Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung

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Hi,

ich habe vor einiger Zeit die ersten Ergebnisse des 4. Rechenschaftsberichts (http://de.wikipedia.org/wiki/Armuts-_und_Reichtumsbericht_der_Bundesregierung) im Radio gehört und ein Posten dabei geht mir nicht mehr aus dem Kopf:

Nach der üblichen Interpretation, die einen nun nicht so aus den Füssen haut (die X-Prozent reichsten besitzen y-Prozent, usw...); kam eine Kennzahl, die mich beschäftigt: Zu den 10% reichsten in Deutschland gehört man, sofern man über ein Kapital (Immobillien, Rentefonds, etc. eingerechnet) von 180000 Euro verfügt.

Die Zahl haut mich um. Das bedeutet ja im Grunde, dass jeder, der es schafft ein Haus ab zu bezahlen und das auch in der Zeit in Stand hält zu den 10% reichsten Deutschen gehört. Was das für die 20% Ärmsten besitztechnisch bedeutet (immerhin dann ja 16 Mio. Menschen) kann man sich ja ausmalen.
Das Besitz schon so ungerecht in Deutschland verteilt ist, hätte ich nicht erwartet.

Nun kann ich diese Zahl aber nicht mehr wiederfinden, der Bericht kam im SWR, also eigentlich halbwegs seriös. Kann mir jemand helfen, diese Zahl auch im Rechenschaftsbericht oder irgendwo bestätigt zu finden?
Oder zumindest die Grundlage zu dieser Aussage? Oder sie komplett wiederlegen?

Sind ja einige hier unterwegs, die sich in der Materie gut auskennen, vielleicht kann/will mir da ja jemand weiterhelfen?
 
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Afaik wird die staatliche Rente nicht mit eingerechnet, d.h. die Grenze würde sich recht stark nach oben verschieben wenn man sie betrachten würde. Dass private Rentenfonds einbezogen werden macht die Aussage noch fragwürdiger.

Generell finde ich es aber gar nicht so überraschend. Gerade in Großstädten ist Wohneigentum nicht so stark verbreitet wie auf dem Land und Wohnungen werden selten alleine gehalten. Dazu kommt der Verschuldungsgrad bei vielen Wohneigentümern, die den Kredit eben noch nicht zurückgezahlt haben.
10% ist zudem auch recht viel. Mit Abi gehörst du schonmal zu den 30% mit den besten Berufsaussichten. Schau mal in deine Abiturklasse; denkst du wirklich, dass mehr als 1/3 davon es wirklich jemals schaffen, selbstständig deutlich über 180.000€ zu sparen?
 
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Definiere reich. Ist jemand der viel Verdient und alles gleich wieder ausgibt nicht reicht? Und ist jemand der wenig verdient aber seine Lebensqualität so gering wie möglich hält und dadurch viel Geld anspart reich?
 
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Mich hat das damals - Rentenversicherung hin oder her - auch ziemlich von den Socken gehauen.

Und ich würde darüber auch gerne mehr erfahren.

Eine Erklärung könnte wohl sein, dass hier nicht Haushalte verglichen wurden. Ein großer Teil unserer Gesellschaft ist ja noch im Breadwinner-Modell alt geworden, d.h. der Mann hat gearbeitet und die Frau blieb zuhause. Die Frauen haben in diesem Modell also schon einmal formal weniger Besitz. Dasselbe gilt für etwaige andere Erben. Meine Mutter vermacht mir und meiner Schwester vielleicht irgendwann ein recht großes Haus. Nur zurzeit ist das noch nicht abbezahlt und ich und meine Schwester sind beide arm wie die sprichwörtliche Kirchmaus. Pack dazu noch die Armen, Hartzer, Niedriglöhner, Dementen und die Kleinkinder und du hast einen Großteil der Bevölkerung eben bereits abgedeckt. Die reichste Bevölkerungsschicht dürfte männlich sein und von etwa 40-60 gehen.
 
