Verhalten in extremen Konfliktsituationen

Mitglied seit
03.08.2002
Beiträge
6.194
Reaktionen
0
@Syzygy kannst du mal aufhören so zu tun als wärst du Polizist. das nervt langsam und trägt nicht sonderlich zur Diskussion bei -.-
Wenn Dich was nervt hab ich alles richtig gemacht, verlass Dich drauf. Es gibt hier kaum jemanden der so wenig konstruktives zu Diskussionen beiträgt wie Du. Dass ich bei Dir und Vögeln ähnlicher Einstellung unbeliebt bin, zeichnet mich aus.

Davon ab, gelten abgelegte Laufbahnprüfungen in D lebenslang, genauso wie man lebenslang KfZ-Meister ist, wenn man einmal die Meisterprüfung abgelegt hat oder Jurist ist wenn man die Staatsexamen bestanden hat, egal wo man arbeitet. Ich BIN also de-facto Polizist (durch Laubfahnprüfung!) bis ich mal sterbe oder man meine Prüfungen für ungültig erklärt, nur eben aktuell kein Polizeibeamter (durch Ernennung!) da ich für eine andere Landesbehörde arbeite die halt keine "Polizei" ist. Aber danke für das klassische Eigentor, keine Ahnung aber große Klappe wie eh und je.

Insofern spiele ich den Ball mal zurück: Wenn Du nichts sinnvolles zu sagen hast, halt Dich doch einfach mal raus.
 
Mitglied seit
25.09.2014
Beiträge
5.102
Reaktionen
1.354
Ich verstehe diese Diskussion nicht so wirklich. Der Typ und seine Freundin haben m. E. alles richtig gemacht. Mal abgesehen von möglichen Selbstverteidigungsphantasien unterscheiden wir uns von dem Täter doch massiv in der zu überwindenden Hemmschwelle.

Ich habe noch nie einen Menschen mit einem Messer abgestochen und würde vermuten, dass ich selbst in so einer Extremsituation nicht zuverlässig handeln könnte. Der Typ mit der Astsäge hat aller Wahrscheinlichkeit nach bereits Gewalt erlebt und agiert auf einem völlig anderen Niveau. Im worst case geht man im 1on1 gegen den Kerl drauf und er legt die Alte auch noch um, wenn er fertig ist. Dann lieber Cops rufen und beobachten. Wenn der Typ die Frau umbringen will, kann man immer noch aktiv werden. Danach sah es aber nicht aus.

Soviel zum rationalen Standpunkt. Wenn es jemand mit seiner Männerehre nicht vereinbaren kann und den Täter frontal angreift, ist das natürlich völlig in Ordnung. Nur eben nicht besonders kluk.
Ohne diesen konkreten Fall abschließend beurteilen zu wollen ("Wir waren nicht dabei") - ich sehe durchaus kritisch, wie im Diskurs über solche Situationen der Selbstschutz zur Tugend erhoben wird. Wir täten imo besser daran, Menschen mal wieder beizubringen, das eigene Wohl nicht zu wichtig zu nehmen, wenn es darum geht, anderen zu helfen oder auch nur, die eigene Würde zu verteidigen.
Ich finde es interessant, dass du hier die Männerehre erwähnst. Die steht der Rationalität und dem Gemeinwohl oft genug entgegen, keine Frage. Trotzdem ist sie imo nicht überflüssig. Nur weil wir in einer pazifistischen und im Wesentlichen befriedeten Gesellschaft leben, muss man nicht begrüßen, dass uns die Fähigkeit zur Selbstbehauptung bei Gefahr abhanden kommt - oder das sogar fördern.
Das Gegenteil wäre imo deutlich klüger und auf lange Sicht auch rationaler im Sinne des Gemeinwohls: Jeder Einzelne möge sich ein Stück weit zuerst fragen, was denn das Richtige zu tun wäre und erst zweitens, wo ihm daraus ein Vor- oder Nachteil entsteht. Dass der Mehrzahl der Menschen diese Haltung zur zweiten Natur wird, ist doch der Zustand, den wir anstreben sollten, meinst du nicht? Der Selbstschutz dagegen ist dem Menschen angeboren und bedarf weder des öffentlichen Segens noch der institutionellen Förderung.

Um doch nochmal ne Brücke zu diesem Fall hier zu schlagen: Es ist ja wahr, dass niemand hier mit Sicherheit sagen kann, wie er sich in der Situation verhalten hätte. Aber das macht es nicht sinnlos, darüber nachzudenken, wie man sich in einer entsprechenden Situation verhalten möchte - ob man dazu dann spontan den Mut aufbringt, steht auf einem ganz andere Blatt.
Wir sollten im Übrigen auch nicht so tun, als ob es hier nur die zwei Möglichkeiten gibt, dass der Täter seinen Willen bekommt und danach beide in Ruhe lässt oder dass sie Widerstand leisten und der Täter gleich maximal eskaliert. Das ist keine rationale Abwägung von Handlungsalternativen. Wer sagt mir denn vorher, dass der Typ wirklich meine Frau und mich am Leben lässt, wenn er sie gehabt hat? Wer sagt mir, dass der wirklich seine Astsäge einsetzt, wenn wir sagen: nö, Sex gibts nur über unser beider Leichen?
Das ist alles andere als klar. Allgemein ist Vergewaltigung ein Verbrechen, bei dem Gegenwehr sehr häufig zum Abbruch der Tat führt - im Gegenzug besteht das Risiko, dass der Täter die Gewalt eskaliert. Sicher ist aber: Wenn man sich nicht wehrt, dann kommt es auf jeden Fall zur Vergewaltigung. Und wer weiß, was für psychische Wunden das Mädel davongetragen hat, ob die je wieder heilen?
In der Situation hatte sie Todesangst und hat ihren Freund gebeten, nichts zu unternehmen - so weit die Story. Ob sie sich im Nachhinein wünscht, er hätte anders gehandelt, werden wir nie erfahren.

Also ich nehme leider bisher für mich mit, dass ich solche Situationen wohl oder übel vermeiden muss.
Ich bin mit Sicherheit einem gewaltbereiten 100 Kilo Kerl mit einer Waffe nicht gewachsen, eine eigene Waffe will ich mir nicht anschaffen, auch keine Schreckschuss (die meisten Unfälle damit passieren nun mal den Kids im Haushalt und richtig weggeschlossen ist sie eben genau das, weggeschlossen wenn es drauf ankommt).
Ein Messer bringt mir auch nichts, ich glaube ich könnte nicht auf einen Menschen einstechen, da würde mir imho sogar "direkt ins Gesicht schiessen" einfacher fallen als auf jemanden einzustechen.
Du machst es dir hier imo unnötig kompliziert, indem du das ganze rein konsequentialistisch angehst. Klar kann man eine Situation so betrachten, aber derlei Abwägungen führen, wie du selbst merkst, oft ins Leere, weil man letztlich niemals genau weiß, welche Konsequenz eine Handlung hat.
Man kann das Ganze auch aus Sicht einer Pflichtethik betrachten und sich fragen: Ist es akzeptabel, dass ich tatenlos zusehe, wie meine Frau vergewaltigt wird? Wenn du die Frage mit nein beantwortest, dann weißt du, dass du was tun musst - was du dann genau tust, ergibt sich spontan aus der Situation. Die richtige Handlung wird die sein, die maximalen Schutz für deine Frau verspricht ohne Rücksicht darauf, was mit dir passiert.

Klingt lächerlich? Das hängt vom Standpunkt ab. Perspektivwechsel: Was tust du, wenn das Treppenhaus brennt, während deine Kinder im oberen Stock schlafen oder wenn dein Kind in einen Fluss stürzt, du aber nicht allzu gut schwimmen kannst? Feuerwehr/Wasserwacht anrufen und die Situation beobachten, weil Safety first und so?
 

TheGreatEisen

SC2-Turniersieger 2019
Mitglied seit
18.07.2012
Beiträge
3.791
Reaktionen
0
Diese Beispiele sind doch wertlos. Was tust Du, wenn das Treppenhaus brennt, während 2 deiner insgesamt 5 Kinder im oberen Stock schlafen, Deine Frau dazu krebskrank ist und die sich in Sicherheit befindlichen Kinder vielleicht ohne Eltern aufwachsen, wenn Du bei dem Versuch, die eingeschlossenen Kinder zu retten, verstirbst?

