TV - Duell

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Original geschrieben von TE)Kain


Du vergleichst gerade nicht allen Ernstes die BRD mit der DDR? Mit Verlaub, guter Mann! Das ist eine unhaltbare Anspielung!
Kommt ganz auf den Rahmen an, nicht? Steht ja nirgendwo, dass ich DDR und BRD in allen Belangen *gleichsetze*.
Die Verfahren zur Vergabe wichtiger Posten IM SYSTEM laufen jedoch (wie in JEDEM anderen Staat auch) über persönliche und politische Beziehungen. In der DDR mehr, härter und mit stärkeren Repressalien verbunden, in der BRD subtiler. Halt zwei Gauner, einer brutal, einer smart. Man darf doch trotzdem sagen, dass BEIDE Gauner sind?
 

shaoling

Guest
Original geschrieben von Comeondieyoung
Mindestlohnforderungen von 10€ sind nun auch nicht gerade das radikalste was man sich vorstellen kann (vor allem als Ausgangsforderung einer Partei), bereits die Mehrheit der EU-Staaten besitzt einen Mindestlohn, Luxemburg bei etwa 9.50€, so weltfremd ist diese Forderung also nicht.
Dann schau dir bitte mal das allgemeine Lohnniveau in Luxemburg an und vergleiche es mit dem in Meck-Pomm oder Sachsen. Da sollte eigentlich jedem ein Licht aufgehen.
Ich bin sicher kein dogmatischer Gegner eines Mindestlohns. Über sowas kann man reden. Aber dann sollte man sich keine Illusionen über seine Folgen machen und vor allem Maß halten.

Original geschrieben von Comeondieyoung
Ach so, Regulierungen des Finanzsektors nach den ganzen Rettungspaketen sind polemisch? Besser ist es Milliarden in ein Rettungspaket zu entwenden um dann alles beim alten zu lassen? Tsss
Regulierungen setzen Kompetenz voraus, die die Politik in der Regel nicht hat - schon gar nicht Pfeifen wie Lafontaine, Gysi, Wagenknecht oder andere Bauernfänger.
Wenn Regulierung unvermeidlich ist, sollte sie von Menschen beschlossen werden, die wissen, wovon sie reden. Die finden sich aber nicht in der Linkspartei.

Original geschrieben von Comeondieyoung
Wie du ernsthaft behaupten kannst eine _Senkung_ der Spitzensteuer wie sie dein Guido will wuerde Deutschland "nach vorne bringen" ist einfach nur zynisch wenn man sich die Armutsberichte seit Schroeders Wirtschaftsliberalisierungen ansieht.
Ja, eine Senkung des Spitzensteuersatzes ist mittel- bis langfristig unvermeidlich, um Leistungsgerechtigkeit herzustellen.
Und ich verwende den Begriff der Gerechtigkeit hier bewusst, obwohl bekannt sein dürfte, dass ich ihn in den meisten Zusammenhängen für lächerlich halte.
Aber wie kann man in einem Land leben wollen, in dem die Menschen, die den größten Anteil der öffentlichen Haushalte tragen, drei Viertel ihres Verdiensts an die Allgemeinheit abtreten müssen?
Mit Gerechtigkeit hat das jedenfalls nichts zu tun.


Zu einigen Themen ergänze ich vielleicht später.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
Die finden sich aber nicht in der Linkspartei.

na immerhin leugnest du nicht gänzlich die notwendigkeit von regulierungen. bleibt noch die frage: wo finden sich denn deiner meinung nach menschen mit entpsrechender fachkenntnis?

Aber wie kann man in einem Land leben wollen, in dem die Menschen, die den größten Anteil der öffentlichen Haushalte tragen, drei Viertel ihres Verdiensts an die Allgemeinheit abtreten müssen?

drei viertel? wer verlangt denn bitte 75% spitzensteuersatz? ein spitzensteuersatz auf internationalem niveau würde vollkommen reichen.
 
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Aber wie kann man in einem Land leben wollen, in dem die Menschen, die den größten Anteil der öffentlichen Haushalte tragen, drei Viertel ihres Verdiensts an die Allgemeinheit abtreten müssen?
Dir ist aber schon bewusst, dass besonders die unteren Einkommensschichten proportional WESENTLICH mehr von ihrem Einkommen an den Staat zurückführen als die einkommensstarken Bürger?

