Bildung, Schule, Leistung

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Wochen? Mach da mal Stunden draus. No Shit, wenn ich an meine Schulzeit zurück denke, was hätten wir da strammstehen dürfen... und zu Hause hätten wir den selben Lack noch Mal bekommen. Und völlig zu Recht.

Sind das, was man in dem Video sieht, die zitierten "30 Jahre Entwicklung in der Pädagogik", weil Disziplin, Autorität und Sanktionen ja so schlimm sind?
 
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Disziplin wird in der Pädagogik durchaus groß geschrieben. Ohne Disziplin ist strukturierter und erfolgreicher Unterricht nicht durchführbar. Ist ein täglicher Kampf, da Schüler jede Schwäche des Lehrers auszunutzen wissen.
Bei so Extremfällen wie in dem Video stößt man aber an Grenzen. Das sind teilweise Kinder, die sich komplett aufgegeben haben oder von daheim nicht den Hauch von Anstand mitbekommen haben.

Als Lehrer braucht man v.a. ein ziemliches Gespür für ne Klasse. Bei manchen Klassen kann man witzelnd und locker arbeiten, bei anderen muss man Drill Instructor sein. Nun ist aber jeder Lehrer anders und manche können sich einfach nicht durchsetzen, bzw. strahlen keine Autorität aus.
 
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Bei so Extremfällen wie in dem Video stößt man aber an Grenzen. Das sind teilweise Kinder, die sich komplett aufgegeben haben oder von daheim nicht den Hauch von Anstand mitbekommen haben.

Vielleicht sollte man dann so ehrlich sein diese Kinder zum Wohle der anderen abzuschreiben und nicht mehr zur Schule zu schicken.

Oder in die Bundeswehr schicken, Mackia macht aus denen schon gute Burschen :troll:

Nun ist aber jeder Lehrer anders und manche können sich einfach nicht durchsetzen, bzw. strahlen keine Autorität aus.

Ich fände es ja nicht schlecht, wenn nur Menschen Lehrer werden dürften, die sich bereits in der "echten" Welt durch beruflichen Erfolg ausgezeichnet haben. Die würden wahrscheinlich wesentlich mehr Autorität ausstrahlen und würden auch nicht so leicht gegenüber den Eltern einknicken. Aber bei dem jetzigen Stand, den der Lehrerberuf momentan in unserer Gesellschaft genießt, würde sich da leider keiner freiwillig für melden.
 
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Zu deinem Vorschlag: Dann wären die Lehrer ja noch älter beim Berufseinstieg. Nee danke.
Und nur weil man in der Wirtschaft gearbeitet hat, heißt das ja nicht, dass man sich durchsetzen kann.
 
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Lehramt ist einfach zu attraktiv für Versager. Wo sonst wird man noch ohne allzu üblen Aufriss A13 auf Lebenszeit? Klar wird durch Studium und Ref schon hart gefiltert, aber es bleiben wohl trotzdem einfach zu viele Charaktere übrig, die null fürs Lehramt geeignet sind. Gerade für unfähige Frauen sind die Arbeitsbedingungen einfach ZU attraktiv.

Gleichzeitig sind die Aufstiegschancen und Möglichkeiten, für Leistung belohnt zu werden für die wirklich guten Leute zu beschränkt und unattraktiv.
 
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Ich würde das Problem bei den Betreuern im Referendariat vermuten. Da sitzen Idioten, die ihre Methode für die einzig richtige halten und die werden nie wieder kontrolliert.
 
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Zu deinem Vorschlag: Dann wären die Lehrer ja noch älter beim Berufseinstieg. Nee danke.
Und nur weil man in der Wirtschaft gearbeitet hat, heißt das ja nicht, dass man sich durchsetzen kann.

Warum wäre das höhere Alter ein Problem? Vor dem 40 Jährigen ehemaligen Abteilungsleiter oder Marineoffizier hat man einfach mehr Respekt als vor dem 30 Bubi, der Lehrer wurde weil er so gerne mit Kindern arbeitet oder nicht wusste was er sonst machen sollte. Lehrer dürfte natürlich nicht jeder werden, der mal vorher irgendwo gearbeitet hat, sondern erfolgreich war (Bedingung könnte ja Führungsverantwortung o.ä. sein). Aber wie gesagt, eher Spinnerei, momentan würden wir dann vielleicht für jedes Bundesland 10 Lehrer zusammen bekommen.
 