Sobald man Familie hat, wird man stets trianguliert, eine "richtige" Entscheidung existiert nicht. Am Ende ist es nichts weiter als Coinflip. Was nützt es, sich in einen reißenden Strom zu werfen, wenn man kaum schwimmen kann.

Kaum jemand hier kann abschätzen, wie er sich in diesen Situationen verhalten würde. Um verlässlich zu reagieren, muss man Routinen entwickeln. Wir werden aus dem Bauch heraus handeln. Und natürlich ist gut denkbar, dass man sich in einen nahezu aussichtslosen Rettungsversuch stürzt, weil die bedrohte Person so wichtig ist, dass man Gefahren und Risiken ignoriert.

In Filmen und Serien tritt regelmäßig die Situation auf, in der eine Person von einem Verbrecher mit ner Knarre bedroht wird. Der Partner der bedrohten Person betritt mit einer geladenen Waffe die Szene und wird aufgefordert, die Waffe wegzulegen. Ich frage mich stets: Warum sollte er das tun? Konsequenterweise sterben in dieser Konstellation beide.
 
Mitglied seit
25.12.2001
Beiträge
10.980
Reaktionen
0
Warum muss der Mann hier eigentlich aktiv werden. #Womenfirst
Soll sie doch selber die Machete einpacken und nutzen!1
 
Mitglied seit
08.08.2002
Beiträge
5.199
Reaktionen
0
#an Eisen.

Nichtsdestotrotz ist an Syzygy Argumentation was dran. Will man für den unwahrscheinlichen Fall das was passiert Optionen haben oder nicht? Und wieviel Aufwand will man in diese Optionen stecken. Ich werde jetzt sicher kein Muthai-Boxer werden wollen, damit ich in solchen Situationen "meinen Mann" stehen kann, aber vielleicht kann man mit etwas Werkzeug etwas tun. Wobei für mich da immernoch die Gefahren und Nachteile dieser Werkzeuge überwiegen. Und die offizielle Linie der Polizei ist klar, auch wenn hier angeblich inoffiziell ganz andere Meinungen exisitieren. Deeskalation scheint einhellige Meinung zu sein und nicht: "Wehrt Euch!", wie hier viele propagieren.

Ich denke ich werde die "aus dem Haus"-Ausstattung für meine Familie um dieses Tool erweitern:
https://www.amazon.de/Schlüsselanhä...1-spons&keywords=alarm+schlüsselanhänger&th=1

Und meine beiden Mädchen im entsprechenden Partyalter einimpfen, dass Taxigeld auch genau dafür und nichts anderes gedacht ist.
Mehr wird bei mir aber nicht passieren, dann wirds auch schon wieder hochgradig irrational. Ich baue mir auch keine Metallkuppel übers Haus weil ein Flugzeug ins Dach krachen könnte.
Ja, alles schon passiert, dennoch Unfug.
 
Mitglied seit
23.07.2014
Beiträge
4.973
Reaktionen
419
Aha. Deine ossiverachtung war ja auch nur spaß. Dein Humor ist sehr gediegen
 

Benrath

Community-Forum
Mitglied seit
19.05.2003
Beiträge
19.789
Reaktionen
764

Wie einfach die Prämisse, dass der Täter rational agiert, zweifelhaft ist. Ich glaub Eisen oder ka hat es erwähnt, dass Täter oder Kriminelle völlig andere Hemmschwellen haben und je nachdem solche Situationen häufiger erlebt haben. Ich würde es als große Errungenschaft bezeichnen, dass wir solche Situationen sogut wie gar nicht mehr erleben. Natürlich verhalten wir uns dann wie Opfer.

Nicht ganz gleichwertiges Beispiel ist doch, wenn mich ein Penner oder irgendwelche Jugendlichen anpöbeln. Selbst wenn ich der Meinung bin, dass ich stärker wäre, was hätte ich zu gewinnen? Sollen die mich halt "Feigling" oder so nennen, de facto sind sie die (zukünftigen) Verlierer des Spiel des Lebens. Auch wenns einen dann erst mal wurmt, dass man wieder den Schwanz eingezogen hat, war man der Klükere.
 
Mitglied seit
10.08.2000
Beiträge
12.908
Reaktionen
1
Angepöbelt werden (ohne körperliche Bedrohnung) und das ignorieren, d.h. nicht als erster handgreiflich werden, ist aber eine ganz andere Hausnummer als sich nicht gegen körperliche Angriffe zu wehren.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
oder zuzulassen, dass die eigene freundin vergewaltigt wird. ich fand saistaed hat einen der besten posts hier gebracht, aber leider wurde darauf gar nicht oder nur ausweichend eingegangen. ja, eisen, man kann jedes beispiel verzerren. aber so funktionieren moralische modelle nunmal, siehe das schienenmodell. oder noch abstrakter das höhlengleichnis. man kann sich um eine antwort winden, indem man sagt "jaaa aber was ist wenn der fette man die heilung für krebs im kopf hat, würdest du ihn dann trotzdem runterschubsen um zehn kinder zu retten". damit macht man es sich sehr einfach.
der punkt ist, dass der erhalt des lebens nunmal nicht für jeden höchste priorität hat, andere rechtsgüter sind für manche menschen nunmal wichtiger. und ich finde es auch bedauerlich, dass uns aberzogen wird auf aggressionen adäquat zu reagieren. das ist nämlich sowohl gesellschaftlich als auch rechtlich erlaubt und auch gewünscht. recht muss dem unrecht nicht weichen usw. usf.
 

TheGreatEisen

SC2-Turniersieger 2019
Mitglied seit
18.07.2012
Beiträge
3.791
Reaktionen
0
Wenn hier irgendjemand die Sachlage verzerrt, dann bist du es. Natürlich sind diese genannten Beispiele Bullshit, weil sie eine Situation, die von einer Vielzahl von Faktoren abhängt und über die wir nur in begrenztem Maße rational entscheiden, versucht zu simplifizieren, um daraus irgendwelche Handlungsgrundsätze abzuleiten. Egal ob Schienenbeispiel oder Brett des Karneades, es gibt hier kein richtig und falsch. Es macht für mein moralisches Empfinden einen Unterschied wer aufs Brett will und wer da liegt. Genauso wie wir - und wenn nur unterbewusst - den Mörder eines Kleinkindes am Ende härter bestrafen als jemanden, der Krebspatienten mit der Spritze umlegt. Diese ganzen Beispiele existieren nur, um uns einen groben Fahrplan in die Hand zu geben und nicht der Willkür Tür und Tor zu öffnen. Es ändert aber überhaupt nichts daran, dass ich eine Situation unterschiedlich bewerte, einmal als Single, einmal als Ehemann und einmal als Familienvater. Du erkennst es doch selbst: Andere Rechtsgüter sind für manche Menschen nunmal wichtiger. Meine Motivation, meine Frau aus einer für mich ebenfalls lebensgefährlichen oder fast aussichtslosen Situation zu retten, sinkt rapide in Ansehung meiner Kinder, die nicht ohne Eltern aufwachsen sollen. Ob man es sich jemals verzeihen kann, die Frau verrecken zu lassen? Keine Ahnung! Ob man es sich verzeihen könnte draufzugehen und die Kinder zu Waisen zu machen, weil man den Helden spielen wollte? Schwer zu sagen. Ich könnte beide Entscheidungen nachvollziehen und habe eingangs bereits gesagt dass ich glaube, dass fast niemand hier sicher vorhersagen kann, wie er in diesen Extremsituationen reagieren würde.

