Eben, niemand sagt, man soll von heute auf morgen ein System durch das andere ersetzen. Die Menge an ständig hin und her geschobenen Geldbeträgen ist jedoch so gigantisch, dass die Steuer an sich enorm klein ausfallen könnte, werfen wir mal unter 1% in den Raum. Selbst das brächte mehr Einnahmen als wir für gravierende Gesellschaftliche Investitionen bräuchten. BGE nur als Beispiel. Jede Transaktion die man deshalb "nicht mehr tätigt" ist ökonomisch betrachtet wahrscheinlich ohnehin völlig sinnfrei und bietet keinen wirklichen Mehrwert für die Gesellschaft, das sind diese Hochgeschwindigkeitstransfers die imho sowieos komplett verboten gehören (ist zugegebenermaßen 'ne Laienmeinung aus reinem Bauchgefühl, aber ich sehe absolut keinen gesamtgesellschaftlichen Sinn darin). Welche sonstigen Geschäfte sind bitte gleichzeitig nützlich/wertvoll und würden dennoch nicht mehr getätigt wenn 0,5% Steuer drauf anfallen? Also mir fällt absolut nichts relevantes ein, bin da gern offen. Zumal unter dem Aspekt betrachtet, dass die Menschen* an anderer stelle massiv davon profitieren würden.
*also gerade ökonomisch Schwächere und Otto-Normalbürger. Großverdiener und Vermögende haben von einem BGE oder 'ner höheren (Einheits-)Mindestrente als Zwischenschritt natürlich erstmal vergleichsweise wenig...
Die Volatilität sehe ich auch absolut nicht, ich glaube es wird verkannt, dass diese Steuer langfristig auf JEDE Finanztransaktion anfallen kann. Auch Lohnzahlungen, Spenden, Immobilienkäufe, Strom - alles wofür irgendwer irgendwem anderes Geld zahlt. Ob die Leute also in Krisenzeiten ihr Geld nicht mehr in "Finanzprodukte" stecken ist imho völlig irrelevant gemessen an der Gesamtwirtschaft (zumal ich glaube, dass ein guter Teil aller "Finanzprodukte" nur den Anbieter reich macht und ich einem reduzierten Markt dafür keine Träne nachweinen würde). Für irgendwas geben sie es aus, sonst wäre es ja per Definition wertlos, die Anzahl der Leute die sich ihr erarbeitetes Geld bis hin zu ein paar Millionen in Scheinen und Münzen in den Keller legen dürfte wohl gegen Null gehen. Jeder will oder muss ja mit dem Geld was er hat irgendwas machen sonst könnte er sich das arbeiten sparen. Selbst wenn er gar nichts tut, irgendwann stirbt er und sobald das Vermögen (sei es dann halt riesig) auf den Erben übergeht, fällt die Steuer an.
Zumal einige andere sehr stabile Steuern (Grundsteuer) oder solche für Lenkungswirkung (Öko... Zucker... Alkohol whatever) durchaus erhalten bleiben könnten. Aber es geht darum erstmal Schritte zu unternehmen dass Arbeitseinkommen geringer und Vermögen (in jeglicher Form) höher besteuert wird. 'ne schrittweise eingeführte und dann immer umfassender werdende Finanztransaktionssteuer ist da imho der richtige Weg für. Zumindest in meinen Augen das mit Abstand kleinste Übel. Überproportionale Besteuerung von Arbeitseinkommen ist jedenfalls langfristig in meinen Augen ein absolut falscher Weg.