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Ich muss xfreeder rautieren, es wäre sehr vernünftig, wenn die Eltern deren Kinder nur aufmüpfig sind oder den Unterricht permanent stören ihre Sozialleistungen zusammengestrichen bekommen. Das würde wirken.
 
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Naja, es gibt sicherlich auch genug Kinder aus "gutem Hause" die von Mama im Porsche Cayenne bis vor die Schule gefahren werden, sich da benehmen wie die Axt im Walde und bei jedem Kritikversuch des Lehrers direkt frontal in Schutz genommen werden. "MEIN MAIK? Niemals! Was erlauben Sie sich! Sie hören von unserem Anwalt!". Und Maik lacht sich kaputt.

Denen streichst Du keine Sozialleistungen zusammen. Bei aller Problematik der finanziell schwachen Familien, es sind nicht immer nur deren Kinder, die keinen Respekt mehr von Schule und Lehrer haben. "Sozial schwach" sind eben teilweise auch die gut betuchten Eltern und oft genauso wenig offen für Gespräche und Argumente. Hier hilft tatsächlich nur, die Schule tatsächlich als "Behörde" zu sehen, mit entsprechenden hoheitlichen Befugnissen (weshalb ich grundsätzlich auch die Idee verbeamteter Lehrer nicht ablehne). Sowas wie "Nachsitzen" oder "Elterngespräche in der Schule" "Einziehen von Gegenständen mit denen ständig gestört wird" z.B. muss rechtssicher sein. Da bekommen unkooperative Eltern eben den Anruf, sie können ihren Sprössling um 16 Uhr im Büro des Direktors abholen und kein Anwalt der Welt darf da 'nen Ansatzpunkt gegen haben. Wenn der Millionär das 3. Mal in der Schule antanzen muss und sich vom Direktor anhören muss, was sein Kronsohn für Scheiße verzapft, dann kommt er seinem Erziehungsauftrag vielleicht auch zu Hause mal nach. Oder entfernt den Sohn von der Schule und steckt ihn in ein Internat, womit der Allgemeinheit ja auch geholfen ist.
 

parats'

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Die Kürzung der Sozialleistungen löst nicht das grundlegende Problem falscher Erziehung, was teilweise schon in den Elementar-Bereich in die Kita kommt ist absoluter Horror.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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du trollst gerade für die falsche seite, das ist kein guter artikel für flüchtlinge, sondern eher einer dagegen.

viel besser: schweden verbreitet böse unterstellungen über flüchtlinge, wo jeder doch weiß, dass alle menschen aus allen regionen der welt absolut gleichfähig sind und vor allem gleich diszipliniert und motiviert ->
http://www.welt.de/politik/ausland/...rt-sinkendes-Schulniveau-mit-Zuwanderung.html
Ergebnissen der Pisa-Untersuchung zufolge war in Schweden das Schulniveau in den Jahren 2006 bis 2012 so stark gesunken wie nirgendwo sonst in den untersuchten Ländern. Der Anteil von Schülern ausländischer Herkunft stieg demnach von 14 auf 22 Prozent. Unter diesen wiederum vergrößerte sich der Anteil derer, die in der Schule scheiterten, den Angaben zufolge von 37 auf 50 Prozent.

Die schwedischen Behörden haben einen direkten Zusammenhang zwischen dem sinkenden Niveau in den Schulen des Landes und dem steigenden Zuzug von Migranten hergestellt. Der Niveauabfall sei im Umfang von "bis zu 85 Prozent" damit zu erklären, dass "der Anteil ankommender Schüler jenseits des Einschulungsalters" steige, erklärte die Bildungsbehörde am Montag.
 
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Es ist einfach erschreckend zu sehen , wie Schwedens Gutmenschen Politik schlimmere Früchte trägt als selbst von so manchen Kritikern vorausgesagt. Und noch erschreckender ist es, dass die deutschen offenbar nicht in der Lage sind, ihre lehren daraus zu ziehen.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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ich glaube personen wie tzui sind einfach der meinung, dass sowas es wert wäre, weil es ja um "menschen geht". denen fehlt jeglicher kompas für "die" und für "uns" für die sind einfach alle menschen gleich und die eigenen mitbürger haben keine besondere behandlung verdient - bzw. sie denken, dass eine behandlung, die zwar gut für unsere mitbrüger wäre, aber schlecht für andere menschen, generell schlecht sei. man müsse nachteile für sich in kauf nehmen, damit man "gerecht" oder irgend so ein blödsinn ist.
 