Niemand bestreitet hier im Übrigen das Notwehrprinzip und dessen Berechtigung. Aber wie schon richtig gesagt wurde, uns wurde nicht aberzogen, Gewalt anzuwenden, die Gewaltanwendung ist (zum Glück) in 99,99 % der Fälle nicht erforderlich. Warum sollte der Mensch Zeit in eine Fähigkeit investieren, die ihm sein Überleben nicht sichert, mal von der Ausübung aus Spaß (Hobby) oder von Berufs wegen abgesehen. Man kann sich vma darüber streiten, ob und inwieweit man sich auf diese Situation vorbereiten sollte. Ich persönlich sehe so einen Extremfall nicht als für mich realistisch an, ich schütze meine Familie besser, indem ich sie in einen großen Geländewagen packe, als mir oder meiner Frau für Notfälle eine Knarre zu kaufen.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
Es ändert aber überhaupt nichts daran, dass ich eine Situation unterschiedlich bewerte, einmal als Single, einmal als Ehemann und einmal als Familienvater. Du erkennst es doch selbst: Andere Rechtsgüter sind für manche Menschen nunmal wichtiger. Meine Motivation, meine Frau aus einer für mich ebenfalls lebensgefährlichen oder fast aussichtslosen Situation zu retten, sinkt rapide in Ansehung meiner Kinder, die nicht ohne Eltern aufwachsen sollen.

ist ja alles verständlich und richtig, aber das hat doch gar nichts mit diesem fall oder dem posting von saistaed zu tun?

Ob man es sich verzeihen könnte draufzugehen und die Kinder zu Waisen zu machen, weil man den Helden spielen wollte?

das ist irgendwie widersinnig, wenn du draufgehst, gehst du drauf. dann ist es dir egal, weil du nicht mehr existierst.

Aber wie schon richtig gesagt wurde, uns wurde nicht aberzogen, Gewalt anzuwenden, die Gewaltanwendung ist (zum Glück) in 99,99 % der Fälle nicht erforderlich.

bin nicht sicher, ob hier ein nicht zu viel drin ist, oder ob das absichtlich ist? das würde nämlich meinem eindruck widersprechen, dass sehr wohl diese gesellschaft dazu erzogen wird, dass gewalt grds erstmal abzulehnen ist. dabei wird eben leider nicht zwischen "guter" und "schlechter" gewalt unterschieden. es gibt wohl auch nirgends so eine (dumme) große gruppe von armeegegnern und pazifisten wie in deutschland - klar, alles sehr komplex und viele faktoren die da reinspielen, aber fakt bleibt, dass mE vom kindergarten an hier beigebracht wird lieber wegzulaufen oder nachzugeben, als sein recht notfalls mit der faus zu verteidigen. das kann man richtig finden, ich finde es falsch.

Ich persönlich sehe so einen Extremfall nicht als für mich realistisch an, ich schütze meine Familie besser, indem ich sie in einen großen Geländewagen packe, als mir oder meiner Frau für Notfälle eine Knarre zu kaufen.

auch das ist pauschal kaum einzuschätzen. wenn man in einer sicheren, ruhigen, kleinen stadt wohnt, ist das sicher richtig. wenn man in einer mittelmäßigen gegend einer großstadt wohnt und dazu regelmäßig ubahn fährt, sieht die lage anders aus. meine damalige ausbilderin bei der stA hat vor jahren aufgehört die öffis zu nutzen und sich ein, in hh eigentlich sinnloses, fahrzeug gekauft, weil sie die fälle halt täglich auf dem tisch hat. das argument ist nach wie vor: wenn man mit wenig mühe und aufwand eine signifikant bessere chance im notfall hat, warum soll man sich diese mühe nicht machen? szygyzs analogie mit dem brandschutz finde ich da durchaus passend. so oft gibt es hausbrände auch nicht, ich schätze mal, dass 99% der brandschutzversicherten privathaushalte ihr leben lang bezahlen und die versicherung nie in anspruch nehmen. trotzdem ist es nicht unvernünftig sich eine zuzulegen, weil die verluste im unwahrscheinlichen katastrophenfall in keinem verhältnis zu dem aufwand einer besseren absicherung stehen.

PS: schiessen macht spaß (also auf dem schiessstand jetzt) :deliver:
 
Mitglied seit
25.09.2014
Beiträge
5.102
Reaktionen
1.354
Kaum jemand hier kann abschätzen, wie er sich in diesen Situationen verhalten würde. Um verlässlich zu reagieren, muss man Routinen entwickeln. Wir werden aus dem Bauch heraus handeln. Und natürlich ist gut denkbar, dass man sich in einen nahezu aussichtslosen Rettungsversuch stürzt, weil die bedrohte Person so wichtig ist, dass man Gefahren und Risiken ignoriert.
Genau darum gehts doch. Meine These ist, dass wir falsche Akzente setzen und darum die falschen Routinen entwickeln.
Schon Kindern wird beigebracht: Wenn dich jemand boxt oder du siehst, wie ein Bully jemanden boxt, dann schreite nicht ein, sondern ruf nach der Erzieherin, die regelt das dann für dich und der Gerechtigkeit wird genüge getan.
Für mich hat das etwas mit Entmündigung zu tun. Das ist imo keine natürliche Verhaltensweise und auch nicht erstrebenswert.

Diese Beispiele sind doch wertlos. Was tust Du, wenn das Treppenhaus brennt, während 2 deiner insgesamt 5 Kinder im oberen Stock schlafen, Deine Frau dazu krebskrank ist und die sich in Sicherheit befindlichen Kinder vielleicht ohne Eltern aufwachsen, wenn Du bei dem Versuch, die eingeschlossenen Kinder zu retten, verstirbst?

Sobald man Familie hat, wird man stets trianguliert, eine "richtige" Entscheidung existiert nicht. Am Ende ist es nichts weiter als Coinflip. Was nützt es, sich in einen reißenden Strom zu werfen, wenn man kaum schwimmen kann.
Du hast völlig recht: Es gibt keine "richtige" Entscheidung, jedenfalls nicht in der konkreten Situation. Darum entscheide ich auch nicht in der Situation, was ich tue, sondern Jahre vorher. Diese Entscheidung ist ein Prozess, der sich über das ganze Leben erstreckt. Er ist die Summe dessen, was uns beigebracht wurde und was wir uns selbst beigebracht haben: Wie halte ichs im Kleinen damit, wenn jemand Hilfe braucht; wenn ich Angst davor habe, etwas zu tun, obwohl ich weiß, dass es richtig wäre? Welche Erfahrungen hab ich mit diesem oder jenem Verhalten in der Vergangenheit gemacht? Welche Gefühle hat das in mir ausgelöst, welche Gedanken hab ich mir dazu gemacht?
Jeder von uns entscheidet jeden Tag, was für ein Mensch er sein will. Das heißt nicht, dass wir über Nacht jemand anders werden können, im Gegenteil. Aber wir können uns jeden Tag ein bisschen in die eine oder andere Richtung pushen.

Und wenn Millionen Menschen nun in der Zeitung lesen: "Mann sieht zu, wie Frau vergewaltigt wird. Er hat alles richtig gemacht" Dann ist mir das etwas zu unqualifiziert. Es geht nicht darum, irgend jemandem einen Vorwurf zu machen. Aber man wird ja wohl wenigstens mal alternative Handlungsmöglichkeiten offen diskutieren dürfen. Mehr fordere ich auch gar nicht.


Übrigens, weil du diesen Punkt in deinem neuen Beitrag nochmal so stark machst: Natürlich hat ein Familienvater nochmal andere Pflichten, die es gegeneinander abzuwägen gilt. In Bezug auf den vorliegenden Fall sehe ich aber nicht, warum man einer eh schon komplizierten Diskussion jetzt noch eine weitere Dimension hinzufügen muss...


Wie einfach die Prämisse, dass der Täter rational agiert, zweifelhaft ist. Ich glaub Eisen oder ka hat es erwähnt, dass Täter oder Kriminelle völlig andere Hemmschwellen haben und je nachdem solche Situationen häufiger erlebt haben. Ich würde es als große Errungenschaft bezeichnen, dass wir solche Situationen sogut wie gar nicht mehr erleben. Natürlich verhalten wir uns dann wie Opfer.
Deine ersten beiden Aussagen sind imo trivial. Mir ist nicht klar, was du damit sagen willst.
Auch deinem dritten Satz kann ich zustimmen: Natürlich ist es eine Errungenschaft, dass wir derartige Situationen nur noch äußerst selten erleben. Trotzdem halte ich es für wünschenswert, darauf vorbereitet zu sein. Denn wann man das nicht ist, sind die Auswirkungen umso schlimmer. Es passiert auch äußerst selten, dass mein Haus abbrennt oder ich jemanden umrenne, der dadurch arbeitsunfähig wird. Trotzdem hab ich eine Hausrats- und Haftpflichtversicherung.
Und ein bisschen möchte ich dein "so gut wie gar nicht mehr" doch relativieren: Jeden Tag werden in Deutschland Leute zum Teil an offenen Orten und vor Zeugen angepöbelt, angegriffen und zum Teil krankenhausreif geprügelt. Wenn in jedem dieser Fälle unter den Beistehenden ein paar wären, die sich ein Herz fassen und dazwischen gehen, könnten viele dieser Situationen sehr viel glimpflicher verlaufen.
Und das sind nur plakativsten Beispiele. Es gibt doch abertausende Situationen, wo etwas passiert, was nicht in Ordnung ist (z.B. am Arbeitsplatz) und wenigstens einer bekommt es mit, tut aber nichts, weil er negative Konsequenzen fürchtet.

