Serie Der Herr der Ringe: Ringe der Macht

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Gelöschtes Mitglied 137386

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Heute gehts los, die ersten zwei Folgen sind auf Amazon Prime verfügbar. Habs noch nicht gesehen, aber bin sehr gespannt. Irgendjemand schon reingeguckt? Ist der Shitstorm berechtigt oder Sturm im Wasserglas?

Metacritics ist erwartbar im Arsch, 2,6:

Rotten Tomatos 38%: https://www.rottentomatoes.com/tv/the_lord_of_the_rings_the_rings_of_power

ImdB immerhin 6,8: https://m.imdb.com/title/tt7631058/
 
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Irgendjemand schon reingeguckt?
Ja.
Ist der Shitstorm berechtigt oder Sturm im Wasserglas?
Wenn du dich auf die starkpigmentierten Schauspieler beziehst dann nein, empfinde ich tatsächlich als das geringere der Probleme, gibt Etliches das störender ist. Wer sämtliche Tolkien-Werke studiert hat könnte aber allein über die 2h Material einen langen Aufsatz schreiben was alles nicht passt.
Es ist ein nettes Fantasyspektakel für Leute die sich nicht eingehend mit dem Werk beschäftigt haben. Meine Kritikpunkte kurz gefasst:
  • Elben sind ziemlich unelbenhaft in ihrem Auftreten und Optik, im Vergleich zu Buch und Film.
  • Galadriel ist eine unsympathische Girlbosssuperheldin, passt lore-technisch überhaupt nicht
  • CGI gefällt mir an einigen Stelle nicht
  • Soundtrack ist ziemlich generisch, Hauptthema von Howard Shore ist eine wilde Modulation durch alle Tonarten ohne Wiedererkennungswert
  • Harfoots Handlungsstrang fand ich absolut uninteressant, sehen aus wie unflätige Hobos
  • Galadriels Schwimmaktion ist albern, ihr ganzer Handlungsbogen bisher wirkt wirr
  • etliche Elbencharaktere werden wild durcheinander geschmissen
  • Die Besetzung durch die Elben finde ich nicht gut als Aufhänger für die Geschichte
  • Den Zwergenpart fand ich ganz gut, auch wenn man mal von Zwerg = Comic relief wegkommen könnte
  • Dialoge schwanken von manchmal tolkienesk zu hohlen Phrasen in Marvelstyle
 
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Habe die erste Folge gesehen, fand die ganz in Ordnung. Die Landschaftsaufnahmen fand ich sehr "HdR-mäßig.
Man muss bei der Serie zwei Dinge bedenken bzw imo in seine Erwartungshaltung miteinbauen:
-Amazon hat irgendwie nicht die vollen Rechte am Silmarillion, sondern nur an den Figuren oder so. Was weiß ich was das für komische Verträge sind, aber auf jeden Fall darf Amazon die original Story nicht einfach verfilmen. Wobei man dann vielleicht auch eher "inspiriert von" hätte dran schreiben sollen, so weckt man natürlich Erwartungen.
-Selbst wenn sie es dürften, ist das Buch imo unverfilmbar. Das ist ja keine richtige Geschichte, sondern eher so ne Art Altes Testament, das sich mehr auf die Entwicklung der Welt als auf Charaktere konzentriert.

Von daher muss die Serie imo eine Neu-Interpretation sein.
Ist halt auch erst der Anfang einer Serie, die 5 Staffeln gehen soll. Muss man vielleicht auch erstmal ein bisschen Zeit geben.

Dass da jetzt ein paar schwarze rumlaufen macht ja eigentlich total Sinn, schließlich spielen Tolkiens Geschichten in unserer Welt :deliver: (was viele "Fans" wahrscheinlich gar nicht wissen).
 
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Bin ja kein großer HdR-Fan daher stört mich ja nicht was die da mglw so butchern. Fand es es insgesamt ok bisher, definitiv besser als zB die Rad der Zeit Serie.

Am Anfang gestört hatte mich, dass man mit Szenen von Elfen anfängt, aber irgendwie die Ohren gefühlt mal menschlich sind und dann eben doch wieder wie sie sein sollten (bei der gleichen Figur wohlgemerkt), daher war ich mir erst nicht sicher, wo wir denn jetzt sein sollen.
Auch als Galadriel dann die Welt einordnet (also was halt alles so passiert war etc), kommt das mit viel zu wenig Impact rüber.

Wenn man dann ein bisschen drin ist, geht es aber Begeisterung ist jetzt noch nicht groß da. Was auffiel, das zum Teil wohl davon ausgegangen wird das man HdR kennt, denn da wurd manchmal dann doch name-dropping betrieben, wo ich höchstens erahnen konnte worum es gehen soll. Auch wird einem jetzt nicht extra nochmal erklärt, warum die verschiedenen Rassen sich jetzt vielleicht nicht alle superlieb haben...ist aber natürlich in den meisten Fantasywelten so.
Wobei ich es dann beim diesem schwarzen Elfensoldaten doch etwas seltsam fand, wenn das Dorf auf ihn mit "one of your kind" reagiert...damit könnte man natürlich schwarz meinen, aber es soll wohl Elf gemeint sein. Aber man denkt da dann doch leicht mal in den Kategorien des RL-Rassismus.

Die paar Kampfszenen bisher haben mir gut gefallen.
 
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Hab mir jetzt auch mal die ersten 2 ep angesehen.

Man merkt die Qualität der Produktion klar. Sieht mehr wie ein Kinofilm aus denn eine Fernsehserie. Sind auch richtig gut gelungene Setpieces dabei, wo es aber habert sind die verschiedenen Handlungsstränge und dessen charaktere.

Gab eigentlich keinen den ich wirklich spannend fand und habe mich an Stellen Richtig gelangweilt.