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Diese echt linke Einstellung von Leuten wie tzui ist aber zumindest ehrlich und sogar ein bisschen nachvollziehbar. Ist halt eine komplett andere Welt - und werteeinstellung als die unsere. Schlimmer finde ich ehrlich gesagt die Menschen, die der Meinung sind, dass wir davon ja auch noch Vorteile hätten oder alles nicht so schlimm werden würde, obwohl einfach alles dagegen spricht.
 
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Diese Einstellung fände ich sogar toll und total okay, wenn diese Leute selbst Verantwortung für das übernehmen würden, was sie da tun.
Aber es sind lustigerweise eben klassischerweise Studenten aus dem geisteswissenschaftlichen Umfeld, die nicht mal wissen, wie man Steuerzahler schreibt. Und die wollen dann, dass ich Steuern zahle, um ihnen ihren Traum von der tollen Multikulti-Gesellschaft finanziert durch Sozialhilfe zu erfüllen.

Wer finanzielle Verantwortung für Flüchtlinge übernimmt darf diese meinetwegen auch ins Land holen. Wer mir mein Geld stehlen will um es Flüchtlingen zu schenken der verdient nichts anderes als einen kräftigen Arschtritt.
 
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Das Argument nervt einfach, bzw. beide sind einfach komplett behindert. Ich bin links und berufstätig, du darfst meine Argumentation also gerne ernst nehmen.
Bezüglich Verantwortung: Lustigerweise sind es überwiegend linke Menschen, die Verantwortung übernehmen und als Flüchtlingshelfer arbeiten. Können wir ja mal ne Studie zu suchen. :) Und wer finanzielle Verantwortung solidarisch auf alle Teile der Gesellschaft verteilen möchte, der ist normaler Teil des demokratischen Prozesses. Wer dauernd von der Gesellschaft profitiert aber nichts zurückgeben möchte der hat ein paar ganz kräftige Arschtritte verdient.
 
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Hier rennt ja auch keiner rum, der rumschreit, dass man doch bitte nur 5% Steuern zahlen muss und eigentlich auch ohne Krankenversicherung leben könnte #USA. Der single Gutverdiener gibt schon sehr ordentlich an die Gemeinschaft zurück, ich wüsste nicht warum man das ganze jetzt noch deutlich krasser erhöhen müsste um noch hirnrissigere Ideen ala Inklusion und ähnliches zu verwirklichen.

Es sollte jedem, der schonmal irgendwie in oder mit einem Gruppenverband gearbeitet hat klar sein, dass eine einfache Integration von Migrantenkindern in normale deutsche Schulklassen völlig absurd ist.
 
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"An die Gemeinschaft" zurück zu geben ist was anderes als meine Steuergelder für irgendwelche Assis aus der ganzen Welt auszugeben.
Wenn du Asylanten durchfüttern willst dann mach das gefälligst mit deinem Geld und nicht mit meinem. Ich gebe einen feuchten Furz auf Wirtschaftsflüchtlinge, die einfach nur keine Bock auf die Zustände im türkischen Lager haben.
 
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Ich war letztes Jahr an diesem Gymnasium zu einer Fortbildung.
Die Schule hat den deutschen Schulpreis für die Umsetzung des Dalton-Prinzips bekommen. Das Dalton-Konzept klingt interessant und funktioniert dort erstaunlich gut.
Was man aber auch sagen muss: Die Einführung hat mehrere Jahre gedauert (ist damals angestoßen worden, weil es wohl ne ziemliche Problemschule war und der neue Schulleiter einfach mal mit nem neuen Konzept den Neustart wagte) und zunächst mal allen sehr viel abverlengt. Über die Jahre hat die Schule einen digitalen Aufgabenfundus im Umfang von ca. 10000 Dateien aufgebaut, an denen sich die Lehrkräfte bedienen können. Dennoch wird ständig nachgebessert, damit die Eigenarbeit der Schüler noch fruchtbarer wird. Somit erfordert das gerade in den ersten zehn Jahren sehr viel Umgewöhnung auf allen Seiten. Zumal muss der Lehrer dort zwar weniger Unterricht vorbereiten, dafür aber viel mehr von den Schülern korrigieren, ihre Anwesenheit jeden Tag jede Stunde abstempeln etc.
Hier wird der Schwerpunkt auf Eigenständigkeit gesetzt, was bestimmt für viele spätere Berufe sinnvoll ist, und die Gleitzeit passt da eben super rein.
Was an dem Gymnasium jedoch leider z.B. im Vergleich zu meiner Schule dann viel weniger hat, sind außerunterrichtlische Angebote. Bis auf Chor und ca. drei weitere Angebote wird dort nichts für die Schüler angeboten.
Bei uns gibt's von Schach über Robotik bis Mountainbiking ein Vielfaches an Angeboten.
Klar kann man jetzt sagen, dass sowas Freizeit ist und dafür Vereine zuständig sind, aber gerade bei ländlich gelegenen Gymnasien finde ich ein solches breites Zusatzangebot schon sinnvoll.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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ich finde den impact in dem zusammenhang aber nen witz. ob jetzt erste oder zweite stunde ist doch die vollkommen gleiche quälerei. war für mich beides ein todesurteil und kaum erträglich. echte gleichzeit würde bedeuten vernünftig ganztagsunterricht anzubieten. für mich wäre die optimale zeit so 10-11 gewesen, die wahl zwischen 7:50 und 8:30 ist eher so pest gegen erschiessen.
 