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Definiere reich. Ist jemand der viel Verdient und alles gleich wieder ausgibt nicht reicht? Und ist jemand der wenig verdient aber seine Lebensqualität so gering wie möglich hält und dadurch viel Geld anspart reich?

Die Vermögensverteilung ist imho schon ein guter Gradmesser für das soziale Leben und die soziale Gerechtigkeit über ganz Deutschland.

Mich interessieren eher nicht so die von Euch genannten Kritikpunkte, die man übrigens auch in dem von mir hinterlegten Wikipedia-Link nachlesen kann, sondern in wie weit die 180k stimmen.

Ich habe mit vielen Menschen zu tun, die eben das in Ihrem Leben geschafft haben: Doppelhaushälfte mit Garten abgezahlt und das Ding einigermassen in Schuss gehalten. Das schaffen imho auch eine Menge Leute in Ihrem Leben. Die würden sich mit Sicherheit nicht als zur Oberschicht gehörend betrachten. Aber wenn die 180k stimmen, dann sind sie es. Und ich habe zunehmend einen elitäreren Bekanntenkreis...

Und bevor ich mir darüber Gedanken mache, würde ich gerne diese Zahl, die ich eben nur in einem Top-Thema-Kommentar auf SWR gehört habe, verifizieren. Und mir alleine fällt das schwer, also bitte:
BW.de to the resue ;)
 
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Definiere reich. Ist jemand der viel Verdient und alles gleich wieder ausgibt nicht reicht? Und ist jemand der wenig verdient aber seine Lebensqualität so gering wie möglich hält und dadurch viel Geld anspart reich?

hier geht es um vermögensverteilung, nicht um einkommensverteilung, was soll die frage?
 

Benrath

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Vermögen=Einkommen(Verdient)-Einkommen(Ausgegeben).
 
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Dass private Rentenfonds einbezogen werden macht die Aussage noch fragwürdiger.
Wieso?

Schau mal in deine Abiturklasse; denkst du wirklich, dass mehr als 1/3 davon es wirklich jemals schaffen, selbstständig deutlich über 180.000€ zu sparen?

Witzigerweise hatten wir gerade ein Klassentreffen (16-18 jähriges). Da sind es deutlich mehr als 1/3 die das mit Sicherheit erreichen werden (einige haben es wohl schon geschafft), wieviele das aus eigener Kraft geschafft haben vermag ich nicht zu sagen, aber genau das ist ja der wichtige Punkt an der Sache. Je mehr Kapital die Generation vor Dir zur Verfügung hat, umso leichter wird es für die Nachkommen. Im Umkehrschluss für andere Menschen ohne diesen "Boost" also immer schwerer Ihre Situation zu verbessern, da sie andere, besser Startende, nur mit erheblichem Mehraufwand verdrängen oder auf Augenhöhe begegnen können.

Aber Denga hat mich auf einen klaren Denkfehler meinerseits aufmerksam gemacht. Ich habe die 180k pro Haushalt betrachtet, nehmen wir also die klassischen Ehepaarsituation (gerade beim Haus) sind es dann ja schon mal 360k.

Dennoch steht meine Grundfrage, in wie weit die Zahl valide ist, damit immer noch im Raum.

@Benrath: Du als VWL/Statistik-Experte kannst doch sicher mehr zu dem Thema beitragen als diese Cpt. Obvious-Gleichung???
 
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hier geht es um vermögensverteilung, nicht um einkommensverteilung, was soll die frage?

Möchte man meinen, aber so wie ich den Eingangspost lese geht es hier um den reinen Besitz und das ist nunmal eine falsche Herangehensweise wenn man über Reichtum reden möchte.
 
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Aber Denga hat mich auf einen klaren Denkfehler meinerseits aufmerksam gemacht. Ich habe die 180k pro Haushalt betrachtet, nehmen wir also die klassischen Ehepaarsituation (gerade beim Haus) sind es dann ja schon mal 360k.

kinder gehen da auch rein ... mit zwei kindern also schon 720k ...
wenn man das wohneigentum nun nicht gerade in einer teuren metropole hat, erreicht man diese grenze oft nichtmal wenn man ein abbezahltes einfamilienhaus hat.
 