E: Bin aber mit recht hohen erwartungen rein gegangen, da die Serie von Kritikern (mit early access) bejubelt wurde.
 
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Gustavo

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Mäandert ein bisschen vor sich hin in den ersten zwei Folgen fand ich.
 

Shihatsu

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  • Galadriel ist eine unsympathische Girlbosssuperheldin, passt lore-technisch überhaupt nicht
First of all: Ich habs nicht gesehen, werde damit erst anfangen wenn alle Folgen da sind, daher nur Ahnung von "lore".
Galadriel ist sowohl in den filmen als auch in den Büchern so ziemlich das stärkste "Lebewesen" das so rumläuft. Sie ist älter als fast alle anderen, trägt seit immer einen Ring der Macht und kommt aus der most powerful Familie ever. Und sie ist KEINE Gute - sie ist fucking Feanors Schwester und hat das Gemetzel unter den Elfen mit gemacht. Noldor SIND so stark. Sie hat zu Sauron gesagt "Fuck off" nachdem dieser sich Gandalf und Elrond gesnackt hat. Everybody and his dog fears her, and for good reason. Insofern stelle ich sie mir immer genau so vor: unsympathische gilrbosssuperheldin. Aber eben halt ohne Comic-böse sein, sondern sie macht halt auch mal nette Dinge, wenn diese nutzen.
 
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First of all: Ich habs nicht gesehen, werde damit erst anfangen wenn alle Folgen da sind, daher nur Ahnung von "lore".
Galadriel ist sowohl in den filmen als auch in den Büchern so ziemlich das stärkste "Lebewesen" das so rumläuft. Sie ist älter als fast alle anderen, trägt seit immer einen Ring der Macht und kommt aus der most powerful Familie ever. Und sie ist KEINE Gute - sie ist fucking Feanors Schwester und hat das Gemetzel unter den Elfen mit gemacht. Noldor SIND so stark. Sie hat zu Sauron gesagt "Fuck off" nachdem dieser sich Gandalf und Elrond gesnackt hat. Everybody and his dog fears her, and for good reason. Insofern stelle ich sie mir immer genau so vor: unsympathische gilrbosssuperheldin. Aber eben halt ohne Comic-böse sein, sondern sie macht halt auch mal nette Dinge, wenn diese nutzen.
Das ist schon richtig, aber ich finde es trotzdem nicht so treffend wie sie dargestellt wird bisher. Aber mal abwarten, allzu viel ist noch nicht passiert, das waren nur meine ersten Eindrücke.
 
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Auf Reviews wird man bei der Serie sowieso nicht achten können. Auf der einen Seite die, die es bis zum Tod verteidigen werden und auf der anderen die, die 1/10 geben ohne reingeguckt zu haben. Und beide weil schwarze Elben drin vorkommen.
 
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Auf Reviews wird man bei der Serie sowieso nicht achten können. Auf der einen Seite die, die es bis zum Tod verteidigen werden und auf der anderen die, die 1/10 geben ohne reingeguckt zu haben. Und beide weil schwarze Elben drin vorkommen.
lzkf8j59dgl91.png

Klassische Verteilung :deliver:
 

Deleted_228929

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Ich geb mir das zu einem späteren Zeitpunkt vielleicht mal. Im Moment habe ich andere Prioritäten. Habe ja stark den Eindruck, dass es nicht wirklich das ist, was HdR ausmacht, sondern man einfach sein eigenes Süppchen kochen will, aber für die PR ist das HdR-Label dann natürlich gut genug. Aber gut, ich will es auch nicht vorverurteilen. Wenn ich Urlaub habe, kriegt es wohl seine Chance.
 
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Die Serie (bzw. die ersten beiden Folgen) ist objektiv betrachtet weder 1/10 noch 10/10. Das sind die von tic0rs angesprochenen "Fanboys" und "Hater", denen der tatsächliche Inhalt der Serie eigentlich egal ist.
 
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Also bei Prime Video haben sie die Wertung erstmal abgeschaltet und man hört ja auch, dass bei IMDB wohl (schlechte) Bewertungen verschwunden sein soll...Quellenlage ist da natürlich eher dünn
 
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Finde den Eingriff den IMDB/Amazon da tätigt (ich denke man kann fest davon ausgehen?) schon übel. Klar sind 1/10 Bewertungen blödsinnig aber sie scheinen ja alles mit <6 Sternen gelöscht zu haben. Mal ganz davon abgesehen, dass es da auch trotzige 10/10 Bewertungen geben wird.
 
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Wäre es denn der Serie gedient die Bewertungen frei laufen zu lassen? Bis sich da eine realistisches Bild anhand des Ratings ablesen lässt würde es wohl noch lange dauern...
neue Serien kriegen dauernd so grandiose Bewertungen wie "will alles sofort sehen, doofe wöchentliche Veröffentlichung ⭐"...so what?
 
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Wäre es denn der Serie gedient die Bewertungen frei laufen zu lassen? Bis sich da eine realistisches Bild anhand des Ratings ablesen lässt würde es wohl noch lange dauern...
Profi-Kritiker Ratings sind wohl nicht so vernichtend.

Der Herr auf heise.de fasst da imho einiges gut zusammen: https://www.heise.de/news/Der-Herr-...-Galadriels-Sturm-und-Drang-Zeit-7252776.html
Dann könnte man doch auch einfach die Reviews und Ratings vorerst komplett ausblenden. Lediglich die negativen Reviews zu löschen ist doch absoluter Blödsinn. Da waren auch einige 5/10 Bewertungen mit sehr sachlichen Argumenten dabei, siehe Reddit.
 
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Wäre es denn der Serie gedient die Bewertungen frei laufen zu lassen? Bis sich da eine realistisches Bild anhand des Ratings ablesen lässt würde es wohl noch lange dauern...
Profi-Kritiker Ratings sind wohl nicht so vernichtend.

