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Also gibt es nur einen Mangel an billigen Pflegekräften.
Deswegen ist das ja auch so gut bezahlt, weil man niemanden mehr findet.
Ein großer Punkt ist dass der Job diametral zu den Wünschen und Bedürfnissen der Generationen Y und Z steht, Stichwort Work-Life-Balance mit Fokus auf Life + Selbstoptimierung.
Der Job ist physisch und psychisch hart - das ist einfach unattraktiv für diese verweichlichte Generation (und es betrifft ja nicht nur die Pflege: klassische Handwerksberufe haben tausende unbesetzte Lehrstellen, der Fachkraftmangel im Handwerk ist ebenfalls eklatant)
- Körperliche Belastung (90 kg Opa Heinz aus dem Bett heben)
- psychische Belastung (Tod ist allgegenwärtig, menschliche Schicksale Tagein Tagaus)
- wenig Zeit (von mackia angesprochen - der Pflegetag ist durchgetaktet, 20 Minuten mit Oma Else plauschen ist da nicht drin)
- Kein 9-17 Job (das ganze Jahr ist Pflegejahr: Früh- Spät- Nachtschicht, Wochendarbeit, Feiertagsarbeit, Bereitschaftsdienst, Holen aus dem Frei, alles ganz normal)
- Hohe Verantwortung
Dass Krankenpfleger verhältnismäßig gut verdienen, liegt beispielsweise an Zuschlägen für Nachtdienste und besonders anspruchsvolle Tätigkeiten wie auf der Intensivstation. Diese entfallen in der Altenpflege meist - und machen diesen Bereich der Pflegeberufe finanziell unattraktiver. Die Hälfte der Fachkräfte verdient hier weniger als 2621 Euro im Monat, und somit 16 Prozent weniger als die Beschäftigten der übrigen Branchen im Schnitt. Und das, obwohl die Altenpfleger-Gehälter zwischen 2012 und 2016 um 9,4 Prozent stiegen.
Finde ich unnötig, andere Länder kriegen es auch gebacken, ohne Pflichtdienst eine vernünftige Armee auf die Beine zu stellen.Wie steht ihr zur "Wieder-"Einführung eines Pflichtdienstes? Ich persönlich bin damals mit Glück drum herum gekommen, da ich erst im Jahr der Aussetzung "wieder" an der Reihe war.
So rückwirkend kann ich dem Pflichtdienst auch weiterhin nur wenig positives abgewinnen. Wenn es aber kommen würde, dann wäre ich nur für ein soziales Jahr, bei angemessener Bezahlung und deutlich größeren dehnbaren Zeiträumen.
Den Anstoß macht FWS (wer auch sonst ).
Steinmeier regt Pflichtdienst für alle jungen Menschen an
Bundespräsident Steinmeier regt die Einführung eines Pflichtdienstes an. Kritik kommt von Familienministerin Paus.www.zdf.de
Man könnte echt ein langes Thema dazu aufmachen, bei mir stehen die persönlich empfundenen HauptargumenteIch habe das noch nie verstanden. Auf der einen Seite zielen alle Reformen in der Ausbildung der letzten Jahrzehnte (Abitur nach der 12. Klasse, Bachelor/Master-System) darauf, möglichst mehr Leute früher in den Arbeitsmarkt zu bekommen, auf der anderen Seite will man jedem Jugendlichen ein Jahr wegnehmen, in dem er/sie dann mit niedrigster Qualifikation irgendwelche Helfertätigkeiten ausführen soll? Gerade in Zeiten in denen die Arbeitskräfte bei uns knapp sind jeden Staatsbürger für ein Jahr aus dem regulären Arbeitsmarkt rausnehmen ist imho hochgradig unsinnig.
Genau das Argument habe ich bei den Befürwortern oft gelesen. Da geht es um die wichtigen Tätigkeiten, die Zivis damals übernommen haben. Jetzt will ich da nicht so recht dran glauben, denn ein System das auf ungelernte Arbeitskaft mit hoher Fluktuation setzt, kann nicht "funktionieren". Vor allem wenn die Fachkräfte in der Branche bestens ausgebildet werden.Gerade in Zeiten in denen die Arbeitskräfte bei uns knapp sind jeden Staatsbürger für ein Jahr aus dem regulären Arbeitsmarkt rausnehmen ist imho hochgradig unsinnig.
