Wie habt ihr eure berufliche Bestimmung gefunden?

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Habe was das Berufsleben angeht eine recht deutliche Einstellung:

Ich finde es sehr wichtig, dass man Spaß am Beruf hat (kein Beruf macht immer Spaß) aber dass gleichzeitigt der Beruf nicht (nahezu oder komplett) zum "Leben" wird.

Ich kenne auf beiden "Extremen" Leute und denen geht es entweder nicht gut oder sie merken gar nicht mehr was aus ihrem Leben geworden ist. Nur arbeiten arbeiten arbeiten ist einfach nichts. Kenne paar ältere Semester die ihr Leben lang (bis ins hohe alter) gearbeitet haben und aber dann mit dem Geld nie was tolles gemacht haben und vorher gestorben sind im Grunde. Ist vielleicht aber auch ein "GenerationenDing".

Genauso kenn ich Leute die den Beruf as "notwendiges Übel" ansehen um Geld zu verdienen, welches ihr Leben dann insgesamt wieder "toll" macht. Finde ich auch eine suboptimale Lösung.


Ich selbst würde nicht sagen, dass ich eine eindeutige "berufliche Bestimmung" jemals haben werde. Oder viel mehr haben kann. Höchstens für einen bestimmten Moment. Aber ein Leben lang? Schwer denkbar für mich.

Hab nach dem Abi und Zivi (in einem Jugendzentrum) erst mal "Motivationsprobleme" gehabt. Ich war nie derjenige, der genaue Pläne hatte und wusste was er exakt zu dieser und jener Zeit erreicht haben will. Finde das auch fast gruselig ;)

Hab dann SozialeArbeit/SozPädagogik studiert. Master angefangen weil ich mir was wissenschaftliches und akademisches vorstellen konnte aber Lebensumstände haben dazu geführt, dass ich bis jetzt dort arbeite wo ich als Student auch nebenher schon angefangen habe. (Arbeit mit minderjährigen Flüchtlingen)

Macht meistens Spaß. Kollegen/Kolleginnen sind top.

Wird natürlich sicher nicht 30 Jahre bei dem Beruf bleiben, sondern ich werde sicher (außer etwas is so abwechslungsreich und toll, dass ich ewig dabei bleibe) noch in verschiedenen Bereichen was machen.
 
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Stimme dir zu, Ph!L.

Könnte man vielleicht zusammenfassen als zwei Abwägungen:
1. Abwägung zwischen "Mache ich gern!" und "Bringt genug Kohle!" bei der Wahl von Ausbildung/Beruf.
2. Abwägung zwischen "Arbeite hart und mach Karriere!" und "Leb dein Leben!"

Dabei hilft mMn für 2 auch, in jungen Jahren "Arbeite hart!" zu priorisieren:
# Mit 20-30 hat man oft weniger Verpflichtungen (Familie), opfert daher weniger.
# Wenn man früh hart arbeitet, lernt man schneller & es stehen einem oft früher mehr Optionen zur Verfügung (z.B. will ich ins Management gehen? Oder lieber nicht? Will ich Firma wechseln?)
# Wer mit 30 dann ein Top-Performer ist, der kann auch eher mal ein Sabattical nehmen, oder in Teilzeit gehen, ohne zuviel Karriere zu opfern & damit eine bessere Work-Life-Balance erreichen. Während man als Mitläufer solche Gelegenheiten oft weniger hat.

Ich kenne viele, die sich in den 20igern einreden, wegen "Work Life Balance" nicht reinzuhauen, und die dann heute unzufrieden sind, weil sie mit Mitte 30 "stuck" sind.

Während die, die in den 20ern reingehauen haben, heute sich oft sehr bewusst aussuchen können, was sie machen.

Beispiel: CTO von meinem früheren Unternehmen (heute 35) macht heute ein Salat-Startup & ist dort nichtmal für die Technik, sondern für die Rezepte zuständig. Diese Chance hatte er auch deswegen, weil seine etwas bessere Karriere in den 20ern ihm Kontakte und Ersparnisse gebracht hat, die bei der Gründung halfen. Und heute ist er damit super happy -- während er als Developer glaube ich unglücklich wäre.
 
