Der "Bundestagswahlkampf"

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hallo,

hier soll es weniger um die inhalte oder vorzüge der diversen parteien gehen, sondern darum, wie sie diese versuchen ans volk zu bringen.

verschiedenste auffassungen durchkreuzen zur zeit die medienlandschaft, allen voran die "schlafwagen"-kritik am cdu wahlkampf. oder auch deren plakate mit nichts als gesichtern und worthülsen-sprüchen (wir haben die kraft..).
genialer schachzug? oder einfach nur einfallslos? weiß die cdu, dass die mehrheit der bürger personen, und nicht programme wählt?

was wüsstet ihr aus dem stand, oder nur aufgrund er öffentlichen auftritte, über die strategie der cdu?

im gegensatz dazu bspw. steinmeiers "deutschland-plan", wenn auch sehr vage, zumindest eine ansage mit schwerpunkten.

welche partei hat für euch die besten ansätze bei diesem wahlkampf gezeigt? was meint ihr wird sich im verbleibenden monat in sachen ton oder taktik ändern?

wie sähe für euch ein richtig guter wahlkampf aus?

bin gespannt!
 
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Das Stichwort "Teflonkanzlerin" sagt wohl alles.

Außerdem holen Koch und Wulff ja schon wieder zu einer Schnarchkampagne mit ihren alten Socken aus. Hauptsache: keine echten Themen.

Es wäre zum Beispiel mal wirklich wichtig was die Steuersenkungsparteien zu der Tatsache sagen, dass Deutschland eine Rekordverschuldung hat. Seit diesem Jahr. Kein Wort hierzu.
 
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Na da die SPD sich ja über Jahre hinweg mehr oder weniger selbst zerlegt und Frau Merkel deutlich beliebter als Steinmeier war, schien es für mich eigentlich schon immer die rationale Wahl für die CDU, die Füße still zu halten und einen ganz langweiligen Wahlkampf zu führen. Übrigens bin ich der Meinung, dass Frau Merkel gerade deshalb so beliebt ist, weil sie nichts zu Wege bringt. Anscheinend mögen die Bürger es, wenn sich in der Politik nicht viel bewegt.

Naja, da Langeweile immer zum Gunsten von Frau Merkel wirkt musste die SPD halt en Paukenschlag raushauen. Steinmeiers Deutschland-Plan ist zwar mutig, aber sowas zieht doch nicht. Man kann sich nicht einfach 4 Millionen neue Jobs wünschen, der Bürger weiß, dass die Politik dazu nur wenig beitragen kann.

Und naja, ich glaube nicht, dass sich daran was ändert in den nächsten Wochen.
 
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Merkel erfreut sich so großer Beliebtheit, weil die Leute sie mit der Regierung gar nicht in Verbindung bringen.
 
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Also gerade in den letzten 1,5 Jahren war wohl die SPD der mit Abstand beste Wahlhelfer für die CDU. Und dabei ist die ganze Hartzgesetzgebung nichtmal mit einberechnet.

Nichtsdestotrotz dachte ich immer Merkel habe die Richtlinienkompetenz in einer "Regierung Merkel". Was hat sie denn sonst gemacht? Über Ökologie gelabert oder Staatschefs empfangen?

Sie hat nochmal eine kleine Chance in Pittsburgh kurz vor der Wahl.
 

haviii

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Ich denke das wird ne bittere Pille für die CDU.

31% SPD!!!!
 
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und da soll noch einmal jemand sagen in der SPD werden keine Visionen produziert!

Aber ich hätte nichts dagegen. Zusammen mit 10% Grüne und 10% Linke reicht das um Schwarz-Gelb zu verhindern.
 
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Original geschrieben von OgerGolg
und da soll noch einmal jemand sagen in der SPD werden keine Visionen produziert!

Aber ich hätte nichts dagegen. Zusammen mit 10% Grüne und 10% Linke reicht das um Schwarz-Gelb zu verhindern.

Dann haben wir aber rot-rot-grün, was noch viel schlimmer ist. Nene, lassen wir das mal lieber bleiben mit deinen Verschlimmbesserungen.

Zurück zum Thema:
Wahlkampf in Deutschland war schon immer langweilig. Und eigentlich ist das auch gut so, mir gefällt es jedenfalls viel besser als der Blödsinn in den USA.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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lol schlimmer? nichts ist schlimmer als schwarz gelb, konservative und marktradikale arschlöcher in einer regierung, abschaum an die macht? neee danke, dann doch lieber kommunismus mit stacheldraht und stasi und so. *polemik aus*

ganz ehrlich: ein marktradikaler wie MV kann sich doch nichts mehr wünschen als rot/grün, wer hat denn sonst so mutig alles weggeskürzt wofür das sozial in soziale marktwirtschaft bis dahin stand? nur konzernschröder und hauptsachemachtfischer.
 
