anderes system gespielt haben.
das ganze war an und für sich in der form auch absehbar.#

ich möchte sonst alle beiträge von leinad rautieren, auch wenn ich sonst oft anderer meinung als er bin, spricht er mir hier quasi aus der seele.
 
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Also gesetzt sind für 2014 schonmal Neuer, Lahm, Schweinsteiger und Podolski würde ich sagen. :troll: Und egal wie kaputt die in Brasilien ankommen.
 
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das ganze war an und für sich in der form auch absehbar.#
Löw hat doch Italien auch "so erwartet" - nach eigener aussage:
http://www.ran.de/de/videos/em2012/deutschland-italien-loew-zieht-bilanz-1817307.html
Weitere höhepunkte:
- "Wir müssen früher das 2:1 machen. Das ist uns nicht ganz gelungen."
- Italien in den entscheidenden momenten "mehr clever".
- "Haben nach dem 0:1 die ordnung nicht gefunden, ansonsten war das turnier gut."

Der einzige trost bei soviel schönsprech ist für mich, dass einige spieler sich doch deutlich kritischer äußern.

Ich hätte jetzt zu gerne mal nen insider, der nach außen trägt, was in den köpfen einzelner spieler wirklich vorgeht, ob das da alles so große einigkeit und zufriedenheit mit dem turnier und auch Löw ist.
 

Reary McFooface

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Ich hätte jetzt zu gerne mal nen insider, der nach außen trägt, was in den köpfen einzelner spieler wirklich vorgeht, ob das da alles so große einigkeit und zufriedenheit mit dem turnier und auch Löw ist.

Super Idee, als ob die Spieler von den Medien nicht genug zerpflückt werden. Es sollte direkt auf der Sportseite bei Bild Kolumnen geben, bei der jeder Spieler den anderen öffentlich bewerten kann, damit sich Deutschland auch weiter schön das Maul zerreißen kann, wer denn die Spiele verkackt.
Kein Wunder dass die Spieler keinen Bock mehr haben Titel zu gewinnen, jeder in Deutschland ist Fußballexperte und weiß ganz genau was im deutschen Fußball falsch läuft.
 
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das ist in jeedem land so, spanien wurde für seinen gruppenphase zu hause zerfetzt, oder guck dir mal die presseechos der letzten jahre in frnkrreich, england doer italien an...
 
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In der dt. NM gibt es etliche riesige Talente und einige gestandene Spieler, von denen bei der EM imho aber nur Lahm Normalform erreicht hat.

sag mal, welche EM hast du denn gesehen? die fußball-em in polen und der ukraine nicht, es sei denn, du hälst von lahm nichts. wenn das seine normalform sein soll, dann haben die bayern außen aber ein riesiges problem. offensiv hat er sich oft genug festgedribbelt, hinten stand er alles andere als sicher (nani konnte machen was er wollte + das gegentor gegen italien), also da bin ich _WESENTLICH_ besseres von ihm gewohnt. allgemein blieben die bayern-spieler bis auf neuer, boateng und evtl noch badstuber blass. möglicherweise wog das cl-finale schwerer als man sich eingestehen möchte
 
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Super Idee, als ob die Spieler von den Medien nicht genug zerpflückt werden. Es sollte direkt auf der Sportseite bei Bild Kolumnen geben, bei der jeder Spieler den anderen öffentlich bewerten kann, damit sich Deutschland auch weiter schön das Maul zerreißen kann, wer denn die Spiele verkackt.
Kein Wunder dass die Spieler keinen Bock mehr haben Titel zu gewinnen, jeder in Deutschland ist Fußballexperte und weiß ganz genau was im deutschen Fußball falsch läuft.
Reg dich ab. Natürlich meinte ich, dass ich gern wüsste, was so ein fiktiver insider zu sagen hätte.
Dass ich mir nicht wirklich wünsche, dass es so einen gibt, ist ja wohl klar. :stupid:
 
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