Original geschrieben von Mme Butterfly
sind emotionalität und intelligenz also gegensätzliche charakterzüge? bin ich dumm, weil ich durchaus emotionen hab?
Nein, das bist du nicht.
Rationalität hat die Aufgabe, unsere Leidenschaften zu ordnen und zu beherrschen, um sie in eine Richtung zu lenken, die uns ein gutes Leben beschert.
Ich würde grob sagen, dass es förderliche Leidenschaften gibt, die, unter entsprechender Leitung der Vernunft, einem guten Leben förderlich sind und zerstörerische Leidenschaften, die einem guten Leben schaden. Dazu gehören z.B. Furcht und Eifersucht.
Außerdem bin ich der Meinung, dass Frauen es sich eher leisten können, sich Leidenschaften hinzugeben, weil sie im Idealfall einen starken, vernunftgeleiteten Mann an ihrer Seite haben, der sie vor allem größeren Übel beschützt.
Anders formuliert: Für eine Frau ist es entschuldbarer, sich nicht immer ganz unter Kontrolle zu haben als für einen Mann.
Also sei froh, dass du ein Mädchen bist.
Original geschrieben von ArT-hirni
auf welchem level befindet sich die "diskussionskultur" dieses forums denn gerade?
sollte eine diskussion, um ihre produktivität zu gewährleisten, nicht zu irgendeinem ergebnis führen?
wann führte eine diskussion, an der du beteiligt warst, das letzte mal zu einem ergebnis (außer "gegner" sagt nichts mehr, weil schnauze voll oder umgedreht)?
Heute, gestern, ständig.
Was ist denn für dich ein Ergebnis, nur etwas Greifbares, Präsentables, von dem auch ein unbeteiligter Dritter etwas hat?
Eine produktive Diskussion ist für mich eine, von der die Diskutanten profitieren, also vor allem ich selbst.
Das geht auf verschiedenste Arten.
Zunächst ist jede Diskussion eine gedankliche Tätigkeit. Um mitzudiskutieren, muss ich mich mit dem, was andere gedacht und geäußert haben, auseinandersetzen. Das muss ich interpretieren und schließlich analysieren. Ich muss ihre Position kennen und verstehen lernen. Nur dann kann ich adäquat darauf antworten. Dabei sammle ich Erkenntnisse, Gedanken, die sich vielleicht als nützlich erweisen und mal Bestandteil meiner eigenen Denkweise werden.
Aber das ist nicht mal notwendig. Selbst wenn mein Gegenüber ein Nashorn ist, von dem ich absolut nichts lernen kann, lerne ich dennoch viel, während ich trotzdem mit ihm diskutiere. Denn ich muss ja erstmal feststellen, dass seine Anschauungen keinen Sinn ergeben und sich weder in Adäquanz noch in Konsistenz mit meinen messen können. Und schließlich muss ich die Ergebnisse meines eigenen Nachdenkens immernoch ordnen, formulieren und in angemessener Form präsentieren.
Selbst wenn ich gegen eine Wand rede, ist das eine profitable Übung. Es ist sogar eine enorm wertvolle Erfahrung, gegen einen ignoranten und unbelehrbaren Menschen anzureden, der absolut keinen guten Willen zeigt und sich weigert, den geringsten konstruktiven Beitrag zu leisten. Denn es fordert einem eine ganz spezielle Beweglichkeit ab und beansprucht viel mehr, als wenn das Gegenüber sich gutartig verhält und einen bei der Entwicklung eigener Gedanken noch unterstützt.
Ich diskutiere hier ja nicht nur aus Langeweile zum Zeitvertreib (obwohl auch das manchmal vorkommt, muss ich zugeben).
Ich diskutiere vor allem, weil es mir nützt.