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BTW 2025

Das Schaf

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Wo auf den Bergen Schlösser wachsen
Eigentlich sollte die Koalitionsverhandlung scheitern.
Bei dem Auftreten von Gottkaiser Söder und Merz und dazu die Positionen die sie einfordern ist es euch einfach nur Lachhaft wenn man sich irgendwie einigt. Das zerstört zusätzlich noch wahnsinnig viel Glaubwürdigkeit imho
 
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wäre dann bei neuwahlen potentielles kopf an kopf rennen cdu vs afd. in der seltsamen parallel-universumsschleife, in der wir uns befinden, wär ne kanzlerin weidel nicht völlig überraschend.
 

parats'

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Die Welt, auf die wir jetzt alle verzichten müssen, weil die SPD im Koalitionsvertrag "keine Atomkraft in Deutschland" durchgesetzt hat. :tränenderbundesadleremoji:
Dachte das war schon die FDP Welt, wenn Lindner endlich die unsichtbare Hand des Marktes ran gelassen hätte. :troll:
 

Benrath

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gut oder nicht?
 

Gustavo

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gut oder nicht?

Wird die Zeit zeigen, aber immerhin reißt es nicht schon die niedrigstdenkbare Latte, indem es nicht an die CSU geht, d.h. der größte Auftrag geht zumindest nicht zwingend an denjenigen, der den meisten 60-jährigen in Trachtenjankern am überzeugendsten erzählt, wie ihm den Auftrag zu geben "gonz toll fia Bayern" wäre.



wäre dann bei neuwahlen potentielles kopf an kopf rennen cdu vs afd. in der seltsamen parallel-universumsschleife, in der wir uns befinden, wär ne kanzlerin weidel nicht völlig überraschend.

Belanglos. Einen Monat nach der letzten Wahl sahen die Umfragen auch ganz anders aus als im Februar. Zwischen der letzten Wahl und dieser lagen Ukrainekrieg, Energiekrise, drei Jahre Stagnation und Trump. Gott weiß was bis zur nächsten Wahl 2029 alles passiert, aber es ist keineswegs ausgemacht, dass das alles so toll für die AfD sein muss. Insbesondere neue Scheiße aus Russland wäre für die AfD eher schlecht und dass die Wirtschaft nochmal so lahmt ist sehr, sehr unwahrscheinlich.
 

parats'

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Wird die Zeit zeigen, aber immerhin reißt es nicht schon die niedrigstdenkbare Latte, indem es nicht an die CSU geht, d.h. der größte Auftrag geht zumindest nicht zwingend an denjenigen, der den meisten 60-jährigen in Trachtenjankern am überzeugendsten erzählt, wie ihm den Auftrag zu geben "gonz toll fia Bayern" wäre.
War nicht gerade mal Doro Bär sowas abgespecktes?
 
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gut oder nicht?
Ich erwarte nichts, außer dass sich irgendwelche Ministerialrats-Apparatschicks gegenseitig die Taschen vollmachen.
Afuera!

Ich bin wirklich auf den Arbeitsnachweis dieses Ministeriums gespannt. Nach einer Legislatur wird man wahrscheinlich ein Papier vorlegen können aus dem hervorgeht, dass man doch jetzt was machen muss.
 

Shihatsu

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Du meinst "Jetzt nur nicht verkacken die AfD weiter zu stärken", oder?
 
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yap, ansonsten darf er sich historisch schon mal bei von schleicher einlesen um einen eindruck zu bekommen, was die nachwelt über ihn schreiben wird. ärmel hoch, nicht nur klientelpolitik und rentner pudern, sondern grundlegendes angehen, ansonsten haben wir spätestens in vier jahren die afd mit dem auftrag einer regierungsbildung. und wenn er die groko vorher gegen die wand fährt (spricht vieles dafür), auch schon früher. hoffe, er ist sich dieser verantwortung bewusst. ich befürchte, er ist es nicht.
 
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Ich lese jetzt gerade diverse Zusammenfassung auf tagesschau.de, die für mein unterkafftes Nachtdienstgehirn gut verdaulich sind.
Ich finde fast nur Geschenke, nur ein paar unbedeutende Einsparungen und eigentlich nichts, wo die Einnahmenseite gepusht wird. Vier Jahre Stillstand incoming. Aber warum wundert mich das überhaupt im Hinblick auf die beteiligten Parteien...
 

Shihatsu

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yap, ansonsten darf er sich historisch schon mal bei von schleicher einlesen um einen eindruck zu bekommen, was die nachwelt über ihn schreiben wird. ärmel hoch, nicht nur klientelpolitik und rentner pudern, sondern grundlegendes angehen, ansonsten haben wir spätestens in vier jahren die afd mit dem auftrag einer regierungsbildung. und wenn er die groko vorher gegen die wand fährt (spricht vieles dafür), auch schon früher. hoffe, er ist sich dieser verantwortung bewusst. ich befürchte, er ist es nicht.
Okay, ich hatte das zu falsch formuliert.
Meine Frage hätte lauten sollen: Die AfD stärken darf er jetzt bloss nicht verkacken - denn danach sieht es aus. Genau das was ich von Fotzenfritz erwartet habe...
 