Der Herr auf heise.de fasst da imho einiges gut zusammen: https://www.heise.de/news/Der-Herr-...-Galadriels-Sturm-und-Drang-Zeit-7252776.html
Quotes aus dem Artikel.
Interessanterweise scheint das eher ungewöhnliche Konzept fürs Erste aufzugehen. Die größtenteils unbekannten Schauspieler machen in den ersten zwei Folgen der Serie einen sehr guten Eindruck und die Spezialeffekte sind auf Blockbuster-Niveau. Da kann keine andere Serie, die gerade streamt, mithalten. Das Game-of-Thrones-Prequel "House of the Dragon" wirkt im Vergleich in dieser Hinsicht wie eine Billig-Produktion des ZDF.
Besonders die Harfüße sind unglaublich Tolkien. Es macht einfach Spaß, ihnen dabei zuzusehen, wie sie tollpatschig durch die Wälder und Auen stapfen. Und im Gegensatz zum "Herr der Ringe" ist hier keiner der Halblinge so nervig wie Frodo, ein klarer Vorteil dieser Serie gegenüber dem Werk von Peter Jackson.
Abgesehen von der ersten Staffel "The Witcher" auf Netflix ist diese Serie das beste Fantasy im TV der letzten zehn Jahre. Es ist schon erstaunlich, was man aus dem Addendum eines Tolkien-Werks so alles herausquetschen kann, wenn man ein paar Autoren beschäftigt, die ihr Handwerk verstehen. Oder Schauspieler, die ihren Text einigermaßen glaubhaft aufsagen können. "Die Ringe der Macht" sind ein wahrer Lichtblick in der Suppe der verkorksten Remakes und verunstalteten, weichen Reboots, die Hollywood in letzter Zeit in die Welt geschwemmt hat.

Würd mich nicht wundern wenn der Artikelschreiber von heise.de eine nette Amazon Geschenkkarte mit nach hause genommen hat nach seinem harten Arbeitstag.
 
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Gelöschtes Mitglied 137386

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Joa also habs jetzt gesehen und finds auch ok, aber absolut nicht großartig. Gehobener Durchschnitt würd ich sagen 7/10. Aber besonders toll fand ich da jetzt nichts, vor allem auch nicht die Kostüme. Sieht alles sehr 0815 Fantasy aus. Und da Shi nun aufgeklärt hat, dass die gar nicht die Rechte am Werk haben, frage ich mich schon ein bisschen was das eigentlich sein soll? Bessere Fanfiction irgendwie.
 
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Quotes aus dem Artikel.




Würd mich nicht wundern wenn der Artikelschreiber von heise.de eine nette Amazon Geschenkkarte mit nach hause genommen hat nach seinem harten Arbeitstag.

Naja komm, als ob House of the Dragon irgend einer vernünftigen Fantasy-Serie die Butter vom Brot nehmen könnte. War gestern abend echt schwer bei der 3. Folge die Augen offen zu halten.
Frodo ist und war nervig as fuck.
Er schreibt btw. auch von "bodenständiger Fantasy-Kost", es wird also nicht alles über den Klee gelobt. Wenn man die ersten zwei Folgen lediglich als Setup-Folgen sieht (hoffentlich ist dem so), dann könnte da durchaus spannender Kram auf uns warten.
Im ersten LotR Buch waren die anfänglichen 200? Seiten auch Landschaftsbeschreibungen, kräht doch kein Hahn nach wenns danach gut wird...
 
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Habs gesehen, fand die ersten 2 Folgen weder schlimm noch überragend, klassisches 7/10 TV.

Dass irgendwelche Crybabyincels aber rumweinen weil mimimi Loooore oder wooooke, amüsiert mich. Dass der Cast divers ist spielt überhaupt keine Rolle solange man nicht mit irgendwelchen hässlichen Narrativen vollgepumpt wird und das ist in den ersten 2 Folgen nicht der Fall gewesen - alle Charaktere sind vollkommen ok und solide gespielt, keiner droppte irgend nen bullshit ala "ich bin so wie ich bin weil ich Frau/schwarz/elb bin"

Krasses Gegenbeispiel sind hier so Sachen wie Captn Marvel wo das Frausein alle furz lang betont und überhöht wird. Belastend.
 
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Gestern die erste Folge geschaut. Eindeutiges "meh". Man sieht das Budget, kommt auf nem großen Bildschirm sicher gut. Über die "Wokeness" rege ich mich nicht mal wirklich auf, immerhin ist Galadriel blond. (Die Witcher-Serie war diesbezüglich DEUTLICH schlimmer.) Das, was mich wirklich stört, ist die Seelenlosigkeit. Bei Jacksons Filmen gab es aus Fan-Sicht natürlich auch viel zu kritisieren, aber diese Filme hatten Herz. Die Serie hier wirkt wie eine Aneinanderreihung von irgendwelchen Szenen, auf die man notdürftig das HdR-Label geklebt hat. Die Rechte liegen ja bekanntlich nicht mal zu 100% bei ihnen, was zu nem ziemlichen Clusterfuck führen dürfte.

Letztlich ist das alles ein allzu offensichtlicher Move, um Leute zu ködern. HdR ist immer noch die größte Fantasy-Marke der Welt. Es wird sicher viele geben, die ihren Spaß damit haben werden. Das Silmarillion an sich ist unverfilmbar. Da werden z.T. ganze Kriege in ein paar Zeilen abgehandelt - was natürlich andererseits ermöglicht, kreativ sehr frei vorzugehen. Aber da sie ja nicht 1:1 die Vorlage umsetzen dürfen, wird das am Ende eher so ne Art "Paralleluniversum". Und darauf hab ich keinen Bock.

