Arbeitszwang, Kontrolle

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Mal wieder ein netter Hinweis:

für Arbeitszwang, Kontrolle privater Lebensbereiche und Überwachung (= Verhaltenskontrolle) braucht man keinen Staat. Ganz normale Arbeitsverhältnisse schaffen ähnliche "Gewalt"-Situationen (hier eher als institutionelle Gewalt verstanden).

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,543431,00.html

und bevor jetzt die ganzen "Laissez-faire"-Kapitalisten und "ich hab Angst vor 1984" Leute daherkommen: natürlich braucht man von dorten nicht Arbeiten, man muss allerdings essen und deshalb irgendwo arbeiten. Im Gegensatz dazu braucht niemand Produktionsmittel als Privateigentum.
 
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Jo, hab ich heute morgen auch im Radio gehört. Niedlich ist auch irgendwie die Begründung der Sprecherin von LIDL: "Es sei nicht um die Überwachung der Mitarbeiter gegangen, sondern nur um das Aufdecken von Fehlverhalten." Ahja.
 
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was du vergisst ist das resultat:
jeder misstraut jedem, jede tatsache wird suspekt etc.

das is schlicht und einfach eine frechheit, was sich lidl erlaubt

is aber echt interessantes thema wie dem buerger nach und nach die rechte genommen werden und sich das alles schleichend einbuergert :>
bald kommen kameras in parks, nur um rauszufinden wer den ganzen muell da hinwirft
das einzige was man machen kann is ne sammelklage in karlsruhe, wie jetzt zum bsp bei der vorratsdatenspeicherung
war ja zumindest mal ein etappensieg
 

Clawg

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Original geschrieben von OgerGolg
Mal wieder ein netter Hinweis:

für Arbeitszwang, Kontrolle privater Lebensbereiche und Überwachung (= Verhaltenskontrolle) braucht man keinen Staat. Ganz normale Arbeitsverhältnisse schaffen ähnliche "Gewalt"-Situationen (hier eher als institutionelle Gewalt verstanden).

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,543431,00.html
Inwiefern das Gewalt war, hängt davon ab, inwiefern es im Vertrag festgeschrieben ist bzw. wie die Auslegung des Staates ist, wenn darüber nichts im Vertrag steht.
Ist es nicht vertraglich, sollte Lidl bestraft werden.
Wird ein solches Vergehen seitens des Arbeitgebers vom Staat konsequent verfolgt, müsste jeder Arbeitgeber solche Arbeitsbedingungen im Vertrag festschreiben, womit die persönliche Privatsphäre am Arbeitsplatz einen Marktwert bekäme.

und bevor jetzt die ganzen "Laissez-faire"-Kapitalisten und "ich hab Angst vor 1984" Leute daherkommen: natürlich braucht man von dorten nicht Arbeiten, man muss allerdings essen und deshalb irgendwo arbeiten.
Mal angenommen diese Art von Bespitzelung der Arbeitnehmer verbessert die Produktivität, müsste man, wenn man nicht auf Privatsphäre verzichten möchte und auch anderen, weniger produktiven Kollegen diese Freiheit spendieren will, natürlich in Form eines geringeren Gehalts dafür zahlen. Hat Privatsphäre einen Marktwert, dann muss immer irgendwer dafür bezahlen.

Im Gegensatz dazu braucht niemand Produktionsmittel als Privateigentum.
?
Klar brauche ich meinen Computer.
 
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Die Frage ist doch, wieso werden in unterschiedlichen Bereichen (Staat: Beispiel Park, ferdi oder Markt: Beispiel Lidl) ähnliche Kontroll- und Überwachungsmethoden angewendet ?

meine kurze und vorläufige Antwort wäre: beide haben das Problem, dass sie gewissen Leitlinien absolute priorität zuordnen und sie nur an der Leistung in diesem Bereich messen: einerseits Sicherheit (Schäuble lässt grüssen), andererseits Gewinn.