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Ich lese jetzt gerade diverse Zusammenfassung auf tagesschau.de, die für mein unterkafftes Nachtdienstgehirn gut verdaulich sind.
Ich finde fast nur Geschenke, nur ein paar unbedeutende Einsparungen und eigentlich nichts, wo die Einnahmenseite gepusht wird. Vier Jahre Stillstand incoming. Aber warum wundert mich das überhaupt im Hinblick auf die beteiligten Parteien...

Ich wunder mich eh, warum noch niemand mit dem Slogan "Mehr für alle!" angetreten ist.
 
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Ich lese jetzt gerade diverse Zusammenfassung auf tagesschau.de, die für mein unterkafftes Nachtdienstgehirn gut verdaulich sind.
Ich finde fast nur Geschenke, nur ein paar unbedeutende Einsparungen und eigentlich nichts, wo die Einnahmenseite gepusht wird. Vier Jahre Stillstand incoming. Aber warum wundert mich das überhaupt im Hinblick auf die beteiligten Parteien...
Irgendwo im Koalitionsvertrag stand was von aus 1€ Investition werden 3€ also ballert uns die Schroko quasi einen Gewinn von 1,5 Billionen in die Tasche du ungläubiger Thomas!

Ich wunder mich eh, warum noch niemand mit dem Slogan "Mehr für alle!" angetreten ist.

(1) Mehr für alle!
(2) Auslenders raus!
(3) GEZ abschaffen
(4) Dönerpreisbremse
(5) Deutschlandticket für 9€

Ich wär sowas von Bundeskanzler wenn ich Bock hätte.
 

FORYOUITERRA

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Spahn wieder Gesundheitsminister. Ich freue mich. Hoffentlich verschwindet bubatz wieder
 

FORYOUITERRA

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ich fühle mich derweil so verraten von der cdu https://www.handelsblatt.com/dpa/sc...t-keine-rueckkehr-zur-atomkraft/30291054.html

wie auch vielen anderen hier im forum habe ich fest damit gerechnet, dass wir wieder den schlimmen fehler von damals mit dem atomausstieg endlich korrigieren und wieder günstigen und unabhängigen atomstrom genießen können. daher schwarz. und dann sowas hier. ich bin einfach nur enttäuscht.
 

parats'

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Ihr habt mich abgehängt. :|
 
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Ich lese jetzt gerade diverse Zusammenfassung auf tagesschau.de, die für mein unterkafftes Nachtdienstgehirn gut verdaulich sind.
Ich finde fast nur Geschenke, nur ein paar unbedeutende Einsparungen und eigentlich nichts, wo die Einnahmenseite gepusht wird. Vier Jahre Stillstand incoming. Aber warum wundert mich das überhaupt im Hinblick auf die beteiligten Parteien...
würde dir zustimmen, nur mit der einschränkung, dass ich gerne veränderungen auf der einnahmen _und_ der ausgabenseite hätte sehen wollen.
wenn es gut ausgegeben wird, würde ich sogar noch mehr steuern zahlen, aber wenn ich so schaue was da auf der wunschliste steht, dann sehe ich vor allem dinge die ich, sehr höflich gesagt, anders machen würde.
[…] Genau das was ich von Fotzenfritz erwartet habe...
ich bin weder ein fan der CDU noch von Merz, aber es ist bezeichnend wie jetzt er von allen seiten die prügel abbekommt, damit seine kritiker nun ihre darlings (oder was davon übrig ist) nicht auch in die pflicht nehmen müssen.

muss sich irgendjemand die mühe machen und herausarbeiten wie viele sinnvolle veränderungen nun auch freudestrahlend von der SPD geblockt wurden, damit dieser bigotte doppelstandard aufhört?
als erstes musste ich daran denken, wie ein klingbeil (ich meine er war es) in seinem wahlkreis dem ausbau der bahnstrecke HH-Hannover den todesstoß versetzt hat. die dume sau.

die AfD wird nämlich wie nichts anderes von der bescheuerten politik der letzten 10 jahre gefüttert, die offenbar noch immer nicht verstanden hat, dass deutschland zwar bereit ist eine menge menschen in not aufzunehmen, dass die wähler auch mit absoluter mehrheit keine lust darauf haben, dass das asylrecht als simples immigrationsrecht für jedermann genutzt wird. insbesondere dann nicht, wenn das gefühl entsteht, dass deutschland für diese grundhaltung auch noch als schwach und dumm verachtet wird.

es ist selten, dass etwas sehr einfach ist, aber diese schlussfolgerung ist es tatsächlich.

wichtiger caveat: ich sage nicht "so ist es", sondern, dass das die gefühlslage vieler menschen ist. dass das deutsche asylrecht in diese richtung schlecht gemacht ist, bzw. durch einen mangel an umsetzung bestehender gesetze behindert wird, ist auch nicht gerade neu. und da haben eben quasi alle parteien ihren dicken anteil daran, weswegen es jetzt wohlfeil ist einen Merz dafür verantwortlich zu machen. ich mein … wer war nochmal die letzten jahre kanzler und wie hat sich da die AfD entwickelt? und davor? … srsly.
 