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Grundsätzlich bin ich sehr automobilfasziniert in allen Facetten und habe dort viele Leidenschaften.
Allerdings war ich immer schon ein sehr fauler Mensch, der eher mit Minimalprinzip durchs Leben gekommen ist. Im Gymnasium gabs dafür die Quittung. Über Realschule/FOS/FH Bachelor/Uni Master habe ich mich doch noch zum Hochschulabschluss in Wirtschaftsingenieurwesen gequält. Wobei es dabei nicht klick gemacht hat, aber ich habe so meine Mittel und Wege gefunden, wie ich alles bestehen kann. Nebenbei diverse Praktika/Werkstudent/Abschlussarbeiten bei namhaften Automobilunternehmen gemacht. Nach dem Abschluss kurze Zeit beim Zulieferer gewesen und dann mit mehr Glück als Verstand eine Stelle als Entwicklungsingenieur bei einem großen OEM bekommen.
Trotzdem gehe ich recht ungern in die Arbeit, zum einen weil die Faulheit/Aufschieberei bei mir immer noch sehr dominierend ist und zum anderen, weil die Arbeit sehr prozesslastig ist.
Rückblickend kann ich mich unterm Strich aber nicht beschweren. Ich hätte nicht gedacht, dass ich es so weit bringen werde. Vergleichsweise ist das Gehalt natürlich auch sehr gut.
Leider merke ich auch, dass meine automobile Leidenschaft zurück geht, weil die Faszination in vielen Bereichen leidet, wenn man täglich damit konfrontiert wird.
 
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Bei mir wars eher Zufall, dank einer kurzfristigen Beziehung zu einem Mädel bin ich mit meiner jetzigen Branche überhaupt erst in Berührung gekommen, habe meinen aktuellen Job demzufolge auch erst mit Anfang 30 begonnen (inklusive dazugehöriger neuer Ausbildung). Vorher viel ausprobiert mit u.a. komplettem Studium, Festanstellung und Selbständigkeit. Habe aber bei allem davon immer gedacht, dass es das nicht für lange oder gar „ewig“ sein kann. Letztendlich würde ich auch jetzt nicht „Berufung“ sagen, was wohl auch daran liegt dass ich grundsätzlich keine „Freizeitprobleme“ habe und immer was schönes finde, was ich lieber machen würde als zu schaffen. Aber ich gehe eigentlich grundsätzlich recht bis sehr gern zur Arbeit und bekomme auch für meine Ansprüche genug Entlohnung dafür. Insofern hat sich zumindest bei mir die Suche bis ins verhältnismäßig höhere Alter durchaus gelohnt, auch wenn es teilweise natürlich riskant war das sichere aufzugeben dafür.
 
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Bei mir wars eher Zufall, dank einer kurzfristigen Beziehung zu einem Mädel bin ich mit meiner jetzigen Branche überhaupt erst in Berührung gekommen, habe meinen aktuellen Job demzufolge auch erst mit Anfang 30 begonnen (inklusive dazugehöriger neuer Ausbildung). Vorher viel ausprobiert mit u.a. komplettem Studium, Festanstellung und Selbständigkeit. Habe aber bei allem davon immer gedacht, dass es das nicht für lange oder gar „ewig“ sein kann. Letztendlich würde ich auch jetzt nicht „Berufung“ sagen, was wohl auch daran liegt dass ich grundsätzlich keine „Freizeitprobleme“ habe und immer was schönes finde, was ich lieber machen würde als zu schaffen. Aber ich gehe eigentlich grundsätzlich recht bis sehr gern zur Arbeit und bekomme auch für meine Ansprüche genug Entlohnung dafür. Insofern hat sich zumindest bei mir die Suche bis ins verhältnismäßig höhere Alter durchaus gelohnt, auch wenn es teilweise natürlich riskant war das sichere aufzugeben dafür.

Vielleicht bin ich grad zu dämlich und hab es überlesen aber was machst du denn?
 

