Auf dem Weg zum Titel 2012 - Station 5: Italien

[GettinJiggyWithIt]

Was ist denn aus dem Zeigler geworden? Seit dem Schmelzer Spruch und Andrösen fand ich den top!
Ich verstehe die Mentalität der Nationalmannschaft (und viele ihrer Anhänger) zur Zeit nicht. Ich häng da immer wieder bei dem Interview von Buffon.
Deutschland ist kein Dänemark, Tschechien oder Griechenland. Die sich als Ziel setzen können, wir wollen die Gruppenphase überstehen oder ins Halbfinale kommen.
Die deutsche Nationalmannschaft tritt bei einer EM oder WM an, um den Titel zu holen. Etwas anderes kann man doch gar nicht als Zielvorgabe erlauben oder glauben.

Jetzt hört man den Löw wieder sagen "Jetscht gilt es die Niederlage tschu verarbeiten und dann folgt in tschwei Jahren auchschon die WM, wo wir wieder möglichscht weit komme wollen". Zack disqualifiert. Raus mit diesem "Mann".
So kann man keine Titel gewinnen. Wieso nicht, hat man jetzt gegen Italien wunderbar gesehen. Denen war scheiss egal wie sie bisher gespielt haben, die wollen einfach nur den Pokal mit nach Hause nehmen, alles andere ist gleichsam wie Vorrunden aus mit 0 Punkten.
Diese Al Bundy "Es ist nur ein Spiel wenn du gewinnst. Wenn du verlierst ist es scheiss Zeit Verschwendung" Siegermentalität fehlt einfach. Nicht nur bei der Mannschaft.

Das kann man nachher immer sagen. Halt deine Fresse. Genau das habe ich sogar schon vor dem Italien-Spiel hier im Forum geschrieben.
Nie habe ich so oft schon während der Vorrunde, obwohl der zugegenen souveränen Punkteausbeute, von Leuten gehört: "Oh, ich glaub das wird dieses mal wieder nichts. Ka wieso. Wir haben alle Punkte aber so wie die Spielen, hab ich das im Gefühl". Klar irgendwelche Spastis machen das jedes mal so wie vor einer Klausur, aber diese Meinung hatten dieses mal gefühlt 100% mehr.

Ich hoffe Sammer macht das noch vor der WM. Der junge mecker nicht einfach, der hat Ahnung studiert. Was er im Bereich der Jugendkoordination geleistet hat, brauch ich niemandem erklären.
Ich kann mich nicht daran erinnern, so viele junge, vielversprechende Talente in deutschland gesehen zu haben. Die gleichzeitig auch im Kopf sehr weit sind und bodenständig bleiben. Wer stellte diese EM nochmal die jüngste Elf?

edit: Für den Tenor: no offense.

 

[Mr. Jones]

Mich nerven im Bezug auf die NM gerade zu viele Sachen, als dass ich Lust hätte, sie aufzuschreiben. Daher nur drei Dinge.

1. Hat mich Löws Körpersprache im Halbfinale gestört. Der saß die meiste Zeit rum wie in Häufchen Elend. Als Trainer muss man in so einer Situation doch energisch vermitteln, dass da noch was geht (wenn es kein Spieler auf dem Platz tut).

2. Die leidige Führungsspielerdiskussion will ich nur kurz anreißen. Matthäus (1990), Sammer (1996) und Effenberg (CL 2001) haben mir als Zuschauer irgendwie das Gefühl gegeben: Da geht was. Das Gefühl fehlt mir in letzter Zeit. Schon beim CL-Finale konnte ich mir einfach nicht vorstellen, dass Lahm nach dem Spiel den Pokal in die Höhe reckt (ich weiß, subjektive Sache).

3. Habe eben in einem Interview von Löw den (sinngemäßen) Satz gehört: "Macht euch mal keine Sorgen, wir haben ja Super-Spieler wie Özil, Reus und Götze." Wah! Warum lässt du sie dann nicht spielen? Aber Özil und Götze können ja nicht gleichzeitig spielen, weil sie beide _nur_ zentral offensiv spielen können. Und Reus ist eine hängende Spitze, die gibt's in seinem System nicht, oder was?

Egal. Mal sehen, wie es weitergeht. Potenzial ist ja da

 

[0rkrist]

Was ist denn aus dem Zeigler geworden? Seit dem Schmelzer Spruch und Andrösen fand ich den top!
Ich verstehe die Mentalität der Nationalmannschaft (und viele ihrer Anhänger) zur Zeit nicht. Ich häng da immer wieder bei dem Interview von Buffon.
Deutschland ist kein Dänemark, Tschechien oder Griechenland. Die sich als Ziel setzen können, wir wollen die Gruppenphase überstehen oder ins Halbfinale kommen.
Die deutsche Nationalmannschaft tritt bei einer EM oder WM an, um den Titel zu holen. Etwas anderes kann man doch gar nicht als Zielvorgabe erlauben oder glauben.