Es ist allerdings so, dass Menschen in verschiedenen solcher Zusammenhänge stecken und in meinen Augen die Dominanz einer Form zwar effektiv sein mag, aber vehement andere Bereiche schädigt, die zum "Leben" (vom Überleben bis hin zu so einem schwierigen Begriff wie "Glück", nicht das Sicherheit und "Gewinn" auch wichtige Teile wären) zählen.

Original geschrieben von Clawg


Klar brauche ich meinen Computer.

mit deiner Argumentation: brauchst du gar nicht, du kannst halt nicht jeden Job annehmen, aber als Straßenfeger verdient man auch noch Geld.
Außerdem ist mein Ziel JEDEN PC zu enteignen, deshalb schreib ich hier immer soviel, an meinem eigenem PC!!!!!!

Zumal das Beispiel schwachsinnig ist: weil in diesem Fall ja Besitzer der Produktionsmittel und Produzent der Ware in eins Fallen, dh es gibt keinen Abschöpfungsfaktor. Hauptsache Angst machen, dass keiner mehr irgendwas besitzen darf!

Privatsphäre hat keinen Marktwert, sondern ist Verfassungsgemäß garantiert. Man kann natürlich der Verfassung einen Wert zuordnen, allerdings garantiert erst die Verfassung die Marktbedingungen. Wie gesagt ohne "Staat und Normen" keinen Markt, gabs nicht, gibts nicht wirds nicht geben.
 

Clawg

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Du setzt entweder voraus, dass Menschen identische Prioritäten besitzen (dem ist aber nicht so, z.B. die Privatsphäre am Arbeitsplatz ist für den einen mehr und für den anderen weniger wert) oder dass du ein Anrecht darauf hast, dass deine Prioritäten schwerer wiegen, als die anderer Menschen mit anderen Prioritäten.

Wenn Lidl solche Methoden anwendet (und, wie gesagt, diese auch offen im Arbeitsvertrag schreiben würde, damit jeder, der sich dort bewirbt, weiss, was ihn erwartet), werden sich insbesondere solche Leute dort bewerben, für die die Privatsphäre eine niedrigere Priorität hat als die Arbeit bzw. Bezahlung dort. Für die ist es also kein Verlust für ihr "Leben" oder "Glück".

Zumal das Beispiel schwachsinnig ist: weil in diesem Fall ja Besitzer der Produktionsmittel und Produzent der Ware in eins Fallen, dh es gibt keinen Abschöpfungsfaktor. Hauptsache Angst machen, dass keiner mehr irgendwas besitzen darf!
Wenn mein Beispiel dein Punkt schneller widerlegt hat, als es dir lieb war, dann mach doch nicht so allgemeine Aussagen wie 'niemand braucht Produktionsmittel als Privateigentum'.

Zu deiner etwas genaueren Definition: Natürlich auch Blödsinn. Ich z.B. miete ja auch zahlreiche Maschinen, die mir nicht gehören, seien es Webserver oder einfach die Telefonleitung. Genauso kann ein Arbeiter in einer Firma eine Maschine anmieten und das Ergebnis seiner Arbeit der nächsten Person auf dem (realen oder abstrakten, z.B. wenn es um die Verarbeitung von Daten geht) Fliessband weiterverkaufen.

Privatsphäre hat keinen Marktwert, sondern ist Verfassungsgemäß garantiert.
Privatsphäre wird durch die Verfassung geschützt, nicht garantiert. Wenn ich freiwillig zustimme, dass sie von jemandem auf eine bestimmte Weise 'verletzt' wird, ist ein Eingriff rechtens. Ein Arzt darf mich ja mit meiner Zustimmung auch aufschneiden, genauso darf ich ein Buch mit meinen intimsten Privatgeheimnissen auf den Markt bringen und verkaufen.

Mir würden spontan jetzt mehrere Gesetze einfallen, die diesen Grundsatz nicht folgen. Wenn du diese hernehmen willst, bitte, dann argumentiere aber nicht gegen Laissez-Faire Kapitalismus, sondern gegen "das System, das wir momentan in Deutschland haben".

ohne "Staat und Normen" keinen Markt, gabs nicht, gibts nicht wirds nicht geben.
Richtig, der Staat muss Verträge schützen und physische Übergriffe verfolgen. Wie gesagt, wenn es nicht im Arbeitsvertrag steht, dann ist es nicht erlaubt und der Staat hat die Firma zu verurteilen.
 
