bundestagswahl 2017

Mitglied seit
30.11.2007
Beiträge
2.385
Reaktionen
16
Gut möglich, ich habe das damals nicht zu sehr verfolgt. Allerdings ist Gysi auch ein Realo, ob die Fundis in der Partei das mitmachen würden, wäre offen gewesen. Nun ja, der Zug ist abgefahren, mal sehen, ob sich die Frage im Herbst neu stellt.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
Mitglied seit
22.03.2004
Beiträge
6.336
Reaktionen
2.284
Okay, dann noch mal in klar und detailiert. Die Probleme der SPD:


Jetzt hast du wieder genau dasselbe gemacht wie im ersten Post, nur ein bisschen klarer ausgeführt. Ich sage es nochmal: Das ist einfach keine ernstzunehmende Beschäftigung, sondern pure Spekulation. Mit genau derselben Masche könnte man dir Punkt für Punkt genauso plausibel antworten:
- Wenn die Programme wirklich so nah beieinander liegen macht es das bspw. plausibler, nicht weniger plausibel, dass die guten Umfragewerte stabil sind.
- Dass die Wähler sich nicht nach den Machtoptionen der jeweiligen Parteien entscheiden ist schon lange bei den Meinungsforschern ein Gemeinplatz.
- Und warum sollte man in Deutschland auf einmal gegen Schulz eine Wahl mit aus dem Zusammenhang gerissenen Zitaten auf dem Niveau amerikanischer Wahlkämpfe gewinnen, wenn man das bisher so nicht versucht hat? Und selbst wenn es so wäre: Wenn das so leicht wäre hätte es gegen Merkel ja wohl deutlich besser klappen müssen als es tatsächlich geklappt hat.
- Und glaubst du allen Ernstes, der durchschnittliche Wähler ist so naiv und rechnet das, was du Schulz hier vorhältst, als Niederlagen an? Der Typ war für ein paar Jahre der Vorsitzende der zweitgrößten Fraktion in einem Parlament ohne echte Befugnisse, der zufällig Präsident wurde, weil man sich zwischen den größten Fraktionen auf diese Ämterverteilung geeinigt hatte. Von so jemandem Antworten auf "existenzielle EU-Probleme" zu fordern ist in etwa als würdest du von Norbert Lammert fordern, die nationalen Probleme Deutschlands zu lösen.

Stimmt das alles? Bis auf die Sache mit der Koalitionsoption kann man sich keineswegs sicher sein. Inhaltlich (!) stimmt wenig von dem was du sagst, aber auf der Ebene "wie kommt es bei Wählern an?" erscheint mir das als pure Kaffeesatzleserei. Wäre es nicht unplausibel, dass die Umfragewerte zurückgehen? Ja. Aber der Punkt an der Sache ist, dass es viel plausibler gewesen wäre, dass die Umfragewerte nie hochgehen, eben weil Schulz ein farbloser EU-Apparatschik ist.
 
Mitglied seit
30.11.2007
Beiträge
2.385
Reaktionen
16
Jetzt hast du wieder genau dasselbe gemacht wie im ersten Post, nur ein bisschen klarer ausgeführt. Ich sage es nochmal: Das ist einfach keine ernstzunehmende Beschäftigung, sondern pure Spekulation. Mit genau derselben Masche könnte man dir Punkt für Punkt genauso plausibel antworten:
- Wenn die Programme wirklich so nah beieinander liegen macht es das bspw. plausibler, nicht weniger plausibel, dass die guten Umfragewerte stabil sind.
- Dass die Wähler sich nicht nach den Machtoptionen der jeweiligen Parteien entscheiden ist schon lange bei den Meinungsforschern ein Gemeinplatz.
- Und warum sollte man in Deutschland auf einmal gegen Schulz eine Wahl mit aus dem Zusammenhang gerissenen Zitaten auf dem Niveau amerikanischer Wahlkämpfe gewinnen, wenn man das bisher so nicht versucht hat? Und selbst wenn es so wäre: Wenn das so leicht wäre hätte es gegen Merkel ja wohl deutlich besser klappen müssen als es tatsächlich geklappt hat.
- Und glaubst du allen Ernstes, der durchschnittliche Wähler ist so naiv und rechnet das, was du Schulz hier vorhältst, als Niederlagen an? Der Typ war für ein paar Jahre der Vorsitzende der zweitgrößten Fraktion in einem Parlament ohne echte Befugnisse, der zufällig Präsident wurde, weil man sich zwischen den größten Fraktionen auf diese Ämterverteilung geeinigt hatte. Von so jemandem Antworten auf "existenzielle EU-Probleme" zu fordern ist in etwa als würdest du von Norbert Lammert fordern, die nationalen Probleme Deutschlands zu lösen.