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Shihatsu

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ich bin weder ein fan der CDU noch von Merz, aber es ist bezeichnend wie jetzt er von allen seiten die prügel abbekommt, damit seine kritiker nun ihre darlings (oder was davon übrig ist) nicht auch in die pflicht nehmen müssen.

muss sich irgendjemand die mühe machen und herausarbeiten wie viele sinnvolle veränderungen nun auch freudestrahlend von der SPD geblockt wurden, damit dieser bigotte doppelstandard aufhört?
als erstes musste ich daran denken, wie ein klingbeil (ich meine er war es) in seinem wahlkreis dem ausbau der bahnstrecke HH-Hannover den todesstoß versetzt hat. die dume sau.
Ich haue nicht auf die SPD drauf. Grundsätzlich nicht. Grund: Das müsste meine Partei sein, aber ist es nicht: Wer hat uns verraten - Sozialdemokraten. Ich ewrwarte von der SPD NICHTS. Und habe Angst vor allem was sie tun. Insofern: bigott, ja, aber dann zum Vorteil der CDU.

Wenn du andere Leute meinst und das als Meta betrachtet hast: Nvm, aber dann zeige das bitte an wenn du mich quotest.
 
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ne, ich meinte schon auch dich. ich mein, du hatest hier Merz, aber … schau mal wer und welche politik über die letzten 10 jahre die AfD zu dem gemacht hat was sie ist. und jetzt soll der dude nach ca. 5 monaten aktivität auf der politischen bühne am status quo schuld sein? bei allem wohlverdienten CDU- und Spahn- und Klöckner- und CSU-Verkehrsminister-Hass, aber nee.

da haben wirklich alle parteien die an der macht waren eine fette tracht prügel verdient.
 

Shihatsu

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Kein Widerspruch, sondern absolute Zustimmung.
Warum ich hier nur Merz hate und nicht Larsiboi - siehe oben.
 
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In Sachen Migration kannst du national aktuell halt nicht gewinnen. Vieles was "angesagt" wurde, verstößt gegen EU-Recht, d.h. da müssen schnell substantielle Änderungen her, ansonsten bleibt der Punkt dicke bei der AfD liegen.
Um das Land in den Aufschwung zu bringen, ist das Thema aber quasi ohne größere Bedeutung. Hier hätten im Koalitionsvetrag andere Schwerpunkte gesetzt, ja gar Reformen angesagt werden. Das passiert leider nicht. Derzeit wüsste ich nicht, was durch die gemeinsamen geplanten Themen dazu führen sollte, die AfD wieder sehr viel kleiner zu bekommen. Man wird es dann 2029 sehen. Wäre bitter, wenn dann die AfD stärkste Kraft wird, die sie mit harten Reformen vll. auch werden würde. Man traut sich nix zu, wie damals in der alten GroKo.

Edit:
Und dass auf Merz schon rumgehackt wird ist doch klar: Die Union hat zwei ihrer Wahlversprechen bereits gebrochen. Den angekündigten Politikwechsel sieht man in dem Koalitionsvertrag nicht, was man definitiv nicht der SPD anlasten kann. Es war vor der Wahl klar, dass mehr neue Schulden gemacht bzw. die Schuldenbremse angegangen werden muss. Ich bin noch nie mit einer so schlechten Haltung, was die Ausgangslage betrifft, in eine neue Legislaturperiode gegangen wie in diese.
 

Gustavo

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ne, ich meinte schon auch dich. ich mein, du hatest hier Merz, aber … schau mal wer und welche politik über die letzten 10 jahre die AfD zu dem gemacht hat was sie ist. und jetzt soll der dude nach ca. 5 monaten aktivität auf der politischen bühne am status quo schuld sein? bei allem wohlverdienten CDU- und Spahn- und Klöckner- und CSU-Verkehrsminister-Hass, aber nee.

da haben wirklich alle parteien die an der macht waren eine fette tracht prügel verdient.

Ich finde es interessant wie AfD-Wähler quasi per se in ihrer Wahlentscheidung nicht ernst genommen werden. Im Grunde läuft die ganze Debatte immer darauf hinaus, dass AfD wählen quasi eine Pathologie ist und die Parteien unterscheiden sich nur darin, welchen Ansatz man fahren müsste, um diese abzustellen (je nachdem ob man rechts oder links der Mitte steht jeweils unterschiedliche "Ängste ernst nehmen"). Dass ein nicht unbeträchtlicher Teil der AfD-Wähler (sicher nicht die 20%, die sie bei der Bundestagswahl hatten, aber vermutlich mindestens die Hälfte) einfach am effektivsten in ihren politischen Einstellungen durch die AfD vertreten werden bleibt einfach komplett unbeachtet.

Dass die AfD für die meisten Themen nicht mal im Ansatz eine gangbare Lösung bietet, für die sie Probleme benennt, ist zwar sicher richtig aber in der Demokratie darf ja durchaus auch mit widersinnigen Programmen geworben werden.
 

parats'

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ich bin weder ein fan der CDU noch von Merz, aber es ist bezeichnend wie jetzt er von allen seiten die prügel abbekommt, damit seine kritiker nun ihre darlings (oder was davon übrig ist) nicht auch in die pflicht nehmen müssen.
Ich hab bisher immer fest an den Mythos geglaubt, dass Merkel ihn einfach weg gebissen hat. Seit der BTW sieht man, dass das einfach nicht stimmen kann.
Merz ist sich selbst der größte Gegner. Ich habe wirklich selten jemanden gesehen, der politisch so talentlos ist wie Merz.
 