Nein? Dann denk mal drüber nach woran das wohl liegen könnte.
 

shaoling

Guest
Über Beiträge ohne klare Aussage denke ich grundsätzlich nicht nach.

na immerhin leugnest du nicht gänzlich die notwendigkeit von regulierungen. bleibt noch die frage: wo finden sich denn deiner meinung nach menschen mit entpsrechender fachkenntnis?
Ich hab keine Ahnung, wie oder ob der Finanzmarkt reguliert werden sollte. Mit meinem bescheidenen Wissen finde ich, dass da einiges schief läuft. Das hat aber weniger mit mangelnder Regulierung zu tun, sondern mehr mit schlechter Geldpolitik.
Und ja, ich halte sowohl die FDP als auch die CDU personell und strukturell für wesentlich kompetenter in Fragen der Wirtschafts- und Finanzpolitik als die Linke.

drei viertel? wer verlangt denn bitte 75% spitzensteuersatz? ein spitzensteuersatz auf internationalem niveau würde vollkommen reichen.
Es gibt auch noch Abgaben und indirekte Steuern. Aber ich will gar nicht über Zahlen streiten.
Mir ist unklar, wie man verneinen kann, dass das gerechteste Steuersystem das ist, das jedem Bürger möglichst viel von seinem selbstverdienten Geld lässt. Auch mir leuchten die finanziellen Vorteile von progressiven Steuersätzen ein. Aber dann benennen wir sie doch bitte klar als nützlich, statt ihnen eine höhere Gerechtigkeit zu unterstellen, die sie nicht haben.
Wenn du einen guten Wilden fragst, ob es gerecht ist, dass jemand, der viel Geld verdient, vier von zehn und jemand, der wenig verdient, nur zwei von zehn Teilen seines Verdienstes an den Staat abgeben muss, wird der dich sicherlich komisch anschauen.

Gerade sehe ich auch nicht die richtige Zeit, um den Spitzensteuersatz zu senken und ich bemängle auch, dass die FDP jetzt damit Wahlkampf macht.
Mittel- bis langfristig bin ich aber ein großer Freund des Kirchhofschen Models: 25% Einheitssteuersatz mit Freibeträgen. Dafür soll man dann lieber an die Vermögen rangehen.
 

Amad3us

Guest
Wenn du einen guten Wilden fragst, ob es gerecht ist, dass jemand, der viel Geld verdient, vier von zehn und jemand, der wenig verdient, nur zwei von zehn Teilen seines Verdienstes an den Staat abgeben muss, wird der dich sicherlich komisch anschauen.

Vielleicht stellt man sich aber auch erst mal die Frage, wie es zu den unterschiedlichen Verdiensten kommt.

Mit meinem bescheidenen Wissen finde ich, dass da einiges schief läuft. Das hat aber weniger mit mangelnder Regulierung zu tun, sondern mehr mit schlechter Geldpolitik.

Interessant: Du sagst im ersten Satz, dass du über bescheidenes Wissen verfügst und gibst im zweiten Satz den "Kenner".

Ich bin sicher kein dogmatischer Gegner eines Mindestlohns. Über sowas kann man reden. Aber dann sollte man sich keine Illusionen über seine Folgen machen und vor allem Maß halten.

Ich denke, dass ein Mindestlohn für einen Teil zu einem würdigerem Einkommen führen wird. Ein anderer Teil wird seine Arbeit verlieren. Die entscheidende Frage ist doch aber wieviele das jeweils betrifft.
Man kann ja nicht gegen den Mindestlohn argumentieren, indem man nur! sagt, dass er Arbeitsplätze koste. Es geht doch um eine Abwägung. Ist ein zusätzlicher Arbeitsplatz (jeder beliebigen Form) mehr Wert, als bei einer gewissen Zahl an existierenden Jobs ein würdigeres Einkommen zu schaffen?

Da ich ferner annehme, dass kein Schwein in der Lage ist, diese beiden Größen zu quantifizieren, komme ich zu dem Schluss, dass die Mindestlohndiskussion eine reine Geschmacksfrage ist. Jeder hat halt seine eigene irrationale (im Sinne von "nicht überprüfbare") Gewichtung dieser beiden Faktoren.
 
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Da ich ferner annehme, dass kein Schwein in der Lage ist, diese beiden Größen zu quantifizieren, komme ich zu dem Schluss, dass die Mindestlohndiskussion eine reine Geschmacksfrage ist. Jeder hat halt seine eigene irrationale (im Sinne von "nicht überprüfbare") Gewichtung dieser beiden Faktoren.