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Im Gegensatz dazu braucht niemand Produktionsmittel als Privateigentum.

Und wieso genau denkst du, dass soetwas nicht gelenkt durch einen Staat genauso passieren kann?
Schau dir mal die Überschrift an: Stasi-Methoden. Na?
 

Clawg

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Nein, in einer solchen (nicht vom Eigentümer, sondern von den Arbeitern gelenkten) Firma werden alle den Kollegen möglichst umfangreiche Freiheiten einräumen, auch im Hinblick darauf, dass der Lohn geringer ausfällt.
In einem kapitalistischen System geht das nicht, da gibt es ja nur einen Arbeitgeber (Monopol, Produktionsmittel sind alle in den Händen der besitzenden Klasse) und ein Arbeitnehmer muss ja essen, weshalb er nicht sich dafür entscheiden kann, bei einem weniger invasiven (was seine Privatsphäre betrifft) Arbeitgeber zu arbeiten, da dann sein Lohn geringer ausfallen würde.

Klar?

scnr
 
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lidl ist echt nen scheissverein. meine freundin hat da mal praktikum in nem regionallager gemacht. da hingen zettel auf dem klo, das man aus kosten gründen nur ein blatt klopapier verwenden soll und anderer solcher "scherze". schlimm wer auf einen job bei denen angewiesen ist
 

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abgeshen davon haben arbeitsmarkt und verhaltensforscher längst nachgewiesen, dass eine umgebung des misstrauens und der ständigen kontrolle die produktivität senkt und zur einbuße von arbeitskraft führt.

betriebe in denen die chefs ihren mitarbeitern mehr freiheiten lassen und ihnen vertrauen entgegenbringen arbeiten wesentlich produktiver. insofern schneidet sich lidl da ins eigene fleisch.
 

TheRine

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naja, ist doch nen alter hut, denn was lidl da abzieht ist doch seit dem schwarz-buch von verdi bekannt.

das einzige was man machen kann, ist dort nicht einzukaufen. da aber 90% der bevölkerung ungebildet ist und eh drauf scheisst, wird sich eh nichts ändern.
 

Clawg

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Man kauft einfach da ein, wo man das beste Preis/Leistungsverhältnis kriegt, dann gewinnt jeder.
 

Teegetraenk

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Blödsinn Claw. Die meisten Leute können sich NICHT aussuchen, wo sie Lebensmittel einkaufen gehen.
 
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Original geschrieben von TheRine
naja, ist doch nen alter hut, denn was lidl da abzieht ist doch seit dem schwarz-buch von verdi bekannt.

das einzige was man machen kann, ist dort nicht einzukaufen. da aber 90% der bevölkerung ungebildet ist und eh drauf scheisst, wird sich eh nichts ändern.
Das Problem ist wohl, daß es in den anderen Discountern womöglich nicht viel anders ist. Bei Ramschläden wie kik, wo die absoluten niedrigen Preise nicht nur am Maß der Qualität (gab darüber mal nen Spiegel-Artikel), sondern eben auch an den Löhnen der Angestellten zu erwarten sind, leuchtet das auch ein. Man weiß ja nicht, was noch auf uns zukommt bzw. ist Lidl wohl nur die Spitze des Eisberges.

Denke auch, daß der Mythos der gutbezahlten Mitarbeiter bei Aldi und Co. (die dafür im Verkaufsraum auch wirklich alles machen) schon seit langem nachgelassen hat - vielleicht noch bei den alteingesessenen Kassierern. Bleiben noch Läden wie Reichelt, Kaisers, Edeka und Co., die wiederum für bestimmte Gruppen zu teuer sein werden.

Was die Lidl-Sache angeht: Selbst wenn so etwas als Klausel im Arbeitsvertrag stehen würde oder sogar man offen bei Einstellung die Mitarbeiter auf eine "eventuelle Kontrolle" hinweisen würde -> ein Unding.