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@Gustavo das hast du schon mehrfach gesagt. mag sein. in meinem fall ist es so, dass ich aufgrund von umständen (wiederholt) mit mehreren menschen reden musste die von sich selbst sehr deutlich und glaubhaft betont/behauptet haben, dass sie die AfD wählen. und jedes einzelne mal war es so, dass sie mir sehr deutlich vermittelt haben, dass sie eigentlich die union wählen würden, wenn die union nicht mit merkel linksgrün geworden wäre.

klar gibt es auch die ecken in denen die AfD über die kümmererschiene punktet. klar gibt es diejenigen, die die AfD exakt wegen ihrer kompromisslosen ausländerfeindlichkeit und ihrem "zurück zu damals als alles toll war" wählen. aber alle die ich persönlich über mehr als eine interaktion kennengelernt habe, waren solche menschen, die in einem anderen jahrzehnt einfach als konservative arbeiterschaft durchgegangen wären, die SPD oder Union gewählt hätte. denn ja, ausnahmslos alle haben gesagt "eigentlich union/SPD, aber immigration" oder "…aber linksgrün/zigeunerschnitzel/whatever."

das ist eine enorm emotional aufgeladene sache, in deren kern häufig steht, dass diese menschen das gefühl haben, dass für jedes nischeninteresse die welt in bewegung gesetzt wird (gendern, trans-rights, ukraine, umwelt, whatever), aber dass ihre interessen, befindlichkeiten und ängste "der politik" vollkommen egal sind.

vielleicht verstehe ich dich auch falsch, aber … wo nehme ich sie denn nicht ernst?

@parats' oh well … just CDU things. man hängt halt an der macht und tut alles dafür sie zu bekommen oder zu behalten.
ich frage mich ein wenig wie er es geschafft hat diese partei davon zu überzeugen, dass er sowohl vorsitzender als auch kanzlerkandidat werden sollte. so spontan kann ich mir das höchstens mit dem anti-merkel bonus erklären.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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@Gustavo das hast du schon mehrfach gesagt. mag sein. in meinem fall ist es so, dass ich aufgrund von umständen (wiederholt) mit mehreren menschen reden musste die von sich selbst sehr deutlich und glaubhaft betont/behauptet haben, dass sie die AfD wählen. und jedes einzelne mal war es so, dass sie mir sehr deutlich vermittelt haben, dass sie eigentlich die union wählen würden, wenn die union nicht mit merkel linksgrün geworden wäre.

klar gibt es auch die ecken in denen die AfD über die kümmererschiene punktet. klar gibt es diejenigen, die die AfD exakt wegen ihrer kompromisslosen ausländerfeindlichkeit und ihrem "zurück zu damals als alles toll war" wählen. aber alle die ich persönlich über mehr als eine interaktion kennengelernt habe, waren solche menschen, die in einem anderen jahrzehnt einfach als konservative arbeiterschaft durchgegangen wären, die SPD oder Union gewählt hätte. denn ja, ausnahmslos alle haben gesagt "eigentlich union/SPD, aber immigration" oder "…aber linksgrün/zigeunerschnitzel/whatever."

das ist eine enorm emotional aufgeladene sache, in deren kern häufig steht, dass diese menschen das gefühl haben, dass für jedes nischeninteresse die welt in bewegung gesetzt wird (gendern, trans-rights, ukraine, umwelt, whatever), aber dass ihre interessen, befindlichkeiten und ängste "der politik" vollkommen egal sind.

vielleicht verstehe ich dich auch falsch, aber … wo nehme ich sie denn nicht ernst?

Du verstehst mich ein bisschen falsch, aber der Post war wahrscheinlich auch nicht klar genug darin, was ich ausdrücken wollte. Es ist ein bisschen tricky, weil ich tatsächlich nur eine bestimmte Art von AfD-Wählern meine. Wenn du dir das ideologische Spektrum eindimensional vorstellst* dann gibt es Wähler, die liegen in ihren Einstellungen einfach deutlich jenseits rechts der Union. Das Problem, wenn man über Wähler und Wahlabsicht redet, ist dass allgemein der Maßstab angelegt wird, Wähler wüssten schon was sie tun und würden sich tatsächlich immer für die Partei entscheiden, die ihren eigenen Einstellungen am nächsten kommt. Was in der Öffentlichkeit relativ wenig beachtet wird (obwohl die Politikwissenschaft darauf seit Jahrzehnten hinweist) ist die Tatsache, dass es sowas wie eine Parteiidentifikation gibt und diese zumindest ab einem bestimmten Alter (und da reden wir nicht über 50, sondern eher so Mitte 20) bei den meisten Leuten sehr stabil ist.
Der Witz ist: Es gibt eine nicht unbeträchtliche Menge an Leuten, die Parteiidentifikation Partei X angeben, deren Einstellungen aber eigentlich besser zu Partei Y passen. Trotzdem wählen diese Leute traditionell sehr häufig eben trotzdem Partei X. In Deutschland waren die Grünen das beste Beispiel: Relativ lange konntest du sehen, dass bei älteren Leuten, deren Parteiidentifikation sich schon gebildet hat bevor es die Grünen als Partei gab, fast keiner grün gewählt hat, obwohl durchaus einige Einstellungen hatten, die besser zu den Grünen gepasst hätten als zu den anderen Parteien. Das Phänomen erledigt sich langsam weil mittlerweile nur noch die ältesten Kohorten alt genug sind, dass sie eine stabile Parteiidentifikation entwickelt haben bevor die Grünen existierten.