Gelöschtes Mitglied 683020

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Hab mich als Schüler eigentlich ziemlich für Naturwissenschaften interessiert, wählte Chemie LK und lernte schnell, dass das definitiv nix für mich ist, als ich dann Labor machen durfte. War dort 4 Stunden mehr oder weniger alleine rumgestanden und hab mit beschissenem Zubehör versucht Photometrie zu betreiben, wodurch natürlich nix was wurde, weil das Gerät mittendrin defekt war. Abschlussarbeit also gefaked, 4.0 bekommen und gut.
Dann kamen die gesundheitlichen Probleme meiner Eltern auf neue Höhen, Abischnitt ging von 1.6 auf 3.1 runter, weil keinen Bock auf Schule und völliges Unwissen was zu tun. Über Zufall in die Soziologie geschlittert, hab mir das angeschaut und fand es ziemlich gut. Hab nebenher alles mögliche an Kleinscheiß gearbeitet (Gastro, Poker, Hiwistellen, sonstige Zufallsprojekte Geld bekommen, kurz selbstständig mit Promotion, Montage) und war eigentlich nur zu interessanten Sachen an der Uni, dazu halt ständig in nähe der Heimat geblieben, weil ich dann doch meinen Eltern helfen wollte, sollte das notwendig werden (wurde es ein paar mal). Nebenher paar Nebenfächer probiert und gleich festgestellt, dass ich BWL hasse wie die Pest, weil es nur Buzzwortlistung in einem Raum voller Goldkettchenmetros war (zumindest in den Einführungsveranstaltungen).
Dummerweise hätte ich nach Studium dann doch bundesweit suchen müssen, um 'Traumstellen' zu kriegen, evtl. eine Dis oder ähnliches. Kam durch zufall in die Bundesagentur/Zentrale in Nürnberg und hab da jetzt 1.5 Jahre rumgewurstelt, bevor ich dann entschieden habe, dass so was echt nichts für mich ist: Vergreiste Entscheidungsträger, die keinen Bezug zur Realität haben, Messerstechen um die lächerlichsten Dinge, weil man ja evtl. aufsteigen könnte, sowie extreme Pendelzeiten.
Bin jetzt gewechselt und in einer "kleinen" Marketingfirma gelandet, die sich hauptsächlich durch einen der größten deutschen Marktplätze finanziert. Derzeit bin ich etwas umgefahren, was die Mentalität angeht - alles deutlich schneller, Kollegen aufgeschlossener und die Aufgaben an sich auch recht spannend: Darf Datenmigration und Prozeßoptimierung machen, hab sogar meine eigene kleine Praktikantin, die 'Menschen, Tiere, Welt' studiert oder so was. Also im Vergleich dazu wurde ich noch 4 Monate vorher gefragt, ob ich denn mit einem Diplom überhaupt die Sicherheit haben könne zu sagen, dass eine Stichprobe von 3 Leuten nicht auslangt um Signifikanz zu unterstellen. Wtf.

Mal gucken wie lang das noch taugt und was in dem größeren Mutterkonzern noch an Stellen offen ist. An sich eine gute Entscheidung, hab aber trotzdem das Gefühl, dass das nicht alles ist.

Habe allerdings auch generell das Problem, dass mir Geld scheißegal ist, hab ich spätestens durch den Abstecher in die BA kennengelernt. Hatte mehr als genügend über, aber nie wirklich Zeit für eine größere Reise, oder Zwang irgendwas anzuschaffen, gleichzeitig auch keine Option unter der Woche irgendwas produktiv-regeneratives anzustellen, das über "Eine Folge Serie X" gucken hinausging. Nie wieder. Verstehe dieses Ranbüffeln und zwanghafte 'hauptsache Kohle' nicht. Bei Freunden, die so karrierefokussiert denken und bei den Quartalstreffen (Terminplaner sagt nein) nur noch über Geschäftsmails reden können, gehen bei mir mittlerweile alle Alarmglocken an. Im Endeffekt träume ich von ~+300€ brutto und 30-35h/Woche. Keine Arbeit ist massig scheiße, weil ich spätestens nach drei Wochen gar nix mache und nur fett werde. Zu viel Arbeit muss allerdings auch nicht.
 
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an die "geld ist mir egal"-fraktion: habt ihr vor mal eine immobilie zu besitzen? oder erbt ihr einfach?

je nach lage und anspruch 1000€-3000€ pro monat auf 15-25 Jahre einkalkulieren zu müssen ändert den bezug zu geld drastisch.
 
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Wäre eine Immobilie in guter Lage eingeplant, wäre man wohl kaum die "Geld ist egal" Fraktion.
 
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Wüsste nicht, was ich mit einer Immobilie sollte. Will keine Familie gründen und brauche zum Leben nur das Nötigste. Überschüssiges Geld wird angelegt oder verprasst.
 

