Januar ist Bewerbungsgespräch
Wobei ich da die Zahlen zum Einstiegsgehalt für mich niedriger ansetzen würde. Wenn ich mir das pdf da oben anschaue, sind da ja teilweise schon Titel (Dr. / LL.M.) gefordert. Finde es dann immer etwas schwierig, vom echten "Einstiegsgehalt" (=frisch von der Uni) zu sprechen, auch wenn es natürlich stimmt (man ist ja immerhin ein neuer Einsteiger in der Firma).
Schon krass, wie ungleich das Geld mittlerweile verteilt ist und das, obwohl es erst vor 80 Jahren eine "Nullung" gab...
Ich bin ja alles andere als ein Sozi, aber die "gefühlte" oder vielleicht auch herbeigeredete Erosion der Mittelschicht ist in meinen Augen ein sehr großes Problem - in den USA scheint ja der Effekt ja noch stärker zu sein als hier.
@Astur: Das stimmt natürlich, aber man darf diese Voraussetzungen auch nicht zu ernst nehmen. Natürlich hätten die Großkanzleien gerne 25 jährige Assessoren mit Dr. + LLM und wenns geht noch 2x 12 Punkten in den Stex. Und bei manchen Kanzleien bekommt man mit LLM oder Dr. 5-10 k mehr Einstiegsgehalt. Das ist aber relativ uninteressant, da ab dem Einstieg nur noch Leistung zählt und ein guter RA ohne diese Titel den Dr. in kurzer Zeit überholen kann. Was auch der Grund war, weshalb ich mich gegen eine zeitraubende und schlecht bezahlte Promotion entschied (die ja in unserem Beruf ohnehin stark an Reputation verloren hat).
Dasselbe gilt für die Voraussetzung, wonach zum Teil "verhandlungssicheres Englisch" verlangt wird. Das ist natürlich Unsinn. Man sollte gut Englisch können und bestenfalls im englischsprachigen Ausland gewesen sein. Aber verhandlungssicher juristisches Englisch spricht da beim Einstieg so gut wie niemand. Die Großkanzleien schicken einen dann zu entsprechenden Kursen.
Es ist wie überall. Man braucht die nötigen Punkte in den Staatsexamina, um eingeladen zu werden. Sobald man eingeladen ist und sich da ein Partner (mit 500.000k Jahresgehalt) eine Stunde mit dem Bewerber beschäftigt, haben die natürlich ein großes Interesse. Von da an zählen nur noch Auftreten, Persönlichkeit, usw.
Habe schon mein Traumbüro gefunden :-)
http://www.hengeler.com/sozietaet/unsere-bueros/frankfurt/ <- Bild 7 oder 8 :-)
Und dafür musstest du jetzt alles nochmal quoten? Nein, ich dachte ehrlich gesagt ich sitze direkt am ersten Tag im 25. OG mit Blick auf das Bankenviertel in meinem 60 qm Büro aus Mahagoni. Was ist an dem Wort "Traumbüro" so schwer zu verstehen...
@ GeckoVOD: Da eine Vermögenssteuer verfassungsrechtlich problematisch ist, bleibt meiner Meinung nach nur die Erbschaftsteuer als Korrektiv dieser Entwicklung. Für eine Vermögenssteuer müssten die Grundstückswerte jährlich (oder je nach Besteuerungszeitraum) neu bewertet werden. Nachdem das BVerfG die Einheitsbewertung für verfassungswidrig erklärt hat, wäre dies ein nahezu unschaffbarer bürokratischer Aufwand. Dafür hätte eine jährlich zu erhebende Vermögenssteuer eine verträglichere Belastungwirkung, insbesondere was Familienunternehmen betrifft. Denn hier liegt ja gerade die Schwäche der Erbschaftssteuer. M.E. müsste die Erbschaftssteuer zur Umverteilung der extremen Vermögensunterschiede massiv erhöht werden, allerdings nur in Kombination mit Teilzahlungsmodellen bei Vererbung von Unternehmen, um die Erben nicht im schlimmsten Fall zum Verkauf oder zu anderen - betriebswirtschaftlich betrachtet - ungünstigen Dispositionen zu zwingen.
Eine drastisch erhöhte Erbschaftsteuer müsste als netten Nebeneffekt auch noch ein Sinken der Sparquote und einen Anstieg des Konsums mit sich bringen, was die Binnenwirtschaft ankurbeln würde. Aber dazu würde ich auch gerne einen VWLer hören, was die zu erwartenden Auswirkungen betrifft.