Nicht ganz gleichwertiges Beispiel ist doch, wenn mich ein Penner oder irgendwelche Jugendlichen anpöbeln. Selbst wenn ich der Meinung bin, dass ich stärker wäre, was hätte ich zu gewinnen? Sollen die mich halt "Feigling" oder so nennen, de facto sind sie die (zukünftigen) Verlierer des Spiel des Lebens. Auch wenns einen dann erst mal wurmt, dass man wieder den Schwanz eingezogen hat, war man der Klükere.
Ich seh nicht ganz, was mir das Beispiel sagen soll: Wenn mich irgendwer anpöbelt, kann ich das auch getrost ignorieren, weil mir kein (bzw. höchstens ein vernachlässigbar geringer) Schaden entstanden ist.
Was ist der Bezug zum Thema?
 
Mitglied seit
08.08.2002
Beiträge
5.199
Reaktionen
0
Und ein bisschen möchte ich dein "so gut wie gar nicht mehr" doch relativieren: Jeden Tag werden in Deutschland Leute zum Teil an offenen Orten und vor Zeugen angepöbelt, angegriffen und zum Teil krankenhausreif geprügelt. Wenn in jedem dieser Fälle unter den Beistehenden ein paar wären, die sich ein Herz fassen und dazwischen gehen, könnten viele dieser Situationen sehr viel glimpflicher verlaufen.

Glimpflicher, dieser Hohn. Gibt mit Sicherheit auch Beispiel wo man besser nur die Polizei gerufen hätte statt zu versuchen "sich ein Herz zu fassen".

https://de.wikipedia.org/wiki/Tuğçe_Albayrak
https://de.wikipedia.org/wiki/Dominik_Brunner

Die waren mit Sicherheit nicht willens zu sterben...

Polizeihinweis:
Die Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK) hat „Eine Initiative für mehr Zivilcourage“ ins Leben gerufen. Sie nennt dabei sechs „Regeln für den Ernstfall“:

1. Gefahrlos handeln – ich helfe, ohne mich selbst in Gefahr zu bringen
2. Mithilfe fordern – ich fordere andere aktiv und direkt zur Mithilfe auf
3. Genau hinsehen – ich beobachte genau und präge mir Tätermerkmale ein
4. Hilfe holen – Notruf 110
5. Opfer versorgen – ich kümmere mich um Opfer
6. Als Zeuge mithelfen – ich stelle mich als Zeuge zur Verfügung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied seit
29.10.2002
Beiträge
10.198
Reaktionen
1.025
Das ganze weiss man doch erst wenn einem was passiert, ich wurde 2 mal überfallen. Einmal hab ich mich freigedroschen, einmal bekam ich humorlos direkt nen ko schlag.
Ich dacht vorher immer ich würd die Kohle einfach weggeben weilses nicht wert ist, nun, scheinbar seh ich das deutlich anders wenns wirklich passiert.

Adrenalin und so halt.
 

Gelöschtes Mitglied 683020

Guest
Deine ersten beiden Aussagen sind imo trivial. Mir ist nicht klar, was du damit sagen willst.

Im Prinzip, dass du dich nicht als Laie auf gewisse Situationen vorbereiten kannst. Die üblichen Gedanken währernd dem Duschen / beim Einschlafen, die man sich so als Teenager ausmalt, treten so niemals ein, und wenn sie es doch tun, dann anders als du denkst. Du beurteilst die Beteiligung deines Gegenübers grundsätzlich aus deiner Perspektive einer Idealsituation, deren Paramter du kennst, bzw. in einer Trockenübung für dich rational herleitest. Dein Gegenüber ist aber meist häufig irrational, oder verfolgt zumindest nicht die Gedanken einer Spieltheorie, wie du sie bei Sachen wie einer Pokerrunde noch unterstellen könntest.

Ich kenne das Beispiel im Umgang mit Hunden halbwegs aus der Praxis. Als Laie bist du schon versucht bei spielenden Hunden einzugreifen und dadurch eine Gefahrensituation für alle herbeizuführen, da gerade zwei spielende Jagdhunde schon nach wilder Keilerei aussehen. Ein Eingreifen hier ist meist ungefährlich, da du deinem Hund maximal die falschen Sachen beibringst (gar nicht erst spielen). Gefährlich werden Situationen, in denen sich Hunde bereits wirklich beißen - abhängig von Rasse trägst du eine kaputte Hand, Knochenbrüche oder sonstwas davon; fängt schon bei harmlosen Dackeln an, dass dich die Viecher bis auf die Sehne aufbeißen. Daher lieber wegtreten, als hinlangen, wobei Hinlangen fast immer das falsche Mittel der Wahl ist. Ganz gefährlich werden Besitzer, die andere Hunde so ansehen, wie sie ihren Hund ansehen. Das Ausbleiben von Signalen ist häufig das übersehene Warnzeichen; die tatsächlichen Warnzeichen - Knurren, Zähnefleischen, Versteifen - erfolgen innerhalb einer Sekunde und wandeln sich in ein Anspringen, das meist durch Panik induziert für den Hund ein Überlebenskampf ist (und der Mensch meist schwerst verletzt wird). Für den Menschen sah das anfangs nur nach einem stillstehenden Hund aus, war es aber nicht.

Das lustige ist: mit Hunden kannst du schnell lernen und weißt sogar meist noch rechtzeitig was läuft, wenn nicht gerade Tollwut im Spiel ist. Oder es Hunde aus dem Heim sind, die du nicht einschätzen kannst, weil hier alle Signale kaputt sind und Stimmungsschwankungen vorliegen. Et voila, hier wären wir bei deiner Traumwelt der handgreiflichen Übergriffe.

Je nach Sozialisierung, Medikamentierung und Substanzeinnahme reagieren Menschen manchmal völlig aus dem Ruder, oder sie sind direkt durch die Situation anders eingestellt. Was du dir als abschreckend und verängstigend für einen Gewalttäter vorstellst, kann für diese Person erst recht ein Trigger sein, der es schlimmer macht. Dieses "man war nicht dabei" hat seinen Sinn in diesem Fall, weil du unmöglich die Signale ohne Erfahrung interpretieren kannst.

Ich glaube zudem, du unterschätzt wie schnell eine Gefahrensituation aufzieht und wieder vorbei ist. Der Zeitraum, in dem du handeln kannst, sollte imo eher auf Flucht basieren, als auf Konfrontation. Grundsätzlich halte ich ElBollos Idee einer lauten Lärmquelle für ein eher harmlos, aber gut klingendes Mittel. Wenn es nicht stoppt, dann ruft es wenigstens um Hilfe.

Versteh mich nicht falsch, du kannst wahrscheinlich schon Dinge vorspielen, wird ja auch laufend gemacht - z.B. erste Hilfe. Wenn dir Zivilcourage wichtig ist, dann fokussiere dich trotzdem in erster Linie auf melden und Delegieren von Aufgaben, weniger auf rambohaftes Machotum: Melden und Helfer einteilen hilft sehr viel mehr als selbst reinspringen und damit zur nächsten hilfsbedürftigen Person zu werden.

Unterm Strich mutet die Diskussion schon sehr kindisch an.
 
Mitglied seit
09.07.2012
Beiträge
1.503
Reaktionen
0
Ach gott, war ja klar dass irgendwann die "das ist unvernünftig und deshalb dum" karte gespielt wird.