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Schwarz-Gelb ist imho das kleinste Übel was wir kriegen können.
Einfach aus dem Grund, dass die FDP zwar nicht toll ist, man bei ihr aber als einziger Partei über 5% als Mensch der sich langfristig nicht völlig fremdbestimmen und überwachen lassen will nicht schreiend weglaufen muss.
 

Amad3us

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Also zu den Wahlplakaten und Slogans gibt es ja meiner Ansicht nach nur zwei Möglichkeiten:

1. Die Plakate entfalten ihre (aus Sicht der jeweiligen Partei) positive Wirkung und wir als Bürger unterschätzen einfach deren Wirkung auf uns. So ähnlich wie diese ganzen Bias-Begriffe aus der Sozialpsychologie

2. Die Plakate zeigen keinerlei Wirkung (oder negativ).
Da ich ferner annehme, dass die Konzeption dieser Plakate von irgendwelchen Werbefirmen erarbeitet wird und da ich ferner annehme, dass man sich bei so einer Sache eher für renommierte Firmen entscheidet, komme ich zur Schlussfolgerung, dass in der Marketingwirtschaft viel warme Luft produziert wird. Oder auch anders: Geld wird bezahlt für eine Leistung deren Wert=0 ist.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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herzlichen glückwunsch, du hast die werbung entdeckt :D

mal ehrlich, werbung hat bei einem gebildeten menschen nur einen einzigen effekt: sie kann ihn auf ein produkt aufmerksam machen. zum kauf animieren würde mich eine werbung niemals, bevor ich etwas wichtiges kaufe informiere ich mich umfassend, vergleiche und entscheide dann.

in der politik ist der effekt des aufmerksammachens unwichtig, jeder weiß, dass wahlen sind und jeder weiß, welche parteien es gibt. politische inhalte werden auf den plakaten natürlich nicht vermittelt. was bleibt ist bauernfängerei.
 

NetReaper

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Also über _unseren_ Wahlkampf (Piraten) weiß ich nur gutes zu berichten. Wir transportieren natürlich Botschaften und keine Gesichter/Phrasen, und bei dem Infostand in Osnabrück bei dem ich mitgemacht habe, kamen wir besser an und haben länger durchgehalten als die anderen.

Hin- und wieder gibt es mal kleinere Anekdoten, besonders CDU und SPD scheinen sich einen Dreck zu scheren um Plakatierungsregeln der Ordnungsämter. Und dann war da noch die CDU_Gruppe in der Nähe von Porta Westfalica, die SO verzweifelt waren, dass sie unsere Plakate mit doppelseitigem Klebeband überklebt haben. Da hingen dann auf einmal Plakate der Seniorenunion. :D #fail

http://wiki.piratenpartei.de/PlakatFoul
 
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Original geschrieben von HeatoR


mal ehrlich, werbung hat bei einem gebildeten menschen nur einen einzigen effekt: sie kann ihn auf ein produkt aufmerksam machen. zum kauf animieren würde mich eine werbung niemals, bevor ich etwas wichtiges kaufe informiere ich mich umfassend, vergleiche und entscheide dann.

das tut man doch nur bei investitionen die für einen selbst einen hohen stellenwert haben, wenn ich mir irgendwo ne latte bestelle vergleich ich nicht erstmal alle cafes in der umgebung nach preis und leistung, ich geh einfach zu dem erst besten was mir gefällt und in der regel wird das nen starbucks sein. werbung ist viel mehr als nur blose information, es soll ein image vermitteln und wenn man sich diesem image zugezogen fühlt kauf ich das produkt. komplett apple lebt ja nur von diesem image was sie sich aufgebaut haben und jeder einzelne spot genau dieses vermittelt.
ich gehe jede wette ein das bei einem durchschnittlichen wocheneinkauf bei einer familie die nicht jeden cent zweimal umdrehen muss 8 von 10 produkten markenprodukte mit einem beachtlichen werbeanteil sind, einfach weil man sich bei dingen für die man kein besonderes interesse hat instinktiv das nimmt was man kennt.
wenn ich persönlich alle paar monate nen neuen mp3 player brauche weil ich meinen wiedermal verloren hab geh ich auch immer zu mediamarkt oder saturn und hol mir da einen für 20€ obwohl ich einen ähnlichen ganz sicher beim kleinen elektromarkt der viel näher dran ist für 2-3€ günstiger bekommen würde.
der trugschluss das uns werbung gar nicht berührt benutzt einfach das das selbe prinzip welches wir bei der kaufentscheidung verwenden: was ich kenne fällt mir auf, was nicht eher nicht so und nun haben wir hier produkt A was eh mein hobby ist und worüber ich bestens bescheid weiß und seh da diese spastische werbung die einfach nur zum totlachen ist und dazu noch "unschlagbar günstig" sein soll obwohl mein 1. klasse modell zuhause nur die hälfte gekostet hat. auch ganz interessant das werbung besonders von den menschen wahrgenommen wird die sich das beworbene produkt vor kurzer zeit gekauft haben und eben nicht ,wie erwartet, von leuten die kurz vor einer kaufentscheidung stehen. hier könnte man behaupten das werbung per se verfehlt wäre, aber man darf nicht vergessen das die ausgaben für konsumgüter aufgewendet werden und die entscheidende eigenschaft dieser der verbrauch ist. werbung kann daher kunden auch an ein produkt binden und sie wechseln weniger oft als bei einem produkt ohne werbung.
zu sagen werbung beeinflußt micht 0 ist in etwa so klug wie zu behaupten "ohne steuern würden alle menschen spenden". menschen reagieren nur unterschiedlich stark und auf unterschiedliche arten der werbung aber alle haben gemein das sie darauf reagieren. klar die maggi fix werbung mittags um 12 interessiert mich null, der flyer mit der geschickt plazierten sushirolle verleitet mich aber plötzlich dazu hunger auf sushi zu bekommen und selbst wenn ich vorher gar nicht vor hatte irgendwas zu essen setz ich mich in takeshis castle und schieb mir die maki rein.
perfekt zum kauf animiert!
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
das tut man doch nur bei investitionen die für einen selbst einen hohen stellenwert haben, wenn ich mir irgendwo ne latte bestelle vergleich ich nicht erstmal alle cafes in der umgebung nach preis und leistung, ich geh einfach zu dem erst besten was mir gefällt und in der regel wird das nen starbucks sein

