Der Film ist sicherlich nicht schlecht, aber im Ansatz doch schon völlig verlogen und manipulativ.
Hier erzählen quasi die "mainstream medien" eine Story über das neue Medium Internet und einem seiner "Macher" und was ist das Resultat?
Man hat das "Genie" Zuckerberg, der sich nach Anerkennung sehnt und keine sozialen Kompetenzen besitzt, zu irgendwelchen Eliten gehören will, seinen Freund hintergeht und am Ende quasi als Verlierer da steht.
Dabei war Zuckerberg schon vor "thefacebook" in einer Beziehung, die bis heute Bestand hat, war nie an irgendwelchen Vereinigungen interessiert und Sevarin wurde immerhin mit 1,4 Mrd. Dollar abgefunden, obwohl er gerade mal 6 Monate Teil der ganzen Sache war und nie wirklich an das Projekt glaubte und deswegen auch nicht nach Kalifornien ging (wird immerhin im Film auch einigermaßen sichtbar).
Davon mal abgesehen war es auch so, dass Zuckerberg selber viel Geld in facebook steckte und es nicht so war als hätte Saverin es alleine finanziert, zumal auch andere Leute eine wesentlich größere Rolle hatten als im Film dargestellt.
Auch Parker (der Napster Gründer) kommt im Film sehr schlecht weg, obwohl es ihm zu verdanken war, dass facebook die finanzielle Basis für den Erfolg herstellen konnte und Zuckerberg bis heute 3/5 der Anteile halten konnte.
Aber wundert es einen wirklich, dass der einstige "Erzfeind" der Musikindustrie in einem Hollywood-Film auf diese Weise dargestellt wird?
Also ich erwarte ja keine Dokumentation über Facebook, aber soll das die "Moral der Geschichte" sein?
Statt eine Geschichte über eine "Revolution" im Internet zu erzählen bei der es dem Gründer darum ging von diesem Statusdenken wegzukommen und offene Netzwerke zu schaffen, wird dem Zuschauer die angebliche Tragik vom Internet/von sozialen Netzwerken, verkörpert durch Zuckerburg, verkauft...
Da braucht es einen nicht wundern wieso der Film bei den Bewertungen so gut wegkommt.
Er gibt sich praktisch den Vorurteilen und der Ablehnung hin, die in vielen Teilen der restlichen Medienwelt gegenüber diesem Medium herrscht.
Filmtechnisch ist das zwar alles gut gemacht und es unterhält sich, aber thematisch versagt er schlicht, da man sich nicht im Ansatz damit auseinandergesetzt hat was facebook wirklich ausmacht bzw. welche Dynamik in diesem ganzen Projekt steckte.
Stattdessen verrennt man sich in irgendwelche abgedroschenen Klischees ("das sozial inkompetente Genie, welches reich wird, aber seine Freunde vergisst und keine Erfüllung findet", sowas gabs ja noch nie...) und am Ende steht ein Film bei dessen "Aussage" mir nur ein verwundertes Kopfschütteln bleibt.