Das ist im Extremfall sicher richtig, aber z.B.

This paper (...) estimate(s) the impact of the introduction of the U.K. minimum wage (...) on the probability of subsequent employment among those whose wages would have needed to be raised to comply with the minimum. (...) No significant adverse employment effects are found for any of the four demographic groups considered (adult and youth, men and women) or in any of the three data sets used.

Mark B. Stewart, The Impact of the Introduction of the U.K. Minimum Wage on the Employment Probabilities of Low-Wage Workers, Journal of the European Economic Association, March 2004, Vol. 2, No. 1, Pages 67-97

Soweit ich weiß hat man in der UK allgemein kaum Beschäftigungseffekte feststellen können und zunächst gibt es kaum Grund anzunehmen, dass das in Deutschland anders sein sollte. Ich bin auf jeden Fall pro Mindestlohn von ca. 8€!
 
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lies nochmal den post von syzyg und meinen durch und dann sag nochmal, dass du nicht mit verblendeten ansichten durch die welt läufst.
offenbar haben es deine eltern drauf angelegt zu stressen, ok jedem wie er es mag.

sie wollten ihre freiheit, selbst zu entscheiden, hinfahren zu können wo sie wollen und offen ihre meinung sagen. also alles was du hier heute in der bundesrepublik so schätzt. und erzähl mir nicht von verblendeten ansichten, ich habe es selbst erlebt mein freund, da hast du noch in die windeln geschissen.
 
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Hör Dir einfach mal Bundestagsreden von SPD, CDU, FDP, Grünen an und dann eine von Gysi (völlig egal ob man mit den Zielen jetzt übereinstimmt oder nicht).

Während die anderen mit mehr oder weniger *völlig* inhaltslosem Blabla (Paradebeispiel das Schlussstatement der Kanzlerin im TV-Duell) um sich schmeissen hast Du in fast jeder Rede von Gysi Zahlen, Daten mit Quellenangabe, Zitaten, Ort & Datum wer was wann gesagt/beschlossen/ausgerechnet hat. Gerichtsurteile, Studien, Analysen - zum Großteil von nicht-Linken Organisationen - werden angeführt und die Argumentation der Regierungsparteien nach Strich und Faden demontiert weil sie anhand nachprüfbarer Daten schlicht *unwahr* ist.

http://www.youtube.com/watch?v=kJaLSNeKP8c

Besonders gut finde ich zum Ende hin den Verweis auf den Pfändungsfreibetrag. 1000€ Einkommen dürfen nicht verpfändet werden, sind also sozusagen als Mindesteinkommen festgeschrieben. Das entspräche, laut Gysi, einem Mindestlohn von 8,70€, wie er in Frankreich auch steht.
 
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R O F L

kennst du auch nur einen ostdeutschen? kein abitur ohne partei rofl mach dich doch nicht lächerlich, das ist ja geradezu absurd.
ich denke ich kenne mehr ossis als du. sicherlich gab es einige die zur EOS konnten und dann ihr abi machen ohne sich irgendwie an den staat zu binden. aufgrund der eher sehr geringen verbreitung der EOS war es aber letzten endes so, dass man eigentlich sich übelst in der FDJ hervorgetan haben mußte und/oder als mann beispielsweise schonmal für die nva verpflichten musste um auf eine EOS zu kommen bzw dort bis zum ende der 12. bleiben zu dürfen.

meine mutter beispielsweise durfte gar nicht erst zur EOS weil sie sich in der FDJ nicht ausreichend vorbildlich genug hervorgetan wurde. danach wurde sie gezwungen eine ausbildung als feinmechanikerin zu machen und einige jahre nach abschluss wiederum gezwungen, weil sie sich als einzige in ihrer abteilung weigerte in die partei einzutreten, in einem kühlschränk-werk zu arbeiten.

bei meinem vater war es ähnlich, der durfte kein meister werden (schlosser) weil halt nicht fdj/partei und in der nva ein paar mal wegen ungehorsam aufgefallen. dafür musste er dann schichtdienst schieben der bewußt so gelegt wurde das er quasi nur frei hatte wenn meine mutter arbeiten und ich im kindergarten war, in den ich dann gehen _mußte_ sogar. mein vater hat mich pro woche vielleicht einmal länger gesehen.

von daher ist wie gesagt das mit der keine partei kein abi sicherlich übertrieben, aber nicht sehr weit übertrieben.
 