hab ich doch geschrieben: bevor ich mir etwas WICHTIGES kaufe.
die analogie dazu im wahlkampf ist doch wohl klar. was kann es politisch für mich wichtigeres geben als zu entscheiden wo ich meine stimme setze?
 

Yannic

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Solange die CDU keinen echten Wahlkampf macht hat sie gute Chancen mit der FDP die Regierung stellen zu können. Das wissen auch die Leute im Konrad-Adenauer-Haus. Und deshalb sagt Müntefering auch ständig, dass Merkel sich zu den Themen äußern muss um die Wahl zu gewinnen anstatt wie bis jetzt die Füße still zu halten. Dabei weiss er wohl ganz genau, dass das die richtige Taktik ist die die CDU gewählt hat. Also müssen SPD, Grüne und Linke einen Weg finden die CDU aus ihrer Ecke rauszulocken. Gelingt ihnen das nicht, ist die Wahl für sie gelaufen.

Und zu den Wahlplakaten: Ernsthafte Argumente stehen da ja eher selten drauf. Meistens sind es nur irgendwelche Parolen. Plakate sind auch nicht wahlentscheidend sondern dienen eigentlich nur dazu auf die Wahl, die eigene Partei und den Wahlkreiskandidaten aufmerksam zu machen. Im Prinzip würde es auch keinen Unterschied machen, wenn keine Partei plakatiert. Aber wenn sich nur eine einzige Partei entscheidet nicht zu plakatieren, erfährt diese einen Nachteil dadurch, dass die Wähler sich fragen, warum man von dieser Partei nichts mitbekommt.

Ganz interessant finde ich übrigens wie viel Geld die Parteien für den Wahlkampf ausgeben wollen. Bei uns in der Regionalzeitung habe ich letztens gelesen, dass die SPD 27 Millionen Euro und die CDU 20 Millionen Euro ausgeben wollen. Die Zahlen der kleineren Parteien habe ich leider nicht mehr im Kopf. Bei mir im Wahlkreis merkt man es auch deutlich, dass die SPD mehr Wahlkampf als die CDU macht. Das liegt aber auch daran, dass unsere SPD Kandidatin den Wahlkreis mit großer Wahrscheinlichkeit verlieren wird und bei dieser Wahl keinen sicheren Listenplatz hat.

Achja, und dann noch zu den Spitzenkandidaten von CDU und SPD. Das ist wohl das lustigste an der ganzen Wahl. Die SPD hat es nämlich geschafft einen Kanzlerkandidaten zu finden, der genauso profillos, langweilig und entschlossen wie die Kanzlerin rüberkommt. Hinzu kommt noch, dass Steinmeier ja nicht einfach nur Kanzlerkandidat der SPD ist, sondern momentan noch Stellvertreter von Merkel. Man muss sich mal vorstellen, wie das Kanzlerduell ablaufen wird. Die Kanzlerin gegen ihren Stellvertreter. Die können sich einander ja auch nur bedingt große politische Fehlentscheidungen der letzten vier Jahre vorwerfen. Sie haben schliesslich miteinander regiert.
 

