Absturz an den Börsen / Weltwirtschaftskrise

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Absturz an den Börsen

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,542066,00.html
http://www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,541946,00.html
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,541966,00.html

Wundert mich dass noch kein topic dazu existiert.

Was haltet ihr von den aktuellen geschehen an der börse, nicht nur in hinblick auf die heutigen vorkomnisse, sondern die komplette hypothekenkrise der letzten monate? Sind wir bei einer erneuten Krise angekommen, die in ihren auswirkungen die .com Krise vieleicht sogar noch übetreffen wird?

Alles in allem stimmt mich die ganze situation sehr nachdenklich, insbesondere meldungen der dritte link ist bezeichnend für die aktuelle verunsicherung an den börsen. Es ist erschreckend, dass ein gerücht über ne interne email schon ausreichend ist um Panikverkäufe in der Masse auszulösen, dass eine der weltweit größten Banken ein drittel Ihres börsenwertes verliert.

Was glaubt ihr wie es weitergehen wird, oder um es sogar genauer zu fragen: Wenn ihr jetzt ne große summe in USD hättet, wie würdet ihr sie am ehesten anlegen? Belassen in der hoffnung dass sich das ganze schon wieder einrekt? In Rohstoffe investieren? Oder liegt gerade in der Kapitalflucht in Rohstoffe vieleicht die nächste Blase die drauf wartet zu platen...

Persönlich glaube ich, dass die börsen in nächster Zeit noch weiter sinken werden und rohstoffe wie immer in schwierigen zeiten nen aufschwung erleben werden... vor allem sehe ich aber momentan keinen konkreten Ausweg aus der verunsicherung, da hilft es auch kaum dass die US notenbank massenhaft geld in den Finanzsektor reinpumpt, es herrscht einfach ne allgemeine verunsicherung und ich befürchte dass einzige was dagegen hilft ist einfach nur Zeit... D.h. die investoren werden erst mutiger wenn einige jahre ohne größere Pleiten/Milliardenabschreibungen aufm Finanzsektor vergehen.

Mir fehlt leider das betriebswirtschaftliche hintergrundwissen um mich ernsthaft an der diskussion zu beteiligen, umso mehr würde mich interessieren was die leute hier sagen, die durch Studium / Ausbildung oder ähnliches mit den Hintergründen der Materie vertraut sind. Da wir bei bw.de doch recht breit gefächert sind, gibts bestimmt paar BWL/VWLer mit Ahnung die was dazu beitragen können.

Und um eins vorwegzunehmen: Ich würde gerne den moralischen aspekt soweit wie möglich bei dieser diskussion ausklammern, also es nach möglichkeit nicht zu einer pro / contra Kapitalismus diskussion ausarten lassen, sondern einfach gerne von leuten die Ahnung haben paar Hintergrundinfos zu der aktuellen Situation erfahren.
 
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ich bin auch sehr besorgt, aber leider fehlt mir jegliches Hintergrundwissen dazu.

Was wäre denn die direkte Konsequenz für nicht-Aktienbesitzer? Geldinflation?
Sollte man dann möglichst jetzt seine ganzen Geldreserven zB für Immobilien/Waren raushauen?
 
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Es kotzt mich einfach nur an. Hab mich im Herbst letzten Jahres zum "halten" bzw aussitzen der Krise entschieden und beobachte seitdem meine Fonds im ungebremsten Sturzflug.
Teurer Spaß, ich hoffe die scheiß amis kriegen das bald mal in den Griff.
 
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Gott sei Dank hängt mein gesamtes Geld seit Ewigkeiten schon in Immobilien, die bisher kontinuierlich im Wert gestiegen sind.
 