- wenn für alle: gute Berufsorientierung(shilfe), die ich aktuell sehr vermisse. Btw. tatsächlich, da du "Ausbildung" mit Gymnasium > Universität / FH beschreibst. Handwerk wird auch sehr wichtig werden, sollte man die grüne Wende schaffen wollen.
"Das System" etwas kennenlernen, insbesondere Bereiche, die normal am Gymnasium wenig beleuchtet werden. Wie gesagt, wäre länger es auszuführen und eher auf Nahfeldempirie begründet. Es gibt dutzende Maßnahmen, die besser geeignet wären und zielgerichteter wären als das stumpfe "ein Jahr Zivi/Wehr".Oder meinst du dass Leute sich eher für bestimmte Berufe entscheiden, nachdem sie sie schon mal kennengelernt haben?
Wir haben da ja neulich (leicht angetrunken evtl.) drüber geredet, ich denke auch, dass "das Handwerk" in irgendeiner Form einen Boost braucht. Nahfeldempirie: Mein jüngster Neffe hat 2x probiert, irgendwas zu studieren. Er ist alles andere als blöd, hatte ein super Abi, aber es ging einfach nicht, weil er mit dem selbstverantworteten Lernen nicht klarkam. Dann hat er ne Ausbildung zum Schreiner gemacht, Abschluss mit Fanfare, jetzt superglücklich im Beruf. Nicht jeder ist fürs Studium gemacht. Und es gibt auch einfach Leute, deren Talente im Anpacken liegen. Da muss mMn mehr Werbung für praktische Berufe gemacht werden. Es gibt ja auch genug Jobs, die eben nicht nur aus Dreck und Lärm bestehen, sondern durchaus vielseitig und auch intellektuell anspruchsvoll sind, gerade wenn man in Richtung Meister und eigener Betrieb geht. Viele Schüler denken, sie müssen studieren, um irgendeine Chance auf Wohlstand zu haben. Wobei wir da im Alltag schon versuchen, Werbung für Berufe abseits der Uni zu machen."Das System" etwas kennenlernen, insbesondere Bereiche, die normal am Gymnasium wenig beleuchtet werden. Wie gesagt, wäre länger es auszuführen und eher auf Nahfeldempirie begründet. Es gibt dutzende Maßnahmen, die besser geeignet wären und zielgerichteter wären als das stumpfe "ein Jahr Zivi/Wehr".
"Das System" etwas kennenlernen, insbesondere Bereiche, die normal am Gymnasium wenig beleuchtet werden. Wie gesagt, wäre länger es auszuführen und eher auf Nahfeldempirie begründet. Es gibt dutzende Maßnahmen, die besser geeignet wären und zielgerichteter wären als das stumpfe "ein Jahr Zivi/Wehr".
Ich kann dem Beispiel nicht so viel abgewinnen. Ob jemand gut mit dem selbständigen Lernen an der Uni klarkommt oder die nötigen intellektuellen Fähigkeiten hat, sind imo zwei ziemlich separate Kapazitäten, die nur sehr bedingt miteinander zu tun haben. Unsere Unis versagen auch einfach systematisch darin, die Jugendlichen dort abzuholen, wie die meisten ihr Studium beginnen. Das hat imo in der Regel wenig mit persönlichem Versagen oder gar fehlender intellektueller Eignung zu tun.Wir haben da ja neulich (leicht angetrunken evtl.) drüber geredet, ich denke auch, dass "das Handwerk" in irgendeiner Form einen Boost braucht. Nahfeldempirie: Mein jüngster Neffe hat 2x probiert, irgendwas zu studieren. Er ist alles andere als blöd, hatte ein super Abi, aber es ging einfach nicht, weil er mit dem selbstverantworteten Lernen nicht klarkam. Dann hat er ne Ausbildung zum Schreiner gemacht, Abschluss mit Fanfare, jetzt superglücklich im Beruf. Nicht jeder ist fürs Studium gemacht. Und es gibt auch einfach Leute, deren Talente im Anpacken liegen.
wenn Leute nicht selbstständig lernen können, sollten sie auch nicht an die Uni gehen, sondern an die FH gehen oder duales Studium machen. Oder eine der anderen x Alternativen, die viel verschulter sind.Ich versteh auch nicht, warum man jungen Leuten mit dieser Entscheidung regelmäßig so allein lässt. Imo sollte es selbstverständlich sein, dass jeder Schüler mindestens einmal ausführlich seine Fähigkeiten und Interessen analysieren und sich dann zu möglichen Karrierewegen professionell beraten lassen kann.