Mich nervt es allgemein, dass immer und immer wieder die selben Franchises durchgekaut werden. Star Wars, Star Trek, HdR, der ganze Marvel-Kack. Möchte diese Producer packen, schütteln und sie anschreien, dass sie sich mal wieder etwas trauen sollen. Es muss ja nicht gleich mit nem Milliardenbudget sein. Streaming hat echt zu sehr merkwürdigen Auswüchsen geführt. Einerseits schmeißt man Unsummen für HdR-Fanfiction raus, andererseits wird der Markt mit hunderten von Low-Budget-Serien überschwemmt. Wie wär's mal mit der Mitte? Solides, gut produziertes Fernsehen. Hat bei so Sachen wie The Expanse doch auch geklappt.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Letztlich ist das alles ein allzu offensichtlicher Move, um Leute zu ködern. HdR ist immer noch die größte Fantasy-Marke der Welt. Es wird sicher viele geben, die ihren Spaß damit haben werden.
Das ist halt der Punkt, den ich nicht verstehe. Wie macht es aus geschäftlicher Sicht Sinn, sich so nen Shitstorm einzuhandeln? Warum gibt man den Millionen Fans nicht einfach exakt das, was sie wollen? Neue Leute werden sicher nicht sagen „ihgitt das guck ich nicht, die Zwerge sind ja alle Weiß“ und alte Fand fühlen sich weniger vor den Kopf gestoßen. Jackson hatte ja sogar angedeutet, dass er aushelfen würde. Man hätte einfach eine HdR-Filme-Serie in genau dem Style
machen können und fast alle wären Happy.

Da werden z.T. ganze Kriege in ein paar Zeilen abgehandelt - was natürlich andererseits ermöglicht, kreativ sehr frei vorzugehen. Aber da sie ja nicht 1:1 die Vorlage umsetzen dürfen, wird das am Ende eher so ne Art "Paralleluniversum". Und darauf hab ich keinen Bock.
#2 Soweit ich weiß, haben sie gar keine Rechte am Silmarillion, sondern an den HdR und Hobbit Büchern samt Anhängen.
 
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Gestern die erste Folge geschaut. Eindeutiges "meh". Man sieht das Budget, kommt auf nem großen Bildschirm sicher gut. Über die "Wokeness" rege ich mich nicht mal wirklich auf, immerhin ist Galadriel blond. (Die Witcher-Serie war diesbezüglich DEUTLICH schlimmer.) Das, was mich wirklich stört, ist die Seelenlosigkeit. Bei Jacksons Filmen gab es aus Fan-Sicht natürlich auch viel zu kritisieren, aber diese Filme hatten Herz. Die Serie hier wirkt wie eine Aneinanderreihung von irgendwelchen Szenen, auf die man notdürftig das HdR-Label geklebt hat. Die Rechte liegen ja bekanntlich nicht mal zu 100% bei ihnen, was zu nem ziemlichen Clusterfuck führen dürfte.

Letztlich ist das alles ein allzu offensichtlicher Move, um Leute zu ködern. HdR ist immer noch die größte Fantasy-Marke der Welt. Es wird sicher viele geben, die ihren Spaß damit haben werden. Das Silmarillion an sich ist unverfilmbar. Da werden z.T. ganze Kriege in ein paar Zeilen abgehandelt - was natürlich andererseits ermöglicht, kreativ sehr frei vorzugehen. Aber da sie ja nicht 1:1 die Vorlage umsetzen dürfen, wird das am Ende eher so ne Art "Paralleluniversum". Und darauf hab ich keinen Bock.

Mich nervt es allgemein, dass immer und immer wieder die selben Franchises durchgekaut werden. Star Wars, Star Trek, HdR, der ganze Marvel-Kack. Möchte diese Producer packen, schütteln und sie anschreien, dass sie sich mal wieder etwas trauen sollen. Es muss ja nicht gleich mit nem Milliardenbudget sein. Streaming hat echt zu sehr merkwürdigen Auswüchsen geführt. Einerseits schmeißt man Unsummen für HdR-Fanfiction raus, andererseits wird der Markt mit hunderten von Low-Budget-Serien überschwemmt. Wie wär's mal mit der Mitte? Solides, gut produziertes Fernsehen. Hat bei so Sachen wie The Expanse doch auch geklappt.
Genau das.

Und das Schlimme ist, dass Sie ja eigentlich die Formel geknackt haben. Bekanntes/Beliebtes Buch nehmen, Regisseure einstellen die Filmtechnisch was draufhaben und denen dann eintrichtern das Sie sich so gut es geht, an die Vorlage halten müssen.

Vielleicht blende ich hier Serien/Filme aus, die nach dieser Formel gemacht wurden und gefloppt sind. Aber zumindest ein Gross Anteil der Serien/Filme, die ich richtig gut fand oder in den Letzten 20 Jahren richtig gross geworden sind, sind genauso entstanden.

Anstelle dieses auspressen von Franchises, die eigentlich kein wirkliches Material mehr hergeben.
 
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@Heat: Solche Riesenprojekte sind in erster Linie geschäftliche Manöver. Da wird kalkuliert, wie viel man reinstecken muss, um Hype zu erzeugen. Die Serie hier ist ein ziemliches Risiko für Amazon, wobei die so viel Kohle haben, dass sie sogar nen Flop verschmerzen könnten. Jeder hofft halt, irgendwie ein neues GoT zu machen, aber da passte damals einfach alles zusammen: Starke literarische Vorlage, perfektes Casting, unverbrauchtes Setting, extrem gute Dialoge (bis Staffel 4). Als dann die Bücher "vorbei" waren, ging es rasant bergab, weil D&D plötzlich selber dramaturgisch tätig werden mussten.

Die Authentizitäts-Debatte ist an sich recht interessant, im Theater inszeniert man schon seit Jahrzehnten gegen den Strich, was recht ermüdend ist, weil man die Stoffe einfach kennt und es mMn wenig bringt, da auf Teufel komm raus noch neue Bedeutungsebenen reinzuzwängen. Als intellektuelle FIngerübung ist es nett, wenn Faust bei der US-Army ist und mit dem Laserschwert kämpft, aber letzten Endes ist es eben nur eine Fingerübung.