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m.M. wird die ganze Finanzkrise bald auf die Realwirtschaft auch in Deutschland durchschlagen(in den USA ja bereits passiert), das wird Deutschlands fast vollständig vom Export abhängiges Wachstum zusammenbrechen lassen(evtl. erstes Anzeichen die Gewinnwarnung von Siemens heute), die Kreditvergabe ist stark eingeschränkt worden, wenn überhaupt noch vorhanden, insofern sind die positiven Wirtschaftsindikatoren wie IFO und ZEW etwas überraschend, liegt wohl auch teilweise, daran dass die deutschen Unternehmen sich sehr wenig fremdfinanzieren, aber die Lage in den deutschen Zielexportländern sieht teilweise ziemlich düster auch (USA,Italien, Spanien, Frankreich ziemlich nahe in der Reszession oder schon drin), wenn es auch einige Lichtblicke gibt (Polen, Russland), insofern weiss ich nicht wirklich worin man investieren sollte. Rohstoffe sind m.M. eine Blase, aber keine Nasdaq/Nemax Blase, sondern evtl. "nur" mit einem 40-50% downpotential.
Auch wenn es momentan etwas befremdend wirkt, denke ich dass der Finanzsektor momentan keine so schlechte Investition wäre, allerdings sollte man auf keinen Fall in Einzelwerte investieren, sondern in irgend einen breitgefächerten Finanzindex (20-25%)und nur mir einem relativ geringen Anteil am Gesamtvermögen, Rest würde ich Cash halten, oder halt Tagesgeld.

Ich würde auf jeden Fall nichts auf diese ganzen alarmistischen Artikel geben, klar die Lage ist schlimm, aber heute ist der DAX 4% runter gegangen, das ist sicher noch kein "schwarzer Montag" und auch der Absturz des Dollars wird bald sein Ende finden, da inzwischen schon ziemlich interessante Bewertungsniveau erreicht wurden
 
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für den normal bürger ohne fundiertes hintergrundwissen und ambitionen reicht es weiterhin sein geld bei der hausbank zu lassen
zur zeit brauchen die banken sichtgeld, deswegen gibt es für tagesgeldkonten ja schon fast 5% zinsen!

die börsenwerte sind aber auch ein indikator für die zukünftige wirtschaftliche entwicklung. man kann einfach davon ausgehen, dass das wirtschaftswachstum, sowohl in den usa als auch in europa nachlässt. das sind aber alles normale wirtschaftliche entwicklungen.

es ist aber sehr wahrscheinlich, dass sie viele leute und fonds aus dem nahen osten und asien in us-firmen einkaufen werden, weil der dollar so schwach ist. was das für entwicklungen nach sich ziehen wird, kann ich nicht sagen.
 
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Wirklich fern jedweder moralischen Bedenken:
Meine Aktienfonds sind in den letzten 4 Jahren bis letzten Herbst um 75-100% gestiegen. Ich habe in den vergangenen Monaten rund ein Drittel meines Depots abgebaut. Die ~20% Verlust der vergangenen Monate tun weh, aber imo ist die Finanzkrise nur ein Ausdruck der üblichen Schweinekurve. Jedes Mal wenn es bergab geht ist das Geschrei riesig, aber so ist nunmal der Lauf der Dinge. Spätestens in 2-3 Jahren(!) geht es insgesamt wieder steil bergauf. Aktien waren - wenn breit angelegt - über viele Jahre gesehen schon immer eine der besten Anlagestrategien, und mit meinem bescheidenen Wissen gehe ich davon aus, dass sich das erstmal nicht ändern wird. Die Börsianer werden einen Weg finden, mit den krassen Gefahren der instant-Informationsübermittlung umzugehen.
Wenn ich Unrecht habe, ist im schlimmsten Fall mein Geld weg, das ich "über" habe. Wer sein ganzes Hab und Gut in Aktien steckt ohne eine totale Choriphäe auf dem Gebiet zu sein, ist selbst schuld.
 

Clawg

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Too Big to Bail?
Zur Frage ob Banken zu gross / wichtig sind, als dass sie der Staat pleite gehen lassen kann.
http://www.aynrand.org/site/MessageViewer?em_id=40503.0&dlv_id=37341

Jim Rogers zur aktuellen Situation:
http://video.google.com/videoplay?docid=-6046520409389956642
"buy agriculture!"

Problem ist, dass der Staat jetzt versucht in die Wirtschaft einzugreifen, anstatt diejenigen pleite gehen zu lassen, die sich verkalkuliert haben. Der Staat sollte weder die Zinsen senken, noch direkt versuchen einzelne Firmen zu retten.
 
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Ich hab hier noch meinen letzten US-Lohn rumliegen und weiß nicht was ich damit machen soll :(
 

uLti_inaktiv

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Wenn ich momentan Geld hätte, dann würde ich folgende Werte kaufen:

Allianz (KGV 6)
Deutsche Bank (KGV 7)
Postbank (KGV 12)

Damit ist auf zwei Jahres Sicht eine Rendite von mindestens 50%/Jahr zu erreichen (inkl. Dividende).
 
