Ich musste als Kind im Haushalt auch mithelfen, und ich glaube auch, das ist der Grund warum ich saubermachen nicht mag: ich hab es immer als Strafe angesehen.
Na ja, man muss halt manchmal improvisieren und seine „Mitarbeiter“ motivieren, damit sie bei der Stange bleiben. Das ist, denke ich mal, bei Hausarbeit nicht anders als in einer großen Firma.

Wenn ich also beispielsweise nach der Arbeit heimkomme und im Kinderzimmer vorsichtig über ein Schlachtfeld stakse (man will ja Prinzessin Lillifee nicht auf den Kopf treten oder mit dem Absatz in einem Haufen Puppenkleider feststecken), dann schnaufe ich erstmal dreimal durch und überleg mir eine Strategie.
Ich könnte natürlich unter lautem Schimpfen beginnen, die ca. 143 bunten Duplosteine auf einen Haufen zusammenzuschieben, danach das Puppengeschirr in eine Kiste schmeißen, die Bilderbücher ins Regal räumen und das Prinzessinnenoutfit samt Lillifee in einen Schrank verstauen…..und die Kleine aus dem Weg und vor die Glotze verfrachten.
Dann würde ich aber nie erfahren, was sie so den ganzen Nachmittag lang gespielt hat ; Vielleicht nicht einmal, mit wem.
Außerdem gewinnt doch meistens mein eigener Spieltrieb und ich will ja auch Zeit verbringen mit meinem Kind.
Im Wettbewerb 1 darf sie die Farbe der Duplos wählen, welche sie schneller als ich den gesamten Rest in die Duplokiste schmeißt. (Lautes Zielwerfen in die Kiste muss man aushalten können, nur wehtun darf sich keiner!) Sie nimmt immer blau oder orange, das sind die wenigsten! Es kommt sehr selten vor, dass ich gewinne……
Dann wird die Prinzessin im strengen Zeremoniell zu Bette gebracht. Von der Hofdame natürlich. (Ich bin ja nur die Köchin, die derweilen Abendessen macht, das nur dann serviert werden kann, wenn Lillifee schläft. In ihrem Puppenbett natürlich. Angezogen!)
Das mit den Kleidern der Prinzessin ist immer ein Problem, denn die Ärmel verziehen sich auf links beim hastigen Entkleiden…(beim Runterrupfen der Anziehsachen trifft es besser).
Aber wir teilen dann immer die Sachen und legen sie nebeneinander aus und drehen, stülpen und ziehen solange an allen Ärmelchen und Beine herum, bis alles wieder für morgen anziebar ist. (Das übt auch Knöpfe zumachen, Häkchen zu schließen und Schleifen zu binden…)
Gute-Nacht-Geschichten sind total begehrte Kuschelstunden und ich nütze das schamlos auf. Wenn alle Bilderbücher ordentlich gestapelt sind (zu einem Turm natürlich der nicht wackelt), dann wird zur Belohnung vorgelesen.
Klar kenne ich Trotzanfälle und Zornesausbrüche, sogar mit Hinschmeißen und Reinbeißen in die Matte aus Frust über verweigertes Fernsehen oder Puppendusch- und Haarewaschverbot im Badezimmer. (Ich fürchtete schon einen Badezimmerbrand, weil die blöden Synthetikhaare einer Barbie unter der allseits unbemerkten Föhnbehandlung meiner Tochter akut zu kleinen heißen Klümpchen verschmort sind, aber zum Glück gab es nur einen Kurzschluss…..und Tränen der Wut, weil ich die Behandlung unterband und sie dann auch noch dazu verpflichtete, die überschwemmten Fliesen mit aufzuputzen….)
Aber so ist das Leben.
Zentralheizung, ich finde es super, dass du ein Feedback gegeben hast!