Heute sehen wir die AfD in einer ähnlichen Rolle: Es gab zwar immer wieder Parteien wie die AfD in der BRD (NPD in den 60ern, Republikaner in den 90ern), aber erst die AfD hat sich dauerhaft als politische Kraft etabliert. Erst dadurch wurde die AfD überhaupt zu einer realistische Option für Leute, die eigentlich schon eine andere Parteiidentifikation hatten, für die ideologisch aber die AfD auch in Frage käme. Was wir jetzt sehen ist dass die AfD (wie übrigens viele andere rechtspopulistische Parteien in Europa) nach und nach einen großen Teil derjenigen einsammelt, deren Einstellungen weit rechts von der rechtesten etablierten Partei im jeweiligen politischen System steht. Diejenigen, die keine starke Parteiidentifikation haben, sind relativ leicht zu erreichen (übrigens einer der Gründe, warum die AfD im Osten so viel besser abschneidet als im Westen, weil dort die Parteiidentifikation durch die Bank schwächer ist), während der Wechsel bei denjenigen mit starker Parteiidentifikation viel seltener klappt.

Was ich mit ernst nehmen meine ist dass über AfD-Wähler so geredet wird als wäre AfD wählen so eine Art Geisteskrankheit, die man irgendwie heilen könnte wenn man den Leuten nur erzählt, wie irrational das eigentlich ist. Und ich würde gar nicht abstreiten, dass das Programm der AfD in großen Teilen tatsächlich irrational ist (wir sehen gerade bei Trump, wie es aussieht, wenn jemand auf Basis von total irrationalen Vorstellungen regiert), aber das ändert ja nix daran dass Wähler diese irrationalen Vorstellungen teilen. "Rechtspopulismus" ist wahrscheinlich besser charakterisiert als eine Mischung aus Inhalten und einem gewissen modus operandi, wie man Politik macht, aber es gibt in jedem Fall eine beträchtliche Menge an Wählern, denen ideologisch eine rechtspopulistische Partei wie die AfD am nächsten ist, genau wie es bspw. eine Menge Wähler gibt die ideologisch der Sozialdemokratie am nächsten sind. Die Union würde niemals ernsthaft leugnen, dass es Leute gibt die ideologisch links der Mitte stehen und für die die SPD die bessere Wahl ist, genau wie die SPD nicht denkt jeder Christdemokrat ist eigentlich ein Sozi der nur nicht richtig verstanden hat dass die Sozialdemokratie seine materiellen Interessen besser vertritt. Nur bei der AfD gehen alle immer davon aus, die Wähler sind grundsätzlich irgendwelche Verwirrten, die man "zurückholen" müsse, ohne Rücksicht darauf was diese Leute tatsächlich denken.

Was die Eigenbeschreibung angeht: Diese Leute gibt es, aber ich wäre vorsichtig gesagt sehr skeptisch Leuten gegenüber, die sich eine fiktive Union ohne Merkel wünschen, die Politik "für die Mehrheit" macht. Bei genauerer Betrachtung merkst du relativ schnell, dass der Fokus nicht auf den "Minderheitenthemen" liegt, gegen die die meisten Leute eigentlich gar nichts wirklich haben und die bei genauerer Betrachtung häufig weder wirklich kleine Themen (Klima, Ukraine) sind, noch sind es Themen bei denen die Wünsche von Minderheiten nach Anerkennung um eine endliche Resource konkurrieren (Gendern, Trans-Problematik). Meistens brauchen die Leute nicht sonderlich lange, bis sie auf den eigentlichen springenden Punkt kommen: Es geht gar nicht so sehr darum dass andere zu viel Beachtung bekommen, man selbst bekomme nur zu wenig. Das denken aber tatsächlich mittlerweile sehr viele gesellschaftliche Gruppen und ich habe noch kein überzeugendes Konzept gesehen, wie die Politik dagegen effektiv etwas tun kann. Und das ist natürlich auch kein Gefühl, mit dem Deutschland so alleine steht; das ist auch weit verbreitet in Ländern, in denen die konservativen Parteien deutlich nach rechts gerückt sind; man denke nur etwa an den UK.










*was ein bisschen eine Vereinfachung ist, aber eine die tatsächlich erstaunlich gut Komplexität reduziert ohne deshalb die Wirklichkeit zu sehr zu verzerren
 
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Ah okay, danke. Das hat es transparenter gemacht.