Es hilft imo auch nicht, dass sich viele bereits für ein Studienfach entscheiden müssen, bevor sie die Uni überhaupt mal von innen gesehen haben. Ein System ähnlich dem angloamerikanischen, wo man erstmal an der Uni ankommt und sich dann im Verlauf des Studiums spezialisiert, scheint mir da deutlich sinnvoller.
Ich kann dem Beispiel nicht so viel abgewinnen. Ob jemand gut mit dem selbständigen Lernen an der Uni klarkommt oder die nötigen intellektuellen Fähigkeiten hat, sind imo zwei ziemlich separate Kapazitäten, die nur sehr bedingt miteinander zu tun haben. Unsere Unis versagen auch einfach systematisch darin, die Jugendlichen dort abzuholen, wie die meisten ihr Studium beginnen. Das hat imo in der Regel wenig mit persönlichem Versagen oder gar fehlender intellektueller Eignung zu tun.
Es ist jetzt auch nicht so, dass man für Berufe, die ein Studium voraussetzen, zwingend eigenständiger sein muss als für Ausbildungsberufe. Meiner Erfahrung nach ist das Studium für viele in Sachen Selbstorganisation, Disziplin, Arbeitsmotivation usw. eine deutlich größere Herausforderung als das anschließende Berufsleben - was zweifellos auch daran liegen mag, dass einem vieles mit dem Alter leichter fällt.
Das gesagt, glaube ich absolut daran, dass es viele mittelmäßige Akademiker gibt, an denen sehr gute Handwerker verloren gegangen sind. Ich glaube allerdings mittlerweile nicht mehr daran, dass es uns gelingen wird, die klassische Berufsausbildung wieder attraktiv genug zu machen, um diesem Mangel abzuhelfen.
Darum sollte man imo in vielen Bereichen die Berufsausbildung akademisieren. Viele klassische Ausbildungsberufe sind heute noch viel komplexer als früher und es wird auch in Zukunft so sein, dass es - im Zweifel allein aus Statusgründen - für viele Abiturienten weniger eine Option sein wird eine klassische Berufsausbildung zu ergreifen als sein Studium, auch wenn die zu einer sehr vergleichbaren Tätigkeit führen.
Wir täten hier einfach gut daran, uns dem internationalen Trend anzuschließen, statt uns dauerhaft was auf unser tolles duales System einzubilden, während wir in vielen Bereichen chronischen Fachkräftemangel haben.
Keine Ahnung wie das in anderen Bundesländern gehandhabt wird, aber bei uns in S.-H. gibt es, soweit ich informiert bin, in jeder Gemeinschaftsschule (Abschlüsse nach 9 mit ESA, nach 10 mit MSA), in denen ja nicht primär aufs Abitur hingearbeitet wird, Berufsorientierung inkl. individueller Beratung. Dazu haben die Schulen auch viele unterschiedliche Projekte laufen. Bei uns in der Stadt sind zwei Praktika in Klasse 8 & 9 verpflichtend. Jedenfalls war das an allen Einsatzorten von mir bisher so. Darüber hinaus haben wir sog. "Werkstatttage" in Klasse 8, in Klasse 7 Stärken- und Schwächenanalyse mit Profis, die dann auch Tipps geben, in welche Richtung es gehen könnte. Standardbesuch im BIZ (Berufs- & Informationszentrum) in Klasse 9 - Hier kann ich nicht sagen, ob das immer noch so gut/schlecht ist wie damals in meiner Schulzeit.Imo sollte es selbstverständlich sein, dass jeder Schüler mindestens einmal ausführlich seine Fähigkeiten und Interessen analysieren und sich dann zu möglichen Karrierewegen professionell beraten lassen kann.
Wäre es dann nicht sinnvoller nen stärkeren Anreiz für die Freiwilligkeit zu setzen? Vielleicht doch bißchen mehr Geld oder Wartesemester beim Dienst doppelt zählen.
Geht vielleicht etwas vom Thema selbst weg, aber jedes Mal wenn irgendwer wieder den Freiwilligendienst ins Gespräch bringt und das als Argument kommt denke ich mir dass es eigentlich seltsam ist, wie wenig wir als Gesellschaft tun, um jungen Menschen bei ihren Entscheidungen bzgl. Jobwahl zu helfen.