Ich weiß nicht, ob es dazu Untersuchungen gibt, aber so richtig genullt wurde vor 80 Jahren ja nicht. Im Westen sind die ganzen Landbesitzer bestens durch den Krieg gekommen und wenn man sich die Geschichten der großen Unternehmen ansieht, erkennt man, dass die für die damaligen Verhältnisse recht ordentlich durchgekommen sind - und die persönlichen Beziehungen der wichtigen Leute ebenso.
eine erbschaftssteuer ist aber verfassungsrechtliche an sich nicht weniger problematisch. man besteuert ja bereits versteuertes einkommen nochmal. ich weiß, dass das bverfg das ok findet, aber dann kann man mit der gleichen argumentation (abwägung usw.) auch eine vermögenssteuer durchwinken.
Die Vermögenssteuer gabs es ja bereit. Und die wird aus ganz anderen Gründen nicht mehr wiedereingeführt: Die sog. Erhebungs- und Entrichtungskosten sind zu hoch, (den Einnahmen stehen zur große Aufwendungen beim Eintreiben etc. gegenüber).
Es gibt Studien über Top-Einkommen im Verlauf den 20. Jahrhunderts, und klar, nach dem 2. Weltkrieg gabs es mehr Gleichheit als heute. Die "gleichste" Gesellschaft in Dt. gab es in den 70ern, seitdem spaltet sich das wieder. Wir laufen der amerikanischen Entwicklung nach, Wandel zur Dienstleistungsgesellschaft, Ungleichheit etc.
Gibt da mehrere Thesen drüber, Polarisierung auf Grund von Strukturwandel und Globalisierung ist wohl die Populärste. Im Groben: Es werden immer Leute am unteren Ende benötigt (Frisöre, Verkäufer etc.) und die Nachfrage nach Hochqualifizierten geht ebenfalls hoch (IT-Spezialisten etc.). Gleichzeitig sind die Nachfrage nach Mittelmäßig qualifizierten (z. B. bestimmte Ausbildungsberufe, die doch eher Routinetätigkeiten durchführen, für die man eine allerdings mittlere Qualifikation benötigte).
Wenn jemand da Quellen etc. zu haben möchte, ich forsche darüber.
es ist doch allen klar, dass je homogener eine gesellschaft ist, desto friedlicher ist sie.
hab ich oben doch geschrieben. ddr nix gut weil zu gleich, usa nix gut weil zu ungleich. welche gesellschaften haben denn einen erstrebenswerten grad von wohlstand und Sicherheit? länder wie die skandinavischen, Schweiz, ein paar arabische emirate vielleicht. wodurch zeichnen sie sich aus? eine sehr homogene gesellschaft. dort wo sie weniger homogen wird, zb schweden, zeichnen sich verluste an wohlstand und sicherheit auf.
Wir können uns aufs erste einigen, aber ich finde nicht das du zwingend daraus folgern kannst das die homogenere Gesellschaft zwingend glücklicher ist. Klar wenn sich sonst in der Gesellschaft nix änder ausser die Verteilung der Einkommen oder Vermögen, aber schon ne recht starke Annahme, dass der Kuchen der Vermögen total gleich bleibt und auch sonst alles in der Gesellschaft gleich zufrieden bleiben wenn du zwangsweise umverteilst. WIes dann netto aussieht, k.a.
Wer sagt das? Vielleicht gilt das bis zu nem gewissen Grad und dann wirds wieder schlechter. Hör doch mal auf einfach so Fakten zu postulieren.
Heißt nichts anderes als dass eine Gruppe von zehn Menschen mit je 2.000 € "zufriedener" sein wird als eine Gruppe bei der acht Menschen 2.500 € haben und zwei 10.000 €. Die Zahlen sind jetzt beliebig gewählt, aber diese Erkenntnis ist nun wirklich nichts Neues und ich dachte eigentlich sowas wie Teil der Allgemeinbildung.
warum nicht? wir wissen ja doch aus diversen untersuchungen, dass es menschen idr. nicht darum geht in absoluten zahlen bestimmte werte zu besitzen, sondern es geht um den vergleich. wenn alle betrag 1 verdienen, dann mag das absolut wenig sein, die menschen sind aber glücklicher, als wenn sie alle betrag 1 verdienen und ein nachbar betrag 3.
darauf können wir uns einigen? dann ist es ja nur ein relativ kurzer schluss zu der hypothese, dass eine homogenere gesellschaft im schnitt zufriedener ist, oder?