Benrath

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@Benrath: Du als VWL/Statistik-Experte kannst doch sicher mehr zu dem Thema beitragen als diese Cpt. Obvious-Gleichung???

Eigentlich nicht, weil ich mich nicht explizit damit beschäftige. Hatte dazu auch nur eine Deutschlandfunk Disskussionsrunde,die unglaublich biased war, gehört. Teilweise hatte Leute das Ding nicht mal wirklich gelesen.

Meine Erinnerung war, dass der Bericht etwas differenzierter war und nicht ganz so schwarz gemalt hat.

Die billige Rechnung ist dennoch wichtig fürs Thema. Wie MV sagte ist es ein Tradeoff, entweder du baust Vermögen auf, weil du dein Einkommen sparst oder du konsumierst jetzt. Jetzt können wir da an der Einkommensschrauben drehen oder die "bestrafen" die in der Vergangenheit gespart haben oder einfach sehr viel verdient haben. Per se muss Vermögen daher nicht schlecht sein.

Letztendlich steckt in der Debatte eine deutsche Fixierung auf Verteilungsgerechtigkeit ohne Rücksicht darauf wie die Verteilung entsteht. Natürlich gibt es die Problematik, dass reichere Leute reichere Kinder durchs Vererben haben werden, aber weiß jetzt ad hoc auch nicht wie ich das "gerecht" oder fair lösen würde.

Generell durch mehr Chanchengerechtigkeit, da gibts die Gleichheit nämlich auch nicht, aber ich sehe nicht wie das Problem der geringeren Gleichverteilung der Einkommen dadurch gelöst wird, dass mans oben wegnimmt und unten mit der Gieskanne draufgibt. Es gibt schon eine recht hohe Sozial und Abgabenquote und das auch nicht seit gestern und komischerweise gibts das Problem trotzdem. Vielleicht sollte man woanders was drehen.

Das "Problem" wird auch einfach dadurch schlimmer, dass es kaum mehr Kinder gibt....
 
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Unterschicht -> gesetzliche Rente -> wird nicht mitgezählt -> Unterschicht wird effektiv künstlich arm gerechnet
Oberschicht -> private Vorsorge -> wird mitgezählt -> Oberschicht wird effektiv künstlich reicher gerechnet

Insgesamt:
Gesamtvermögen geteilt durch Zahl der Bürger = mittleres Vermögen pro Bürger
Kleineres Gesamtvermögen (da ein Teil der Altersvorsorge nicht mitgezählt wird) führt zu kleinerem mittleren Vermögen und damit zu einer zu niedrigen Schwelle für Reichtum

Mein Klassentreffen sah übrigens ganz anders aus als deins, ich hatte wohl eine deutlich schlechtere Klasse :ugly: War aber auch nur 10jähriges, evtl. tut sich da noch was.
 

GeckoVOD

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Ich weiß nicht ob's was bringt oder nicht, das hier hatte ich mal vor Urzeiten gefunden. Ist etwas älter, aber drastisch sollte sich nichts an den Zahlen geändert haben:

http://www.diw.de/documents/publikationen/73/74780/07-45-1.pdf
(Zahlen sind hier pro-Kopf vom SOEP, nicht per Haushalt)

Das Thema ist aber auch immer etwas leidig, weil die Zahlen alle so gerne vermischt werden, zumindest was die Armutsgrenzen angeht. Wird aber glaub ich auch kurz umrissen...
 
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Was heisst schon 180k Vermögen ...

Ich verdiene gut, gebe aber auch gut aus. Würd ich 3 Jahre sparen wäre ich vermutlich auch bei den 10% Reichsten, aber da ich mein Geld immer ausgebe wirds in den nächsten paar Jahren nicht dazu kommen.
 