shaoling

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Die Union hat zur letzten Wahl einen sehr polarisierenden Wahlkampf mit einem starken Akzent auf inhaltlichen Fragen geführt. Die SPD hat sich eher durch Polemik hervorgetan und damit Erfolg gehabt.
Anscheinend hat Merkel daraus gelernt und fährt diesmal eine andere Strategie. Sie hat jetzt einen deutlichen Popularitätsvorteil und weiß zudem, dass die SPD ihre Stammwählerschaft derzeit nur schlecht motivieren kann. Würde die Union sich nun mit harten Reformen profilieren, böte man Angriffsfläche. Und niemand will schlafende Hunde wecken.
Die SPD hat in meinen Augen zwei Möglichkeiten. Sie kann inhaltlich in die Offensive gehen, um sich als Macherpartei zu profilieren. Allerdings ist dafür Steinmeier nicht der richtige Kandidat und es ist zu bezweifeln, ob man nach all den Querelen der letzten Legislaturperiode genug Glaubwürdigkeit mitbringt. Dennoch scheint man genau das zu versuchen.
Größere Erfolgschancen sehe ich darin, die schwarz-gelbe Koalition zu diskreditieren. Die FDP hat in ihrem Wahlprogramm einige Punkte, die gerade in Hinblick auf die Finanzkrise zur Diffamierung einladen - die Senkung des Spitzensteuersatzes ist das populärste Beispiel. Und sowas stößt bei den Menschen nicht auf taube Ohren. Die Union muss da aufpassen, dass sie bezüglich das Koalitionspartners das richtige Bild vermittelt. Ist man zu zögerlich, schürt man die Angst vor einer asozialen schwarz-gelben Koalition. Andererseits muss man aufpassen, dass man keinen Wahlkampf gegen die FDP betreibt, wie Rüttgers und Seehofer es in Ansätzen tun.

So sehr es mich freuen würde, ich bezweifle im Augenblick noch, dass Schwarz-Gelb am Ende auch wirklich als Sieger dasteht. Darum ist für mich die zweitinteressanteste Frage, wie sich die Grünen aufstellen, da ich in Jamaika nach wie vor eine fruchtbare Alternative sehe.
Überhaupt bin ich einer schwarz-gelben Koalition gegenüber nicht mehr so hoffnungsvoll eingestellt wie noch vor vier Jahren. Vom großen Reformwillen, den die Union damals in den Wahlkampf einbrachte, ist nicht viel übrig geblieben. Die Chance auf einen echten Politikwechsel hat man damals vertan. Kommt es diesmal zu einer schwarz-gelben Koalition, wird diese mäßiger verlaufen, schon weil die inhaltliche Schere zwischen CDU/CSU und FDP seitdem auseinandergedriftet ist.
Dennoch wäre es für Merkel die ultimative Bewährungsprobe. Sie könnte dann weiter auf Gelassenheit setzen und zwischen den konservativen, sozialen und liberalen Kräften moderieren oder sich als Reformerin hervortun.
Ich habe immernoch etwas Hoffnung, dass die Zeit der großen Koalition sie nicht träge gemacht hat. Aber das wird man nach der Wahl sehen, denn Kanzlerin bleibt sie so oder so.
 
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Original geschrieben von HeatoR


hab ich doch geschrieben: bevor ich mir etwas WICHTIGES kaufe.
die analogie dazu im wahlkampf ist doch wohl klar. was kann es politisch für mich wichtigeres geben als zu entscheiden wo ich meine stimme setze?

und wie ich weiter geschrieben hab ist werbung auch imagepflege und nichts anderes machen die plakate.
 
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Edit: Sorry Ancient!! Hab mich verlesen :)

Stimmt Rot-Rot-Grün ist massiv besser!
Wegen solchen Leuten, welche diese Parteien wählen, geht das Land zu Grunde. Was wäre euch am liebsten? Rot-Rot-Grün? oder doch die NPD:( das schöne bei der NPD und die Linke ist, beides hatten wir schon und beides hat nicht funktioniert.

Aber Lafo wird diesmal bestimmt nicht mehr weglaufen. Immer erzählt er wie man die Politik ändern muss, aber wo er die Möglichkeit hatte, ist er einfach weggerannt.
Aber viele Menschen vergessen einfach die Vergangenheit. Würdest du deine Ex nochmal zurück nehmen obwohl sie dich zehn Mal beschiessen hat?
 
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Original geschrieben von xS'copi


Stimmt Rot-Rot-Grün ist massiv besser!
Wegen solchen Leuten, wie du es (anscheinend bist) geht das Land zu Grunde. Was wäre dir am liebsten? Rot-Rot-Grün? oder doch die NPD:( das schöne bei der NPD und die Linke ist, beides hatten wir schon und beides hat nicht funktioniert.

Aber Lafo wird diesmal bestimmt nicht weglaufen. Immer erzählt er wie man die Politik ändern muss, aber wo er die Möglichkeit hatte, ist er einfach weggerannt.
Aber viele Menschen vergessen einfach die Vergangenheit. Würdest du deine Ex nochmal zurück nehmen obwohl sie dich zehn Mal beschiessen hat?
hä?
Ich will Schwarz-Gelb du Vogel.
 