Gelöschtes Mitglied 683020

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an die "geld ist mir egal"-fraktion: habt ihr vor mal eine immobilie zu besitzen? oder erbt ihr einfach?

je nach lage und anspruch 1000€-3000€ pro monat auf 15-25 Jahre einkalkulieren zu müssen ändert den bezug zu geld drastisch.

Immobilie halte ich für eine dumme Investition, wenn man keine Familie hat, oder nicht direkt vermieten will. Ich kenne folgende Punkte: Hausbau, Hausinstandhaltung, Hausausbau, Renovierung, Verkauf, teils mehrfach mitgemacht. Zu schweigen von der lokalen Bindung. Haus im Grünen ist toll, wenn man auf Dorfleben steht (hat seine Vorteile), bis du dann alt wirst und plötzlich die Krankenhäuser dichtmachen, die Einkaufsgegenden ein paar Kilometer weg sind und die ÖPNV-Linien geändert sind. Wenn du dann auch nur einen Psycho als Nachbarn hast, dann wird's noch besser. Nein, danke.
Abgesehen davon hat ja keiner gesagt, dass das Geld nicht da wäre, es würde ja beispielsweise die Miete wegfallen. Mir fällt aber echt bessers ein, als mein Geld in irgendeinen Klotz in der Landschaft zu stellen und zu denken, mein Leben wird sich nicht in den nächsten 50 Jahren nicht mehr ändern.
Erben werde ich aber wahrscheinlich tatsächlich, hoffe allerdings nicht darauf, sondern vertraue, dass meine Eltern schlau genug sind, das Objekt abzustoßen und sich für das hohe Alter was passendes zu suchen und ihr Geld für sich selbst ausgeben. Sollte ich das Stück bekommen, weiß ich auch nicht was ich damit anfangen soll. Verkaufen oder Vermieten erscheint mir am wahrscheinlichsten.
 

TheGreatEisen

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Diese Lebensweise ist völlig legitim, gleichwohl sie für mich sterbenslangweilig wäre. edit: @pinko

Habe recht frühzeitig gemerkt, dass ich bei Dienst nach Vorschrift in alte Muster verfalle, nur das nötigste tue und in der persönlichen Entwicklung stagniere. Im Prinzip das Phänomen, was man wunderbar an den meisten OT-Usern feststellen kann. :deliver:

Suum cuique halt.

Was mich dagegen nervt ist dieser subtile, leicht höhnische Ton, den vor allem Singles, die selbstredend alle Singles aus freiem Entschluss (:troll:) sind, gerne anschlagen, wenn sie die Geldgeilheit anderer und Materialismus anprangern und sich darüber erheben, als hätten sie eine übergeordnete Stufe in der Evolution erklommen. In der Realität sind das dann leider oftmals Leute, die, sobald die richtige Partnerin gefunden wurde, abends keine Zeit mehr zum zocken haben, sich nach Häusern umsehen, über Kinder reden oder direkt die Kinderwunschklinik aufsuchen. Und auf einmal, wie durch Zauberhand, ist Geld relevant. Wat? Haus kostet Geld? Auto wird aufgrund der Wohnlage benötigt? Ein Kinderschuh kostet 50 Euro? Wie, die billigen von Deichmann gehen gar nicht, erklärt einem die Frau? In der Retrospektive ist diesen Leuten dann nicht einmal bewusst, dass sie jahrelang Bullshit gelabert haben.

Ich bin so ehrlich und ordne mich der Geld-ist-durchaus-relevant-Fraktion zu. Das hat viele Gründe, die nicht mit dem Wunsch nach nem Cayenne oder einer Rolex verknüpft sind. Immobilie, Kinder, vielleicht eines Tages etwas früher in Rente gehen, beim Urlaub nicht auf den Cent achten müssen, den Kindern die Hobbies ermöglichen, die sie interessieren, ohne dass man sie zum Golf, Reiten, Skifahren drängen würde. Vielleicht will die Tochter eines Tages Klavier spielen, an einem Schüleraustausch teilnehmen, was auch immer. Kurzum, ohne das ganze Bonzengewäsch: Wenn Du Verantwortung für engste Angehörige in deiner unmittelbaren Umgebung trägst, ist Geld verdammt wichtig.