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kinder gehen da auch rein ... mit zwei kindern also schon 720k ...
wenn man das wohneigentum nun nicht gerade in einer teuren metropole hat, erreicht man diese grenze oft nichtmal wenn man ein abbezahltes einfamilienhaus hat.

Das ist richtig, aber ich habe in meiner (zugegeben nur in meinem Kopf :D) Rechnung schon berücksichtigt, dass die Kinder ja irgendwann aus dem Haus und dann wohl auch erst die Zeit kommt, in der die Eltern das Haus abbezahlt haben. Dann sinds ja im Allgemeinen nur noch 2 und damit 360k. 360k sind jetzt zwar auch noch nicht sooo wenig wie ich erwartet hätte ab wann die reichsten 10% anfangen, aber immerhin ist nicht jede abbezahlte, instandgehaltene Doppelhaushälfte nach 30 Jahren automatisch soviel wert. Dennoch kommt mir die Zahl immer noch erschreckend niedrig vor. Generell ist es imho dann aber eine interessante Frage, ab wieviel man zu den reichsten 1% (sind dann ja immerhin noch 800000 Menschen in Deutschland) gehört.


@MV: Danke für die Rechnung, aber übersiehst Du nicht dabei, dass auch für die Oberschicht die gesetzliche Rente auch nicht mitgezählt wird. Und da diese ja noch deutlich höher ausfällt, ist das doch eher dann so, dass die Wohlhabenderen künstlich "ärmer" gerechnet werden.

@Benrath: haste natürlich recht, die "billige" Formel ist im Grunde die Wurzel des Ganzen. Ich will auch gar keine Verteilungsdiskussion starten (ich habe auch keine durchdachte Lösung), mich interessieren hier erstmal die Fakten/Zahlen zu diesem Bericht...

@Gecko: Ich habe gerade keine Zeit die Seiten zu lesen, kannst Du eventuell das Wichtigste zusammenfassen?
 
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Was heisst schon 180k Vermögen ...

Ich verdiene gut, gebe aber auch gut aus. Würd ich 3 Jahre sparen wäre ich vermutlich auch bei den 10% Reichsten, aber da ich mein Geld immer ausgebe wirds in den nächsten paar Jahren nicht dazu kommen.

Du könntest ca. 55k pro Jahr von Deinem Netto sparen wenn Du wolltest? Wow... ich dachte immer ich verdiene ganz akzeptabel... oder haste das nicht genau durchgerechnet und erstmal geschrieben?
 

Benrath

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Gegenfrage, ab wann wäre man denn reich für dich?
 
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Hab befürchtet das die Frage kommt :D, ich weiss es ehrlich gesagt nicht.

Deswegen habe ich im Post weiter oben auch ziemlich rumgeiert an der Stelle. Aber generell verbinde ich mit der erwähnten Summe das, was des Spiessers Traum ist (Haus abbezahlt, ein wenig Garten und keine Bruchbude) nicht als Ziel der oberen 10% sondern eher des breiten Mittelstandes (ja, wie immer man das nun definieren will). Und nenn' mich naiv, aber ich dachte eigentlich, dass der Spiessertraum von mehr Menschen als den "Oberen 10%" gelebt wird.

Aber wie gesagt, vielleicht stimmt die Zahl nun auch einfach nicht...
 
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@MV: Danke für die Rechnung, aber übersiehst Du nicht dabei, dass auch für die Oberschicht die gesetzliche Rente auch nicht mitgezählt wird. Und da diese ja noch deutlich höher ausfällt, ist das doch eher dann so, dass die Wohlhabenderen künstlich "ärmer" gerechnet werden.

Stimmt prinzipiell, aber: Die Rentenbezüge sind gedeckelt! Wer reich ist bekommt also nicht mehr als ein Gutverdiener. Dadurch rückt die Reichtumgsverteilung letztendlich doch zusammen, wenn man die gesetzlichen Rentenansprüche mit einrechnet.
Zudem ist die Schere zwischen arm und reich bei den gesetzlichen Rentenbezügen deutlich geringer als im sonstigen Vermögen. Da Reichtum relativ und nicht absolut definiert wird schließt sich diese Schere also wenn man die gesetzlichen Renten betrachtet.
 

