Original geschrieben von TheWeightOfWind
Aber sieh doch bitte ein, dass das EINZELFÄLLE sind. Was hat sich denn so grundlegend geändert, dass ein Arbeitgeber in unserem Lande nicht mehr das kleinste Vertrauen in seine Mitarbeiter haben darf?
Er darf sogar unbegrenztes Vertrauen haben, wenn er das für produktiv hält. Die eigentliche Frage ist doch, was
dich das eigentlich angeht.
Man kann ja auch einfach mal die andere Seite der Medaille betrachten und sich fragen: Was muss eigentlich vorgefallen sein, dass der Arbeitgeber eine Dauerüberwachung für notwendig hält? Tut er das, weil ihn die Politik spontan zu inspiriert hat? Oder vielleicht, weil er in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen gemacht hat?
Es behauptet niemand, dass alle Arbeitnehmer faul sind und sich um ihre Leistungspflicht drücken, wo es nur geht. Aber darum gehts nicht. Es geht darum, dass diese Möglichkeit besteht. Also muss der Arbeitgeber sich dagegen schützen dürfen.
Und wir reden hier ja nicht davon, dem Arbeitgeber irgendwelche Sonderrechte oder Spezialgewalten einzuräumen. Seine eigenen Räumlichkeiten zu überwachen ist erstmal das gute Recht jedes Eigentümers.
Und du hast übrigens noch mit keinem einzigen Argument ausgeführt, worin nun eigentlich dieser untragbar gewaltige Eingriff in die Grundrechte der Arbeitnehmer bestehen soll. Woraus leitest du das Recht eines Arbeitnehmers ab, sich während der Arbeit unbeobachtet zu fühlen?
Es gibt Leute, die schon aufgrund der Art ihrer Arbeit dauerhaft in Kontakt mit anderen Menschen, Kunden, Kollegen oder Vorgesetzten stehen, und so eine Privatssphäre auch nicht haben.
Wo liegt für dich da jetzt der Unterschied, der so gravierend ist, dass er einen Eingriff in Eigentumsrechte der Arbeitgeber entschuldigt? Warum soll sich der Lagerarbeiter im Supermarkt unbeobachtet fühlen dürfen, die Kassiererin aber nicht?
Original geschrieben von TheWeightOfWind
Nochmal. Wir verschwenden hier nichts. Glaubs oder glaubs nicht.
Edit: "Wenn es darum geht, den Staat, Krankenhäuser oder Unis zu beraten, darf es einfach nicht nur um Effizienz gehen." Aktuell auf Spiegel Online: http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,539862,00.html
Achso, unsere 1,6 Billionen Euro an Staatsverschuldung und die Tatsache, dass Umverteilung die bei weitem größte Ausgabenposition unseres Staatshaushaltes ist, nennst du dann besonnenes, zielorientiertes Wirtschaften oder wie ist das zu verstehen?
Bevor man ne große Lippe riskiert und Begriffe an den Pranger stellt, hiflt es manchmal, ein wenig über ihre Bedeutung nachzudenken: Effizienz ist nichts als das Verhältnis von Aufwand und Nutzen. Warum sollte dieses Prinzip für Krankenhäuser, Universitäten oder den Staat im Allgemeinen verwerflich sein? Sollen wir ab jetzt dem nutz
losen Aufwand huldigen, hm?
Aber oh, ich vergaß, die junge Dame hat ja auch nur Journalistik studiert, da geht Eloquenz sicher weit über Kompetenz...
Original geschrieben von (DAC)Syzygy
Abgesehen davon bezweifle ich, dass Du viele Mitstreiter findest die ein Verbot des Bespitzelns von Mitarbeitern am Arbeitsplatz als "Gewalthandlung" an den Arbeitgebern sehen.
Ich brauche auch keine Mitstreiter, die mir bestätigen, dass der gesetzliche Eingriff in Eigentumsrechte eine Gewalthandlung darstellt. Das ist per Definition so.
Original geschrieben von (DAC)Syzygy
Wie ich bereits sagte, auch der Mehrheit sind vom Grundgesetz Grenzen gesetzt. Demnach: Vergewaltigung =/= demokratisch legitim.
Und das Grundgesetz ist irgendwann mal vom Himmel gefallen wie die zehn Gebote?
Du lieferst hier immernoch keine
fundierten Argumente, sondern flüchtest dich von einer Basis zur nächsten: Vorhin war es noch der Wille der Mehrheit, jetzt ist es das Grundgesetz. Es war laut Grundgesetz auch jahrzehntelang völlig Legitim, dass Frauen und Schwule benachteiligt wurden zugunsten des Sittengesetzes. War das gerecht, weil es im Grundgesetz stand? Nein zum Teufel, war es nicht.
Also wohin willst du nun flüchten, zu noch heiligeren Texten?
Original geschrieben von TheWeightOfWind
Lass die beiden in ihrem sozialdarwinistischen Elitedenken... das ist extrem praktisch: Wenn man nicht zu der Elite gehört, kann man die Verantwortung auf eben diese abschieben; wenn man dazu gehört, kann man umgekehrt meckern, dass alles schlecht ist, weil die Nichtelite es versaut.
Ich ziehe es vor, die Verantwortung für alles, was mir gehört, zu übernehmen und anderen Menschen die Verantwortung für alles, was ihnen gehört, zu überlassen. Wie wärs damit?
Original geschrieben von TheWeightOfWind
Dass jeder sowohl eine Verantwortung für sich selbst als auch für seine Mitmenschen hat, ist leider schon lange aus dem öffentlichen Bewusstsein verschwunden.
Wie begründest du eine apriorische Verantwortung für andere Menschen?
Ich sehe nicht, wie du ein solches Prinzip sinnvoll begründen, geschweige denn logisch fortsetzen kannst. Damit taugt es für mich nicht als Grundlage einer gesellschaftlichen oder staatlichen Ordnung.