Wer natürlich per se keine Aussicht hat, jemals ordentlich zu verdienen, tut gut daran, sich selbst gebetsmühlenartig daran zu erinnern, dass Geld nicht glücklich macht.
 
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Ach komm, als wäre alten reichen Menschen für Mandate in den Arsch kriechen überragende persönliche Entwicklung :deliver:
 
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Geld ist selbstverständlich wichtig. Gerade wenn man nicht im gemachten Nest aufgewachsen ist, weiß man ja normalerweise, was es bedeutet, sich etwas erarbeiten, bzw. ersparen zu müssen. Wenn jmd. sich für ne Familie entscheidet, ist das eine respektable Wahl. Nur verfallen viele dann in permanentes Gejammer. (Zeit! Geld! Kinder!) Das ist genauso blöd, wie wenn der typische Loner vom hohen Ross die Vorzüge spätrömischer Dekadenz predigt. Leben und leben lassen.
 

TheGreatEisen

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Ach Lorias....

Dein Kommentar zeigt, dass Du überhaupt keine Ahnung hast, wie Akquise & Networking funktioniert. Aber als Lohnsteuerpflichtiger, der hier immer wieder mit altklugem Käse daherkommt, besteht hierfür auch kein Anlass :deliver:
 

Gelöschtes Mitglied 683020

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Reflexartige Arroganz, obwohl kein einziger Angriff auf dich, bzw. Familiengründung und entsprechendem Fokus gefahren wurde, unterstreicht dann die Persönlichkeitsentwicklung viel besser. :|
 

TheGreatEisen

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Ähm, Dito? Wo greife ich denn jetzt Dich an? Ich habe das generalisierend geschrieben (wie Du by the way zuvor auch), gerade aufgrund diverser Erfahrungen aus dem alten Freundeskreis, wo jetzt nach und nach genau die Leute zu Spießern mutieren, die bislang auf ihre Einzigartigkeit und Individualität abgestellt hatten.

Aber dass Du Dich jetzt "reflexartig" angesprochen fühlst, ist doch irgendwie bezeichnend.
 

Gelöschtes Mitglied 683020

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Ich fühlte mich als OT-User angesprochen, mag sein, dass ich deinen Post misinterpretiere.
 

TheGreatEisen

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Ach gottchen, und deshalb kommt so eine Reaktion? Mir kam es eher so vor, als hättest du eine Verbindung zu deinem Beitrag erblickt, aber so what. Na, eine so honorige Runde wie das OT hier anzugreifen (deliver offensichtlich ignoriert), das bedarf einer zeitnahen Reaktion. Bin mal lieber raus, bevor das hier noch so weitergeht :rofl:
 

parats'

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Jetzt kommt der dreifach Vater auch noch mit Ratschlägen. :P
Oder ist das ne Admin Ansage? :troll:
 

parats'

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Interessant, planst du im Alter dort die letzten Jahre entspannt zu verbringen oder ist es eher nur für den Heimaturlaub?
 
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ersteres, angenehmeres klima, 30-45 min zur küste und ich kann die zweite etwage vermieten um n paar marka extra zu machen.
 
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Kann mich nur Eisen und Xantos anschließen, allerdings aus der "Hätte ich lieber mal"-Position. Mir persönlich ist Zeit immer wichtiger gewesen als Geld und ich meinte lange, damit gut zu leben. Jetzt, wo die Familiengründung begonnen hat, wird mir allerdings klar, dass meine Zeit jetzt wertvoller ist als in meinen 20ern. Darum wünschte ich natürlich, ich hätte damals mehr rangeklotzt, um mir und meiner Familie jetzt mehr Möglichkeiten bieten zu können.

Aber machste nix, nachher ist man immer schlauer. ;)
 
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Spannendes Thema.