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@kgv das sind Erträge für vergangene Quartale, vor allem bei Banken ist nicht absehbar wieviel und ob die überhaupt noch was verdienen, insofern ist kgv da nicht sonderlich angebracht, um Kaufentscheidungen zu treffen

@claw

ich glaube, du kannst dir gar nicht vorstellen, welche Konsequenzen es hätte, wenn ein so großes Unternehmen wie BSC jetzt pleite gegangen wäre(bankrott angemeldet hätte), das kann überhaupt kaum jemand absehen, jedenfalls war BSC als primary dealer counterparty für sehr viele Hedge Fonds und andere Finanzakteure, wenn BSC jetzt bankrott gegangen wäre, hätten die überhaupt nicht auf ihr Geld zugreifen können, was zu einem Flächenbrand geführt hätte, ob das nun besser ist als das was jetzt passiert ist, habe ich meine Zweifel. Die Frage ist nicht ob ein bailout gut ist, sondern, wie es dazu kommen konnte und der Weg dazu führte über die totale Deregulierung, die die USA immer propagiert haben.
Aber es ist natürlich schon amüsant, dass die USA jetzt die vermeintlich böse Hilfe vom Staat in Anspruch nehmen, die sie immer anderen Ländern in vergleichbaren Situationen verweigert oder schwarf kritisiert haben(in Form von IWF Krediten während der Asien- Russlandkrise). Da sieht man, was die ganze freier Markt Rhetorik wert ist.
 

Devotika

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Ich denke, alles Geld aufs Tagesgeldkonto und dann 1 bis 2 Jahre warten, bis alles am Boden ist, ist eine einfache, sichere Strategie. Denn da die USA und 09 dann wohl auch Deutschland in die Rezession schlittern werden, werden die Kurse noch lange fallen. Ist eben nur die Frage, bis wohin. Kann durchaus sein, dass der Dax so auf 3000 bis 4000 Punkte fällt nächstes Jahr.

Normalerweise würde ich bei einigen Banken jetzt gerne einsteigen, aber die jetzigen Turbulenzen haben selbst absolute Experten nicht mehr kommen sehen und dabei wird diese Woche noch einiges auf uns zu kommen. Ich habe wirklich keine Ahnung wohin das führt.

Empfehlung:
http://www.nytimes.com/2008/03/17/opinion/17krugman.html?hp
 
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lol als ich hier im com vor wenigen (!) monaten ein interview mit irgendnem typen erwähnte der entweder den schwarzen freitag vorausgesagt oder aber genau studiert hatte (ka mehr genau~) und nun meinte, das wirtschaftssystem sei wieder total dicht vorm abgrund / suizid, wurde ich geflamed und ausgelacht weil ich irgendner panikmache aufsitzen würde (dabei investiere ich nichtmals in sowas, ich handhabe das eher wie kuma); und man schaue sich mal eure posts jetzt an ~
 
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mmmh, ich hätte - wenn ich nicht noch so jung wäre - wohl vor nem halben Jahr oder so Geld fest angelegt :(
Hab ehrlich gesagt nicht wirklich den Peil davon (also klar das was man so weiß schon, aber nicht so, dass ich von mir sagen könnte genug um irgendwie eigenständig ohne Bankberater irgendwo rumzuspekulieren) und hab deswegen das meiste in Fonds angelegt, die mir nen Berater der Sparkasse schmackhaft gemacht hat, da ich wie gesagt noch jung bin nichts risikohaftes, im schlimmsten Fall nullrunden zinsmäßig, Zitat: "aber dafür müsste schon der Dax einbrechen". Mehr oder weniger zum kotzen :cry:
 
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Stimmt, das war der thread wo ich schon meinte

"Jetzt beschweren sich die Kapitalisten schon darüber dass ihr eigenes System nicht funktioniert"
 

Clawg

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Original geschrieben von aMrio
lol als ich hier im com vor wenigen (!) monaten ein interview mit irgendnem typen erwähnte der entweder den schwarzen freitag vorausgesagt oder aber genau studiert hatte (ka mehr genau~) und nun meinte, das wirtschaftssystem sei wieder total dicht vorm abgrund / suizid, wurde ich geflamed und ausgelacht weil ich irgendner panikmache aufsitzen würde (dabei investiere ich nichtmals in sowas, ich handhabe das eher wie kuma); und man schaue sich mal eure posts jetzt an ~

Schoen wie du verallgemeinerst. War der Name des Typs zufaelligerweise "Ron Paul"?

