Wieviel Geld braucht ein Student

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ok, ist mir tatsächlich neu. Wobei sich am ergebnis trotzdem nicht viel ändert: 10% sind beim aktuellen hartz 4 satz ca 35€ und dafür kriegt man alle notwendigen dinge zusätzlich zum regelsatz finanziert. Das ist immernoch ein vielfaches von dem was ein student zur verfügung hat.
Naja, die schulden können sich ja ansammeln und wenn man dann wieder arbeit findet, muss man sie weiterhin abbezahlen.

Aber bis auf die paar kleinigkeiten widerspreche ich dir in der sache auch gar nicht: dass viele studenten mit weniger als dem regelsatz auskommen (müssen), stimmt.
Daraus den umkehrschluss zu ziehen, dass der regelsatz zu hoch ist, wie Schlemil es tat, ist aber verkehrt, weil die situationen nicht vergleichbar sind:
Als student kann man oft wenigstens gelegentlich auf unterstützung der familie hoffen, ist flexibler, was zb das wohnen angeht, und hat bessere zuverdienstmöglichkeiten. Zudem ist das studium eine übergangsphase und man profitiert enorm vom fast kostenlosen bildungsangebot.

Dennoch könnte man unser system sicherlich an einigen stellen verbessern - abgesehen von grundsätzlichen ansichten darüber, ob zb das bafög als vollförderung laufen sollte.
Ich kannte zb im grundstudium leute, die schon über der regelstudienzeit waren und deren eltern arbeitslos wurden und sie plötzlich nicht mehr unterstützen konnten. Sie hatten dann keinen anspruch mehr auf bafög, obwohl sie bis dahin keines bezogen hatten, und mussten einen nebenjob annehmen, wodurch sich ihr studium weiter verzögerte.
Auf solche situationen ist unser system schlecht eingestellt.
 
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Ich finde den Hartz IV satz auch garnicht zu hoch, ich finde ihn vielmehr angemessen für das was er sein soll: Leuten für eine kurzfristige überbrückung ein auskommen zu ermöglichen. Bei der ganzen Hartz IV diskussion geht imho vollkommen unter dass hartz IV auch nicht den sinn hat jemanden auf dauer ein erfülltes leben mit allen annehmlichkeiten zu ermöglichen.

Daher: Natürlich ist die gesamtsituation von studenten mit denen von hartz IV empfängern als solche nicht vergleichbar. In der kernfrage, nämlich ob ein leben mit hartz IV unzumutbar menschenunwürdig ist, lässt es sich durchaus vergleichen, denn: Warum soll jemand der den ganzen tag zu hause sitzt (verschuldet oder unverschuldet dahingstellt) einen höheren lebensstandard genießen als jemand der sich von morgens bis abends an der uni abrackert.


Exkurs:
Bessere zuverdienstmöglichkeiten als hartz IV empfänger hat man als student auch nicht. Erstens wird ab einem gewissen zuverdienst das Bafög gestrichen, zweitens hat man als student, der 40-60h die woche in der uni/bibliothek verbringt auch nicht die zeit großartig geld dazu zu verdienen.
Überhaupt ist doch zuverdienst und hartz IV ein widerspruch in sich. Wer geld dazuverdient sollte überhaupt nicht auf hartz IV sitzen. Hartz IV ist kein bedingungsloses grundeinkommen, sondern eine notfallsicherung.
An der stelle kommen wir auch zu einem ganz anderen grundproblem: Die einkommen in vielen geringqualifizierten berufen (Friseurin, Arzthelferin, diverse Handwerker) sind so gering, dass ich verständnis dafür habe wenn jemand weiterhin auf hartz IV sitzt, statt vollzeit arbeiten zu gehen, weniger als den Hartz IV satz zu kriegen, und die differenz vom Amt zu beziehen. Aber das ist ein anderes thema was hier nicht reingehört
 
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Ich hab nie gesagt dass der Regelsatz zu hoch ist (lesen lernen kinder) ich finde ihn nur nicht unmenschlixh niedrig.
 
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Es ist halt ein gewaltiger unterschied als was es gedacht und konzipiert war und was es jetzt mehr oder weniger ist.
 
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BAföG sollte jeder bekommen, der es seiner Meinung nach brauch. Dafür sollte man es dann auch komplett zurückzahlen müssen.
 
