Original geschrieben von Skull_78
Ich muss schon sagen, ich war ein wenig schockiert über die aktuellen Entwicklungen in "down under" (die Ostmark ist gemeint).
Zuerst fällt natürlich der erschreckende Rechtsschub auf, was besonders irritierend ist, weil der Ausländeranteil Österreichs mit dem Deutschlands vergleichbar ist. Natürlich ist es schwierig, hier zu urteilen, weil es diverse kulturelle und politische Unterschiede gibt. Auch muss man sagen, dass unser Sinn dafür, wie viel "rechts" zu viel ist, eventuell etwas überspitzt ist. Selbst ich, der ich mich eher der linken Mitte zuordnen würde, habe angesichts zunehmender Globalisierung und kultureller wie auch wirtschaftlicher Multinationalisierung Verständnis für gewisse Argumente rechter Politiker. Durchaus positiv an der österreichischen Demokratie ist ein - zumindest auf der rechten Seite - weit gefächertes Parteienspektrum, während man in Deutschland rechts der CDU keine auch nur ansatzweise ernstzunehmenden Alternativen hat und zunehmend in Richtung Mitte gedrängt wird, was ich im Sinne der Demokratie nicht für gesund halte. Meh, derail.
Was aber dennoch jedem übel aufstoßen sollte, ist die Richtung, aus der der Wind, besonders bei der FPÖ, allzu offensichtlich weht.
Da
"rappt" ein sonnenbankgebräunter Zausel mit
wehrhafter Vergangenheit (Neeeein, das war nur ein friedliches Paintball-Spiel und dieser Uniformstil ist halt einfach chic, was kann ich dafür, dass die Nazis so schnieke Burschen waren?!), der sich auch mal auf die völkische Art sein
Bier bestellt, über Themen, die den Pöbel zwar berühren, allerdings in Sachen politische Bedeutung irgendwo zwischen Tunnelbau und Prostitutionssteuer rangieren. Tut mir leid, aber selbst wenn man von dem eklatanten und unrealistischen Populismus der FPÖ absieht, ein derartig würdeloser Tölpel, der auf seinem Weg in den Nationalrat kein
Fettnäpfchen aus und keinen Wählerschwanz ungelutscht lässt, sollte für einen Menschen mit etwas Verstand unwählbar sein. Gegen sowas glänzt ja sogar ein Bill O'Reilly mit Niveau.
Auch interessant find ich den Versuch, die FPÖ von der NPD abzugrenzen. Klar ist die FPÖ nicht offen heraus "national-sozial", das würde einer populistischen Partei so gar nicht stehen. Aber Aktionen à la
Kornblume lassen schon VERDAMMT tief blicken. Fragt sich nur, wann der Satz "heim ins Reich" endlich im FPÖ-Programm auftaucht.
Wenn es gegen gemeinsamen Feind Islam geht, hat man auch auf ganz hoher FPÖ-Ebene keine Probleme damit, der NPD offen die
Sympathie zu bekunden. Wenn dann noch Begriffe wie "rassefremd" fallen, sollte auch dem letzten Strache-Fan so langsam mal ein Licht aufgehen. Wer sich auch nur ein paar Minuten mit der NPD beschäftgt, der weiß, dass diese Leute nichts als eklatante Nazis sind, die, wenn sie nicht gerade für ihre Partei arbeiten, gerne mal den Holocaust leugnen oder dem nächstbesten "Rassefremden" ihren neuesten Fausttanz vorführen. Da gibt's nix schönzureden, und wer sich mit diesen Leuten abgibt ist für mich nichts Besseres.
Ich kann mir ehrlichgesagt gar nicht vorstellen, was für einen Müll die Gusenbauer-Regierung durchgebracht haben muss, um Sissis Erben so eine herzhafte Suppe einzubrocken. Aber hey, danken wir der globalen Erwärmung! Ohne Schnee gibt's bald auch keinen Grund mehr, nach Österreich zu reisen. Es sei denn man steht auf
krochn...do moch'mer Schicht!