"Jetzt beschweren sich die Kapitalisten schon darüber dass ihr eigenes System nicht funktioniert"
Funktioniert doch prima.
 

Teegetraenk

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Aha. Millionen deren Altersvorsorge von den Fehlern einer recht überschaubaren Anzahl von Kapitalisten vernichtet wird. Das System funktioniert also..

BULLSHIT. Das Einzige was hier funktioniert ist der Markt aber Markt und Kapitalismus sind weiß Gott nicht kongruent. Im Gegenteil der Markt ist weit älter. Und für diese Schwankungen des Marktes ist der Kapitalismus verantwortlich.
 

Clawg

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Original geschrieben von PivoUser_R7
Aha. Millionen deren Altersvorsorge von den Fehlern einer recht überschaubaren Anzahl von Kapitalisten vernichtet wird. Das System funktioniert also..

BULLSHIT. Das Einzige was hier funktioniert ist der Markt aber Markt und Kapitalismus sind weiß Gott nicht kongruent. Im Gegenteil der Markt ist weit älter. Und für diese Schwankungen des Marktes ist der Kapitalismus verantwortlich.

Wie üblich reden wir aneinander vorbei. Mit Kapitalismus meine ich natürlich Laissez-Faire Kapitalismus. Hin und wieder trifft - welches man auch immer man betrachtet - das System auf die Realität und es kommt zu einer Korrektur. Man kann Leistungen schliesslich nicht endlos in die Zukunft schieben, irgendwann wollen sie realisiert werden. Wenn dann der Schuldner nicht zurueckzahlen kann, faellt der halt auf die Nase. Bzw. allgemein gesagt, fällt der auf die Nase, der auf einen anderen Verlauf gesetzt hat, also der, der wirtschaftlich eine schlechtere Entscheidung gemacht hat.

In dem Fall ist es nur leider schade, dass versucht wird, durch Versprechungen nichtexistenter Leistungen bzw. durch zusätzliche Besteuerung (Senkung des Leitzinses) wirtschaftliche Situationen geschaffen werden, die nicht mit der Realität übereinstimmen.
Wenn der Staat, mit dem oeffentlichen Eigentums, der Verschuldung bis in die Zukunft und der Währung sich schützend vor die Wirtschaft wirft, kann das funktionieren, wenn sich die Wirtschaft in der Zeit wieder erholt, kann aber auch vollständig schief gehen, dann geht aber alles den Bach hinunter.

Original geschrieben von NacktNasenWombi
Also is der Exsistenzverlust mancher leute ein teil des plans :D ich verstehe

Entweder man rettet alle, die falsche Entscheidungen treffen, mit dem Risiko alles in den Sand zu setzen oder man macht nichts. Im einen Fall bestraft man die, die wirtschaftlich richtige Entscheidungen getroffen haben, im anderen Fall nicht.
Dass wirtschaftliche Fehlentscheidungen letztlich immer Existenzen vernichten, daran kommt man nicht vorbei.
 
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Original geschrieben von Clawg

Schoen wie du verallgemeinerst. War der Name des Typs zufaelligerweise "Ron Paul"?
wie sollte ich nicht verallgemeinern wenn es um etwas allgemeines geht?

und nein, es war garantiert nicht ron paul, der bekommt glücklicherweise keine plattform bei ftd, wiwo & co
 
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Das einzige was ich daran nicht versteh, ist dass alle so überrascht/schockiert sind das es jetzt halt wiedermal abwärts geht?


Es wurde massiv überbewertet. Die Blase ist geplatzt. Alle weinen rum. Milliarden wurden verloren. Am ende ist alles wieder gut.


Same shit diffrent day.
 
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hab seit november auch ziemlich große verluste gemacht, hätte damals wohl doch auscashen sollen.
bin zwar immer noch deutlich im plus, aber langsam reichts und ich schließe mich mackiavelli an :8[:
 

haviii

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Ich geb meine Kohle so Leuten wie Maddi und Fisheye damit sie damit pokern. Ka was ihr an der Börse wollt, wenn ihr ab ca. 500 Riesen habt - OK, aber alles bis 50k ist doch pokerstaken viel sinnvoller.
 
