Was habt ihr aus Wehr- oder Zivildienst mitgenommen?

Quint

,
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Als ich 18 war wurde ich wegen meinem Knie ausgemustert und konnte nicht zum Bund, was ich damals ziemlich bedauert habe. Später habe ich dann allerdings immer öfters gehört und gelesen, dass man nach den ersten neun Monaten Grundausbildung (GA) fast nur noch in der Stube sitzt und sich langweilt (bzw. WoW zockt), was meine Meinung nachträglich doch geändert hat. Auf der anderen Seite war der Zivildienst laut mehreren Bekannten nicht viel besser - es war entweder knochenhart (Altenheim) oder sterbenslangweilig (Kaffeekochen, kopieren, Minesweeper). Positive Erfahrungen gab es natürlich auch: Viele haben mir erzählt, dass sie nach der GA beim Bund körperlich nie wieder so fit wie damals waren, ein Bekannter hat in der Altenpflege schließlich seine Erfüllung gefunden und macht das heute hauptberuflich.

Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Konntet ihr wirklich mehr über euch selbst und andere Menschen lernen, wurden euch Werte vermittelt? Habt ihr das Gefühl gehabt, einen Unterschied zu machen? Oder waren sowohl Bund wie auch Zivi für euch nur verschwendete Zeit?
 

Deleted_504925

Guest
hab zivildienst beim roten kreuz als fahrer gemacht, fand es großartig im nachhinein.
finde es auch schade das es sowas heute nicht mehr als pflicht gibt. hat mir persönlich extrem gut getan in dem alter (18-19) mal aus meinem party lifestyle rausgeholt zu werden in dem sich die ganze welt um einen selbst dreht.
da hast du plötzlich verantwortung und man ist ständig mit krankheit, tod, behinderungen etc. konfrontiert.
hab danach meine eigene gesundheit und unbeschwertheit sehr viel mehr geniessen können. wer weiß wie schnell sowas vorbei sein kann?
mir hat die arbeit auch richtig spaß gemacht, hab dann auch neben dem studium immer mal wieder für hilfsdienste gejobbt.
 
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Ich war im Altenheim, allerdings als Fahrer für Arztbesuche, Apothekenabholunge, Essens- und Wäscheverteiler etc. Habe im Prinzip alles außer Pflege gemacht.
Für mich eigentlich ein verlorenes Jahr, das einzige was es mir wirklich gebracht hat waren ein Einblick in die Arbeitswelt und die Gewissheit niemals in einem Altenheim landen zu wollen.
 
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Ich war damals beim Bund in der S3 Abteilung (Post). Der Job an sich war einfach nur langweilig und ich habe die Zeit einfach nur abgesessen aka Bürosoldat. 2 mal am Tag hat jede Abteilung seine Post geholt und den Rest des Tages haben wir uns selbst verwaltet. Allerdings war ich auch noch Urlaubsvertretung für den Vorzimmersoldaten des Kommandeurs und Kommandeursfahrer. Das war interessant, man ist viel herumgekommen und hat viel neues gesehen. Insgesamt hat mir das Jahr gut getan, weil ich nach der Schule noch nicht so richtig wusste, was ich danach machen will.
Gelernt habe ich Betten akkurat machen und Kleidung zusammenlegen. :deliver:
 

Benrath

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Ich war 15 Monate beim Musikkorps der BW als Geiger und Trommler. Daher war das eine cool Zeit. Hab immer noch sehr gute Freunde von damals. Über einen kenne ich meine Freundin. Wir sind viel rumgekommen und haben 30-40 Konzerte oder so gespielt. Daher denke ich mir immer, dass es schöner ist Musik als Hobby denn als Beruf zu haben. Ich war vorder BW Zeit etwas pingeliger, aber wenn man die Klos für alle putzt etc. geht sich das aus.
 

ReVenger!