GeckoVOD

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Wenn ich mich recht erinnere, ist das mit der Rente sowieso nicht "so schlimm", da die deutlich kleiner als das Einkommen ist. Auch das Einkommen an sich ist nicht so schief wie man vermuten sollte.

@ ElBollo, nein mir fehlt die Zeit und die Motivation. Das Ding ist eh schon eine Zusammenfassung und ist in 20-30 Minuten max. gelesen. Es sind nicht alle 20 Seiten der Bericht, irgendwas anderes hängt da mit dran, was mit dem Thema zu tun hat. Da wird übrigens auch drauf eingangen, was das eigene Haus für das Vermögen bedeutet; es wird auch etwas weiter aufgeschlüsselt, von wegen Ost/West - Deutsch/Migrationshintergrund. Recht informativ.
 
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@MV: Danke für die Rechnung, aber übersiehst Du nicht dabei, dass auch für die Oberschicht die gesetzliche Rente auch nicht mitgezählt wird. Und da diese ja noch deutlich höher ausfällt, ist das doch eher dann so, dass die Wohlhabenderen künstlich "ärmer" gerechnet werden.
Bei der Oberschicht fällt der Unterschied aber wesentlich kleiner aus. kA was man für die gesetzliche Rente für eine Summe veranschlagen sollte, aber sagen wir mal der Schnitt der oberen 10% würde von 500k durch 200k die in Rente eingezahlt sind eben auf 700k kommen. Wenn aber jetzt bei Leuten aus den anderen 90% zig dabei sind, wo zB von 50k ohne auf 150k mit Rente hochzurechnen wäre, hätte das selbstverständlich eine viel extreme Auswirkung auf den Mittelwert.
 
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Du könntest ca. 55k pro Jahr von Deinem Netto sparen wenn Du wolltest? Wow... ich dachte immer ich verdiene ganz akzeptabel... oder haste das nicht genau durchgerechnet und erstmal geschrieben?

Ich arbeite in Zürich und verdiene umgerechnet um die 100k Euro. Wenn ich jetzt sparen wollte, sprich nicht immer in die HighEnd Clubs gehen und pro Weekend 200+ Euro aufn Kopf hauen würde, oder weniger Reisen und auf diverse andere Luxusgüter (aka 1. Klasse Bahnkarte oder Kleider oder immmer die neusten Gadjets) verzichten würde, doch dann denke ich könnte ich pro Jahr gegen 50k Euro beiseite schaffen.

Und ich kenne hier auch viele Deutsche die ähnlich viel verdienen und ich denke das viele hier nicht so aufm spartrip sind und daher "einfach" eine zahl wie 180k euro nennen für die oberen 10% nicht richtig ist, resp es nicht der realität entspricht.
 
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Darf man fragen als was du arbeitest? Gern auch PN, bin nur neugierig.
 

TheGreatEisen

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100k netto? Das ist allerdings eine Hausmarke. Ich habe nächste Woche Gesprächstermine bei zwei führenden Wirtschaftskanzleien in FFM, die auch extrem gut bezahlen, aber an diese Summe kommen die Einstiegsgehälter dort nicht ran...

Ich würde mal vermuten er ist Investmentbanker :-)
 
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In Zürich bzw. in der Schweiz verdient man generell deutlich mehr als hier in Deutschland. 100k sind natürlich auch für die Schweiz ein tolles Gehalt, aber anders als hier in Deutschland ist es dort wohl auch mit Jobs außerhalb des Investmentbanking zu erreichen.
Ich vermute mal die 100k sind brutto, oder? Wobei zwischen brutto und netto in der Schweiz nicht ganz so viel liegt wie hier.
 

