woher kam denn früher die kohle? soweit ich weiß waren es GRADE die zuschauereinnahmen, die damals die haupteinnahmequelle waren. das weltweite marketing oder die riesigen tv-einnahmen warens wohl kaum, oder?
Die Zuschauereinnahmen haben aber nicht den Unterschied zwischen Tabellenspitze und Abstiegsplatz ausgemacht. Dafür war das in dem Bereich alles viel zu ausgeglichen und die Unterschiede entwickelten sich wie gesagt vor allem aus unterschiedlich erfolgreichem Sponsoring und einigen Gönnern (Clubspräsidenten und co.).
Bayern konnte z.B. in den 70ern nicht mal eben einen Netzer von Gladbach abwerben und wenn jemand wie Netzer richtig Geld verdienen wollte, dann war nicht Bayern das Ziel, sondern das Ausland lockte.
Das galt wie gesagt auch für die Bayern-Spieler und damit man die überhaupt halten konnte musste man schon kreativ sein. Da wurde dann schon entsprechend der Erfolg vermarktet und jedes Freundschaftsspiel das Geld brachte mitgemacht.
Die Basis für all das war aber die Spielergeneration um Beckenbauer, Müller etc. und das zu dem Zeitpunkt auch mit Lattek und co. alles passte.
Das wäre aber bei vielen anderen BL-Clubs nicht anders gewesen, zumal trotz dieser Spieler Bayern eben keine Zuschauerrekorde brach und in manch anderen Regionen von Deutschland eine ähnliche Mannschaft wohl ganz andere Zuschauermengen angezogen hätte.
Es war halt immer noch eine Zeit in der Bayern noch nicht lange die Nummer 1 in München war. Ich habe den Zuschauerschnitt der 60er ja nicht umsonst angeführt.
In Deutschland entschied damals auch nicht so sehr das Geld, sondern wirklich wer was daraus machte und vor allem wer clever darin war überhaupt gute Spieler zu finden, denn Transferrekorde brach Bayern damals auch nicht.
Überhaupt gab es damals auch nicht viele Wechsel (zwischen BL-Clubs) und noch weniger kosteten überhaupt eine Ablöse.
Seine größten Transfers hatte der FCB Mitte der 80er mit Matthäus und Wohlfarth, aber das auch nur weil man KHR für damals wahnsinnige 5,5 Mio. an Inter verkaufen konnte (der Transferrekord lag damals bei 1,25 Mio. die Köln für Tony Woodcock ausgab) und so überhaupt 1,2 Mio. für Matthäus bezahlen konnte, aber z.B. Dortmund gab gerade mal 3 Jahre später genauso viel für Möller aus.
Genauso kam die nächste Transferwelle von Bayern (Thon, Grahammer, Reuter, Ekström) erst als man gegen Ende der 90er Matthäus und Brehme (wiederum an Inter) verkaufte.
Bayern musste damals wie heute jeder Mittelfeldclub seine Transfers durch eigene Verkäufe finanzieren, alles andere ging für den Unterhalt des Kaders drauf und das war oftmals eine Gratwanderung, während Clubs wie Hamburg und Köln sich zu der Zeit sogar größere Nettoinvestitionen leisteten.
Das änderte sich alles erst wirklich mit den 90ern und den explodierenden TV-Einnahmen bzw. der allgemeinen Kommerzialisierung und Professionalisierung des Fußballs in Deutschland.
Diese Entwicklung nutzen dann vor allem Bayern und Dortmund aus und schafften es eben in dieser wichtigen Phase auch sportlich erfolgreich zu sein, während Köln, Hamburg und Frankfurt ihr Potential verschwendeten, obwohl man zu der Zeit sportlich und finanziell auf Augenhöhe war.