[...]Unser Bildungssystem fokussiert fast komplett auf Eignung und sortiert früh in Kinder, die studieren können und solche, denen wir das nicht zutrauen*
Ich versteh auch nicht, warum man jungen Leuten mit dieser Entscheidung regelmäßig so allein lässt. [...]
Darum sollte man imo in vielen Bereichen die Berufsausbildung akademisieren. Viele klassische Ausbildungsberufe sind heute noch viel komplexer [...] -> hier bewusst abgeschnitten, der Teil mit Status meint was anderes
Ich kenne mich null damit aus, inwiefern sich die inhaltliche Anforderungen in solchen Fächern geändert haben. Ich kriege nur mit, dass wir viele Berufe durch die Ausbildung abdecken, die in vielen anderen Industriestaaten akademisiert sind, dass wir gerade in solchen Berufen oft an Fachkräftemangel leiden und dass viele dieser Berufe in den Augen unserer Gesellschaft nicht den Status haben, den sie verdienen.Natürlich werden Jobs komplexer, aber ich sehe nicht warum das akademisiert werden müsste, oder was genau da vermittelt wird. Akademisch hieße für mich im Bildungskontext man würde vermehrt Fachwissen vermitteln in einem Rahmen der auf mehr Selbstständigkeit als im klassischen Schulsystem setzt. Wo genau hilft das nun? Die Praxis hat mir gezeigt, dass das betriebliche Spezialwissen komplexer wird, da neue Technologien dynamisch eingesetzt werden müssten, die Basis aber sehr wohl die "Alte" ist. Ergo geht es mehr um Softskills, bspw. das Anwenden von Transferleistungen, die Diversität des Berufsalltags wird man in keinem Unterricht abbilden können (und das sollen ja auch die Betriebe ergänzend leisten). Andere Didaktik kann und sollte sowieso Einzug in die Schule finden.
Ob man es jetzt Universität oder FH nennt, ist Kosmetik. Es ändert nichs am Kernproblem: Wenn ein System, das im Wesentlichen aus einer Zeit stammt, als vielleicht zwei Prozent eines Jahrgangs an die Uni kamen, nicht für die 50, 60 oder 70 Prozent funktioniert, die man gern akademisch qualifizieren möchte, dann bringt es wenig zu sagen, dass die halt alle nicht reif für die Uni sind. Es schadet diesen jungen Leuten, unserer Gesellschaft und unserem Staat, wenn wir aus Borniertheit so viel Potential liegen lassen.wenn Leute nicht selbstständig lernen können, sollten sie auch nicht an die Uni gehen, sondern an die FH gehen oder duales Studium machen. Oder eine der anderen x Alternativen, die viel verschulter sind.
OK, krass. Das mag aber auch daran liegen, dass nicht alle Studiengänge (ka wie das bei dir war) so konzipiert wurden, dass man sie tatsächlixh in der Regelstudienzeit durchziehen könne. Ich erinnere mich an Schlüsselkurse in den Geisteswissenschaften, die aufgrund des hohen Studentenaufkommens nicht belegt werden konnten, da die maximale Teilnehmerzahl bei 20 lag und es halt nur einen gab. Oder Physik an meiner Uni, wo in der Einführungsveranstaltung deutlich gesagt wurde: trennt euch von der Einbildung, ihr könntet das hier in 9 Semestern durchziehen.Ich habe als Tutor und Übungsleiter fast 10 Jahre lang ein Fach unterrichtet, bei dem in der Regel mehr als die Hälfte der Studierenden das Handtuch wirft, der Rest teils deutlich länger als die Regelstudienzeit studiert und selbst alle Übrigen das Fach oft deutlich weniger gut durchdrungen haben, als man anhand der Noten vermuten könnte. Das hat sicherlich auch fachlich-inhaltliche Gründe und mag bei einigen auch an fehlender persönlicher Eignung liegen. Im Großen und Ganzen liegt es imo aber häufig an einem System, das nicht ernsthaft darauf ausgerichtet ist, die Leute abzuholen und das Beste aus ihnen herauszuholen. Wenn ich Kollegen aus UK/USA davon berichte, dass mal wieder 80 von 120 durch die erste Klausur gefallen sind, schlagen die die Hände über dem Kopf zusammen, weil das bei denen Anlass für ne Krisensitzung wäre - bei uns ist es normal.