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ok, der gold-chart sieht ganz nett aus, aber so kann es ja auch nicht auf dauer weitergehen...
 
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Der Gold chart wird doch ein bisschen verhunzt weil Gold in Dollar gehandelt wird und dieser extrem schwächelt?
 

uLti_inaktiv

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Original geschrieben von Beli
@kgv das sind Erträge für vergangene Quartale, vor allem bei Banken ist nicht absehbar wieviel und ob die überhaupt noch was verdienen, insofern ist kgv da nicht sonderlich angebracht, um Kaufentscheidungen zu treffen

Sicher ist ein prognostoziertes KGV immer ein Zukunftsurteil. Allerdings haben die letzten Ergebnisse der von mir genannten Unternehmen auch zuletzt wieder stabile Gewinne ausgewiesen. Die Deutsche Bank hat ihr Qualitäten im Risikomanagment unter Beweis gestellt; die Allianz hat den höchsten Gewinn aller deutschen Unternehmen verkündet. Und gerade die Postbank wird von der Finanzkrise weniger berührt als andere Institute; zudem steht eine Übernahme bevor, welche zu sicheren Kursaufschlägen führen sollte. Auch in der FAZ wird heute (Finanzteil) von etwa 10 Vermögensverwaltern empfohlen, Positionen im Aktienmarkt aufzubauen.
 
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Original geschrieben von Beli
m.M. wird die ganze Finanzkrise bald auf die Realwirtschaft auch in Deutschland durchschlagen(in den USA ja bereits passiert), das wird Deutschlands fast vollständig vom Export abhängiges Wachstum zusammenbrechen lassen(evtl. erstes Anzeichen die Gewinnwarnung von Siemens heute)...

Erkläre mir mal bitte, inwiefern die Finanzkrise sich auf die Exporte auswirken soll. Meiner Meinung nach hat die nämlich nur mittelbar Einfluss auf die deutsche Wirtschaft. Deutsche Unternehmen finanzieren viel aus Rücklagen und wenig aus Krediten, wie du schon geschrieben hast, daher sehe ich die Investitionsfähigkeit unsere Firmen noch gegeben. Das es in anderen Ländern zu einem Abschwächung des Wirtschaftwachstums kommt, kann uns als Exportnation natürlich nicht egal sein, wobei ich es für möglich halte, die dadurch entstehenden Verluste durch Exporte in Länder mit besserer Wirtschaftsleistung auszugleichen. Auch der schwache Dollar hilft uns nicht bei Exporten in den Dollarraum, der aber bei einer sich abschächenden Konjunkter eh unattraktiv wird. Deutsche Produkte sind teuer und wenn es den Amis schlecht geht, werden wir sie dort schwer absetzen können. Für Exporte in andere Länder ist das wiederrum komplett egal. Das alles hat zwar mittelbar mit der Finanzkrise in den USA zu tun, es sind aber die Auswirkungen der Auswirkung dieser :D. Wenn ich irgendwas übersehe habe, sag mir bescheid.

Zu den Aktien: Ruhe ist momentan erste Bürgerpflicht. Wenn jetzt zuviele Leute ihre Aktien abstoßen kommt die Abwärtsspirale erst richtig in Gang. Wirtschaft ist sehr viel Psychologie, gerade an den Börsen. Wenn alle daran glauben, dass die Wirtschaft crasht, dann tut sie das auch. Sinkenden Aktienkurse haben noch kein Unternehmen zerstört, es schadet ihnen ja nicht direkt. Es verringert ihre Möglichkeiten, durch weiteren Aktienverkauf ihr Kapital aufzustocken und es macht sie anfälliger für Übernahmen. Mit dem operativen Geschäft hat das aber nichts zu tun. Daher sollte man die Auswirkung von sinkenden Aktienkursen nicht überbewerten. Es ist zwar schlimmm für die Besitzer dieser Aktien, deren Kaufkraft natürlich dadurch sinkt, ob das aber zu einem merkliche Kaufkraftsverlust der deutschen Bevölkerung führt ist fraglich.
 
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Ich habe 100$ hier liegen und wollte warten bis der $ mal ein bisschen stärker wird um das zu tauschen. Scheinbar wird das aber nie der Fall sein. Vorschläge wie man das Geld sinnvoll anlegen könnte? Oder doch jetzt noch schnell in euro umtauschen?
 