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[...]Schon seit Wochen beschleicht einen das Gefühl, dass irgendetwas in Deutschland nicht mehr stimmen kann. Denn obwohl es ökonomisch weiter bergab geht wie die Zunahme der Konkurse und der Massenarbeitslosigkeit zeigt, wird von Seiten der Politiker der Grossen Koalition überall der Aufschwung herbeigeredet.

Weltweit scheint die Politik versagt zu haben, denn die Investmentbanker spielen mit dem Geld der Steuerzahler wieder ihre alten Spiele und die Notenbanker heizen weiter neue Bubbles an, um ihre Fehler der Vergangenheit mit neuen Fehlern zu bekämpfen. Gleichzeitig und scheinbar unsichtbar werden die Bürgerrechte ausgehebelt und ein Überwachungsstaat eingeführt, der beabsichtigt die Menschen unter dem Vorwand der Verbrechensbekämpfung auszuspionieren.

Phasen der großen Weltwirtschaftskrisen sind Umbruchphasen, wobei die Option besteht, dass etwas Neues entsteht, da uns sonst das Alte in die Katastrophe führt. Was wir deshalb brauchen sind neue Lösungsansätze. Doch wo sind die Alternativen. Mittlerweile ist der ehemallige Vorzeigegrüne Joschka Fischer bei einem Atomkraftbetreiber auf der Payroll, die Kanzlerin lädt Bankster zum Abendessen ein und Frank-Walter Steinmeier hofiert wieder eine dienstwagensüchtige Ministerin.

Unser politisches System ist ebenso pathologisch wie die Wirtschaft, die auf Pump und Kredit aufgebaut wurde. Unsere Medien berichten nicht mehr kritisch und werden nach italienischem Vorbild zunehmend gleichgeschaltet.

In den Diskussionsrunden der Nullachtfünfzehn-Journalistinnen, die uns mit ihren Einfaltspinsel-Happenings alltäglich beglücken, werden die Menschen kaum erfahren, was hinter den Kulissen wirklich gespielt wird. [...]

-> http://www.mmnews.de/index.php/200909143759/MM-News/TV-Duell.html


Hier hat er wohl recht, dieses dreckige Medienrumgehure ist eigentlich nichtmehr auszuhalten.
 
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Fortuna 1895 Düsseldorf
meine mutter beispielsweise durfte gar nicht erst zur EOS weil sie sich in der FDJ nicht ausreichend vorbildlich genug hervorgetan wurde. danach wurde sie gezwungen eine ausbildung als feinmechanikerin zu machen und einige jahre nach abschluss wiederum gezwungen, weil sie sich als einzige in ihrer abteilung weigerte in die partei einzutreten, in einem kühlschränk-werk zu arbeiten.



so sieht es aus. ich weiss nicht 100% genau, ob es nur an der fehlenden SED mitgliedschaft gelegen hat, in jedemfall hat es eine rolle gespielt und natürlich auch das rebellische verhalten meines Opas. Fakt ist, das menschen, die für ihre rechte eingetreten sind und ihre Meinung offen gesagt haben, systematisch schikaniert und benachteiligt wurden. und wenn ich dann diese selbstherrliche laberrei von heator höre, könnte ich kotzen. leute mit deinem grossen maul, wären im knast gelandet. meine eltern haben mich und meine schwester bei jeder vorladung zum Ministerium des inneren bei bekannten abgegeben, weil sie angst hatten, dass sie nicht mehr zurück kommen. du hast gar keine ahnung und viele der 0815 ossis die sich ihrem schicksal ergeben haben auch nicht - was ich denen nicht mal vorwerfe, sie gingen den weg des geringsten widerstandes. aber das ganze jetzt hier so darzustellen, als wäre alles möglichgewesen, ist schlicht falsch. die ddr war eine diktatur, ein monster von kontrollstaat, in denen schleimscheisser und mitläufer bevorzugt, und andersdenkende schikaniert worden. und die partei, die dieses system hervorgebracht hat, ist heute die linke. und zahlreiche fleute der ehemaligen sed sind immer noch dabei, siehe gysi. ich bin hier weg, wenn diese partei an die macht kommen sollte, weil spacken, wie du sich blenden lassen.
 
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