Ich verstehe Zeigler so, dass ihn die Art und Weise der Kritik ankotzt, und das kann ich verstehen.
Dass gegen Italien offensichtlich etwas schiefgelaufen ist, ist unbestritten, ebenso dass Löw damit zu tun hat. Ob seine taktische Idee von Vornherein falsch war oder einfach nur an mangelnder Eingespieltheit gescheitert ist, ist dabei erstmal egal - in beiden Fällen hat er sich verzockt.

Das Schöngerede hinterher hat mich auch irritiert. Andererseits muss der Trainer die Spieler vielleicht auch in Schutz nehmen, wenn aus Medien und einigen Fanlagern regelrechter Hass auf sie niederregnet.

 

[Izzy]

Ich finde es witzig wie dank der gewohnt völlig verzerrten Darstellung der Nationalmannschaftsleistung bei dieser EM durch die BILD-Zeitung, jegliche andere und teils völlig berechtigte Kritik einfach mit der BILD-Scheiße mit weggewischt wird (siehe Zeigler).
Und ich kann nur für mich sprechen, aber ich hätte mir schon nach dem ach so erfolgreichen Turnier 2010 einen Trainerwechsel gewünscht. Ich hatte damals das Gefühl, dass die Erfolge weniger Löw geschuldet waren, als viel mehr dem Bayernblock und damit LvG. Löw ließ ja im Grunde auch ähnlich spielen wie die Bayern zu dieser Zeit. Und ich fühle mich nach diesem Turner, das für mich ein Rückschritt zum 2010 gezeigten war, in meinen Einschätzungen nur bestätigt. Ich würde die These, dass man unter Löw keinen Titel holen wird, jedenfalls auch unterschreiben.

 

[Btah]

Das Schöngerede hinterher hat mich auch irritiert. Andererseits muss der Trainer die Spieler vielleicht auch in Schutz nehmen, wenn aus Medien und einigen Fanlagern regelrechter Hass auf sie niederregnet.

Die Spieler würd er auch mit einem "Ich sucke, tschüss" in Schutz nehmen

 

[Amabilis]

http://www.welt.de/sport/fussball/e...rum-es-in-Bastian-Schweinsteiger-brodelt.html
Hier mal das interview, das Schweinsteiger zwei tage nach dem spiel gegen Griechenland der Welt am Sonntag gegeben hat.

Ich lese es zum erstenmal und bin einigermaßen schockiert.

http://www.sueddeutsche.de/sport/bastian-schweinsteiger-bei-der-em-symbol-des-scheiterns-1.1397041
Hier der dazu passende kommentar aus der Süddeutschen, der natürlich überzeichnet, aber dessen grundhaltung ich durchaus teile.

 

[Kuma]

Wegen diesem Part hier?

Natürlich wird derzeit viel über die goldene Generation gesprochen und gesagt, dass wir den Titel holen müssen. Aber das sehe ich anders. Wir müssen letztendlich gar nichts. Wir müssen als Mannschaft nur gut auftreten. Und wenn ein anderes Team besser ist als wir, dann hat es auch verdient zu gewinnen.

 

[Amabilis]

Ne, den find ich schlicht realistisch, auch wenn Schlemil uns gleich erklärt, dass Schweinsteiger der siegeswille fehlt und er den platz für einen Effenberg-Basler-hybriden mit balls of steel räumen sollte.

Ich mein eher sätze wie
"Na ja, wir stehen im Halbfinale. Da muss es einem ja gut gehen",
"Um ehrlich zu sein, macht mir mein Knöchel Sorgen",
"Ich bin ja fit. Es ist keine Frage der Ausdauer. Es geht um kleine Bewegungen im Spiel, um Explosivkraft"
und zur könung:
- Hätten Sie denn kein Problem damit, wenn der Bundestrainer Ihnen im Halbfinale einen anderen Spieler vorziehen würde?
- Wenn der Bundestrainer so entscheidet, hätte ich kein Problem damit.


Welcher stammspieler hätte denn kein problem damit, im halbfinale der em auf der bank zu sitzen?
Man mag das jetzt zurückhaltung nennen, die von einem trainer wie Löw in der öffentlichkeit erwartet wird.
Aber ich finde diese aussage Schweinsteigers durchaus glaubwürdig in anbetracht der ganzen situation.
Und dann muss man sich fragen, ob die trainer weise gehandelt haben, einem physisch und psychisch gezeichneten spieler eine verantwortung aufzubürden, die er angesichts seiner verfassung gar nicht tragen konnte.