Ja, Du liegst nicht falsch. Diese Menschen gibt es zweifellos. Deswegen, wie Du selbst indirekt schreibst, würde ich Deutschland auch noch nicht zum Nazistaat machen, weil es schlicht (und leider) "normal" ist dieses Spektrum zu haben.

Ich denke wir unterscheiden uns vor allem in der Einschätzung wie groß diese Anteile sind. Dies hielte ich auch, gegeben die Geschichte Deutschlands, für eine interessante Fragestellung. Immerhin würde eine Karte der Einstellungen ein wenig Aufschluss darüber geben wie und wie sehr die Lehren der 1930er und 1940er verinnerlicht wurden, und wie in welchen Generationen usw.

Ich stimme Dir sehr zu, dass es im wesentlichen darum geht, dass $person selbst denkt, sie hätte mehr Aufmerksamkeit verdient. Ich würde sogar soweit gehen, dass ich das jetzt spontan als einen Nebeneffekt einer allgemein stark individualisierten Kultur bezeichnen würde, der z.B. auch im linken Spektrum zu der Paradoxie führt, dass man einerseits (auch) für radikale und extreme Ausprägungen der Persönlichkeits- und Individualrechte stehen will, und andererseits sehr viel Solidarität möchte … selbstverständlich insbesondere für die eigenen Interessen.
Dazu kommt dann noch der sehr verbreitete Wunsch danach, dass alle Lebensrisiken vom "Staat" versichert werden.

Zurück zur AfD … ich bin gestern einem ("dem") Nachbarn in die Arme gelaufen. Er ist ein lieber Kerl, Spätaussiedler aus Rumänien, jünger als mein älterer Brüder sieht aber aus wie Ende 50. Ehemals Bandarbeiter in der Autoindustrie, dann nach Umzug Hausmeister, Scheidung, psychische Probleme, Frührentner wegen ebenjener, Alkoholproblem (in Behandlung), kaum Geld, kaum Kontakte usw. usf. … ganze Palette. Er bastelt gerne im Keller, ist hilfsbereit. Ich rede ab und an mit ihm mal länger als die 5 Minuten im Treppenhaus weil ich mir (auch) denke, dass es als Nachbar und Bürger meine verdammte Pflicht ist auch mehr als nur hallo/tschüss/ja/nein zu sagen, selbst wenn ich vielleicht nicht immer Lust darauf habe.

Er hat wahrscheinlich AfD gewählt und hat mir schon mehrfach ein Ohr abgekaut über diversen Kram von "die Juden und Soros" bis hin zu "der Angriff Wasserstoffauto wird die Wende bringen." Gestern war es am Ende eine gute Stunde in der ich seinen Sorgen zugehört habe. Er sorgt sich um viele vollkommen banale und normale Dinge. Er wünscht sich mehr Gemeinschaft, er schimpft auf die Kinder und Migranten die bei uns auf dem Eck immer wieder Müll rumliegen lassen (real, nicht eingebildet). Er will mit dem Rauchen aufhören, hätte gerne wieder eine Arbeit, um sich nützlich zu fühlen …
Ich kann beim besten Willen nicht sehen, wie er "rechter" als die Union wäre. Alles was er sagt und tut sagt mir, dass er einer Union, die weniger sozialdemokratisch daherkommt, vermutlich seine Stimme geben würde, denn auch bei ihm wäre es der Fall, dass die AfD definitiv nicht seine Interessen vertritt.

Also ja, es gibt sicherlich Menschen die glauben, dass ihnen Partei X am nächsten steht, obwohl Partei Y besser für ihre Interessen wäre. Aber dann ist es doch auch Aufgabe einer Gesellschaft dafür zu sorgen, dass jeder dies besser erkennen kann.
Man könnte Dein Argument auch etwas umdrehen: Sicherlich ist es nicht falsch, aber Wählerwanderungen gibt es ja tatsächlich. Und dies sind ja auch nicht Menschen die jetzt kürzlich erkannt haben, dass sie doch keine Grünen sondern Christdemokraten sind, sondern Menschen die für sich selbst entschieden haben, ihre Entscheidung für oder gegen eine Partei zu ändern. Mein Punkt wäre, dass es der Union (aber auch jeder anderen Partei!) möglich wäre, durch gute Politik, diese Wählerwanderung, die über die letzten zehn Jahre in Richtung AfD stattgefunden hat auch wieder umzukehren.

Und ich glaube da können wir uns einig sein, oder?
 
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Nun ja, ich würde behaupten, dass ein großer Teil der Bevölkerung gar nicht weiß oder versteht, was "gute Politik überhaupt für sie ist. Man sieht es doch exakt bei einem großen Teil an AfD-Wählern, dass sie einer Partei hinterherlaufen, die ihnen pro Jahr netto sehr viel weniger in die Taschen spült.