Wie hier schon des Öfteren genannt: Manager müßten halt nicht nur rationell denken (es ist ja alles andere als falsch, Kosten zu sparen - macht ja jeder in irgendeinem Bereich) - sondern merken, daß zufriedene Arbeiter auch für's Geschäft besser sind.
 

Clawg

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Original geschrieben von PivoUser_R7
Blödsinn Claw. Die meisten Leute können sich NICHT aussuchen, wo sie Lebensmittel einkaufen gehen.
Meinst du, weil Lebensmittel für sie sonst zu teuer wären (höhere Produktpreise / längere Anfahrtswege)?

Wie hier schon des Öfteren genannt: Manager müßten halt nicht nur rationell denken (es ist ja alles andere als falsch, Kosten zu sparen - macht ja jeder in irgendeinem Bereich) - sondern merken, daß zufriedene Arbeiter auch für's Geschäft besser sind.
"Für's Geschäft besser sein" äußert sich meist im Gewinn. Was genau ist denn dann an einem Grundsatz eines Managers auszusetzen "Mache soviel Gewinn wie nur möglich"?
 

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Original geschrieben von Clawg
Du setzt entweder voraus, dass Menschen identische Prioritäten besitzen (dem ist aber nicht so, z.B. die Privatsphäre am Arbeitsplatz ist für den einen mehr und für den anderen weniger wert) oder dass du ein Anrecht darauf hast, dass deine Prioritäten schwerer wiegen, als die anderer Menschen mit anderen Prioritäten.

Wenn Lidl solche Methoden anwendet (und, wie gesagt, diese auch offen im Arbeitsvertrag schreiben würde, damit jeder, der sich dort bewirbt, weiss, was ihn erwartet), werden sich insbesondere solche Leute dort bewerben, für die die Privatsphäre eine niedrigere Priorität hat als die Arbeit bzw. Bezahlung dort. Für die ist es also kein Verlust für ihr "Leben" oder "Glück".

Das kannst du pauschal nicht sagen, die wenigstens Menschen sind so mündig und selbstbewusst, das zu tun, was sie glücklich macht.
 
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Original geschrieben von Clawg
"Für's Geschäft besser sein" äußert sich meist im Gewinn. Was genau ist denn dann an einem Grundsatz eines Managers auszusetzen "Mache soviel Gewinn wie nur möglich"?
Du willst also noch Manager verteidigen, die ihre Mitarbeiter bespitzeln lassen, um ein Druckmittel für Lohnverhandlungen oder Kündigungen zu haben?

Ansonsten guck dir mal "Walmart - High Cost of Low Prices" bei google videos an. Lidl ist doch kein Einzelfall bei den Lebensmitteldiscountern.
 
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ich finds ok, sollen doch die hartz 4 Sklaven mal richtig schuften, zu was anderes sind sie eh nicht zu gebrachen
 

Clawg

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Original geschrieben von DerEchteSenf
Das kannst du pauschal nicht sagen, die wenigstens Menschen sind so mündig und selbstbewusst, das zu tun, was sie glücklich macht.
Aber du bzw. Politiker wissen was Menschen glücklich macht? :hammer:

Original geschrieben von mamamia
Du willst also noch Manager verteidigen, die ihre Mitarbeiter bespitzeln lassen, um ein Druckmittel für Lohnverhandlungen oder Kündigungen zu haben?
Natürlich, sofern dies im Arbeitsvertrag vereinbart wurde.
Außerdem: Weder für Kündigung und Änderung des Lohns benötigt man Druckmittel (gegen wen überhaupt?). Man macht es einfach, nach den Regeln, die man im Arbeitsvertrag vereinbart hat.

Ansonsten guck dir mal "Walmart - High Cost of Low Prices" bei google videos an. Lidl ist doch kein Einzelfall bei den Lebensmitteldiscountern.
Ich kenne den Film und, mit Ausnahme von direkten Verstöße gegen Verträge, sehe ich nichts, was Wal-Mart in der Hinsicht falsch macht, eher im Gegenteil.
 