TV-Serien sind Popkultur und damit für die Masse gemacht. Die Masse steht derzeit mehrheitlich darauf, wenn Serien "werkgetreu" sind, was sich auch mit dem Bauchgefühl der Menschen bzgl. literarischer Klassiker deckt. Die "Wokisierung" vieler Stoffe ist ein Zeitgeistphänomen, weil man im Prinzip vergangene Fehler überkompensiert.
 
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Zwar etwas OT aber ich stelle allgemein eine zunehmende Einfallslosigkeit beim amerikanischen Film fest. Zwar haben Serien da einiges ersetzt aber wenn man sich mal ansieht, was in den 90ern und 00ern genreübergreifend für eine Bandbreite an erstklassigen Filmen produziert wurde ist das seit 5-10 Jahren schon ziemlich mau. Ist mir 2017 das erste mal aufgefallen und hat sich seitdem irgendwie nur noch verschlechtert.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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@pinko Yes genau, das ist ja der Widerspruch den ich nicht verstehe. Solche Projekte kosten viel Geld und sind ein Risiko. Sie müssen dem Mainstream gefallen. Der Mainstream mag originalgetreue Umsetzung. Warum dann wokisierung? Das ergibt doch geschäftlich keinen Sinn?
 
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Gestern die erste Folge geschaut. Eindeutiges "meh". Man sieht das Budget, kommt auf nem großen Bildschirm sicher gut. Über die "Wokeness" rege ich mich nicht mal wirklich auf, immerhin ist Galadriel blond. (Die Witcher-Serie war diesbezüglich DEUTLICH schlimmer.)
Was genau meinst du? Mir fällt jetzt auf Anhieb nur Fringilla ein, der Rest war relativ passend zur Buchvorlage gecastet (natürlich nicht zur Spielereihe, die sich aber eben auch nicht sehr streng an die Bücher hält).

Mich nervt es allgemein, dass immer und immer wieder die selben Franchises durchgekaut werden. Star Wars, Star Trek, HdR, der ganze Marvel-Kack. Möchte diese Producer packen, schütteln und sie anschreien, dass sie sich mal wieder etwas trauen sollen. Es muss ja nicht gleich mit nem Milliardenbudget sein. Streaming hat echt zu sehr merkwürdigen Auswüchsen geführt. Einerseits schmeißt man Unsummen für HdR-Fanfiction raus, andererseits wird der Markt mit hunderten von Low-Budget-Serien überschwemmt. Wie wär's mal mit der Mitte? Solides, gut produziertes Fernsehen. Hat bei so Sachen wie The Expanse doch auch geklappt.
Raute auf jeden Fall dafür, ich bin es leid ständig den nächsten Reboot/Fortsetzung von altbekannten Franchises zu sehen. Batman, Star Trek, die drölfzigste Version von Spider-Man. Hauptsache kein Risiko mehr mit eigener, neuer Storyline und Charakteren mehr eingehen.

Die Authentizitäts-Debatte ist an sich recht interessant, im Theater inszeniert man schon seit Jahrzehnten gegen den Strich, was recht ermüdend ist, weil man die Stoffe einfach kennt und es mMn wenig bringt, da auf Teufel komm raus noch neue Bedeutungsebenen reinzuzwängen. Als intellektuelle FIngerübung ist es nett, wenn Faust bei der US-Army ist und mit dem Laserschwert kämpft, aber letzten Endes ist es eben nur eine Fingerübung.

TV-Serien sind Popkultur und damit für die Masse gemacht. Die Masse steht derzeit mehrheitlich darauf, wenn Serien "werkgetreu" sind, was sich auch mit dem Bauchgefühl der Menschen bzgl. literarischer Klassiker deckt. Die "Wokisierung" vieler Stoffe ist ein Zeitgeistphänomen, weil man im Prinzip vergangene Fehler überkompensiert.
Das sehe ich hingegen anders. Erstens find ich es im Theater sehr angenehm, dass Inszenierungen teilweise radikal verändern. Finde es umgekehrt eher ermüdend, den Stoff, den man wie du sagst ja schon kennt, einfach nur nochmal genauso vorgesetzt zu bekommen. Der Unterschied zum Film ist, dass es wirklich mal komplett anders aufgesetzt wird, nicht nur als so ne halbgare Wiederholung. Würde mir hier natürlich auch mehr Originalität als die zigste Inszenierung von Faust wünschen, aber wenns denn eine gibt, dann lieber mal so richtig aufgefrischt, nicht so halb das gleiche, halb was neues (oder nur ne Kopie des Alten).

In Film und Fernsehn nervt mich bei der Authentizitäts-Debatte zusätzlich extrem, dass sie in der Regel auf die Hautfarbe bzw. das Geschlecht der Schauspieler begrenzt ist. Man hört imo sehr selten Kritik daran, welche Szenen oder Handlungsbögen rausgelassen bzw. verändert wurden oder, was für mich das einzige Kriterium ist, dass der Spirit der Vorlage nicht getroffen wurde. Gutes Beispiel: Lyet Kynes aus Dune. Im Buch ein weißer Mann, im Film eine schwarze Frau. Weder Hautfarbe noch Geschlecht sind für den Charakter wichtig, sie spielt es gut und es ist der Vorlage im Geiste treu. Für mich passt dann alles, für manche war es ein riesen Aufreger. Der Masse der Zuschauer ist "werkgetreu" scheiß egal, weil sie die Vorlage gar nicht kennen, die will einfach nur hirnlos unterhalten werden. Selbst die Schreier sind doch Minderheiten.