Von hinten nach vorn: Das duale System ist besonders für Handel und Industrie sehr gut und ich würde daran nichts ändern, denn deine Akademisierung bringt in den Bereichen wenig Vorteil, statt noch mehr Leute in einem ersten Schritt in das Gymnasium zu drücken und in einem zweiten dann in die Universität / FH. Wie oben beschrieben hat das duale System schon seine Stärken, u.a. das fachspezifisches Wissen im Betriebsalltag deutlich praktischer erlernt wird und auf den Einsatz angepasst wird. Für die Betriebe ist das sowieso ein großes Plus, weil man diverses nicht erst noch anlernen muss. Im Gegensatz zu anderen Wohlfahrtsstaaten hat eine deutsche Ausbildung schon einen hohen (vllt. den höchsten) internationalen Stellenwert, zumindest wäre mir niemand bekannt, der nicht sofort woanders mit dem Wisch im eigenen Arbeitsbereich hätte Fuß fassen können. Und da hatten wir in der Kammer einige. Ich gebe dir insofern recht, als das die paar tausend Berufsausbildungen sehr mit der Digitalisierung zu kämpfen haben, dort ständig die Lehrpläne, das Lehrpersonal und das Equipment auf Höhe zu halten ist extrem schwer. Und hier sehe ich wirklich viel Raum für Kritik an dem Kammer- und Verbandssystem, sowie der Hin- und Herschieberei von Verantwortung mit Ministerien. Aber das wiederum ist ein ganz anderes Thema.Ich kenne mich null damit aus, inwiefern sich die inhaltliche Anforderungen in solchen Fächern geändert haben. Ich kriege nur mit, dass wir viele Berufe durch die Ausbildung abdecken, die in vielen anderen Industriestaaten akademisiert sind, dass wir gerade in solchen Berufen oft an Fachkräftemangel leiden und dass viele dieser Berufe in den Augen unserer Gesellschaft nicht den Status haben, den sie verdienen.
Du beschreibst zutreffend, dass Status und Zertifikate Menschen wichtig sind. Und ich glaube einfach, dass wir die Ausbildung, das Handwerk, den sozialen Beruf usw. noch so anpreisen können: Gerade für Abiturienten, von denen es immer mehr gibt und von denen wir letztlich auch mehr in solchen Berufen wollen, wird es einfach attraktiver sein einen praktisch ausgerichteten Bachelor in frühkindlicher Pädagogik zu machen als eine Ausbildung zur Kindergärtnerin oder die Qualifikation zur Pflegefachkraft im Rahmen eines Studiums, statt einer Ausbildung zu erwerben.
Ich sehe einfach nicht, warum wir hier weiter auf unser althergebrachtes System setzen sollten, das international eher ein Sonderweg ist und uns offenbar praktisch kaum Vorteile bringt.
Mal die fetten Teile hervorgehoben. Erstmal eine dicke Raute: Das deutsche System sortiert früh und zwar am ersten Übergang zwischen Grundschule zu weiterführender Schule. Historisch gesehen hat sich daran nichts geändert, erst am Übergang zwischen Schule und "Erwerbsleben". Historisch betrachtet sollte man sich vor Augen führen, dass von Volks-/Haupt-/Mittelschule und Realschule früher mal 60-70% Abgänger waren, mittlerweile dürfte sich die Zahl doch krass verändert haben. Hinzu kam, und das würde ich nicht unterschätzen, der Wegfall der Mauer und deren Schulsystem, das mit der BRD nicht unbedingt kongruent war.
Ich nutze Zitate meist als Gedankenstütze, ich ging nicht davon aus, dass wir uns sehr weit voneinander bewegen. Das nur vorab.Nur um es nochmal hervorzuheben: Ich finde alles richtig, was du zu dem Themenkomplex gesagt hast, aber das war nicht unbedingt mein Punkt.
Die meisten hier standen ja mal vor demselben Problem: Man hat sein Abitur in der Tasche und jetzt gibt es unendlich viele Möglichkeiten, was man machen kann[...]
Ich will jetzt keine Precogs die dir mit 18 ausspucken was deine perfekte Zukunft wäre oder so, aber ein bisschen mehr als "hier ist ein Studienratgeber, kannst du mal durchblättern" könnte man da schon machen. Ich wette mit ein bisschen psychologischer Forschung würde sich da einiges bzgl. der Big Five Persönlichkeitsmerkmale machen lassen, [...]