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naja okay, ich gestehe es zu, ich hab es drauf angelegt, mal wieder die gleiche scheiße zu hören. dazu etwas anzumerken ist sinnlos, weil ich hier nicht als prediger gläubige überzeugen möchte.

was ich nebenbei mit diesem beispiel lediglich verdeutlichen wollte: dass menschen nicht nur in staatlichen strukturen andere ausnutzen/überwachen/fremdes geld veruntreuen etc.

also wenn zwei menschen in einem vertrag ausmachen sich gegenseitig zu töten, ist das kein mord oder wie?
 
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Tatsache ist doch, dass die sich gerne filmen lassen, so fühlen sie sich ihren Idolen im Bog Brother Haus näher
 
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beli schau weiter chinesische nachrichten und klär uns auf
 
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Claw, vom Standpunkt an sich hast du auch recht, das streitet ja keiner ab - Gewinnorientierung, effizienter Kostenverteilung (die bestehenden Arbeiter voll auslasten - unrentable Filialen schließen usw.) - aber die menschliche Komponente steht in keinem Vertrag.

Wären wir gefühllose unvoreingenommene Maschinen, würde das keine große Rolle spielen, wie mit manche Chefetagen mit ihren Mitarbeitern umgehen die ihre Leistung bringen und zusammen mit dem Betrieb Gewinn abwerfen.
Ich weiß nicht - wenn ich meinem Chef Rechenschaft schuldig wäre und Listen führen müßte, wann und wie lange ich mein Pausenbrot esse, die Toilette besuche sowie eventuelle Freundsschaften im Betrieb usw. mitgeschnitten und verwendet werden, dann ist es mir selber ziemlich egal, ob der Konzern das zehnte Jahr in Folge einen Riesengewinn macht und die Arbeitsplätze krisensicher sind ... wobei man sich schon heute sehr gut überlegen würde, was man tut.

Vielleicht bin ich aber auch einfach nur zu proletenhaft um die oben genannten wirtschaftlichen Maßnahmen auch als "menschlich angemessen" zu bezeichnen. Leid tun mir nur die armen Schweine, die - auch wenn selbstverschuldet - bildungsmäßig nicht so hell sind und dann bei Firmen landen, die ihre Mitarbeiter schamlos ausnutzen und nur das absolute Minimum an Lohn für Arbeit abliefern, die teilweise anstrengender als ein "echter" Job ist.

Kann halt nicht jeder sofort kündigen.
 

TheWeightOfWind

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Natürlich wäre das Mord! Oder zumindest Tötung auf Verlangen.

Selbst wenn die Mitarbeiter einer Videoüberwachung vertraglich zugestimmt hätten, wäre es rechtswidrig, denn so ein Vertrag wäre sittenwidrig. Er verstieße massiv gegen das Persönlichkeitsrecht der Mitarbeiter. Und nicht nur der Staat ist an die Grundrechte gebunden, sondern auch zwei Private in gewisser Form untereinander. Das nennt man mittelbare Drittwirkung von Grundrechten.


Arbeitsrechtlich ist es, meiner Meinung nach, auch völlig überflüssig, die Informationen zu sammeln, die LIDL da scheinbar gesammelt hat. Sowas können sie vor Gericht doch nicht anführen, um zB eine Kündigung zu rechtfertigen.

Betriebswirtschaftlich hab ich zu wenig Ahnung. Kann mir aber kaum vorstellen, dass man da so Übervorteile hat, wenn man das Privatleben der Mitarbeiter kennt.


Meiner Meinung nach also eine völlig überflüssige Aktion von LIDL, die nur Imageverlust mit sich bringt.
 
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Wollt auch grad meckern wegen "was im vertrag ist, ist ok"
...
Sorry aber wer glaubt, dass NUR weil im Vertrag steht, dass Videoüberwachung ok ist, ist es das auch gesetztlich...
 
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Wer das von LIDL toll findet, sollte mal "WIR" von Samantjin lesen, hübsche Traumwelt wo sowas verwerfliches wie frei-denkender Mitarbeiter sicherlich nicht vorkommen wird! Ist ja widerlich! :8[:

Kann mich erinnern, dass vor ca. 1 Jahr auch KIK wegen dem Verhalten gegenüber seiner Mitarbeiter in die Kritik geraten ist.