Teegetraenk

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Dafür lebt man in Deutschland für 60.000 Brutto besser als in der Schweiz für 100.000.
 
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Ich arbeite in Zürich und verdiene umgerechnet um die 100k Euro. Wenn ich jetzt sparen wollte, sprich nicht immer in die HighEnd Clubs gehen und pro Weekend 200+ Euro aufn Kopf hauen würde, oder weniger Reisen und auf diverse andere Luxusgüter (aka 1. Klasse Bahnkarte oder Kleider oder immmer die neusten Gadjets) verzichten würde, doch dann denke ich könnte ich pro Jahr gegen 50k Euro beiseite schaffen.

Und ich kenne hier auch viele Deutsche die ähnlich viel verdienen und ich denke das viele hier nicht so aufm spartrip sind und daher "einfach" eine zahl wie 180k euro nennen für die oberen 10% nicht richtig ist, resp es nicht der realität entspricht.

Das ist natürlich wirklich eine ordentliche Hausnummer... ich muss gestehen, dass ich derzeit auch mit dem Gedanken liebäugele in die Schweiz als Wirtschaftsflüchtling zu gehen... ich könnte mein Brutto-Gehalt dadurch ungefähr in Franken verdoppeln. In der Tat ist das Brutto/Netto in der Schweiz auch nicht so hoch unterschiedlich wie in D, wobei ein Deutscher, der 100k Euro in Deutschland verdient nur knapp 60k Netto hat. 50k sparen kannste also selbst dann absolut vergessen.

Und nicht zu vergessen die Lebenshaltung in der Schweiz, alleine in Zürich zahlt man doch für eine halbwegs gescheite Wohnung auch mal schnell 3-4k Franken im Monat. Und das ist dann nur was solides mit 3-4 Zimmern, kein Penthouse/Loft. Also würde ich Deine Spareinschätzung auch kritisch sehen, ausser Du lebst dort noch wie ein Student, dann passts wohl.

Und ob die 180k der Realität entsprechen, versuche ich schon seit geschlagenen 2 Seiten herauszufinden. Ich glaube nämlich auch, dass man sich mit der Zeit nur noch mit "seinesgleichen" umgibt und dann ein wenig die Realität aus den Augen verlieren könnte. Gerade wenn man zu den Oberen gehört, zählt man sich doch immer gerne zum "soliden Mittelstand". Diese Zahl (sofern sie denn stimmt) bietet mal eine Möglichkeit zu überprüfen mit welcher Gesellschaftsschicht man wirklich viel zu tun hat und eventuell die eigene Sichtweise ein wenig auf die Masse um zu münzen.
 
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Ich arbeite als Consultant im IT Bereich bei einer renomierten Firma die weltweit ca. 70000 Mitarbeiter hat. Die 100k sind Brutto, allerding noch ohne Bonus.

Die Schweiz hat nunmal viel höhere Löhne, das Durchschnittseinkommen 2010 war hier knappe 60k Euro (Das ist über alles gerechnet, von der Aldi Verkäuferin hin bis zu Manager, Quelle: http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/news/publikationen.html?publicationID=4937). Je nach Branche darf ein Uniabgänger auf ca. 75k Euro hoffen, oder mehr.

Bei mir beliben nach Abzug Steuern, Krankenkasse und Sozialabgaben ca. 80K. Ich wohne nicht in der Stadt Zürich selbst (da wie gesagt hier Wohnungspreise jenseits sind). Etwas ausserhalb zahle ich jetzt für meine Wohnung ca. 1200 Euro warm. Mit dem Zug bin ich in 20 Min in Zürich was immer noch ein sehr moderater Arbeitsweg ist.

Es gehen also 15k Euro im Jahr für die Wohnung drauf und ich sag mal es ist auch hier möglich (falls man will und sich so einschränken mag) mit 15k Euro im Jahr zu überleben. Aber ist sicher kein Leben das ich führen will.
 