General Mengsk

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Was wir jetzt erleben, sind die Lehren aus dem Wahlkampf 2005, da stimme ich Shao voll zu. Das mag man bedauern und das ist auch von unserem eigentlichen Demokratieverständnis her nicht unproblematisch, aber der Wahlausgang von vier Jahren hat nur allzu deutlich gezeigt, daß sich eine deutliche Positionierung für eine Volkspartie nicht lohnt. Selbst schillernde Persönlichkeiten helfen nicht, wenn sie keine politische Erfahrung haben.

Was die Kandidatenwahl der SPD angeht, da gab es doch zu dem Zeitpunkt letztes Jahr gar keine andere Wahl als Steinmeier zu nominieren. Es ist zwar eher selten, daß ein Kanzleramtschef in die erste Reihe der Politik aufrückt, aber ganz neu ist das, man denke an Schäuble, der auch mal Kanzleramtschef war und 1998 Kanzlerkandidat geworden wäre, wenn Kohl nicht an seinem Stuhl geklebt hätte.
Natürlich ist Steinmeier nicht die schillernde Persönlichkeit, aber er entsprach als Politikertypus dem Zeitgeist und was der SPD jetzt vor allem fehlt, ist eher ein greifendes Thema als ein Kandidat.

Die Union kann das in der Tat versuchen auszusitzen. Das muß nicht gut gehen, aber alle anderen Optionen versprechen eher mehr Verlust als Gewinn, die letzte Bestätigung dafür hat wohl Roland Koch im letzten Jahr gegeben. Dennoch kann es sehr gut sein, daß es am Ende knapp nicht reicht, es dann wieder zur großen Koalition kommt und der Frust auf allen Seiten nur größer wird.
Diese Variante wird Merkel fürchten, denn die SPD wird sich keine zweiten vier Jahre damit abfinden, sondern vorher Münte und Steinmeier stürzen, um dann Rot-Rot-Grün zu machen. Zwar ginge in dem Fall, daß es für Schwarz-Gelb und Schwarz-Grün nicht reicht auch eine Jamaica-Variante, aber davor haben die Grünen zu viel Angst, das würde also allenfalls nach einer Schamfrist von großer Koalition sich vor der eigenen Basis und den Wählern rechtfertigen lassen.

Was Steinmeier noch helfen könnte, wäre ein plötzlicher Themenumschwung oder irgendein Ereignis, was Bewegung bringt. Das allerdings dürfte nur noch zufällig von außen kommen, denn für Testballons ist es eigentlich zu spät. Mit etwas mehr Mut hätte Steinmeier das Thema Internetzensur aufgreifen können und mehr über Freiheit und Bürgerrechte im 21. Jahrhundert sprechen können. Das ist nun praktisch allein bei den Piraten angesiedelt, aber die letzten Wahlresultate zeigen, daß man damit durchaus ein paar Punkte holen kann. Wenn die Piratenpartei 1-2% schafft, könnte eine etablierte Partei damit locker das doppelte bis dreifache holen und das Rennen wäre schon wieder viel offener. Zudem hätte es die einmalige Chance gegeben zwei beliebte Minister der Union zu schwächen. Hätte man sich nur früh genug auf Schäuble eingeschossen und Frau Zypries als echte Gegenspielerin aufgebaut, anstatt sich am Ende doch immer zu einigen, hätte Merkel ihn vielleicht sogar fallen lassen. Aber das ist nun alles Spekulation, den Mut hatte man nicht. Nur damit könnte auch die Chance weg sein, eben doch noch ein zündendes Thema zu finden.
 

NetReaper

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Original geschrieben von General Mengsk
Wenn die Piratenpartei 1-2% schafft, könnte eine etablierte Partei damit locker das doppelte bis dreifache holen und das Rennen wäre schon wieder viel offener.

Sehe ich ähnlich. Nur zu den Zahlen: die Institute sehen uns im Moment bei 3 bis 6%, wahrscheinlich wohl eher ersteres als letzteres. Genaueres wird sich zeigen. Ich kann mir die Piraten durchaus als etablierte Partei vorstellen, wenn auch noch nicht 2009 oder 2010.
 

General Mengsk

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Original geschrieben von NetReaper
Sehe ich ähnlich. Nur zu den Zahlen: die Institute sehen uns im Moment bei 3 bis 6%, wahrscheinlich wohl eher ersteres als letzteres. Genaueres wird sich zeigen. Ich kann mir die Piraten durchaus als etablierte Partei vorstellen, wenn auch noch nicht 2009 oder 2010.
Also wenn diese Flanke weiter offen bleibt, ist die mittelfristige Etablierung auch nicht unwahrscheinlich, das sehe ich auch so. Obwohl wie man immer wieder sieht der Name scheinbar mehr Probleme macht, als man glaubt. Andererseits bringt er mediale Aufmerksamkeit, die anderen Kleinparteien - man denke z.B. an die Tierschutzpartei, die bei der Europawahl ein ähnliches Ergebnis holte - nie zuteil wird.

