Es ist schon wirklich erschreckend, dass die Verwertungsgesellschaften und Verleiher nicht auf den Trichter gekommen sind, was die Leute möchten. Dass die gegen kino.to und Co. vorgehen, ist nur verständlich, andererseits denken sie in ihrem "Klagen, das sind unsere Rechte"-Scheuklappendenken auch nicht daran, den Leuten entgegenzukommen. Solange weder die Auswahl, noch die Preise im Vergleich zur Videothek und zum Kauf (wenn eine DVD auf Amazon nur 10 Euro kostet und ich schon fürs Leihen 4 Steine zahlen muss, stellt sich für mich nicht die Frage) stimmen, wird das kaum klappen.
Ich hasse es zu sagen, aber iTunes ist schließlich auch erfolgreich im Musikbereich, abgesehen davon dass ich ohnehin nicht auf angebissene Äpfel stehe (SCNR), aber wenn ich mich nicht täusche, sind die Titel dort entweder völlig ohne DRM, oder man kann das nachträglich entfernen. Siehe auch Amazon MP3, mit einem eindeutigen Wasserzeichen kann man wohl noch eher leben.
Wie Toadesstern schon schreibt, sollen die meinetwegen die ersten 9-10 Minuten pro Film freigeben (wenn man mal extrakurze oder Filme mit mehreren aufeinanderfolgenden Minihandlungen mal außen vor lässt), um potentielle Kunden schon mal anzufixen. Wenn die Filme eh komplett auf diversen Seiten simpelst anzugucken sind, würden die Firmen kaum bluten, wenn die den Verleihern einfach mal solche Previews gestatten würden.
Warum ziehen die nicht einfach ein leicht abgewandeltes Konzept von kino.to als legalisierte Form auf? Solange erwartet wird, dass man solche Mondpreise für den Onlinefilmverleih oder -kauf zu zahlen, würd es mich nicht wundern, dass die Leute fleißig die illegalen Seiten nutzen werden. Vielleicht müsste man einen etwas geringeren Umsatz kalkulieren, bei den Gagen für bekannte Schauspieler und den Kuchenanteil der Filmstudios werden die Preise wohl kaum großartig fallen.
Die Kritik der Filmemacher ist ja berechtigt, aber statt nur zu stänkern, sollten die mal auch etwas tun und nicht nur durch miese Preise und entsprechende Kopierschutzmaßnahmen in den vergangenen Jahren (Hallo Rootkit, Mr. und Mrs. Smith.
Sicherheitslücken durch einen legal erworbenen Film, yay) den nicht-zahlenden Kunden entgegenkommen. Denen bricht schon kein Zacken aus der Krone, und wenn die o. g. Quellen wirklich stimmen, haben die dann eine potentiell zahlungswillige Zielgruppe vor sich.