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Naja, die erste Stunde ausfallen lassen lindert das Problem schon mal etwas. Aber bei dem riesigen Aufwand der dafür getrieben wird sehe ich einfach keinen gleichwertigen Nutzen.
Was bringt es, wenn Schüler die erste Stunde ausfallen lassen können? Warum nicht einfach regulär 45 Minuten später anfangen? Wieso will man diesen massiven organisatorischen Overhead, nur um das bischen Pseudo-Flexibilität zu erreichen? Das geht doch viel einfacher. Zum Beispiel ganz, ganz simpel: Die gleiche Schulstunde wird einmal morgens und einmal nachmittags angeboten. Schüler müssen zu einer der beiden gehen, können sich aber aussuchen welche. Lehrer werden mehr belastet (ist doof) aber man hat die Gleitzeit auch geschafft, ganz ohne Verwaltugsoverhead.

Oder das wahrscheinlich viel praktischere System: Generell etwas später anfangen, Stunden fest lassen und eine Reihe von Aktivitäten am Nachmittag anbieten, die sich die Schüler frei aussuchen können. Irgendwas müssen sie machen, nur was bestimmen sie selbst.

Was ich mich allgemein bei solchen Experimenten immer frage: Jedes mal wenn eine Schule unter großem Aufwand etwas "neues" testet gibt es große tolle Pressemeldungen, wie erfolgreich es doch ist. Und trotzdem setzt es niemand anderes um, weil es eigentlich gar nicht wirklich annähernd so erfolgreich war, z.B. aufgrund des von sweetie beschriebenen enormen Aufwands für die Schule, mit dem man wahrscheinlich viel "bessere" Sachen hätte erreichen können. Wollen sich die Schulleiter nur profilieren? Oder ist es das Apple-Syndrom (ich habe so viel Geld/Aufwand da rein gesteckt, obwohl das Ding Schrott ist muss ich mir jetzt einreden, es wäre toll, um mich vor mir selbst rechtfertigen zu können)?
 
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Medien müssen es halt nicht umsetzen und berichten deshalb einfach über den "Nettoerfolg". Eine andere Schule, die den Aufwand erst noch betreiben muss (und dank Pilotprojekt schon weiß wie viel Arbeit es ist) wird es sich wohl gut überlegen ob sie das Projekt angehen möchte.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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sehr sehr guter artikel über das scheitern der inklusionsbemühungen in der schweiz. auch sehr passender titel: Schiffsbruch einer schönen Idee. es wird gezeigt, dass es unabdingbar ist normale schüler von verhaltensauffälligen oder sonst nicht mitkommenden schülern zu trennen. der einzige unterschied, der bei "inklusion" besteht, ist, wie alles heutzutage, dass es nicht mehr ehrlich gemacht wird, sondern hinter heuchlerischen umdefinitionen versteckt wird.

Anstatt die Schüler offen zu separieren, wie dies früher der Fall war, als man sie in Sonderschulen oder Kleinklassen placierte, geschieht die Separation heute oft versteckt und mit wohlklingenden Umschreibungen. Binnendifferenzierung nennt man das.

Das Credo der Gleichmacherei beginnt auf jeden Fall zu bröckeln. «Integration kann nicht heissen, dass alle Kinder rund um die Uhr in der Klasse zusammensitzen», sagt Bildungsexperte Urs Moser vom Institut für Bildungsevaluation an der Universität Zürich. «Es braucht Differenzierungen.» Chancengleichheit dürfe nicht dazu führen, dass geordnetes Lernen nicht mehr möglich sei, sagt er.