Umso erstaunlicher eben, daß die SPD nicht versucht hat dieses Thema zu nutzen, denn es ist eines der ganz wenigen mobilisierenden Themen in diesem Jahr. (Theoretisch hätte das Thema sogar von der CDU besetzt werden können, allerdings nur nach einer Wende in der Sicherheitspolitik und einem Wechsel auf dem Innenministerposten. Das hätte also spätestens letztes Jahr oder Anfang dieses Jahres passieren müssen.)
 
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Ich stimme Shao zu: wenn man den Wahlforschern glauben darf, gibt es unter den Nichtwählern derzeit zwei Millionen potentielle Stimmen für die SPD. Oberstes Anliegen der CDU muss also sein, zu vereiteln, dass die SPD diese Stimmen mobilisieren kann. Wie erreicht sie das? Genau so, wie sie es derzeit macht.
Aufregung zu vermeiden, ist dabei oberste Direktive. Zwar riskiert die CDU damit, dass eine Koalition mit der FDP nicht zustandekommt, hingegen zementiert sie aber ihren Anspruch auf das Kanzleramt und zwingt die SPD in die Rolle des Juniorpartners oder des Wortbrechers, Stichwort rot-rot-grün.

Eine wahltaktische Entscheidung, die ich für nachvollziehbar halte.
 
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Ein interessantes Interview fand ich heute in der online-Ausgabe der sz:

Interview mit Politologe Langguth

Dabei werden sowohl Tatsachen:
Die Kritik an der Kanzlerin ist nicht ganz unbegründet. Seit sie regiert, hat die Union in 13 von 14 Landtagswahlkämpfen Verluste wegstecken müssen. Das bleibt nicht ohne Folgen.
Als auch Vemrutungen geäußert:
Merkels Strategie ist ziemlich riskant. Doch der Kanzlerin bleibt nichts anderes übrig, als für Schwarz-Gelb zu werben. Zumindest nach außen. Sie ist innerlich nicht diejenige, die ausschließlich auf Schwarz-Gelb setzt. Ihr innerer Kompass ist meines Erachtens auf die Fortsetzung einer großen Koalition ausgerichtet.
Ich sehe es ähnlich. Merkel wird weiter so verfahren wie bisher, es wird aber auf eine CDU-FDP-Regierung hinauslaufen (ich befürworte es in keinster Weise, aber es wird wohl so kommen). Nur unter einer Bedingung wird dies nicht eintreffen: Die SPD greift Merkel an, obwohl sie es sich damit leicht verscherzen kann (sowohl beim Wähler als auch bei der CDU). Das heißt nicht nur bei dem "Steinmeier"Programm "Kante zeigen", sondern einen Kampf draus machen.

Natürlich muss abschließend überhaupt noch von olitikverdrossenheit gesprochen werden. Politiker sollten dies unterbinden. momentan empfinde ich es so, als ob man dies geradezu fördert. Bei geringerer Wahlbeteiligung werden kleinere Parteien besser dastehen, also auch die FDP. Möglich, dass dies auch eine Idee der CDU-Zentrale ist. Wenn schon weniger die CDU wählen, dann bitte die FDP. War ja schon einmal so eine Idee: Über die FDP an der Macht bleiben...
 
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So insgeheim haben wohl viele in der CDU gar keine große Lust auf eine Koalition mit der FDP. Merkel fühlt sich in der großen Koaltion ganz wohl und ihr Politikstil passt dazu wohl auch ganz gut (sie würde wohl auch ohne weiteres in die SPD reinpassen). Die CSU ist im Moment gar nicht gut auf die FDP zu sprechen, man hat wohl vor allem Angst, weniger Minister als diese stellen zu dürfen, was zwar auch in der großen Koalition nicht anders ist, aber doch irgendwie was anderes ist.
 
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Original geschrieben von IsCream
Bei geringerer Wahlbeteiligung werden kleinere Parteien besser dastehen, also auch die FDP. Möglich, dass dies auch eine Idee der CDU-Zentrale ist. Wenn schon weniger die CDU wählen, dann bitte die FDP. War ja schon einmal so eine Idee: Über die FDP an der Macht bleiben...
Jahaha, wie es sich doch auch noch ändern könnte. Ich hab es eben schon im anderen Thread geschrieben (FDP-Thread), könnte es doch ein wenig schlechter für CDU-FDP aussehen:
Mögliche Mehrwertsteuererhöhung. Mal schauen, was die anderen Parteien draus machen.
 
