Ich hatte zeitweise den Eindruck, dass hier nur getrollt wird, aber jetzt muss ich zugeben, ich finde Phils Argument gar nicht so schlecht. Es ist durchaus moeglich, dass ich im Moment einfach nur verwirrt bin und nicht richtig denke, aber ich werde mal ausfuehren, was ich jetzt gerade dazu denke:
Das was Phil und einige andere hier sagen scheint eine voellig andere Sichtweise auf das Geschaeftsmodell eines Casinos zu sein, als die, die Sven vertritt, sodass wir zwei verschiedene Sichtweisen haben:
Sichtweise 1:
Wir zaehlen, wie viel Geld jeder einzelne Gast ins Kasino bringt und mit wie viel Geld er wieder geht. Die Differenz ist der Gewinn.
Wenn man das so betrachtet, dann ist ein Gast, der einfach so lange spielt bis er kein Geld mehr hat (was ja durchaus machbar ist, oder?) besonders gewinnbringend.
Sichtweise 2:
Wir betrachten die einzelnen Spiele voellig unabhaengig voneinander. Wir interessieren uns nicht dafuer, ob zuvor gewonnenes oder von aussen mitgebrachtes Geld eingesetzt wird und auch nicht dafuer, wer das Geld einsetzt, hauptsache es wird immer gespielt und wir machen jedes mal unser 1/37 Gewinn von dem Geld, das auf den Tisch kommt.
Nun kann es gut sein, dass ich einem Denkfehler aufliege, aber mir scheint im Moment, dass beide Sichtweisen legitim sind und gerade dadurch, dass die beiden Sichtweisen so unterschiedlich sind ist es schwer, in der Diskussion hier Einigkeit zu erzielen, weil jeder immer innerhalb seiner eigenen argumentiert.
Mir scheint Sichtweise 1 vor allem sinnvoll, wenn man davon ausgeht, dass die Anzahl an Spielern sehr begrenzt ist, d.h. man haette eigentlich noch mehr Platz im Kasino, aber es kommen einfach nicht genug Spieler, und man muss somit von jedem einzelnen hoffen, dass er moeglichst viel Geld mitbringt. (man nehme als extremes Gedankenexperiment etwa an, dass nur ein oder zwei Spieler pro Abend kommen.)
Sichtweise 2 ist hingegen dann sinnvoller wenn man davon ausgeht, dass immer genug Spieler kommen, aber der Platz an den Tischen beschraenkt ist. Dann brauchen wir uns ja wirklich nicht dafuer zu interessieren, was die einzelnen Spieler machen, hauptsache es steht immer irgendwer am Tisch und legt Geld darauf. Sichtweise 2 hat vielleicht auch den Vorteil, einfacher zu sein. Also in dem Sinn, dass es leichter ist, Statistik darueber zu fuehren, wie viel Chips auf den Tischen eingesetzt werden, als Statistik darueber zu fuehren, wie viel Geld jeder einzelne Spieler gewinnt oder verliert. Ich koennte mir aber vorstellen, dass Kasinos trotzdem beides machen.