Es gibt nunmal menschen, welche den konflikt unabhängig vom alter weniger scheuen als andere, selbst wenn es manchmal unvernünftig ist. Dabei rückschlüsse auf das alter oder die intelligenz einer person zu ziehen halte ich für völlig falsch.
 
Mitglied seit
25.09.2014
Beiträge
5.102
Reaktionen
1.354
Glimpflicher, dieser Hohn. Gibt mit Sicherheit auch Beispiel wo man besser nur die Polizei gerufen hätte statt zu versuchen "sich ein Herz zu fassen".
Natürlich gibts solche Beispiele. Mir ist nicht klar, warum du davon ausgehst, dass ich das anders sehe. Und was meinst du mit Hohn?

Ich sagte übrigens bewusst "ein paar": Als Einzelner ist es in den meisten Situationen viel schwerer, aktiv in eine Konfliktsituation reinzugehen, ohne den Selbstschutz zu vernachlässigen. Darum wäre es wichtig, dass richtiges Gruppenverhalten in solchen Situationen systematischer diskutiert, gelehrt und trainiert wird. Für mich ist das Pflichtstoff an Schulen.

Randnotiz: Die zwei von dir zitierten Fälle sind imo Musterbeispiele dafür, wie man es nicht macht. Aber das nur am Rande.


Der Polizeihinweis zeigt genau, worauf meine Kritik zielt: Wie soll ich bitte in eine Konfliktsituation eingreifen, ohne mich auch nur in die geringste Gefahr zu begeben? ("Gefahrlos handeln"!) Und zu welcher Mithilfe soll ich andere auffordern? Wir unterstellen mal, dass die sich auch an genau diese Hinweise halten sollen. Also stehen wir dann als Gruppe nebenbei, sehen genau hin, wählen 110 und versorgen das Opfer, nachdem wir penibel beobachtet haben, wie es verdroschen wurde?
Und dir kommt das gar nicht komisch vor? Das ist in letzter Konsequenz eine Aufforderung nicht zu helfen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Benrath

Community-Forum
Mitglied seit
19.05.2003
Beiträge
19.789
Reaktionen
764
Angepöbelt werden (ohne körperliche Bedrohnung) und das ignorieren, d.h. nicht als erster handgreiflich werden, ist aber eine ganz andere Hausnummer als sich nicht gegen körperliche Angriffe zu wehren.

Ich seh nicht ganz, was mir das Beispiel sagen soll: Wenn mich irgendwer anpöbelt, kann ich das auch getrost ignorieren, weil mir kein (bzw. höchstens ein vernachlässigbar geringer) Schaden entstanden ist.
Was ist der Bezug zum Thema?

Mei was ne Abstraktionsfähigkeit. Mach halt schupsen oder schon mal ne Watschen geben oder so draus. Es geht einfach darum, dass du in der Regel in so einer Situation durch Eskalieren oder Kontra geben absolut gar nichts zu gewinnen hast außer deinen Stolz zu befriedigen. Das heißt jetzt auch nicht, dass du dich sofort auf den Boden werfen und den Rücken legen sollst, aber deeskalieren und sogar weglaufen hilft dir.

Der Rest klingt so als hast du zu viel über Sparta gelesen usw.

Aus reiner Neugierde, wart ihr denn persönlich schon jemals in so ner Situation?
 
Mitglied seit
10.08.2000
Beiträge
12.908
Reaktionen
1
Aus reiner Neugierde, wart ihr denn persönlich schon jemals in so ner Situation?

Nein, ein Astsägen-Neger wollte mich zum Glück noch nicht vergewaltigen :ugly:
Falls du Beleidigungen etc. gemeint hast: Ja, sogar recht regelmäßig. Ich laufe im Anzug rum und fahre mit öffentlichen Verkehrsmitteln, das alleine reicht schon für gelegentliche unangenehme Begegnungen. Und wenn mir danach ist weise ich sogar manchmal Leute sehr freundlich darauf hin, dass sie sich gerade direkt unter einem Rauchverbotsschild eine Zigarette anzünden und es dafür extra einen Raucherbereich gibt. Tatsächlich handgreiflich wurde daraufhin noch niemand, aber Schläge wurden mir dafür durchaus schon mehrfach angedroht (lustigerweise bisher ausschließlich von "Südländern" in einer Gruppe). Bisher half es immer, standfest zu bleiben und freundlich zu fragen, ob wir einfach gemeinsam die Polizei rufen sollen um das Problem zu lösen, es kamen aber auch schon mal in der Nähe stehende Leute zur Unterstützung (sehr, sehr selten).
Es ist schon erschreckend, was einem manchmal entgegenschlägt, wenn man Leute einfach nur (sehr freundlich!) auf Kleinigkeiten wie ein Rauchverbot aufmerksam macht.
 

Benrath

Community-Forum
Mitglied seit
19.05.2003
Beiträge
19.789
Reaktionen
764
Das freut mich für dich, dass du tagsüber unter Leuten den deutschen Rechtsstaate zu seiner Geltung verhilfst. Mir wäre dafür ganz ehrlich das Risiko zu hoch bzw stört es mich meistens einfach nicht genug. So nach richtiger Konfliktsituation klingt das aber auch nicht. Afaik bist du aber auch recht groß und nicht der allerdünnste. Das mag in solchen Situationen auch helfen. Der Anzug übrigens auch.

Thema mal rausgeteilt, und nein ich passe den Startpost nicht an. Wozu eigentlich?
 
Mitglied seit
03.08.2002
Beiträge
6.194
Reaktionen
0
Mei was ne Abstraktionsfähigkeit. Mach halt schupsen oder schon mal ne Watschen geben oder so draus.
Also das, was bei der oben verlinkten Tugce zum Aufschlag mit dem Kopf auf den Boden geführt hat und woran sie letztlich verstorben ist? Dass ein Faustschlag blöd getroffen das Augenlicht kosten kann und eine Backpfeife zu lebenslangen Hör- oder Gleichgewichtsschäden spielt überhaupt keine Rolle, stimmts? Jaja, was hat man schon zu gewinnen, der Täter hört ja sowieso nach dem zweiten Schlag auf oder wenn man blutend auf dem Boden liegt. Kann es sein, dass Du schlicht keine Ahnung hast?

Saistaed hat im übrigen völlig Recht, dass beide verlinkte Fälle perfekte Beispiele dafür sind, wie unvorbereitete Laien durch Bauchgefühl-Engagement in ihr Unglück gestolpert sind. Lies Dir die Tathergänge einfach mal durch, das ist haarsträubend dämlich und hat mit wirklich allem was man in vernünftigem SV-Training lernt absolut *gar nichts* zu tun.

Es geht einfach darum, dass du in der Regel in so einer Situation durch Eskalieren oder Kontra geben absolut gar nichts zu gewinnen hast außer deinen Stolz zu befriedigen. Das heißt jetzt auch nicht, dass du dich sofort auf den Boden werfen und den Rücken legen sollst, aber deeskalieren und sogar weglaufen hilft dir.
Das Argument kommt in jedem einzelnen Post und scheinbar muss man es extra nochmal erwähnen: Auch wenn Du Chuck Norris mit Laserschwert bist kannst Du jederzeit versuchen zu deeskalieren und/oder wegzulaufen wenn Du das willst. Deeskalation und Fluchtplanung sind essentielle Teile eines vernünftigen Eigensicherungskonzeptes. Wenn Du es aber nicht kannst, weil die Situation das nicht hergibt (Örtlichkeit oder andere hilflose Person in Gefahr), kannst Du eben auch mehr. Nichts anderes ist gesagt worden.

Aus reiner Neugierde, wart ihr denn persönlich schon jemals in so ner Situation?
Ja, mehrfach. Tut aber wenig zu Sache, wir kennen die Aussagekraft von Nahbereichsempirie. Glücklicherweise kenne ich aber nun auch nicht nur die Fälle die es in die Zeitung schaffen weil ein Helfer oder Opfer schwer oder tödlich verletzt wurde, nachdem es zur Auseinandersetzung kam sondern eben auch Fallakten (und zwar Dutzende!) wo Anzeigen wegen VERSUCHTEN Raubes, Vergewaltigung etc. aufgenommen wurden und Widerstand zur Verhinderung der Tat geführt hat. Nur um das nochmal deutlich zu machen: Es werden durch Widerstand oder couragierten Eingriff ein Mehrfaches an Taten verhindert als Leute tot oder krankenhausreif geprügelt werden weil der Täter dann völlig ausrastet oder tödliche Waffe XYZ aus dem Gürtel zieht.