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Original geschrieben von sHaO-LiNg

Ich habe immernoch etwas Hoffnung, dass die Zeit der großen Koalition sie nicht träge gemacht hat. Aber das wird man nach der Wahl sehen, denn Kanzlerin bleibt sie so oder so.

Was heisst hier träge gemacht? Angela Merkel war ihre komplette politikerlaufbahn ein mitläuferchen und duckmäusel, bloss nicht negativ auffallen war schon immer ihre devise, da sie damit bisher so gut gefahren ist wird sie auch weiterhin eine schnarchnasenpolitik machen und alles "aussitzen". :kotz:
 

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Original geschrieben von Outsider23


Was heisst hier träge gemacht? Angela Merkel war ihre komplette politikerlaufbahn ein mitläuferchen und duckmäusel, bloss nicht negativ auffallen war schon immer ihre devise, da sie damit bisher so gut gefahren ist wird sie auch weiterhin eine schnarchnasenpolitik machen und alles "aussitzen". :kotz:

#2

es gibt wohl kaum eine so ekelhaft opportunistische person in der politik wie merkel. höchstens noch fischer.
 
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sehr gute posts!

Original geschrieben von General Mengsk
denn die SPD wird sich keine zweiten vier Jahre damit abfinden, sondern vorher Münte und Steinmeier stürzen, um dann Rot-Rot-Grün zu machen.

interessante these..welche persönlichkeiten siehst du, von denen dieser sturz ausgehen könnte?

Original geschrieben von General Mengsk
Mit etwas mehr Mut hätte Steinmeier das Thema Internetzensur aufgreifen können und mehr über Freiheit und Bürgerrechte im 21. Jahrhundert sprechen können.

!! kommt es eigentlich dieses jahr zum tv duell? dieses thema aufzugreifen wäre von den moderatoren ideal!

@netreaper: wie muss ich mir so eine outdoor veranstaltung bei den piraten vorstellen? welche leute kommen auf euch zu und was sind so de geläufigsten fragen? kommt auch kritik? spürt man eher interesse und vor allem: sprechen euch / ihr ältere leute an?

thx!
 
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Zum Thema Internetzensur:
Es betrifft uns, aber den großen teil geht das am A vorbei.

Zum Stürzen:
Sehr unwahrscheinlich, weil Konsens, dass es auf Bundesebene keine Koalition mit Rot-Rot geben wird. Auch die Grünen haben es verlauten lassen, dass es nicht mit den Linken geht.
Wenn es denn nun sinnvoll wäre drüber zu reden und es interessiert, wer da stürzen würde, isses wohl der linke Flügel. Also Nahles etc
 

Deleted_38330

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Original geschrieben von General Mengsk
Die Union kann das in der Tat versuchen auszusitzen. Das muß nicht gut gehen, aber alle anderen Optionen versprechen eher mehr Verlust als Gewinn, die letzte Bestätigung dafür hat wohl Roland Koch im letzten Jahr gegeben. Dennoch kann es sehr gut sein, daß es am Ende knapp nicht reicht, es dann wieder zur großen Koalition kommt und der Frust auf allen Seiten nur größer wird.
Diese Variante wird Merkel fürchten, denn die SPD wird sich keine zweiten vier Jahre damit abfinden, sondern vorher Münte und Steinmeier stürzen, um dann Rot-Rot-Grün zu machen.
Dieses Szenario erscheint mir aber nicht zu Ende gedacht. Steinmeier und Müntefering sind ja nicht die einzigen in der Partei, die eine Zusammenarbeit mit der Linken ausschließen. Man hat ja in Hessen gesehen was passiert, wenn man sich auf jede einzelne SPD-Stimme verlassen muss, um überhaupt gewählt werden zu können (und wenn rot-rot-grün möglich ist, dann überhaupt nur sehr knapp). Über die Art und Weise wie das passiert ist lässt sich streiten, aber nicht über den Zweck. Ich bin mir sicher, dass da einige Abgeordnete streiken werden. Diesmal vielleicht sogar öffentlich und nicht auf den allerletzten Drücker.
Vom politischen Selbstmord der gesamten SPD mal abgesehen, denn zweimal in Folge das gleiche Versprechen zu brechen ist ja wohl ein solcher, oder sollte es dann zumindest sein.

Die Nachfolger und vor allem der Spitzenkandidat bei einer Stürzung Steinmeiers würden mich dann auch interessieren. Soll Nahles Kanzlerin werden? Soweit ich weiß ist das die einzige in der Führungsetage, die einer linken Koalition nicht abgeneigt ist. Kann mich aber auch irren.
 