Vielleicht kann ich hier einen neuen Aspekt einbringen: Ich habe meine "berufliche Bestimmung" gefunden und wieder verlassen.
Wie die meisten wissen, war ich Offizier in der Panzertruppe und ich war 13 Jahre lang mit Leib und Seele Soldat. Ein Beruf von dem ich bis heute in meinem Innersten überzeugt und begeistert bin.
Leider haben zwei Aspekte diese Begeisterung immer stärker getrübt: 1. Das Wissen darum, dass man als Offizier bis zu seiner Pensionierung den Launen des Personalamtes ausgeliefert ist und alle paar Jahre kreuz und quer in Deutschland und darüber hinaus versetzt wird, mit nur mäßigem Einfluss auf die getroffenen Entscheidungen. 2. Die schleichende Entmilitarisierung der Bundeswehr, die das wofür ich jeden Morgen zum Dienst gegangen bin, immer stärker in Frage gestellt hat und es mir inzwischen unmöglich gemacht hat, mich mit den höchsten militärischen Führungsebenen zu identifizieren.
So habe ich mich, trotz top Beurteilungen und dem Angebot auf Übernahme als Berufssoldaten mit Verwendung in meiner Traumposition, dazu entschlossen die Bundeswehr zu verlassen. Das war die bisher schwerste Entscheidung, die ich in meinem Leben getroffen habe und manchmal denke ich immer noch darüber nach. :8[:

Hab den Quereinstieg in die Wirtschaft gut geschafft und nach 15 Monaten als Vorstandsassistent gerade meine eigene Abteilung mit 17 Mitarbeitern bekommen und die Aussicht, wenn ich brav über alle Stöckchen springe, in einigen Jahren Geschäftsführer o.Ä. zu werden.
Das Unternehmen ist toll, mein Chef ist spitze, vieles ist um Welten professioneller und besser als im öffentlichen Dienst. Ich bin also soweit sehr zufrieden.
Aber der Idealismus und die tiefe Verbundenheit mit dem Beruf, wie ich es als Offizier gelebt habe, den gibt es nicht. Das werde ich in der Wirtschaft wahrscheinlich auch niemals finden. Trotzdem bin ich motiviert und gebe Gas. Je mehr ich jetzt lerne, verdiene und meinen Marktwert erhöhe, desto unabhängiger bin ich später. Und ich würde gerne, wenn ich es mir mal erlauben kann, irgendwo einen kleinnen Hof auf dem Land haben und in der Natur arbeiten. Realistische Berufseinstiege in diesem Bereich ohne massive Gehaltseinbußen sehe ich derzeit aber nicht.

Mein absoluter Traumjob wäre es wohl die Bundeswehr von Grund auf zu reformieren und eine kriegstüchtigen Armee zu formen. Sollte es zu so einem Neuaufbau kommen, würde ich wohl alles stehen und liegen lassen, um dabei zu sein.
 
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Immobilie halte ich für eine dumme Investition, wenn man keine Familie hat, oder nicht direkt vermieten will. Ich kenne folgende Punkte: Hausbau, Hausinstandhaltung, Hausausbau, Renovierung, Verkauf, teils mehrfach mitgemacht. Zu schweigen von der lokalen Bindung. Haus im Grünen ist toll, wenn man auf Dorfleben steht (hat seine Vorteile), bis du dann alt wirst und plötzlich die Krankenhäuser dichtmachen, die Einkaufsgegenden ein paar Kilometer weg sind und die ÖPNV-Linien geändert sind. Wenn du dann auch nur einen Psycho als Nachbarn hast, dann wird's noch besser. Nein, danke.
Abgesehen davon hat ja keiner gesagt, dass das Geld nicht da wäre, es würde ja beispielsweise die Miete wegfallen. Mir fällt aber echt bessers ein, als mein Geld in irgendeinen Klotz in der Landschaft zu stellen und zu denken, mein Leben wird sich nicht in den nächsten 50 Jahren nicht mehr ändern.
Erben werde ich aber wahrscheinlich tatsächlich, hoffe allerdings nicht darauf, sondern vertraue, dass meine Eltern schlau genug sind, das Objekt abzustoßen und sich für das hohe Alter was passendes zu suchen und ihr Geld für sich selbst ausgeben. Sollte ich das Stück bekommen, weiß ich auch nicht was ich damit anfangen soll. Verkaufen oder Vermieten erscheint mir am wahrscheinlichsten.

also ich kenne keine beispiele, die ihre pivate immobilie kurzfristig mit verlust verkaufen mussten. wird es sicher geben, aber die meisten haben eher gewinn gemacht oder ägern sich darüber, die immobilie zu früh verkauft zu haben.

prinzipiell denke ich aber auch, dass immobilien am besten zu familien passen. die frage ist aber: wirst du deine einstellung wirklich bis zum lebensende beibehalten? habe jetzt auf die schnelle folgende statistik gefunden: "Unter den 60 bis 64 Jahre alten Frauen hatten 12 % keine Kinder geboren." https://de.wikipedia.org/wiki/Kinderlosigkeit#Statistische_Erhebungen. denke bei männern sollte es ähnlich sein. wenn du jetzt noch die 5% (geraten) unfruchtbaren abziehst bist du ne ziemlich krasse ausnahme.
 