Stimmt das alles? Bis auf die Sache mit der Koalitionsoption kann man sich keineswegs sicher sein. Inhaltlich (!) stimmt wenig von dem was du sagst, aber auf der Ebene "wie kommt es bei Wählern an?" erscheint mir das als pure Kaffeesatzleserei. Wäre es nicht unplausibel, dass die Umfragewerte zurückgehen? Ja. Aber der Punkt an der Sache ist, dass es viel plausibler gewesen wäre, dass die Umfragewerte nie hochgehen, eben weil Schulz ein farbloser EU-Apparatschik ist.

Soso, stimmt also alles nicht? Dann bleib halt bei deinen alternativen Fakten.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
Mitglied seit
22.03.2004
Beiträge
6.336
Reaktionen
2.284
Soso, stimmt also alles nicht? Dann bleib halt bei deinen alternativen Fakten.

"Schulz ist gescheitert in Europa"? Beantwortet. Zitat? Aus dem Zusammenhang gerissen, er hat von der "Idee von Europa" gesprochen. "Flüchtlingskrise"? Beruhte immer auf Merkels großzügiger Handhabe, die niemand zu wiederholen gezwungen ist, existiert real nur noch in der Vorstellung der Wähler (und halt im Leben des Großteils der Flüchtlinge, die nicht mehr nach Europa kommen können). Machtoptionen? Ja, wenn man völlig illusorische dazuzählt wie du dann hat die CDU mehr als die SPD, starke Leistung. Das Wahlprogramm? Ist weder so weit auseinander wie häufig behauptet noch ist es sonderlich wahrscheinlich, dass das PROGRAMM das Problem der SPD ist. Aber erzähl mir bitte mehr von alternativen Fakten.
 
Mitglied seit
30.11.2007
Beiträge
2.385
Reaktionen
16
Wie du meinst, Hase. Dann wird die SPD ja locker die absolute Mehrheit bekommen und die ganzen Risiken (um die geht es hier nämlich, auch wenn du das offenbar nicht einsiehst) sind alles nur Einbildung von mir und irgendwelchen Journalisten. Wir werden ja nach der Bundestagswahl sehen, wer recht gehabt hat.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
Mitglied seit
22.03.2004
Beiträge
6.336
Reaktionen
2.284
Jetzt wo Schulz es scheibar recht erfolgreich darin ist, die ehemaligen SPD-Wähler von der CDU zurückzuholen muss sich diese Gedanken machen, wie sie weiter vorgehen will: Entweder muss sie die SPD-Wähler stärker an sich binden, was schwer sein dürfte.
Oder sie muss sich wieder deutlich weiter nach rechts bewegen, d.h. den Linksruck rückgängig machen, um der AfD das Wasser abzugraben und die an diese verlorenen Wähler zurückzuholen. Letzteres ist mit Merkel an der Spitze allerdings nicht machbar.


Erscheint mir stark wie Wunschdenken. Wenn das Fehlen einer Alternative rechts von der Union wirklich der Grund gewesen wäre, aus dem die Union verloren hat, hätte sie mit dem Aufkommen der AfD verlieren müssen, nicht erst zweieinhalb Jahre später. In Anbetracht der Tatsache, dass sie zwischenzeitlich schon wieder in den hohen 30ern war, habe ich ehrlich gesagt nicht das Gefühl, dass da allzu viele sehr konservative CDU-Wähler fehlen. Mir kommt es eher so vor als wäre ein guter Teil der AfD-Wähler Protestwähler und die werden wohl kaum ihrem Protest dadurch Ausdruck verleihen, dass sie die Regierungspartei wählen, ganz egal wie weit die nach rechts rückt.


Wie du meinst, Hase. Dann wird die SPD ja locker die absolute Mehrheit bekommen und die ganzen Risiken (um die geht es hier nämlich, auch wenn du das offenbar nicht einsiehst) sind alles nur Einbildung von mir und irgendwelchen Journalisten. Wir werden ja nach der Bundestagswahl sehen, wer recht gehabt hat.

Albern.
 
Mitglied seit
31.03.2001
Beiträge
27.074
Reaktionen
534
Die Linke ist halt auf Bundesebene auch nur bedingt als Koalitionspartner geeignet, denn sie besteht nunmal aus genug Landesverbänden (v.a. im Westen, Ausnahme sicherlich Saarland) die personell kaum über dem Niveau der Afd liegen. Ist ja auch kein Wunder wenn man den Vorgänger bedenkt.
 