Aber DonGeckone hat schon völlig Recht. Die Diskussion ist kindisch. Sie ist kindisch weil ständig Strohmänner in den Raum geworfen werden wie "Männerehre", "Rambogehabe", "Sparta lässt grüßen!" die hier nie ernsthaft gefordert wurden oder völlig wirre Annahmen als Wahrheiten verkauft werden. "Drogen/Medikamente machen immun gegen Pfefferspray." Ah ja... gut zu wissen. "Der Täter rastet dann richtig aus!". Ist das so oder ist das eine Chance unter vielen? "Ich kann mich gegen einen 100kg Typen niemals wehren!". Ja, mit der Einstellung, ohne Vorbereitung ganz bestimmt nicht. "Wenn er uns umbringen will kann ich immer noch was machen!" Ganz sicher, weil Du das in dem Moment merkst wenn Deine Freundin blutend mit 'nem Kehlschnitt zusammenbricht nachdem er sie gefickt hat und Du zusehen durfest, Dir Pipi und Kaka die Beine runterlaufen ob des Anblicks und der Typ mit dem Messer auf Dich zustiefelt während Du steif von Angst "bitte nicht bitte nicht!" wimmerst. In genau dem Augenblick greift Dein PlanB und Du läufst dann doch noch los oder greifst ihn an? Lächerlicher bitte.

Es wäre langsam schön, wenn ein Mod das alles mal in ein Extratopic verschiebt, obwohl ich persönlich kaum noch Lust habe mich ernsthaft zu beteiligen. Aber so rein der Ordnung halber.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied seit
25.09.2014
Beiträge
5.102
Reaktionen
1.354
Mei was ne Abstraktionsfähigkeit. Mach halt schupsen oder schon mal ne Watschen geben oder so draus. Es geht einfach darum, dass du in der Regel in so einer Situation durch Eskalieren oder Kontra geben absolut gar nichts zu gewinnen hast außer deinen Stolz zu befriedigen. Das heißt jetzt auch nicht, dass du dich sofort auf den Boden werfen und den Rücken legen sollst, aber deeskalieren und sogar weglaufen hilft dir.
Sorry Benrath, ich schätze deine Beiträge in der Regel sehr für ihre Nüchternheit. Aber bei diesem Thema stellst du dich ziemlich ignorant an. Ich habe einen guten Teil meiner Jugend in einer Großstadt in einem Viertel verbracht, das man bei Anne Will als Problembezirk labeln würde. Weder du noch sonst jemand (Blick geht auf unseren Hundefreund weiter oben) muss mich über den Wert von Deeskalation und korrektem Fluchtverhalten belehren.
Ich habe niemals gefordert, dass man jemals aus Eitelkeit "Kontra geben" soll. Deine Beispiele sind totaler Bullshit in Anbetracht dessen, worum es in dem konkreten Fall hier ging, nämlich darum, dass die Partnerin vergewaltigt wird - in einer Situation, wo Deeskalation und Flucht als primäre Reaktion offenbar keine Option sind.
Die potentiellen negativen Auswirkungen einer Vergewaltigung sind real. Sie sind nachhaltig. Sie können das Leben eines Menschen zerstören und sie können eine Beziehung zerstören. Insbesondere bin ich gegenüber den psychischen Auswirkungen weitgehend machtlos, weil es nicht mich betrifft, sondern eine andere Person.
Wenn ich die Wahl hätte, mit hoher Wahrscheinlichkeit draufzugehen oder selbst vergewaltigt zu werden, dann würde ich mich vermutlich für letzteres entscheiden, weil ich guten Gewissens davon ausgehe, dass ich "relativ gut" damit umgehen könnte. So viel zur Mannesehre. Aber das ist für den vorliegenden Fall auch nicht von Bedeutung, weil du da ja nicht mal weißt, dass es bei der Vergewaltigung bleibt.

[edit]
Syzygy hat das Wesentliche gut auf den Punkt gebracht.
 
Zuletzt bearbeitet:

TheGreatEisen

SC2-Turniersieger 2019
Mitglied seit
18.07.2012
Beiträge
3.791
Reaktionen
0
Ich glaube, dass es in weiten Bereichen überhaupt keine Dissens gibt und wir aneinander vorbeireden.
 
Mitglied seit
08.08.2002
Beiträge
5.199
Reaktionen
0
Ach ich denke wir haben schon einen Konsens, die endgültigen Konsequenzen werden nur anders beurteilt.
Meine Beispiele, die nun mal eben aufzeigen zu was Eskalation führen kann, werden sofort als: "die haben ja falsch reagiert, so soll man das ja nicht machen" abgetan, dabei wird selbst zugegeben, dass die Situation ein Momentum hat, das es unmöglich macht die Situation einzuschätzen. Man geht also einfach davon aus, dass das schon gutgeht. Was es wahrscheinlich auch hin und wieder tut, wenn aber nicht, dann sind die Konsequenzen unerbittlich. Könnten sie im anderen Fall auch sein, aber das wird schon einen Grund haben warum die offizielle Empfehlung eben eine andere als die hier ist.

Und klar kann durch Konfrontation mit Sicherheit auch eine Situation entschärft werden, aber es ist nun mal ein extremer Gambel, denn im ungünstigsten Fall ist der Einsatz Dein Leben, Beispiele siehe oben.

Nun kann man natürlich wie Heator sagen, dass einem das Leben unter bestimmten Bedingungen nicht wichtig ist und man es dann bereit ist einzusetzen (wenn Du tot bist interessiert Dich das ja nicht mehr, usw...), aber gerade das ist meines Erachtens unreifes Blabla von Halbstarken. Leute die sowas sagen haben normalerweise den "nur die besten Sterben jung"-Aufkleber auf der Autoheckscheibe. Und Heator ist in diesem Fall halt die eloquente Version dieses Menschenschlags weiß aber im Grunde einfach gar nicht was er da überhaupt redet.

Mir hat die Diskussion dennoch etwas gebracht, gerade der Input von unserer Buchstabenkombination, die ich nicht jedesmal kopieren will, hat mir Denkanstöße gegeben. Im Endeffekt habe ich aber entschieden mit minimaler Anpassung so wie bisher weiter zu machen, die Kuppel überm Haus als Schutz gegen Flugzeugabstürze habe ich auch verworfen, nimmt mir die ganze Sonne.
 

Benrath

Community-Forum
Mitglied seit
19.05.2003
Beiträge
19.789
Reaktionen
764
Es wäre langsam schön, wenn ein Mod das alles mal in ein Extratopic verschiebt, obwohl ich persönlich kaum noch Lust habe mich ernsthaft zu beteiligen. Aber so rein der Ordnung halber.

Es wäre schön, wenn du das per Pn mitteilst und dann vorher checkst, ob es nicht schon passiert ist.

Aber DonGeckone hat schon völlig Recht. Die Diskussion ist kindisch. Sie ist kindisch weil ständig Strohmänner in den Raum geworfen werden wie "Männerehre", "Rambogehabe", "Sparta lässt grüßen!" die hier nie ernsthaft gefordert wurden oder völlig wirre Annahmen als Wahrheiten verkauft werden. "Drogen/Medikamente machen immun gegen Pfefferspray." Ah ja... gut zu wissen. "Der Täter rastet dann richtig aus!". Ist das so oder ist das eine Chance unter vielen? "Ich kann mich gegen einen 100kg Typen niemals wehren!". Ja, mit der Einstellung, ohne Vorbereitung ganz bestimmt nicht. "Wenn er uns umbringen will kann ich immer noch was machen!" Ganz sicher, weil Du das in dem Moment merkst wenn Deine Freundin blutend mit 'nem Kehlschnitt zusammenbricht nachdem er sie gefickt hat und Du zusehen durfest, Dir Pipi und Kaka die Beine runterlaufen ob des Anblicks und der Typ mit dem Messer auf Dich zustiefelt während Du steif von Angst "bitte nicht bitte nicht!" wimmerst. In genau dem Augenblick greift Dein PlanB und Du läufst dann doch noch los oder greifst ihn an? Lächerlicher bitte.