Das ist halt der Punkt, den ich nicht verstehe. Wie macht es aus geschäftlicher Sicht Sinn, sich so nen Shitstorm einzuhandeln? Warum gibt man den Millionen Fans nicht einfach exakt das, was sie wollen? Neue Leute werden sicher nicht sagen „ihgitt das guck ich nicht,
Das ist halt der Punkt, den ich nicht verstehe. Wie macht es aus geschäftlicher Sichdie Zwerge sind ja alle Weiß“ und alte Fand fühlen sich weniger vor den Kopf gestoßen. Jackson hatte ja sogar angedeutet, dass er aushelfen würde. Man hätte einfach eine HdR-Filme-Serie in genau dem Style
machen können und fast alle wären Happy.
Ich vermute, dass sie sich das umgekehrt vorstellen: Neue Leute, die nichts mit Fantasy und HDR am Hut haben, sollen eher reinschauen, wenn der Cast divers ist, als wenn es wie üblich alles weiß ist. Das muss nicht mal "ihgitt" sein, sondern eher ein "meh, spricht mich nicht an". Auf der anderen Seite gucken die meisten alten Fans das so oder so, vor den Kopf gestoßen oder nicht. Shitstorm ist dann egal, solange die Quoten stimmen. Die Logik macht imo aber nur Sinn, wenn man über ein sehr kleines und größtenteils unbekanntes Franchise redet. GoT hat ja gezeigt, dass es alle gucken, wenn eine gewisse Bekanntheit mit einher geht.
 
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Ajo, mir persönlich sind Hautfarben auch wumpe. Es ist halt auch ein Zeichen unserer Zeit, dass sich alle an Identität aufhängen, sieht man ja nicht nur hier, sondern z.B. auch bei der Genderdebatte. Bzgl. Theater bin ich grundsätzlich bei dir, es gibt nix Schlimmeres als pseudo-historische Inszenierungen. Es gibt zeitlose Stoffe wie eben den Faust, die in jeder Epoche funktionieren. Was ich allerdings überhaupt nicht leiden kann, sind diese postmodernen Dekonstruktionsrevuen, bei denen es nur darum geht, Texte zu zerficken. Ich finde das hochgradig zynisch.

Hinsichtlich "Masse" sprichst du den Kern des Problems an. Die Nerds schreien immer am lautesten. Die breite Masse konsumiert. Konnte man ja perfekt bei GoT sehen, das anfangs noch so ne Art "Geschenk" für alle Martin-Fans war und dann zu nem popkulturellen Phänomen wurde. Solange Martins Vorlage genutzt werden konnte, ergaben sich Twists zwingend aus den Aktionen der Figuren. Danach ging es nur noch um "subverted expectations", man hechelte dem Knalleffekt des Red Weddings hinterher, ohne verstanden zu haben, WARUM es emotional diesen Impact hatte. Am absurdesten wurde es dann in der letzten Staffel, als ALLE Figuren Idioten waren. Von so Schwachsinn wie dem erzwungenen "Clegane-Bowl" brauchen wir nicht zu reden.

Ich weiß nicht, was in Hollywood los ist, aber gefühlt ist das Writing in vielen Filmen und Serien in den letzten Jahren deutlich schlechter geworden. Die Ausnahme bilden Autorenwerke wie z.B. "Breaking Bad" - aber sobald da diese Gremien am Pfuschen sind, kannste ne Serie eigentlich vergessen. Schau dir z.B. die nun gecancelte "Resident Evil"-Serie an. Das ist ein Franchise, der zwei Gruppen bedient: Die Spiele-Fans und die Jovovich-Kabumm-Fans. Sie haben das Kunststück geschafft, KEINE dieser beiden Gruppen zufriedenzustellen. Für die Spiele-Fans war die Serie zu weit weg vom Originalstoff und für die Film-Fans war sie zu verschwurbelt. Ganz zu schweigen von dem grässlichen Teenager-Plot und den insgesamt völlig unsympathischen Hauptfiguren. (Dass Wesker schwarz war, fällt überhaupt nicht ins Gewicht, weil er von Lance Reddick gespielt wurde und Lance Reddick ist immer gut.)

HdR ist halt für unsere Generation primär mit den Jackson-Filmen verknüpft - diese Filme haben eine ganze Generation geprägt. Die Hardcore-Tolkien-Nerds sind in der Unterzahl, aber es gibt doch ne große Gruppe Leute, die zumindest einen Hauch Werktreue erwarten. Jackson hat sich ja auch viele Freiheiten erlaubt, was bei den Tolkienisten z.T. überhaupt nicht gut ankam. Aber Jackson hat irgendwie das Kunststück vollbracht, Hollywood-Schaukino mit Herz und Verstand zu machen. Diese Filme sind immer noch ein Wunder. Und diese Filme sind auch schuld daran (neben H. Potter), dass Hollywood seit 20 Jahren so auf Franchises abfährt. Der Kassenerfolg von Marvel gibt ihnen ja auch irgendwie recht.

Der Haken ist nun, dass es bei Tolkien einfach nicht genug Ausgangsmaterial für Blockbuster gibt. HdR wurde verfilmt und ist bis auf Weiteres durch. Der Hobbit wurde cineastisch hingerichtet, das Thema hat sich ebenfalls erledigt. Bleibt von den großen Werken also nur das Silmarillion und das ist wie schon erwähnt praktisch unverfilmbar, weil es wie die Bibel funktioniert. Letztlich kommt man da immer bei einer Form von Fanfiction heraus, weil Tolkien bewusst Dinge weggelassen, bzw. vage formuliert hat. Meiner Meinung braucht kein Mensch so eine Serie wie diese hier. Es gibt so viele tolle Fantasyromane und -romanreihen. Macht doch mal was Neues, bitte. (Aber bitte nicht so nen Scheiß wie TWOT)

Bzgl. Witcher: Brokilon fand ich z.B. total daneben. Aber die Serie weiß, was sie ist und das passt insgesamt schon so. Ist für mich in etwa auf einem Level mit Xena. :ugly: Die Bücher und Spiele find ich deutlich besser.
 