 

[Kuma]

Ach so, ja diese Auszüge hatte ich schon vor dem Italien-Spiel gelesen. Generell find ich aber alles was der Bastian da sagt ganz richtig, ich glaube ich hätte die meisten Fragen ähnlich beantwortet wenn ich an seiner Stelle gewesen wäre. Ich persönlich sehe darin übrigens auch keinen mangelnden Siegeswillen. Aber es klingt teilweise schon wie ein offener Brief an den Bundestrainer mit der Überschrift "Bitte stell mich nicht auf!", was aber auch völlig in Ordnung wäre wenn er sich nicht fit genug fühlt. Man kann ja auch von seiner Stärke überzeugt und trotzdem denken, dass in einer bestimmten Situation unter gewissen Umständen vielleicht doch jemand anderes besser geeignet wäre. Aber anscheinend gehört es zum guten Ton sich selbst immer für die beste Alternative zu halten...

 

[GettinJiggyWithIt]

Natürlich wird derzeit viel über die goldene Generation gesprochen und gesagt, dass wir den Titel holen müssen. Aber das sehe ich anders. Wir müssen letztendlich gar nichts. Wir müssen als Mannschaft nur gut auftreten. Und wenn ein anderes Team besser ist als wir, dann hat es auch verdient zu gewinnen.

Genau da ist doch der fehlende Siegeswille. So ists nunmal. Ein Buffon antwortet da einfach emotionaler und nicht so Diplomatisch nach dem Motto "Lieber schonmal vorher tiefstapeln damits nachher kein blaues Auge gibt".
Ein Spieler einer Nationalmannschaft kann doch nur sagen "Wir wollen jedes Spiel gewinnen und natürlich mit dem Pokal nach Hause fliegen. Dafür arbeiten wir sehr hart".

Wenn er einfach nur gut auftretetn will, kann er ja seine Profikarriere beenden und bei mir im Dorfklub anfangen.

"Wir müssen im Endeffekt gar nichts"... Dafür gehört er schon quasi suspendiert.

 

[Outsider23]

Was für ein Heulsusenkommentar von Zeigler den man erstmal nach allen Regeln der Kunst zerlegen muss...

Phantastischer Fussball? Was für ne peinliche Eventfanaussage - geh Autokorso machen nach dem 1. Gruppenspiel. Gegen Portugal, Holland und Dänemark hat man alles andere als souverän gewonnen, selbst gegen Griechenland durfte Neuer 2 mal hinter sich greifen. Diese hätte wenn und aber-scheiße die er jetzt mit dem Italienspiel abzieht kann man genausogut auf die Vorrunde in die andere Richtung anwenden: Wenns dumm läuft verliert Deutschland alle 3 Spiele, souverän gewonnen war davon keins. Gemessen am Potenzial der Mannschaft => schlechte EM.

Das einzige spiel, dass mich richtig angekotz hat war das gegen dänemark, da bin ich richtig wütend rausgegangen. Gegn portugal kann man sich nun wirklich nicht beschweren, die haben halt verteidigt bis zum geht nicht mehr und auf 0:0 spekuliert. So ein spiel kann man auch mal knapp gewinnen (oder verlieren) ohne, dass es eine schlechte leistung gewesen wäre. Die zwei gegentore gegen griechenland, waren einfach unglücklich obwohl mich das auch nicht gerade freudig für die folgenden partien gestimmt hat.

2 Abwehrfehler gänzlich dämlicher Natur inkl. 60minütiges anrennen ohne richtige Chance. Von einer Mannschaft die sich selbst als Titelkandidat deklariert und wo Verantwortliche von "unglaublich viel Potenzial" labern kann man erwarten, dass sie eine gute, aber keinenfalls überragende italienische Mannschaft zu Fehlern zwingt und somit gute Chancen kreiert. Auf dem Platz standen 3 Spieler mit 100 und fast 100 Länderspielen die gänzlich blass blieben..bitch plz!

Löws masterplan ist nicht aufgegangen und als die spieler das gemerkt haben sind sie panisch geworden und haben über weite strecken sehr kopflos gespielt. Das war wirklich schlecht, das hätte ich mir besser gewünscht. Das kann man einerseits darauf schieben, dass diese mannschaft es überhaupt nicht gewohnt ist mal zu verlieren oder hinten zu liegen zwischen den turnieren. Weiss auch nicht, wie man das als trainer angehen soll? Wäre da für konkrete vorschläge mal dankbar...