Im Sozialraum und auf den Toiletten seien die Fenster vergittert und nur auf Kipp zu öffnen gegen Mitarbeiterdiebstahl , systematische Ausbeutung von "Praktikanten" und 400,- Jobbern, STASI Methoden, Unterdrückung von Gewerkschaftsanschlüssen etc. etc.

Schilderung einer Mitarbeiterin

Azubi Erfahrungen

Gewinnmaximierung,Outsourcing und Squeeze-Out Methoden dürfen meiner Meinung nach nicht in sowas enden!
Ich denke aber. dass sich das wie viele Sauereien irgendwann gegen die Schaffer wenden wird und ehrlich gesagt, manchmal wünsche ich mir so ein richtig schönes Donnerwetter schon herbei, wenn ich sowas lese!:8[:
 
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LÖL, ein Bekannter von mir ist Filialleiter bei Lidl werd den das nächste mal wenn ich ihn sehe mal ein bischen ausquetschen...
 
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Original geschrieben von Fragman[XiC]
Wollt auch grad meckern wegen "was im vertrag ist, ist ok"
...
Sorry aber wer glaubt, dass NUR weil im Vertrag steht, dass Videoüberwachung ok ist, ist es das auch gesetztlich...

die leben in ihrer objektivismus-traumwelt in der verträge über allem anderen stehen...
 

shaoling

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Original geschrieben von TheWeightOfWind
Selbst wenn die Mitarbeiter einer Videoüberwachung vertraglich zugestimmt hätten, wäre es rechtswidrig, denn so ein Vertrag wäre sittenwidrig. Er verstieße massiv gegen das Persönlichkeitsrecht der Mitarbeiter. Und nicht nur der Staat ist an die Grundrechte gebunden, sondern auch zwei Private in gewisser Form untereinander. Das nennt man mittelbare Drittwirkung von Grundrechten.
So ein Blödsinn. Dann müsstest du auch Big Brother verbieten und so manch andere Fernsehsehdung und genau genommen müsste es ja dann auch verboten sein, sein Privatleben in der Boulevardpresse breitzutreten, wenn die Privatssphäre einen solch absoluten Schutz genießen soll, vergleichbar etwa mit dem Recht auf Leben.
Dass das nicht funktionieren kann und auch nicht hinnehmbar ist, kann man leicht einsehen.

Wer seine Privatssphäre veräußert, muss das tun dürfen. Und für einen Arbeitgeber ist es nun ja nicht völlig abwegig, seine Mitarbeiter bei der Arbeit zu überwachen. Wenn diese Überwachung natürlich so weit geht, dass die Mitarbeiter quasi gezwungen sind, ihr Privatleben völlig aus der Arbeitszeit herauszuhalten, wird der Arbeitgeber negative Konsequenzen in Form einer verschlechterten Arbeitsatmosphäre hinnehmen müssen.

Original geschrieben von TheWeightOfWind
Arbeitsrechtlich ist es, meiner Meinung nach, auch völlig überflüssig, die Informationen zu sammeln, die LIDL da scheinbar gesammelt hat. Sowas können sie vor Gericht doch nicht anführen, um zB eine Kündigung zu rechtfertigen.
Tja, es ist schlimm, dass man in unserem Staat einen Arbeitgeber dazu zwingt, eine Kündigung zu rechtfertigen.
 
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Original geschrieben von sHaO-LiNg

Tja, es ist schlimm, dass man in unserem Staat einen Arbeitgeber dazu zwingt, eine Kündigung zu rechtfertigen.

Oh ja, die armen arbeitgeber, sie tun mir so unendlich leid. Da kann man garkeine "Entweder seuelle gefälligkeiten oder kündigung." spielchen abziehen. Arbeitnehmerschutz ist schon unverschämte barbarei.
 

shaoling

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Oh sry, ich hatte vergessen, dass uns täglich aus allen Ländern ohne gesetzlichen Kündigungsschutz die Horrormeldungen über zum Sex versklavte Mitarbeiterinnen erreichen...
Kündigungsschutz als Prävention gegen sexuelle Nötigung am Arbeitsplatz, du bist echt ein Genie. :rofl2:

Etwas mehr nachdenken, etwas weniger Plattitüden bitte.
 