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Die Frauen die jetzt 60 sind wurden ja auch vor 60 Jahren geboren. Damals waren die Dinge bzgk. Kinderkriegen noch ein wenig anders.
 

Gelöschtes Mitglied 683020

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also ich kenne keine beispiele, die ihre pivate immobilie kurzfristig mit verlust verkaufen mussten. wird es sicher geben, aber die meisten haben eher gewinn gemacht oder ägern sich darüber, die immobilie zu früh verkauft zu haben.

prinzipiell denke ich aber auch, dass immobilien am besten zu familien passen. die frage ist aber: wirst du deine einstellung wirklich bis zum lebensende beibehalten? habe jetzt auf die schnelle folgende statistik gefunden: "Unter den 60 bis 64 Jahre alten Frauen hatten 12 % keine Kinder geboren." https://de.wikipedia.org/wiki/Kinderlosigkeit#Statistische_Erhebungen. denke bei männern sollte es ähnlich sein. wenn du jetzt noch die 5% (geraten) unfruchtbaren abziehst bist du ne ziemlich krasse ausnahme.

Immobilie halte ich für eine dumme Investition, wenn man keine Familie hat,

Frage beantwortet? Wenn es um das potentielle Erbe geht: Auch dann nicht, selbst wenn ich eine bis dahin haben sollte, da es in der Pampa steht und es dämlich wäre im hohen Alter in eben jener zu leben.
 

TheGreatEisen

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Ich bin skeptisch, ob man die Entscheidung, wo man im Alter lebt, auf ausschließlich rationalen Erwägungen aufbaut.

Wir leben erst vier Jahre in unserem Haus, und ich bin jetzt schon an dem Punkt, an dem ich sagen würde, dass ich es bis zum bitteren Ende bewohnen will.

Ich sehe das auch bei meinen Eltern, wirtschaftlich betrachtet hätten sie schon längst in eine kleinere Wohnung umziehen müssen. Aber das Haus, in dem man drei Kinder groß gezogen hat, ist für viele Menschen doch ein emotionsbeladener Gegenstand. Und wenn ich mit meinen Geschwistern und den jeweiligen Familien dort einkehre, sind wir mittlerweile 14 Personen. Da lohnt es sich, den großen Esstisch auszuziehen oder den Garten für die Enkelkinder vorzuhalten. Das ist natürlich alles nicht zwingend. Ich will nur sagen, dass sich die Sicht später schnell ändert und ggf. anpasst.
 
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Naja das ist aber wohl ne subjektive Sache. Meine Tante und mein Onkel sind ziemlich schnell, nachdem das zweite Kind aus dem Haus war, aus dem alten Haus gezogen und haben sich ne barierrefreie Wohnung in der Stadt zugelegt. Das ist dann direkt gut fürs Alter geeignet und man muss eben nicht mit 80+ von den Eltern samt Pflegedienst gezwungen werden, weil man die Stufen ins Schlafzimmer nicht mehr hochkommt.
Aber ist wohl auch einfach eine Typfrage. Ich hab mein erstes Auto knapp 8Jahre bis zum Erbrechen gefahren; als es kaputt gegangen ist hab ich mit den Schultern gezuckt und mir n Tag später ein neues zugelegt. Ich bin nicht der Typ, der sich emotional an Gegenstände binden kann; irgendwie erscheint mir das so unsinnig.
 
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Die Fälle, in denen 80+ Jahre alte Menschen von den Eltern aus dem Haus gezwungen werden, sind ja Gott sei Dank sowieso recht überschaubar. Aber grundsätzlich kann ich es verstehen, wenn man sich nicht emotional an Gegenstände bindet, ging mir bei meinen bisherigen Autos und Wohnstätten auch ähnlich. Wobei ich mit einem ehemaligen Heim in der Tat dennoch mehr verbinde als mit einem Töfftöff, also sogar schon manchmal daran zurückdenke.
 
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