Teegetraenk

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Original geschrieben von Clawg


Wie üblich reden wir aneinander vorbei. Mit Kapitalismus meine ich natürlich Laissez-Faire Kapitalismus. Hin und wieder trifft - welches man auch immer man betrachtet - das System auf die Realität und es kommt zu einer Korrektur. Man kann Leistungen schliesslich nicht endlos in die Zukunft schieben, irgendwann wollen sie realisiert werden. Wenn dann der Schuldner nicht zurueckzahlen kann, faellt der halt auf die Nase. Bzw. allgemein gesagt, fällt der auf die Nase, der auf einen anderen Verlauf gesetzt hat, also der, der wirtschaftlich eine schlechtere Entscheidung gemacht hat.

In dem Fall ist es nur leider schade, dass versucht wird, durch Versprechungen nichtexistenter Leistungen bzw. durch zusätzliche Besteuerung (Senkung des Leitzinses) wirtschaftliche Situationen geschaffen werden, die nicht mit der Realität übereinstimmen.
Wenn der Staat, mit dem oeffentlichen Eigentums, der Verschuldung bis in die Zukunft und der Währung sich schützend vor die Wirtschaft wirft, kann das funktionieren, wenn sich die Wirtschaft in der Zeit wieder erholt, kann aber auch vollständig schief gehen, dann geht aber alles den Bach hinunter.



Entweder man rettet alle, die falsche Entscheidungen treffen, mit dem Risiko alles in den Sand zu setzen oder man macht nichts. Im einen Fall bestraft man die, die wirtschaftlich richtige Entscheidungen getroffen haben, im anderen Fall nicht.
Dass wirtschaftliche Fehlentscheidungen letztlich immer Existenzen vernichten, daran kommt man nicht vorbei.

Nein, wir reden in diesem Fall nicht aneinander vorbei. ich weiß auch nicht, was massive (Privat)Banken"pleiten"(in Amerika) nicht mit Laissez Faire zu tun haben sollten. Dort wurden Millionen durch deine so genannte falsche wirtschaftliche Entscheidung knallhart abgezogen, und zwar weil sie einer Bank vertraut haben. Und das ist natürlich ein grundsätzliches Problem, erst RECHT im Laissez Faire und erst recht in betont wirtschaftsliberalen Gesellschaften.
 
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Re: Absturz an den Börsen

Original geschrieben von Greg
Und um eins vorwegzunehmen: Ich würde gerne den moralischen aspekt soweit wie möglich bei dieser diskussion ausklammern, also es nach möglichkeit nicht zu einer pro / contra Kapitalismus diskussion ausarten lassen
danke, pivo
 

Teegetraenk

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Ich rede doch gar nicht von Moral?! Die von dir gequotete Aussage hieße dann ja, dass die einzige Kritik am Kapitalismus moralischer DImension sei? Das ist doch Humbug.

Was wir hier erleben, sind die "Gesetze" des Marktes und auch die haben nur wenig mit Kapitalismus zu tun.
 
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Original geschrieben von Sesselpuper
der dollar schwächelt nur ein wenig, der euro ist bärenstark


lol, war das ironie mit dem BÄRENstark ?! :ugly:


meint ihr nicht dass die derzeitige dollarschwäche den europäischen importkonsum so stark beeinflusst, dass der dollar auf mittlerer sicht wieder stärker wird ?! soooooo riesig kann doch die US-nachfrage gar nicht sein, oder ?!
 
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Original geschrieben von xornado


meint ihr nicht dass die derzeitige dollarschwäche den europäischen importkonsum so stark beeinflusst, dass der dollar auf mittlerer sicht wieder stärker wird ?! soooooo riesig kann doch die US-nachfrage gar nicht sein, oder ?!

Geldwerttheoretisch ist das auf jeden Fall so. Ob das in der Praxis passiert ist aber schwer vorherzusehen. Allerdings wird der Dollar spätestens dann wieder stärker, wenn die Konjunktur in USA anzeiht.
 

Clawg

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Finanzkrise

Da der andere Thread einem Datenbankfehler zum Opfer gefallen ist, hier ein neuer Versuch :-/
Falls noch jemand zufälligerweise ein Backup hat (^^), bitte posten, ansonsten halt nochmal neue Argumente überlgen :o
 
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