Ich freu mich auf den ersten Vorwurf, dass ich nicht mehr mitdiskutieren darf, weil ich nicht mehr in Ger wohne.
Niemand will Dir das mitreden verbieten, ich schon gar nicht (3000 brutto und 1700 netto kommt bei Steuerklasse I ohne Kinderfreibeträge und Kirchensteuer und 15,5% KV schon ungefähr hin). Im Gegenteil, ich schätze diese andere Sichtweise (zwar theoretisch, aber soweit ich das beurteilen kann wissenschaftlich fundiert), die Du einbringst. Was mich nur stört und damit will ich es dann auch bewenden und als kleinen Denkanstoss auf den eigenen Charakter verstanden wissen:
Bewegt sich einer in der Dir bekannten Terminologie nicht sattelfest, so würdest Du schon schnell mit der "keine Ahnung, Klappe, ich kann hier nicht die komplette VWL-Theorie wiederholen, lies' halt Buch xyz und höre die Vorlesungen und dann darfste mitreden"-Keule auspacken. Wohingegen es bei Dir selbst dann halt mal schnell heisst: Einkommenssteuer, AV, KV, so what, geht doch alles vom Brutto ab, was sollen diese Kleinlichkeiten?
Da würde ich mir wünschen dass Du den Anspruch, den Du an andere in Deinem Fachgebiet hast, auch an Dich selbst aufbringst. Nicht mehr, nicht weniger.
Und @Topic:
Ich denke es ist gerade an dieser Stelle extrem wichtig zwischen Einkommensteuer (die ich eigentlich korrekt aufgestellt empfinde) und dem sozialversicherungspflichtigen Anteil zu unterscheiden und eine Diskussion darüber zu führen. Ich wüsste selbst noch nicht wohin die führt und welche Position ich dabei einnehmen würde, ich muss aber zugeben, dass es mich zunehmend irritiert, wenn man merkt, dass ein normaler Arbeitslohn automatisch um gute 30-50% reduziert wird, auf Erträge auf Vermögen aber nur deutlich geringere Abschläge zu erwarten sind.
Auch das es zum Beispiel auf eine Erbschaft von den Eltern abzüglich des Freibetrags (immerhin 500k, bei einem Ehepartner nochmal um den Versorgungsfreibetrag erweitert) "nur" 19% Steuer gibt, irritiert mich. Und hier gehts erstmal nur um Geldvermögen. Wie es bei Sachvermögen aussieht weiss ich nicht genau, habe aber zumindest den Hinweis von Fachkundigen bekommen, das hier im Endeffekt weitaus weniger gezahlt wird, da mehr "getrickst" werden kann. Der Klassiker hierbei ist ja das Famillienunternehmen, wobei da das Betriebserhaltungsargument sicher auch nicht unebdingt zu unterschätzen ist. Aber es gibt da ja dann auch x-Stiftungen (muss ja nicht gemeinnützig sein), mit denen wieder getrickst wird.
Und wenn man das dann in Relation setzt, dann sollte auch klar sein, wieso die Vermögensschere auch in Zukunft weiter auseinandergehen wird sofern man hier nicht ansetzt... das soll jetzt keine Wertung von mir sein, weiss auch nicht genau ob das alles so stimmt und was man ändern sollte, aber es sollte zur Diskussion anregen.