Das sind neue, kritische Töne. Es macht den Anschein, als sei die Integration, wie sie 1994 mit der Unesco-Erklärung von Salamanca stipuliert wurde, gescheitert.

weil diese unesco erklärung und das ziel alle kinder gemeinsam zu unterrichten schon immer bullshit war und immer bullshit sein wird. da braucht man sich nicht wundern, wenn gebildete eltern, die wert auf eine reibungsfreie bildung ihrer kinder legen, solche komischen mischmaschschulen meiden wie der teufel das weihwasser. und nur um das klarzustellen: gemeinsame beschulung von körperlich behinderten kindern ist eine selbstverständlichkeit. es grenzt schon fast an folter geistig normal entwickelte kinder in sonderschulen mit geistig behinderten zu vermischen, nur weil sie blind sind oder im rollstuhl sitzen. an dieser stelle darf der staat keine kosten und mühen scheuen. aber geistig behinderte und kinder mit sonstigen psychischen defiziten gehören in spezielle einrichtungen, wo sie nach ihren bedürfnissen gefördert werden, ohne die normale kinder zu beeinträchtigen.

Inzwischen aber geht es längst nicht mehr nur darum, solche Behinderte zu integrieren. Statt «Integration» heisst das heilpädagogische Zauberwort «Inklusion». Das bedeutet, dass jedes Kind um fast jeden Preis in der Regelschule gehalten werden soll – und das in einer Gesellschaft, deren Wertvorstellungen immer weiter auseinanderdriften. Er­zie­hungs­de­fi­zi­te, Verwahrlosung und Migration führen dazu, dass die Zahl der schwierigen und schwachen Schüler zunimmt. Das treibt an gewissen Orten Lehrer und Klassen an den Rand ihrer Belastbarkeit.

In einer Umfrage des Verbands der Zürcher Kantonalen Mittelstufe (ZKM) gab es Rückmeldungen wie: «Stark verhaltensauffällige Kinder absorbieren dermassen viel Energie der Lehrperson, dass die restlichen Schüler darunter leiden.»


http://www.nzz.ch/nzzas/nzz-am-sonntag/bildung-schiffbruch-einer-schoenen-idee-ld.8786
 
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kann ich unterschreiben. wirklich stark verhaltensauffällige kinder machen normalen unterricht quasi unmöglich. da hört auch der spaß bei der inklusion auf. körperlich behinderte sind i.d.r. überhaupt kein problem. das problem sind auch selten die mit ner lernbehinderung.

das problem sind die offenkundig gestörten. ich hab z.b. nen schüler, der stark autistische züge aufweist. er ist nicht dumm, aber in der gruppe völlig isoliert, weil er nicht kommunizieren kann und bei stressigen situationen dinge tut, die für die klassenkameraden nicht nachvollziehbar sind.
er nimmt dadurch größeren schaden als wenn er nicht inkludiert wäre, glaube ich.

bärchiland-pädagogen machen vor sowas natürlich die augen zu.
 
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Gelöschtes Mitglied 137386

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jo genau das schreibt der artikel auch und das ist ja auch, wovon inklusionsgegner (also inklusion in der form, wie sie jetzt praktiziert wird) von anfang an sprachen: alle verlieren, die "inkludierten" kinder, weil ihnen gezeigt wird, dass sie anders sind und aussenseiter bleiben. die normalen kinder, weil sie nicht vernünftig lernen können.

«In etlichen Klassen ist an einen normalen Unterricht nicht mehr zu denken. Ein Grossteil der Kinder wird behindert», sagt ZKM-Präsident Harry Huwyler. Wie umfangreich das System inzwischen geworden ist, zeigt eine Auswertung in einem Zürcher Schulhaus (Grafik). Im Durchschnitt gibt es dort auf jeden Schüler eine besondere Massnahme. Unter all diesen Sonderbehandlungen leiden der Schulbetrieb, die Lehrer, die unproblematischen Schüler und sogar die integrierten Kinder: «Verhaltensauffällige werden so zu Aussenseitern gemacht und verlieren an Selbstwertgefühl», sagt Huwyler.

gibt es eigentlich schulen, die sich explizit als "nicht integrative, nicht inklusive" schulen verstehen und ausschließlich auf leistungsförderung für starke schüler getrimmt sind? wenn nicht, ist hier bald eine gewaltige marktlücke. in meinem bekanntenkreis haben so nach und nach immer mehr leute kinder und je älter sie werden, desto dringender wird die frage: wo finde ich eine schule, wo mein kind kein versuchskanninchen ist und leistung im fordergrund steht?
 
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