Würde mich auch interessieren, ob es Studien dazu gibt. Prinzipiell würde ich vermuten, dass, wie oben schon jemand erwähnt hat, Zufriedenheit durch Gehaltserhöhung nicht wirklich lang wirkt. Anschließend macht man sich eben Sorgen, ob man sich dieses Jahr den Urlaub in der Karibik anstatt dem Urlaub an der Nordsee leisten kann.Ich bestreit ja nicht, dass Zufriedenheit relativ ist, aber der Punkt war, dass ihr mir nicht sicher bin ob der Nettozufriedenheitsgewinn positiv ist, wenn der allgemeine Lebenstandard durch Umverteilung sinken würde.
Na wenn das so ist dürfte das Thema ja geklärt sein.
Würde mich auch interessieren, ob es Studien dazu gibt. Prinzipiell würde ich vermuten, dass, wie oben schon jemand erwähnt hat, Zufriedenheit durch Gehaltserhöhung nicht wirklich lang wirkt. Anschließend macht man sich eben Sorgen, ob man sich dieses Jahr den Urlaub in der Karibik anstatt dem Urlaub an der Nordsee leisten kann.
Mal ganz davon ab, dass niemand ein System gefordert hat, wo der Chefarzt eines Krankenhauses mit 1000 Mitarbeitern so viel verdient wie seine Putzfrau. Aber eben etwas weniger an der Spitze und etwas mehr am Boden.
Ja, natürlich. Aber selbst wenn man die Qualifikation im Lohn berücksichtigt, kann ich nicht nachvollziehen, wie man ernsthaft in Betracht ziehen könnte, alle Löhne zu senken, weil das dann als gerechter empfunden wird. (Nicht, dass das tatsächlich geschieht, aber oben wurde es ja angesprochen).
Denn ich bin der Meinung, dass auch in der Demokratie nicht zwingend die "Mehrheitsmeinung" die richtige Entscheidung ist. Daneben sollte man eben auch Moral oder gesunden Menschenverstand berücksichtigen. Und dieser sagt mir: Ich verdiene lieber 2500€ als 2000€, unabhängig von meinem Nachbarn (und unter der Voraussetzung dass in beiden Szenarien alles gleichteuer ist/bleibt). Ist die gleiche Logik wie, dass man nicht die Todesstrafe wiedereinführen sollte, nur weil 80% der Bevölkerung dafür sind. (natürlich extremes Beispiel, das wohl deutliche weniger diskutabel und anzuzweifeln ist, als meines, aber ich denke, es wird klar, worauf ich hinauswill).
Und ich will nicht sagen, dass das aktuelle System gut und gerecht ist (im Gegenteil), aber die Menschen sind zum Teil auch selbst Schuld (und damit meine ich nicht am System, da natürlich irgendwo auch), weil ihre eigene Einstellung ihrem "Glücklich-Sein" im Weg steht. Und man sollte daher das System (in meinen Augen) nicht so anpassen, dass das Neid-Denken der Menschen berücksichtigt wird.
Und unser momentanes "Gier-System" soll also besser sein?
Würde man die vorhandenen Vermögen der Welt nur einigermaßen "fair" aufteilen müsste kein einziger Mensch auf der Erde in Armut leben.
Alleine dieser Gedanke sollte doch zeigen, dass es da um mehr als eine simple Neid-Debatte geht, die jedes Mal unterstellt wird, wenn man über Arm und Reich redet.
In der Realität würdest du dann auch eher 3000 € verdienen, denn letztlich ist es ja vor allem die Spitze der Gesellschaft, die den Wohlstand auf sich vereint und das mit zunehmender Stärke.
Der Wohlstand vergleicht sich immer ungleicher und das kann einfach nicht Ziel einer Gesellschaft sein und widerspricht im Übrigem auch dem Leistungsgedanken.
Und unser momentanes "Gier-System" soll also besser sein?
Würde man die vorhandenen Vermögen der Welt nur einigermaßen "fair" aufteilen müsste kein einziger Mensch auf der Erde in Armut leben.
Alleine dieser Gedanke sollte doch zeigen, dass es da um mehr als eine simple Neid-Debatte geht, die jedes Mal unterstellt wird, wenn man über Arm und Reich redet.
In der Realität würdest du dann auch eher 3000 € verdienen, denn letztlich ist es ja vor allem die Spitze der Gesellschaft, die den Wohlstand auf sich vereint und das mit zunehmender Stärke.
Der Wohlstand vergleicht sich immer ungleicher und das kann einfach nicht Ziel einer Gesellschaft sein und widerspricht im Übrigem auch dem Leistungsgedanken.