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Nur weil du davon nichts hörst, heisst es nicht, dass es sowas nciht gibt...
 
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Original geschrieben von sHaO-LiNg
Oh sry, ich hatte vergessen, dass uns täglich aus allen Ländern ohne gesetzlichen Kündigungsschutz die Horrormeldungen über zum Sex versklavte Mitarbeiterinnen erreichen...
Kündigungsschutz als Prävention gegen sexuelle Nötigung am Arbeitsplatz, du bist echt ein Genie. :rofl2:

Etwas mehr nachdenken, etwas weniger Plattitüden bitte.

Hajo, der Sex war btw. nur ein Beispiel kann auch heissen "Du machst unbezahlte Überstunden sonst raus." o.ä. Lass mal ein bischen deine nicht vorhandene Phantsie spielen...
 

shaoling

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Nein, ich werde meine Zeit nicht damit vertun, eure Phantasien weiterzuspinnen.

Allein die Tatsache, dass ihr Kündigungsschutz - eine an sich völlig absurde gesetzliche Einrichtung, die ohne ein perfides Übermaß an Dünkel und Wohlstand niemals entstehen könnte - als eine art Grundrecht seht, zeigt doch schon, wie weit wir uns in diesem Land von der Realität entfernt haben.
 
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Original geschrieben von sHaO-LiNg
Nein, ich werde meine Zeit nicht damit vertun, eure Phantasien weiterzuspinnen.

Allein die Tatsache, dass ihr Kündigungsschutz - eine an sich völlig absurde gesetzliche Einrichtung, die ohne ein perfides Übermaß an Dünkel und Wohlstand niemals entstehen könnte - als eine art Grundrecht seht, zeigt doch schon, wie weit wir uns in diesem Land von der Realität entfernt haben.

Solche Äußerungen sind ein guter Ausdruck für ein perfides Übermaß an Wohlstand und Ignoranz für die Not anderer und derer, die sich vielleicht nicht so gut wehren können, dazu zählen auch Leute die privatrechtliche Verträge für das Dogma schlechthin halten.

Was machst du denn beruflich, dass du dich so zurücklehnen kannst? Wohnst du noch zuhause? Oder hat dich die Realität noch nie kalt erwischt? :stupid:
 
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Original geschrieben von sHaO-LiNg
Nein, ich werde meine Zeit nicht damit vertun, eure Phantasien weiterzuspinnen.

Allein die Tatsache, dass ihr Kündigungsschutz - eine an sich völlig absurde gesetzliche Einrichtung, die ohne ein perfides Übermaß an Dünkel und Wohlstand niemals entstehen könnte - als eine art Grundrecht seht, zeigt doch schon, wie weit wir uns in diesem Land von der Realität entfernt haben.

Ja, Gott bewahre man müsse seine ansichten auch noch vor kritik verteidigen, da müsste man ja argumentieren, da ist es doch viel leichter, wenn man sich wie so oft mit einem "holier that thou" post aus der diskussion verabschiedet. Graz.
 

shaoling

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Ich verabschiede mich nicht aus der Diskussion und die Gründe gegen einen gesetzlichen Kündigungsschutz sind wohl offensichtlich: Wenn ein Mensch, meinetwegen ein Unternehmer, ganz egal, eine Arbeit anbietet und ein anderer Mensch diese Arbeit annehmen will und sie darüber zu einer Einigung, einem Vertrag kommen, dann hat der Staat nicht zu sagen: ätsch, dann darfst du ihn aber so und so lange nicht entlassen.
Mal davon abgesehen, dass eine solche Politik absolutes Gift für Neueinstellungen ist, geht es hierbei auch um Gerechtigkeit und den Respekt vor einer auf gegenseitigem Einverständnis beruhenden vertraglichen Vereinbarung.
Was glaubst du, warum die Leiharbeit so aus dem Boden sprießt? Ganz einfach, weil freie Unternehmer es satt haben, sich durch staatliche Schikanen ihr Geschäft vermiesen zu lassen.
 
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