Einverstanden kindische Diskussion. Wie häufig passiert das von dir so plakativ beschriebene Szenario?

Ich weiß btw. auch nicht mehr wirklich über was wir streiten. Für mich würde gelten, dass man erst mal versucht zu deeskalieren und bei Bedarf Land gewinnt. Das wird in Gruppen oder mit meiner Freundin schwerer. Was ich machen würde, wenn jemand mit Buschmesser mir und meiner Freundin auflauert, weiß ich nicht. Ich glaube auch nicht, dass man sich darauf sinnvoll vorbereiten kann. Ok Pfefferspray z.B. dabei haben. Aber dann wirklich dazu kommen es zu nutzen?

Das war übrigens der ursprüngliche Tenor meines ersten Posts dazu, dass hier viele völlig rational an diese Situation gehen und die total Unsicherheit wie alle Beteiligten reagieren ausblenden. Meine "Nüchternheit" bezog sich eher auf weniger extreme Situationen, wo mir die Eskalation noch weniger bringt.

und so nebenbei meine persönliche Bitte: bitte, bitte, bitte, hört mit diesen Wall of text Posts auf. wenn man nicht in 2-4 Absätzen ausdrücken kann, was man möchte, lasst es.... Mir fehlt die Lusts auf alle Einzelabsätze einzugehen, um mir dann einen meiner Absätze zerpflücken zu lassen.
 
Mitglied seit
16.08.2004
Beiträge
1.134
Reaktionen
2
Ort
Lenzburg
Ich bewundere den Typen. Da raped einer seine Freundin und der bleibt im Zelt.
Egal wie gross die Chance auf Erfolg wäre, aber ich hätte den Typen angegriffen.
Ich könnte nicht ruhig sitzten bleiben.
 
Mitglied seit
17.08.2000
Beiträge
3.105
Reaktionen
0
Was ich machen würde, wenn jemand mit Buschmesser mir und meiner Freundin auflauert, weiß ich nicht. Ich glaube auch nicht, dass man sich darauf sinnvoll vorbereiten kann. Ok Pfefferspray z.B. dabei haben. Aber dann wirklich dazu kommen es zu nutzen?
Natürlich kann man sich sinnvoll vorbereiten. Man wird mit egal welcher Vorbereitung sicher nicht 100% effizient handeln und dennoch unter Schock und Adrenalin stehen, aber man ist besser dran als völlig unvorbereitet zu sein. Aber man kann für Extremsituationen trainieren und sich vorbereiten. Mental, körperlich und materiell.
Also bereits beim Zelt aufstellen mögliche Fluchtrouten ausmachen, wissen wie man schnellstmöglich aus dem Zelt kommt, Taschenlampe und Pfefferspray nicht zu unterst im Rucksack begraben haben, sondern griffbereit verstauen. Sich in deeskalierenden Technicken schulen. Den Einsatz von Pfefferspray und Gerangel mit einem Angreifer schon mal geübt haben.
Denke das ganze geht irgendwie in Richtung Tactical Combat.
 
Mitglied seit
29.10.2002
Beiträge
10.198
Reaktionen
1.025
Ich stell mir Pfefferspray im Zelt ziemlich interessant vor, für alle beteiligten.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
hi, willkommen im thread. wie wär es, wenn du dich erstmal über den sachverhalt informierst?
 
Mitglied seit
03.08.2010
Beiträge
938
Reaktionen
0
Link zur konkreten situation wäre hilfreich! habe ich eingangs vermutlich nur übersehen.

ansonsten gilt grundsätzlich maximal tödliche gewaltanwendung bei erzwungener physischer konfrontation.
 

Benrath

Community-Forum
Mitglied seit
19.05.2003
Beiträge
19.789
Reaktionen
764
Natürlich kann man sich sinnvoll vorbereiten. Man wird mit egal welcher Vorbereitung sicher nicht 100% effizient handeln und dennoch unter Schock und Adrenalin stehen, aber man ist besser dran als völlig unvorbereitet zu sein. Aber man kann für Extremsituationen trainieren und sich vorbereiten. Mental, körperlich und materiell.
Also bereits beim Zelt aufstellen mögliche Fluchtrouten ausmachen, wissen wie man schnellstmöglich aus dem Zelt kommt, Taschenlampe und Pfefferspray nicht zu unterst im Rucksack begraben haben, sondern griffbereit verstauen. Sich in deeskalierenden Technicken schulen. Den Einsatz von Pfefferspray und Gerangel mit einem Angreifer schon mal geübt haben.
Denke das ganze geht irgendwie in Richtung Tactical Combat.

Ja für die 0.00000000001% Chance dass mir sowas passiert plane ich jetzt in Zukunft immer Fluchtwege usw. Bitch pleaze
 
Mitglied seit
25.09.2014
Beiträge
5.102
Reaktionen
1.354
Die Chance, dass ein Flugzeug abstürzt, ist auch verschwindend gering. Trotzdem wird vor jedem Start nochmal das Verhalten im Notfall vorgetanzt - mit gutem Grund.
Für mich ist es selbstverständlich, mir Gedanken über mögliche Fluchtwege zu machen, wenn ich einen neuen Ort betrete, der ein gewisses Gefahrenpotential birgt. Kleiner Tip am Rande: Die bunten Flucht- und Rettungspläne dienen nicht der Zierde und es ergibt durchaus Sinn, da mal nen Blick drauf zu werfen, bevor das Feuer ausgebrochen ist.
Ich persönlich achte auf sowas schon in der Regel, z.B. wenn ich in ein Hotel einchecke, auf eine Massenveranstaltung gehe usw. Ganz sicher würde ich das tun, wenn ich vorhätte, an einem ungeschützten Ort im Freien zu übernachten.
Ich kann verstehen, dass das nicht für jeden was ist, weil manch einer sich dadurch gestresst fühlen würde oder negativen Gedanken an sich eher abgeneigt ist - es soll ja Leute geben, die nicht mal nen Plan dafür haben, wenn es in ihrem eigenen Haus brennt...
Aber ein rationales und angemessenes Verhalten ins Lächerliche zu ziehen, weil man sich selbst, warum auch immer, dagegen entschieden hat oder einfach nicht dazu durchringen kann, ist schon reichlich ignorant.
Ich fühl mich jedenfalls besser, wenn ich jederzeit ne gewisse Vorstellung davon hab, was im Notfall zu tun wäre. Und ich bin dadurch weder unentspannter (im Gegenteil), noch kostet mich das viel Zeit oder Mühe.


Nun kann man natürlich wie Heator sagen, dass einem das Leben unter bestimmten Bedingungen nicht wichtig ist und man es dann bereit ist einzusetzen (wenn Du tot bist interessiert Dich das ja nicht mehr, usw...), aber gerade das ist meines Erachtens unreifes Blabla von Halbstarken. Leute die sowas sagen haben normalerweise den "nur die besten Sterben jung"-Aufkleber auf der Autoheckscheibe. Und Heator ist in diesem Fall halt die eloquente Version dieses Menschenschlags weiß aber im Grunde einfach gar nicht was er da überhaupt redet.
Ich glaube, du missverstehst immer noch Heators Standpunkt. Er hat doch nicht gesagt, dass er für jeden xbeliebigen Horst mal eben sein Leben aufs Spiel setzen würde, sondern für seine Lebenspartnerin. Und um genau den Fall ging es hier doch ursprünglich.
Wenn man sich bei einer Situation auf der Straße als Unbeteiligter einmischt, wird man naturgemäß konservativer vorgehen und die eigene Sicherheit höher gewichten.
Trotzdem ist es imo grundsätzlich angebracht, sein eigenes Sicherheitsbedürfnis nicht absolut zu setzen, sondern die Situation aus einer höheren Warte zu betrachten, wo das eigene Wohl zwar dem anderer Menschen vorgelagert ist, aber eben nicht unbegrenzt.
In diesem Punkt sind wir hier imo auch etwas zu akademisch: Die meisten Menschen haben doch ein gutes Gespür dafür, wann Hilfe angebracht ist und wann es objektiv gesehen eher unklug wäre, sich direkt dazwischen zu werfen. Das Problem ist imo eher, dass viele Menschen mit solchen Situationen überfordert sind und eben spontan nicht die Reaktion abrufen können, die sie eigentlich für richtig halten. Und dabei kann bewusste Vorbereitung helfen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied seit
08.08.2002
Beiträge
5.199
Reaktionen
0
Trotzdem ist es imo grundsätzlich angebracht, sein eigenes Sicherheitsbedürfnis nicht absolut zu setzen, sondern die Situation aus einer höheren Warte zu betrachten, wo das eigene Wohl zwar dem anderer Menschen vorgelagert ist, aber eben nicht unbegrenzt.