Die Union versucht schon krampfhaft und teilweise hart ungeschickt Wähler abzustottern, wohlwissend, dass sie völlig falsche Politik für das Land machen würde. Wenn China den Weltmarkt bei E-Autos schon länger dominiert, die Richtung klar ist, dass in Zukunft elektrisch gefahren und wir, oh Wunder, eine starke Autoindustrie haben, kannste dich halt einfach nicht hinstellen und vom Schlaraffenland des Verbrenners philosophieren. Genauso bei den Energieträgern. Im Wahlkampf faselte die Union noch was von Atomkraft. Ist zum Glück nicht im Koalitionsvertrag gelandet. Das Ding ist für uns durch, übrigens auch für fast alle Länder auf der Welt. Dort wo in demokratischen Ländern von Atomkraftausbau geredet wird, ist es nur am Stocken und verteuert sie sich ins Extreme. Beim Blick auf China fällt auf: Huch, die bauen ja krass zu an erneuerbaren Energien. Schaut euch die Zahlen mal an. Weltweit.
Das sind nur zwei von ein paar Kampfthemen, bei denen recht, ich nennen sie mal, naiven Menschen kaum beizukommen ist. Da wird von Habecks Heizungsgesetz gelabert und wir bräuchten alle ne neue, schweineteure Heizung, aber stand so nie drin.
Ich würde behaupten, dass selbst ein hartes aber sozial verträgliches Einwanderungsgesetz, das wir meiner Meinung nach dringend benötigen, von Menschen mit nur leicht rechter Gesinnung trotz alledem abgelehnt und weiter auf die Politik geschimpft werden würde.

Wie man o.g. Probleme löst? Keine Ahnung. Mehr Bildung, mehr Aufklärung. Hartes Präsentieren von Fakten im Zusammenhang mit guter Kommunikation gegenüber dem Bürger? Man scheitert dennoch zu häufig an der Irrationalität vieler Menschen.
 

Gustavo

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Und ich glaube da können wir uns einig sein, oder?


Ich bin mir da ehrlich gesagt nicht so sicher. Hier bewegen wir uns definitiv in den Bereich des Spekulativen, weil die Datenlage für individuelle Wähler im Längsschnitt eher schlecht ist. Ich kenne auch keine Studie dazu, was Leute dazu bringt sich von rechtspopulistischen Parteien wegzubewegen. Bis zu einem gewissen Grad liegt es vielleicht nahe, einfach die Erkenntnisse umzudrehen und zu sagen dieselben Faktoren, die Leute davon abhalten zu den Rechtspopulisten zu wandern sind auch die Faktoren, die sie von ihnen wieder wegtreiben (wenn sie nicht mehr vorliegen). Das ist aber nicht ausgemacht. Und es gibt wie gesagt wenig Hoffnung, dem ideologisch kongruenten Teil der Bevölkerung einzureden, sie sollten statt der AfD eine Partei wählen, die (deutlich) weiter von ihren eigenen Einstellungen entfernt ist als die AfD. Der Teil der Wählerbasis dürfte durchaus irgendwas um die 10% der Wahlbevölkerung betragen, dass man die von der AfD los bekommt halte ich eigentlich für sehr unwahrscheinlich, egal wie "gut" die Politik der Regierung ist. Das war schlicht eine Marktlücke, die jetzt gefüllt ist.

Wenn die AfD allerdings nicht bei 10% steht (wie bei der Wahl 2021) sondern bei 20% (wie bei der Wahl dieses Jahr) dann gibt es vermutlich Mittel, wie man die AfD wieder weiter nach unten drückt. Das Problem von der Idee "einfach gute Politik machen" ist dass die meisten der Wähler, die die AfD aus anderen Gründen als ideologischer Nähe wählen eine starke Output-Orientierung aufweisen und vergleichsweise schwach ausgeprägte Verinnerlichung demokratischer Normen. Gleichzeitig glaube ich dass du Recht hast dass vieles bei diesen Leuten in individuellen Ansprüchen an "den Staat" fußt, die sie gar nicht so genau artikulieren könnten, geschweige denn dass sie Probleme betreffen die der Staat wirklich für sie lösen kann. Es ist ja kein Zufall, dass wir überall in Europa rechtspopulistische Parteien haben, obwohl sich die Parteiensysteme in ihren Angeboten doch sehr unterscheiden, genau wie die Staaten in ihrer jeweiligen Leistungsfähigkeit. Geschichten wie die von deinem Nachbarn gibt es glaube ich in unterschiedlichen Gradierungen sehr viele, aber der Staat wäre heillos damit überfordert auch nur damit anzufangen, seine Probleme für ihn zu lösen. Oder man denke an die vielbereisten Orte, nachdem die AfD bei der Landtagswahl die meisten Prozente im ganzen Bundesland erzielt hat: Die Leute haben zweifelsohne echte Probleme, die ihr Leben auch auf vielfältige Weise einschränken. Nur ist halt oft nicht klar, wie der Staat ihnen helfen könnte. Mein Gefühl ist dass viele dieser Leute sich und ihre Lebenswelt in einer Abwärtsspirale gefangen sehen, aus der man sich nicht aus eigener Kraft befreien kann. Aber viele der Dinge, die diesen Orten fehlen, sind knappe Güter die der Staat nur mit enormen Reibungsverlusten umverteilen kann: Menschen, Arbeitsplätze, Angebote jenseits der bloßen Daseinsfürsorge usw.
 