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Als Student in der WG bin ich mit ca. 500Euro (BAföG + Taschengeld Eltern) sehr gut ausgekommen, sogar noch n paar Euro gespart. Jetzt im Beruf und mit Kind ist's etwa das Dreifache an monatlichen Ausgaben... allein 800 Euro Miete + Nebenkosten(Strom, Internet, Telefon..) hauen ziemlich rein.
 
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Der Unterschied von heute zu damals ist der, dass früher die Unterschicht nicht so leicht zum Studium zugelassen wurde. Leider ziehen die besten 20% die schlechten nicht rauf, die Unterschicht zieht alle auf ihr Niveau runter. Scheiße mit Wein, das lass sein.

Eine ganz dicke Raute.
Die ganzen Heulsusen sollen die Schnauze halten, lernen und sich freuen vom Staat ein Studium ermöglicht zu bekommen.
Lehrjahre sind keine Herrenjahre.

zweitens hat man als student, der 40-60h die woche in der uni/bibliothek verbringt auch nicht die zeit großartig geld dazu zu verdienen.

Ich ziehe meinen Hut vor jedem Studenten der Physik, Maschinenbau und Ähnliches studiert. Der Großteil der Studenten studiert aber irgendeinen low-level-Sowi-Schrott und gammelt ab, anstatt "40-60h die Woche in der uni zu verbringen". In den meisten Uni-Städten gehen die Partys am Montag oder Dienstag los.
 
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Benrath

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Ich ziehe meinen Hut vor jedem Studenten der Physik, Maschinenbau und Ähnliches studiert. Die Großteil der Studenten studiert aber irgendeinen low-lewel-Sowi-Schrott und gammelt ab, anstatt "40-60h die Woche in der uni zu verbringen". In den meisten Uni-Städten gehen die Partys am Montag oder Dienstag los.

Da zeigt ja mal wieder jemand wieviel Ahnung er von Studium und Studenten hat.
 
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Wie bei uns auch die ganzen Assis mit ihren scheiss widerlichen Dreadlocks rumgerannt sind und jeden Tag auf Partys waren, aber am liebsten gegen das ungerechte System gewettert haben :top:
 
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Ich ziehe meinen Hut vor jedem Studenten der Physik, Maschinenbau und Ähnliches studiert. Die Großteil der Studenten studiert aber irgendeinen low-lewel-Sowi-Schrott und gammelt ab, anstatt "40-60h die Woche in der uni zu verbringen". In den meisten Uni-Städten gehen die Partys am Montag oder Dienstag los.
die "highlevel" maschienenbaistudenten die ich so kenne gammeln spätestends im master nur noch rum und sind kaum noch an der uni.

um konkrete bsp. zu bringen:
nen guter freund von mir arbeitet z.Z. fast 40h die woche für bosch und geht 2 tage die woche zur uni (master), ein anderer hat 3 tage die woche an denen er and er uni ist (4tes sem), abgesehen von den klausurphasen sind auch beide auf so ziemlich jeder party zu finden, die ich kenne...
 
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Ich ziehe meinen Hut vor jedem Studenten der Physik, Maschinenbau und Ähnliches studiert. Die Großteil der Studenten studiert aber irgendeinen low-lewel-Sowi-Schrott und gammelt ab, anstatt "40-60h die Woche in der uni zu verbringen". In den meisten Uni-Städten gehen die Partys am Montag oder Dienstag los.

Naja, ich würde SoWi nicht unbedingt als Schrott bezeichnen. Die meisten SoWi-Profs (und Profs der anderen "laber-Fächer") nehmen ihr Fach schon ernst und betreiben es auf einem sehr hohen Niveau. Schwarze Schafe, die für nichts tun ihr dickes Professoren-Gehalt einstecken, gibts in allen Fächern.

Aber natürlich hast du in einem Punkt recht: Die "Laber-Fächer" ziehen die schlechten Studenten eher an als Maschinenbau, Elektrotechnik, Physik, Informatik oder Mathematik. Die Studenten glauben, durch "einfaches labern" kämen sie in den "Laber-Fächern" durch. Leider sind die Professoren dann nicht hart genug, 99% der Laber-Köpfe knallhart durchfallen zu lassen, d.h. das Niveau wird soweit runtergezogen, dass 50% (oder 60%) es doch noch irgendwie schaffen. Das hat zur Folge, dass man in den "Laber-Fächern" eben doch durch "Labern" seinen Abschluss bekommt.

Ein Effekt, der sich allmählich auch in den Naturwissenschaften bemerkbar macht.
 
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