wtf?
Wo lebe ich denn, wenn man als Bürger eines 3maligen Welt und Europameisterlandes ein "solides" Turnier einer Mannschaft, die auch noch als beste der letzten 15 Jahre deklariert wird, freudig abnicken muss? Gerade wenn 1996 der letzte Titel gewonnen wurde und die letzten Turniere schon knapp vor dem Ziel auf die gleiche weise verloren gingen. 2006 war ein Topturnier mit einem rassigen Halbfinale das man einfach verlieren kann. 2008, 2010, 2012 war man aber klar unterlegen mit der so,scheinbar, seit 2006 immer besser werdenden Mannschaft. Entschuldigung, aber der Anspruch von Deutschland kann es nicht sein immer nur "positiv abzuschneiden", schon garnicht wenn eine Generation am Zug ist, die "Potenzial" (ich kanns nicht mehr hören) für mehr hat. Titel Titel Titel, der Rest ist Weibergewäsch, jubeln wie die Bruchwegboys und
den Kindern gratulieren wenn se ne 3- in Mathe schreiben

Natürlich sollte es der anspruch sein titel zu gewinnen, ist es ja auch. Aber fuck man, dass ist fußball motherfucker, da wird eben im zweifelsfall verloren. Und ja, die bilanz der deutschen nationalmannschaft der letzten jahre ist trotzdem beeindruckend, andere nationen würden töten für so ne final/semifinal teilnahmequote. Mag man nicht gerne hören, wenn man sich nur auf den titel einen wichsen kann aber spielphilosophie und spielweise sind auch was verdammt wichtiges. Wenn ich in london in einen pub gehe und da schauen die engländer tatsächlich freiwillig ein spiel der deutschen nationalmannschaft an und erzählen mit, dass sie deutschland für die beste mannschaft halten, die den attraktivsten fußbal spielt, dann ist das auch was wert, wenn dabei dann kein titel rausspringt, pech gehabt. Fuck it, mund abputzen, weiter geht's.

Womit ich nicht sagen will, dass ein trainerwechsel schlecht wäre oder keine besserung verschaffen KÖNNTE.

 

[Amabilis]

Genau da ist doch der fehlende Siegeswille. So ists nunmal. Ein Buffon antwortet da einfach emotionaler und nicht so Diplomatisch nach dem Motto "Lieber schonmal vorher tiefstapeln damits nachher kein blaues Auge gibt".
Ein Spieler einer Nationalmannschaft kann doch nur sagen "Wir wollen jedes Spiel gewinnen und natürlich mit dem Pokal nach Hause fliegen. Dafür arbeiten wir sehr hart".

Wenn er einfach nur gut auftretetn will, kann er ja seine Profikarriere beenden und bei mir im Dorfklub anfangen.

"Wir müssen im Endeffekt gar nichts"... Dafür gehört er schon quasi suspendiert.

Du redest doch völlig an der realität vorbei.
Schweinsteiger hat gesagt, dass sie niemandem einen titel schuldig sind, was eine reflektierte und wahre aussage ist. Aber er behauptet nirgendwo, dass man nicht alles daran setzen sollte, im gegenteil:
"Ich will Spiele gewinnen, bei denen die Zuschauer draußen sehen, dass wir klar besser und dominant sind. Und damit meine ich auch Spiele gegen große Nationen. [...]
Wir sind schon dominant. Aber wir müssen an den Punkt kommen, an dem der Gegner überhaupt keine Chance hat. Wir haben beim FC Bayern im September zehn oder elf Spiele in Folge zu null gespielt. Und bei jedem hatten wir von der ersten Minute an das Gefühl, dass der Gegner nicht den Hauch einer Chance hat. Fragen Sie unseren Torwart Manuel Neuer. Dem ist hinten fast langweilig geworden. Wir sind hier mit der Nationalmannschaft auf einem guten Weg."

Man muss sich nur mal vor augen halten, dass der mann mit einer verletzung an den start geht, die seit monaten nicht verheilt und ihm mit gutem grund ernsthaft sorgen bereitet. Er konnte oft nicht trainieren, wird zwischendurch schmerzen haben und spult unter diesen bedingungen die beste laufleistung des turniers ab.
Das ist kein mangel an willen, sondern in meinen augen fast schon zuviel des guten.

 

[GettinJiggyWithIt]

Wer redet hier denn vön Schweinsteiger? Wenn er nicht fit ist, soll er es dem Trainer sagen und nicht spielen. Dass er das nicht klipp und klar so gemacht hat, ist ihm auch anzukreiden (wenns denn so ist).
Sie sind auch nicht mir oder irgendwem einen Titel oder eine gute Leistung schuldig. Es geht darum dass dort 11 Spieler auf dem Platz stehen sollen, denen man ansieht dass ihnen alles scheiss egal ist außer der Sieg. Nicht für einen Fan oder sonstwen, sondern für sich selber. Ein wenig mehr Arroganz bitte.

Deine Zitate lesen sich auch allesamt besser, als das was Kuma da rausgekramt hat.

edit: Ich kritisiere auch gar nicht so wahnsnnig viel wie du vielleicht meinst. Fußballerisch sind wir, wie viele es sagen, mit die besten. Was jetzt einfach noch dazu kommen muss, ist abgewichstheit und dass, was früher die Bayern ausgemacht hat.