Benrath

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lol Linnemann Verzicht auf Ministeramt ein Zeichen von Überzeugung...Wers glaubt. In erster Linie feige, weil man dann in einer echten Position mit Macht Dinge entscheiden muss, die gegen die Überzeugung aus dem Fantasieland stehen.
So bleibt man natürlich unverbraucht für kommende Wahlen...

Zu Booties Nachbarn. Klingt doch eigentlich nach einem SPD Wähle, der sich soziale Angebot wünscht.
Er sucht nach einer SPD mit härterer Migragtionspolitik. Das wollte ihm doch eigentlich BSW bieten.
Das ist ja irgendwie das lustige, dass solche Menschen dann eher AFD wählen, wo zumindest vom Werbeprofil eher BSW passen würde, weil AFD beileibe nicht sozial ist.
 
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Jein. Er hasst Putin. Er findet auch Trump scheiße. Er glaubt allerdings auch ein bisschen die "Die Nato hat aber versprochen…" Geschichte.

Er ist da nicht rational bzw. ich glaube der Ärger mit ukrainischen und, sagen wir, nicht-westlichen Migranten in der Nachbarschaft überwiegt da einiges anderes. Und die Frustration über seine eigene Situation kommt noch dazu.

Ich denke SPD/Union mit solider Immigrationspolitik sowie einer klareren Politik für arbeitende Menschen und weniger Belohnung von Faulheit (seine Worte), sowie eine Möglichkeit wieder zu arbeiten, wäre für ihn wohl die wichtigsten Punkte.
 

Benrath

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Jein. Er hasst Putin. Er findet auch Trump scheiße. Er glaubt allerdings auch ein bisschen die "Die Nato hat aber versprochen…" Geschichte.

Er ist da nicht rational bzw. ich glaube der Ärger mit ukrainischen und, sagen wir, nicht-westlichen Migranten in der Nachbarschaft überwiegt da einiges anderes. Und die Frustration über seine eigene Situation kommt noch dazu.

Ich denke SPD/Union mit solider Immigrationspolitik sowie einer klareren Politik für arbeitende Menschen und weniger Belohnung von Faulheit (seine Worte), sowie eine Möglichkeit wieder zu arbeiten, wäre für ihn wohl die wichtigsten Punkte.

Ja hab da die BSW auch nicht verstanden, aber ist wohl Sarahs Idee. Linke und AFD waren schon pro Putin, da hätte man vielleicht mit Links und nationalem Fokus ohne Putinliebe besser da gestanden. Wer weiß.
 

Gustavo

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Ich glaube ja es macht im Großen und Ganzen überhaupt keinen Unterschied, wer genau Wirtschaftsminister wird und wenn man mal ganz realistisch ist dann ist das Amt auch extrem undankbar, weil man "Wirtschaftsminister" heißt und dementsprechend für die gesamtwirtschaftliche Lage verantwortlich gemacht wird, die man selbst aus dem Amt nur absolut minimal beeinflussen kann, insofern kann ich schon nachvollziehen warum Linnemann das nicht werden wollte, aaaaber ...

... wenn man sich über Monate zweimal pro Woche in jede Scheiß Talkshow Deutschlands setzt und mit manischem Gesichtsausdruck "einfach mal machen, einfach mal machen, einfach mal machen" ruft, dann die Gelegenheit bekommt das Ministeramt von dem Typ zu übernehmen, den man vorher über Jahre teilweise wirklich penetrant kritisiert hat und sich dann hinstellt und sagt oh machen ist eigentlich doch nicht so mein Ding (außer es läuft genau so wie ich es mir vorher vorgestellt habe) muss man schon einen gewissen Tribut zollen: Carsten Linnemann, geistreichster Spaßmacher der Saison.


Jein. Er hasst Putin. Er findet auch Trump scheiße. Er glaubt allerdings auch ein bisschen die "Die Nato hat aber versprochen…" Geschichte.

Er ist da nicht rational bzw. ich glaube der Ärger mit ukrainischen und, sagen wir, nicht-westlichen Migranten in der Nachbarschaft überwiegt da einiges anderes. Und die Frustration über seine eigene Situation kommt noch dazu.

Ich denke SPD/Union mit solider Immigrationspolitik sowie einer klareren Politik für arbeitende Menschen und weniger Belohnung von Faulheit (seine Worte), sowie eine Möglichkeit wieder zu arbeiten, wäre für ihn wohl die wichtigsten Punkte.

Der Typ ist doch eigentlich ein geiles Beispiel dafür, wie arbiträr diese ganze "Immigrationspolitik"-Kiste ist. Deutschland hat, ohne echten Grund, Anfang der 90er entschieden dass "Spätaussiedler" wie er in Deutschland als Bürger gesehen werden, obwohl die meisten von ihnen vermutlich die Anforderungen, die wir heute an reguläre Einwanderung stellen, nicht erfüllt hätten. De facto haben wir Spätaussiedler demselben extrem laxen Staatsbürgerschaftsregime unterworfen das sonst nur für die Nachfahren der Opfer der Nazidiktatur und besonders begabte Fußballer gilt. Trotzdem sieht er vermutlich wenig Ähnlichkeiten mit denjenigen, die heute als irreguläre Migranten hier ankommen.
 
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