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Ich habe Ersatzdienst beim THW gemacht, was dann immer nur ab und an am Wochenende zu tun war, allerdings aufgeteilt auf sechs Jahre. Nach der Hälfte der Zeit war es dann vorbei mit der Wehrfplicht und ich aus dem Dienst raus. Die Zeit war pure Verschwendung, ich habe ein bisschen Praxis mit allerlei Gerät gesammelt, was ich aber nicht mehr brauchen werden und sonst viel Zeit totgesessen.
 

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Ich war beim Bund. In Breitenburg bei den Sanitätern. Hatte ich mir auch gewünscht.
Hatte eine Stelle auf einen LKW Führerschein, aber scheinbar konnte ich zu schlecht sehen,
als das ich ihn hätte machen können. Hatte viel Spaß da. Sanikrams ist ja nun auch nichts unwichtiges.
nach der Ausbildung waren wir oft auf Realversorgung, auf dem Schießplatz, und verteilten Bonbons.
Waren in Bergen auf Übung, durften in Panzer und wurden mit der Bell umher geflogen.
Habe einiges nettes dort erlebt und die typische Bundeswehr langeweile kam nicht auf, wir hatten immer was zu tun.
 
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Was ich von meiner BW-Zeitz mitgenmmen habe?

5 Paar Wollsocken, 2 Paar Kampfstiefel und ne große Maglite.

Fand die Zeit bei der Fahne wirklich prägend, muss aber festhalten, dass es teilweise maximal entnervend war. Was ich wirklich mitgenommen habe, ist das Mantra des Gelassenheitsgebets, wurde quasi für die Armee gemacht:

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

Würde auch sagen, dass ich nach BW-Zeit stressresistenter war.

Über Langeweile konnte ich mich nicht beschweren. War in einer Einsatzkompanie die kurz nach meinem Ausscheiden nach Afghanistan geflogen ist. Wir hatten immer Action u.a. 2 x 3 Wochen GÜZ (mit Laser auf 300 km² Krieg spielen) und mehrmals Gefechtsschießen.

Bin in den 6 Monaten nach der AGA zum Panzerfahrer in einem Marder ausgebildet wurden, von daher hab ich noch den extrem nützlichen F-Führerschein. :ugly: Hab aber in den 6 Monaten > 2.000 km auf dem Tacho gehabt, ist wohl für einen GWD'ler eine ganze Menge.

Was ich tatsächlich noch erfahren habe, war die oft zitierte „Kameradschaft“. Das ist halt keine Freundschaft oder was Vergleichbares, sondern eine Art Zwangsverbundenheit.
Fazit: War teilweise ne gute Zeit, teilweise zum aus der Haut fahren. Wyrde wieder.
 

Tür

Kunge, Doppelspitze 2019
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Einen Satz Klamotten und die Erkenntnis im Sozialsektor nicht arbeiten zu wollen. Die Hosen passen heute nicht mehr und die Shirts haben das Logo des Ladens drauf. Also wird beides nie angepackt
 
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auf jeden fall ein studium absovlieren, bzw irgendwas höheres anstreben.


die gespräche in den kaffeepausen mit den frauen aus der wäsche (war zivi)
alle >50 und ca. 3 gesprächsthemen
1. "morgen heirate ich einen reichen bauern und bin hier raus"
2. "morgen gewinn ich im lotto und bin hier raus"
3. "in 3 wochen ist feiertag/gibts beim aldi xyz besonders günstig"


die haben ihr leben gehasst aber nie vor auch nur ansatzweise was daran zu ändern


war ne dosis realitätsflash der mich hat schwören lassen niemals so zu enden
 
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Zivi in einem Jugendzentrum. War eine lustige Zeit. Hab so ne Art hausmeisterfunktion gehabt aber hat sich dann irgendwie auch mit Pädagogik usw.. überschnitten.

War nicht verschwendet. Bin dankbar für die zeit... glaube aber Pflege/Atenheims gedöns hätte mir _gar nicht_ getaugt T_T
 
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Als echter Sieger des Lebens wurde ich natürlich ausgemustert
 
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