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@ElBollo: In dem oben verlinkten Bericht des Instituts für Wirtschaftsforschung stehen 207.000€. Dürfte also grob hinkommen.
 
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BEsten Dank für die Aufklärung, habe den Text noch nicht lesen können.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Gegenfrage, ab wann wäre man denn reich für dich?

also für mich ist jemand reich, wenn geld keine rolle spielt, also wenn man quasi mehr hat als man im leben ausgeben kann. finde die definition von "reich" in dem bericht etwas inflationär. wenn man ein haus und ein ordentliches einkommen (so ab 3k netto) hat, dann ist man meinetwegen gutsituiert, aber doch ganz sicher nicht reich im allgemeinen sprachgebrauch.

@eisen
welche großbuden zahlen denn noch unter 100k einstiegsgehalt? wobei das natürlich brutto ist, aber andererseits auch nur einstiegsgehalt. viele haben ein lock step system, bei dem man schon nach 5 jahren bei 150k ist. und schweiz ist auch =/= deutschland.
 
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Gelöschtes Mitglied 137386

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aber voll der konservative haufen hörte ich es mal munkeln. so wie graf von westphalen :D
aber ka, gerüchte gerüchte, kann man nix drauf geben.

hellshine sprach jedenfalls offensichtlich von brutto, hat er glaub ich auch geschrieben.
 

TheGreatEisen

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LOL, bei GvW hab ich das andere Gespräch. Mist, die werden meine Meinung zu Burschenschaften sicherlich nicht gerne hören. Aber konservativer als Gleiss Lutz können die auch nicht sein :-)

Hab noch Interesse an Linklaters, White & Case und Latham & Watkins LLP. Mal sehn was da am Ende rauskommt.

Hellshine schrieb lediglich, er verdiene "umgerechnet" 100k.

ontopic: Es gab mal einen interessanten Zeit Artikel, der sich mit dem Begriff "Reichtum" auseinander setzte. Finde ihn leider nicht mehr.

Nach dem allgemeinen Verständnis von "Reich sein" ist jemand mit einem 180.000 Euro Reihenhaus sicherlich nicht reich. Aber natürlich ist der Reichtumsbegriff, ebenso wie der Armutsbegriff, relativ.
 
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scheiße ist das juristengesocks überbezahlt :ugly:
 
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Naja bei McKinsey&Co verdient man auch nicht weniger.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Es ist ja auch nur für die besten 15% möglich da überhaupt reinzukommen und geschenkt kriegt man die kohle auch nicht gerade.ist halt angebot und nachfrage, relativ viele stellen und wenig geeignete bewerber
 
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Obwohl das SOEP eine Vermögensstichprobe hat, fehlt am oberen Rand natürlich die ökonomische Elite.

Außerdem: Wann ist ein Haus denn abbezahlt? Mit Mitte 50? Dann gehört man von mitte 50 bis 65/67 zu den Reichsten, wenn man denn ein Haus hat.
Und die vielen Leute, die meinen, dass sie das locker könnten, es aber aus verschiedenen Gründen nicht machen, erhöhen den Schnitt natürlich auch nicht..

Und zur Rente: Eine private Rente ist teilweise umwandelbar in eine Einmalauszahlung. Die gesetzliche Rente nicht, von daher muss man da aufpassen.
 
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außerdem sind das auch jobs, die die wenigsten länger als 10-15 jahre machen, weil sie einfach sehr "intensiv" sind...
 
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Naja bei McKinsey&Co verdient man auch nicht weniger.

Januar ist Bewerbungsgespräch :catch:

Wobei ich da die Zahlen zum Einstiegsgehalt für mich niedriger ansetzen würde. Wenn ich mir das pdf da oben anschaue, sind da ja teilweise schon Titel (Dr. / LL.M.) gefordert. Finde es dann immer etwas schwierig, vom echten "Einstiegsgehalt" (=frisch von der Uni) zu sprechen, auch wenn es natürlich stimmt (man ist ja immerhin ein neuer Einsteiger in der Firma).
 
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