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@pinkoWarum dann wokisierung? Das ergibt doch geschäftlich keinen Sinn?

Ich kann mir einige mögliche Gründe vorstellen
-es erzeugt Aufmerksamkeit. Das hat hier definitiv funktioniert
-Man hat eine gewisse Menge Leute die das Werk bis aufs Blut verteidigen werden sicher, egal wie scheiße es ist. Funktioniert hier auch, die ganzen 10/10 sind sicher nicht weil es so unglaublich gut wäre
-Man hat einen gewissen Schutz vor professionellen Kritikern. So weit ich das sehe trauen die sich nie wokeness zu kritisieren, egal wie sehr es stört.
-Man vermeidet Kritik dass es zu weiß wäre. Das wird zwar die meisten Zuschauer nicht interessieren, aber die Minderheit der das so wichtig ist kann extrem laut werden, und das kann sich wahrscheinlich auf das ganze Unternehmen auswirken
-Man kann relativ billig positives feedback abholen von Leuten die einfach nur loben wie divers es ist.
-Man kann berechtigte Kritik damit abbügeln dass man den Kritikern einfach vorwirft ein Problem mit Frauen oder dunkelhäutigen Menschen zu haben.

Es hat natürlich den Nachteil dass es das Werk insgesamt deutlich schlechter macht (in den Augen der Mehrheit die keinen wokeism mag), aber die Vorteile sind trotzdem da. Es ist halt ein relativ sicherer Ansatz um Mittelmäßigkeit zu produzieren.
Allerdings auch ein sicherer Ansatz um zu verhindern dass die Serie wirklich gut wird. Warum man das bei einer solchen Produktion macht ist mir daher auch unverständlich. Eine HdR Serie sollte es nicht nötig haben mit so etwas um Aufmerksamkeit zu schreien, und mit dem Budget könnte man auch echte Qualität machen die für sich steht.
Der einzige Grund den ich mir hier wirklich vorstellen könnte ist dass um die Marke Amazon gefürchtet wird, wenn der unvermeidliche shitstorm der laut schreienden Minderheit kommt.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
Ajo, mir persönlich sind Hautfarben auch wumpe. Es ist halt auch ein Zeichen unserer Zeit, dass sich alle an Identität aufhängen, sieht man ja nicht nur hier, sondern z.B. auch bei der Genderdebatte.
Die Hautfarbe ist auch wurscht, aber eine Geschichte braucht nunmal eine interne logische Konsistenz. Das macht mich immer so sauer, wenn Leute mit dem Argument kommen „das ist aber Faaaantasy, da gibts keine Logik“. Nein, einfach nein. Nach dem Argument könnte Galandriel ja auch in einem
Apache Kampfhubschrauber rumfliegen. So funktioniert Fantasy halt nicht.

Beim Witcher hat es mich zB Null gestört, weil dort schon im Spiel diverse Charaktere am Start waren und es vor allem keine Kontinuität in dem Sinne zur Serie gibt. Bei HdR handelt es sich bei der Serie ja um eine Rückschau. Da muss man sich schon fragen, wo denn in der Zukunft plötzlich alle schwarzen Elfen, Zwerge und Hobbits hin waren. Es stellt einfach einen logischen Bruch zum bestehenden Kanon dar, der völlig unnötig ist.
 
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Was ich allerdings überhaupt nicht leiden kann, sind diese postmodernen Dekonstruktionsrevuen, bei denen es nur darum geht, Texte zu zerficken. Ich finde das hochgradig zynisch.
Ich weiß was du meinst, das ist wirklich absurd albern. Zum Glück kriegt man im Vorfeld schon mit, ob das eine von den Inszenierungen ist und dann halte ich mich davon fern wie der Teufel vom Weihwasser. :D

Ich weiß nicht, was in Hollywood los ist, aber gefühlt ist das Writing in vielen Filmen und Serien in den letzten Jahren deutlich schlechter geworden. Die Ausnahme bilden Autorenwerke wie z.B. "Breaking Bad" - aber sobald da diese Gremien am Pfuschen sind, kannste ne Serie eigentlich vergessen.
Die Frage dazu: Ist das denn wirklich der Fall? Durch das Streaming Phänomen ist die Anzahl an verfügbaren Filmen und Serien sicherlich drastisch gestiegen, und dadurch hat man auch das Gefühl, dass so viel mehr Mist unterwegs ist. Aber ich behaupte mal, dass die Qualität im Schnitt früher nicht wirklich besser war.
Ich mein was gab es früher an Serien? Was ich geguckt hab war so kram wie Xena/Hercules, Sitcoms a la Friends, Akte X, ER, Star Trek, Babylon 5. Da waren ein paar ganz gute Sachen dabei, wirklich zeitlose Meisterwerke wären für mich aber wohl nur sowas wie Seinfeld, Sopranos und The Wire. Das macht dann 3 Serien in 15 oder so Jahren, ist jetzt nicht die beste Quote. Dafür gab es in den letzten Jahren ja durchaus Konkurrenz, siehe True Detective, Breaking Bad, Fargo usw.
Was man momentan immer noch merkt ist imo die Corona Krise. Es kommen deutlich weniger Sachen raus und in den letzten Jahren verstärkt durch den von dir schon benannten Franchise-Bezug auch viel wiedergekäuter Müll. Wahrscheinlich gab es da durchaus auch finanzielle Weisungen von den Studios, mehr aufs altbewährte zu setzen anstatt auf Risiko zu gehen. Ich hoffe natürlich, dass sich das in der nächsten Zeit wieder etwas entspannt und auch Mut zu neuem Stoff aufkommt. Tarantino meinte mal in nem Interview, dass das ein zyklischer Prozess in Hollywood ist: Es kommt was auf, erzeugt einen Boom, alle springen drauf auf, Boom ebbt ab, Produzenten investieren wieder in Neues. Ich bin optimistisch, dass wir grad im vorletzten Schritt sind. :ugly:

Bzgl. Witcher: Brokilon fand ich z.B. total daneben. Aber die Serie weiß, was sie ist und das passt insgesamt schon so. Ist für mich in etwa auf einem Level mit Xena. :ugly: Die Bücher und Spiele find ich deutlich besser.
Ahjo, das ist schon weit entfernt, stimmt. Ich finde aber da bist du etwas streng mit der Serie. Erstens war Xena wirklich fürchterlich früher und zweitens ist auch die Vorlage nunmal ziemliche Fantasy-Standardkost. Hab die Bücher damals gern gelesen, aber ich hatte nicht das Gefühl da jetzt besondere Meisterwerke in der Hand zu halten.

€:
Die Hautfarbe ist auch wurscht, aber eine Geschichte braucht nunmal eine interne logische Konsistenz. Das macht mich immer so sauer, wenn Leute mit dem Argument kommen „das ist aber Faaaantasy, da gibts keine Logik“. Nein, einfach nein. Nach dem Argument könnte Galandriel ja auch in einem
Apache Kampfhubschrauber rumfliegen. So funktioniert Fantasy halt nicht.

Beim Witcher hat es mich zB Null gestört, weil dort schon im Spiel diverse Charaktere am Start waren und es vor allem keine Kontinuität in dem Sinne zur Serie gibt. Bei HdR handelt es sich bei der Serie ja um eine Rückschau. Da muss man sich schon fragen, wo denn in der Zukunft plötzlich alle schwarzen Elfen, Zwerge und Hobbits hin waren. Es stellt einfach einen logischen Bruch zum bestehenden Kanon dar, der völlig unnötig ist.
Ich finde die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte. Ja, man braucht auch bei Fantasy Serien interne logische Konsistenz. Man braucht aber nicht die gleiche Logik wie in unserer Welt, logischerweise. Das regt mich dann z.B. auf wenn jemand sagt, dass es ja keinen Sinn macht, wenn es dunkelhäutige Zwerge gibt, weil die Haut überhaupt kein Melanin bei Ihnen produzieren sollte. Woher zum Teufel kennt die Person, die das behauptet, die Physiologie von Zwergen?
Und bei der HDR-Story stört es mich jetzt auch nicht unbedingt, da das ganze ja nicht direkt anschließt sondern irgendwie 1000 Jahre dazwischen liegen. Außerdem ist für mich nicht ganz klar, inwiefern die Darstellung von Jackson da so 100% korrekt ist? Hier gibts doch sicherlich ein paar Tolkien-Hardliner, die mich aufklären können: Im Original spricht er doch von "fairest creatures", was doppeldeutig ist. Es kann "hell", es kann aber auch "schön" bedeuten. Oder gibt es irgendwo Zeilen von Tolkien die belegen, dass es keinerlei dunkelhäutigen Elben gibt?
 
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Die Hautfarbe ist auch wurscht, aber eine Geschichte braucht nunmal eine interne logische Konsistenz. Das macht mich immer so sauer, wenn Leute mit dem Argument kommen „das ist aber Faaaantasy, da gibts keine Logik“. Nein, einfach nein. Nach dem Argument könnte Galandriel ja auch in einem
Apache Kampfhubschrauber rumfliegen. So funktioniert Fantasy halt nicht.

Beim Witcher hat es mich zB Null gestört, weil dort schon im Spiel diverse Charaktere am Start waren und es vor allem keine Kontinuität in dem Sinne zur Serie gibt. Bei HdR handelt es sich bei der Serie ja um eine Rückschau. Da muss man sich schon fragen, wo denn in der Zukunft plötzlich alle schwarzen Elfen, Zwerge und Hobbits hin waren. Es stellt einfach einen logischen Bruch zum bestehenden Kanon dar, der völlig unnötig ist.
Sehe ich genauso. Die bis jetzt gezeigte Diversität ist sowieso ein Witz: in jedes Volk einen Tokenschwarzen reinsetzen. Ich habe etwas von 40-50 Charakteren gelesen für die ganze Serie, möglich dass da irgendwo auch noch Asiaten z.B. auftauchen werden, aber mit den bisher bekannten kann ja von wirklicher Repräsentation nicht die Rede sein. Dabei ist Amazon einfach maximal dumm vorgegangen. Der sinnvollere Weg wäre es gewesen eins oder mehrere der Völker komplett schwarz/divers zu besetzen, dafür hätte es auch bereits die Tolkienvorlage gegeben und es macht für mich als Zuschauer Sinn. Der Handlungsstrang der von Elben besetzten Menschen spielt in Harad im Süden von Mittelerde, die Bewohner werden so beschrieben:
The Haradrim were bold and grim men, fierce in despair. They were tall and dark-skinned with black hair and dark eyes, and for that they were called Swertings or Swarthy Men. The men of Near Harad were brown-skinned, with black hair and dark eyes, while the race known as "half-trolls" out of Far Harad had black skin.
1662087441134066.jpg
 

zimms

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[...]

In Film und Fernsehn nervt mich bei der Authentizitäts-Debatte zusätzlich extrem, dass sie in der Regel auf die Hautfarbe bzw. das Geschlecht der Schauspieler begrenzt ist. Man hört imo sehr selten Kritik daran, welche Szenen oder Handlungsbögen rausgelassen bzw. verändert wurden oder, was für mich das einzige Kriterium ist, dass der Spirit der Vorlage nicht getroffen wurde. [...]
Waaas? Also das sehe ich absolut nicht so. Oder sprichts du nur von Twitter Kommentaren?
 
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