General Mengsk

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Vielleicht hab ich das nicht deutlich genug ausgedrückt, aber ich gehe nicht davon aus, daß das 2009 oder gar direkt nach der Wahl passieren wird. Man wird natürlich zum zweiten Mal eine große Koalition eingehen, nur die wird eben nicht vier Jahre halten. Müntefering wird je nach Wahlausgang früher oder später gedrängt werden nicht mehr für den Parteivorsitz zu kandidieren. Irgendwann 2010 oder 2011 wird es dann eine Situation geben, die Teile der Partei zum Anlass nehmen werden die "linke Mehrheit in Deutschland" doch endlich auch zur Geltung zu bringen. Dann wird für Steinmeier nur die Wahl bleiben sich an die Spitze dieser Bewegung zu stellen oder abzutreten.
Potentielle SPD-Kanzlerkandidaten sind natürlich Wowereit und Nahles, wobei letztere pein vermeiden wird nochmal als Königsmörderin zu gelten, daher würde ich eher auf Wowi setzen, der sich zumindest offiziell natürlich auch bitten lassen wird. Für den Sturz selber schickt man da unwichtigere Leute vor. (Das Szenario Rot-Rot-Grün wird allerdings unwahrscheinlich, falls Oscar Lafontaine im nächsten Jahr alleiniger Parteivorsitzender der Linkspartei wird und sich in den internen Machtkämpfen dort weitgehend durchsetzt. Das würde die Lage verkomplizieren)

Das ist natürlich nur ein mögliches Szenario, aber ich halte es für relativ sicher, daß eine zweite große Koalition es nicht volle 4 Jahre macht. Das mag aus Sicher der Bundespartei noch attraktiv sein, aber die Folgen in den Ländern werden zunehmend zum Problem. Aber es gibt natürlich auch andere Wege die große Koalition zu beenden:
- CDU oder SPD lassen die Koalition platzen, weil sie eine gute Chance bei vorzeitigen Neuwahlen sehen.
- Die FDP wird nach einer gewissen Schamfrist 2010 oder 2011 einer Ampel zustimmen, um "das Land aus der Blockade zu befreien"
- Analog könnten die Grünen Jamaica begründen, möglichst nachdem sie in einigen Ländern Rot-Rot-Grün gemacht haben, da sie sich schließlich nicht eindeutig in ein Lager einordnen lassen wollen, weil diese jeweils Wähler und Anhänger auf der anderen Seiten kostet.
 
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@stroggo2: es wird ein TV Duell geben. Ein wenig absurd ist das schon :) Vor allem weil da die Kanzlerin vs. ihren Vize streitet und daneben eine potentielle Koalition vor einem steht
 

Noel2

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Mich wundert, dass einige Leute hier Schwarz - Gelb als wahrscheinlich ansehen. Die Union wurde in der Mehrzeit der letzten Landtagswahlen von Meinungsforschern überschätzt und blieb dann doch 3-4 entscheidende Prozent hinter den Erwartungen zurück. Zum anderen kann die Union mit ihrer Aussitze - Taktik in den nächsten 4 Wochen nur noch Wählerverlieren, falls SPD oder Linke einen guten Angriffspunkt finden. Die SPD hat man abgesehen von persönlichen "Vergehen" ihrer Personen (Dienstagwagen-Affäre) in den Regierung nicht so übermäßig wahrgenommen und ihre Spitzenmänner Steinmeier/ Steinbrück polarisieren zu wenig, als dass man seitens der CDU große Reizpunkte finden könnte.

Zudem ist auch die.linke nicht mehr der das ganz große Feindbild der Westdeutschen. Natürlich bleibt sie trotz ihres Erfolgs im Lafontaine - Land zunächst eine Ostpartei, doch ist sie bezogen auf die ganze Republik um einiges etablierter (auch dank Lafontaine) als vor den letzten Bundestagswahlen.

Auch die Tendenz zu steigenden Wahlbeteiligungen hilft (angetrieben durch den Erfolg der eher linken parteien bei den landtagswahlen) wiederum den linken Gruppierungen.

Ich sehe bei der nächsten Wahl weder Schwarz - Gelb noch Rot - Grün vorne. Für Jamaika ist es noch einen Ticken zu früh beziehungsweise ist der Zeitpunkt sowieso nicht günstig.

Die Ampel - Koalition ist imho die einzige Alternative, die eine weitere große Koalition verhindern könnte. Westerwelles Nein zu solch einer Koalition konnte er im letzten Wahlkaapf noch insofern rechtfertigen, als dass er das faktisch abgewählte Rot-Grün nicht für eine weitere Legislaturperiode stützen wollte, aber diesmal ist die Ausgangssituation eine andere.

Kurrzum finde ich es bezeichnend, wie wenig die SPD einer schwächelnden CDU entgegenzusetzen hat. Die CDU - Minister mögen halbwegs beliebt sein, aber jeder von ihnen hat einen Schwachpunkt, den man locker hätte attackieren können. Zudem hat man zumindest mit Steinbrück einen durchaus angesehenen Gegenspielern zu den Unions - Wirtschafts- und Finanzpolitikern.
 
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