PWD

Mitglied seit
02.08.2010
Beiträge
4.372
Reaktionen
0
Ich verstehe nicht was Merkel oder die CDU/CSU da aktuell treiben, erst lassen sie sich Steinmeier von der SPD als Bundespräsidenten Quasi vor die Nase setzen und nicken das ohne Punkt und Komma ab, zumindest habe ich nicht mitbekommen das die CDU/CSU einen eigenen Kandidaten wirklich nach vorne gepusht hat.

Nun stellt die SPD Schulz als Kanzlerkandidaten auf, ich hatte ja die ganze Zeit vermutet das die beiden einen Deal haben und die CDU/CSU gesagt hat: SPD ihr bekommt den Bundespräsidenten dafür muss der Sigi Kandidieren dann bleibt Merkel Kanzlerin.

Kommt mir das nur so vor oder ist die Merkel CDU momentan was die Bundestagswahl'17 angeht ohne wirkliche Strategie unterwegs. Ich meine solche Deals wie ich oben beschrieben habe sind ja in der Politik nicht ausergewöhnliches.


Es will mir einfach nicht in den Kopf das die auf das Amt des Grüßaugusts der Nation freiwillig verzichten ohne Langfristig (Bundestagswahl) daraus einen Vorteil ziehen zu wollen.
Das schlimme ist ja mir ist der Schulz noch nicht mal unsympatisch, sein Anhang ist halt eine Vollkatastrophe vor dem Herrn und davor graut es mir.
 
Mitglied seit
30.11.2007
Beiträge
2.385
Reaktionen
16
Angeblich hat Merkel damals niemanden gefunden, der sich eine Kampfkandidatur mit ungewissem Ausgang antun wollte. Sogar Winfried Kretschmann als gemeinsamer Kandidat mit den Grünen soll im Raum gestanden haben, was allerdings an der CSU gescheitert ist. Ich vermute aber keinen großen Plan hinter der Unterstützung Steinmeiers,eher eine erschreckende Personalnot innerhalb der Union.
 

Gelöscht

Guest
glatt im falschen thread geposted.
 
Zuletzt bearbeitet:

Gustavo

Doppelspitze 2019
Mitglied seit
22.03.2004
Beiträge
6.336
Reaktionen
2.284
Fairerweise muss man ihm zugestehen, dass Nepotismus das Grundprinzip ist, auf dem das europäische Parlament beruht (was man sich locker leisten kann, wenn man keine echten Befugnisse hat).

€dit: Ernsthaft: Hier hat Paul Collier ganz gute Vorschläge gemacht, an denen sich die Sozialdemokratie mal orientieren könnte. Genau solche Scheiße wie das bei Schulz ist es, die bei denjenigen die Unterstützung für den Staat untergräbt, die ihn eigentlich tatsächlich dringend nötig haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied seit
25.12.2005
Beiträge
3.261
Reaktionen
2
Guter Mann der Collier, der hat auch in seinem Zeit Interview zur Flüchtlingskrise schon das mit Abstand brauchbarste von sich gegeben, was überhaupt 2015 zu dem Thema gesagt wurde.
 
Mitglied seit
20.07.2002
Beiträge
1.386
Reaktionen
10
Fairerweise muss man ihm zugestehen, dass Nepotismus das Grundprinzip ist, auf dem das europäische Parlament beruht (was man sich locker leisten kann, wenn man keine echten Befugnisse hat).

€dit: Ernsthaft: Hier hat Paul Collier ganz gute Vorschläge gemacht, an denen sich die Sozialdemokratie mal orientieren könnte. Genau solche Scheiße wie das bei Schulz ist es, die bei denjenigen die Unterstützung für den Staat untergräbt, die ihn eigentlich tatsächlich dringend nötig haben.

Danke für den Artikel! Auch wenn ich nicht jedes Argument so unterschreiben würde,
 
Mitglied seit
03.08.2002
Beiträge
6.194
Reaktionen
0
Wirklich nicht übel was der Mann so schreibt. Leider fehlt mir der Glaube, dass solche Ideen abseits kleinerer Initiativen erfolgreich ihren Weg in die Politik finden können.
 

Gelöscht

Guest
Hier noch was schickes vom guten Daniel (Xerox Bug, Spiegel Mining): Diesmal mined er alle gängigen Forschungsinstitute (Allensbach, Emnid, Forsa, Forschungsgruppe Wahlen, GMS, Infratest, dimap und INSA) - bin gespannt, wie viel realistischer das letztlich sein wird:

sonntagsfrage_2017.png


http://www.dkriesel.com/sonntagsfrage
 
Oben