Höherer Wert als das eigene Leben, gerade bei dem Menschen in dem Forum, der sonst in fast allen seinen Posts als größter Egoist überhaupt durchgeht... geschenkt! ;)
 
Mitglied seit
19.02.2006
Beiträge
2.749
Reaktionen
9
Ort
Franken
ich stepp hier in den thread, aber aus dem ausgangspost erschließt sich mir nicht, worum es hier überhaupt geht. Wer war wo wann zelten? Was hat das mit Pfefferspray zu tun? Kurze Aufklärung bitte.
 
Mitglied seit
17.08.2000
Beiträge
3.105
Reaktionen
0
Ja für die 0.00000000001% Chance dass mir sowas passiert plane ich jetzt in Zukunft immer Fluchtwege usw. Bitch pleaze
Solche Menschen gibt es, siehe saistead. Denke je mehr man mit Sicherheit (Polizei, Feuerwehr, Rettung etc.) zu tun hat, desto mehr Gedanken macht man sich in die Richtung.

Der 0815 Bürger macht sich da (zurecht?) keine Gedanken, weil halt nur 0.000001% Chance besteht, dass nun genau SEIN Hotel brennt oder genau ER an einen schweren Unfall heranläuft oder genau ER abends von einem Junkie ausgeraubt wird. Muss jeder für sich selber wissen, wie gut er auf solche Situationen vorbereitet sein will.
Gleichzeitig schliesst aber jeder seine Haustür ab und hat für alles mögliche eine Versicherung, für die er monatlich einzahlt. Schizophren? Vielleicht ein wenig.

Edith:
ich stepp hier in den thread, aber aus dem ausgangspost erschließt sich mir nicht, worum es hier überhaupt geht. Wer war wo wann zelten? Was hat das mit Pfefferspray zu tun? Kurze Aufklärung bitte.
Pärchen geht alleine im Wald zelten. Wird von sägenschwingendem Neger überrascht, einigen sich darauf, dass Junge im Zelt bleibt während Freundin draussen vergewaltigt wird. Topic: Wie hättet ihr euch verhalten?
 
Mitglied seit
08.08.2002
Beiträge
5.199
Reaktionen
0
Während Junge im Zelt die Polizei ruft, das hast Du vergessen zu bemerken.

Ich habe in der Tat keinerlei Versicherungen für mein Haus und das Abschließen der Haustür vergesse ich eigentlich auch immer, aber sie steht zumindest nicht ständig offen.

@Saistaed: Deine Analogie mit dem Flugzeug zu meinem Beispiel mit der Stahlkuppel passt nicht ganz:
Du sagst wenn ich in ein Flugzeug gehe, dann bekomme ich die Sicherheitshinweise für den Fall der Fälle. Das ist richtig, aber da gehst Du aktiv davon aus, dass was passieren kann, weil Du aktiv in den Flieger gehst. Ich gehe davon aus das mir passiv, wogegen ich nichts kann ausser da zu sein, ein Flieger aufs Dach knallt.

Und das spiegelt eigentlich auch die Diskussion wieder. Die Einen rechnen offenbar damit, dass eine Eintrittswahrscheinlichkeit deutlich höher ist.

Sind die nun vorsichtig oder ängstlich? Und die anderen die wahren Mutigen oder einfach naiv?
Keine Ahnung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied seit
17.10.2006
Beiträge
6.779
Reaktionen
1.087
Ort
Köln
Man kann ja auch aufhören wertend mit dem Thema umzugehen und beide Ansichten akzeptieren? Die meisten Menschen leben ja nicht digital sondern irgendwo fließend zwischen Sicherheitsbedürfnis und Angst/ Gleichgültigkeit und entscheiden situationsabhängig mal so und mal so. Ich z.B. gucke mir nicht erstmal die Fluchtwege in Gebäuden an wie saistaed, bin aber vielleicht bei anderen Punkten vorsichtiger (weiß ich nicht).

€: Eins kann ich mir allerdings nicht verkneifen: Dafür, dass heat0r so gern über die arabische Kultur lästert, scheint ihm die Ähre ähnlich wichtig zu sein; auf jeden Fall wichtiger als das eigene Leben. :deliver:
 

Benrath

Community-Forum
Mitglied seit
19.05.2003
Beiträge
19.789
Reaktionen
764
Die Chance, dass ein Flugzeug abstürzt, ist auch verschwindend gering. Trotzdem wird vor jedem Start nochmal das Verhalten im Notfall vorgetanzt - mit gutem Grund.
Der da wäre?
Für mich ist es selbstverständlich, mir Gedanken über mögliche Fluchtwege zu machen, wenn ich einen neuen Ort betrete, der ein gewisses Gefahrenpotential birgt. Kleiner Tip am Rande: Die bunten Flucht- und Rettungspläne dienen nicht der Zierde und es ergibt durchaus Sinn, da mal nen Blick drauf zu werfen, bevor das Feuer ausgebrochen ist.
Ich persönlich achte auf sowas schon in der Regel, z.B. wenn ich in ein Hotel einchecke, auf eine Massenveranstaltung gehe usw. Ganz sicher würde ich das tun, wenn ich vorhätte, an einem ungeschützten Ort im Freien zu übernachten.
Ich kann verstehen, dass das nicht für jeden was ist, weil manch einer sich dadurch gestresst fühlen würde oder negativen Gedanken an sich eher abgeneigt ist - es soll ja Leute geben, die nicht mal nen Plan dafür haben, wenn es in ihrem eigenen Haus brennt...
Paranoid much? Was ist eigentlich ein ungeschützter Ort, bzw was ein geschützter Ort? Selbst wenn ich das eher noch als nicht komplett paranoid gelten lassen würde.

Aber ein rationales und angemessenes Verhalten ins Lächerliche zu ziehen, weil man sich selbst, warum auch immer, dagegen entschieden hat oder einfach nicht dazu durchringen kann, ist schon reichlich ignorant.
Ich fühl mich jedenfalls besser, wenn ich jederzeit ne gewisse Vorstellung davon hab, was im Notfall zu tun wäre. Und ich bin dadurch weder unentspannter (im Gegenteil), noch kostet mich das viel Zeit oder Mühe.

Das ist ja schön für dich und bei Gott tu das, vor allem wenn es dich angeblich nichts kostet. Aber ich würde das weder als rational noch als angemessen bezeichnen, sich wegen einer marginal großen Wahrscheinlichkeit einen Kopf zu machen. Es krankt auch an der Überzeugung zu glauben, du könntest vorhersehen, was im Notfall, was immer der sein mag, zu tun wäre.

Generell verschwendet unserer Gesellschaft eine Menge Zeit und Geld um ein falsches Gefühl von Sicherheit herzustellen.
 
Mitglied seit
16.08.2010
Beiträge
7.017
Reaktionen
1.424
Also ich finde, wenn sich saistaed durch gewisse Vorbereitungen sicherer fühlt, hat es sich für ihn schon gelohnt. Es geht im Endeffekt nämlich gar nicht darum, ob man tatsächlich sicherer ist.
Wenn man hingegen der Meinung Ist, dass einem all diese Maßnahmen im Ernstfall eh nicht helfen, ist jegliche Vorbereitung natürlich sinnlos bzw. sogar kontraproduktiv, da sie der eigenen Zufriedenheit zuwider läuft.
 

Benrath

Community-Forum
Mitglied seit
19.05.2003
Beiträge
19.789
Reaktionen
764
Da dreht man sich halt im Kreis. Wenn deine Logikkette ist, dass man etwas macht weil man es wollte und es einem deswegen gut geht, dann endet jede Diskussion, weil ich damit alles rechtfertigen kann.
 
Oben